A
Anonymous
Guest
Kennt ihr dieses Gefühl, eine Gitarre zu vermissen?
Ich muss etwas ausholen, während ich die Tränen ich meinen Augen bekämpfe...
Es war einmal meine. Gespielt seit ich 20 war oder so. Dummerweise ist sie jetzt weg. Nur wohin, das weiss ich nicht. Es klingt etwas bescheuert, ich weiss, man sollte wohl wissen wo seine Klampfen gerade sind. Aber diese eine widersetzt sich vehement jeder Einordnung in kausale Zusammenhänge.
Erster Gedanke: sie wurde geklaut. Warum auch nicht, schließlich flog mein Equipment ein halbes Jahr in einer gemieteten Garage herum, während ich am Ende dieser Welt fleißig Geld gescheffelt habe für das Wohl der Firma.
Ob ein Gitarrenkoffer voll oder leer war - wer weiss das nach 6 Monaten noch?!
Oder sollte ich sie etwa verkauft haben? Es war doch ein absolutes No-Name Modell -> ein billigster Les Paul Nachbau aus Holland. "The Animal", sonst nichts. Sowas verkauft man doch nicht und erst recht kauft man sowas nicht! Aber auch Ebay kennt nur eine beschränkte Vergangenheit von 6 Monaten. Scheiß kurzlebige Zeit, das ist.
Mein Gott, wir beide haben die Gigs unserer Jugend durchgemacht. Meine Lady verlor den Gurtpin und damit jegliche Haltung - kein Problem, ich habe sie gentlemanlike aufgefangen während der Song weiterlief. Das bin ich ihr schuldig gewesen, selbst alkoholschwanger konnte ich somit einen Halsbruch oder sogar Schlimmeres vermeiden! Seitdem musste sie mit einem Streichholz zwischen Schraube und Gurtpin leben, aber der !Liebe! tat das keinen Abbruch...
Was andere Musiker als "Vintage" schätzen und herbeisehnen, konnte ich bis dahin erfolgreich von meiner Lady fernhalten. Kein Ding und kein Dong zierte ihre Flanken. Lediglich natürliche Sekrete unserer innigsten Vereinigung zierten ihr Griffbrett und teilweise auch ihr Hinterteil. Kurz: sie sah aus wie frisch aus der Palme geschnitten!
Auch dass ich ihr einen neuen Tonabnehmer in einer nervenzermürbenden Herzoperation eingepflanzt habe, nahm sie mir nicht krumm. Sinn? Keiner. Ihre Rivalinnen trugen das jeweilige Markenschild hoch vor sich her und behaupteten, ein neuer PU würde nichts ändern. Nicht so meine weltoffene Paula. Ich schäme mich noch heute dieses unwürdigen Kunstgriffs.
Ich vermisse sie.
Alle Spuren haben sich verlaufen - ich kann nicht sagen, ob sie gekauft, gestohlen oder verschenkt wurde. Normalerweise kann ich mich an die seligen Gesichter der Käufer erinnern - nicht so diesmal... (der Typ, der mit meinem Valvestate abgezogen ist... Mann, für den hätte auch ein Modeller gereicht)
Liebe Leidensgenossen, glaubt mir, es kann jeden treffen. Haltet die Gitarren eurer Jugend fest, kein Modell aus dem Jahrgang eurer Eltern oder dem Custom Shop kann euch dieses Gefühl zurückgeben...
Manchmal träume ich noch von ihr... wie sie an meinen Schultern gezogen hat und wollte, dass ich sie hart rannehme. Auch auf alten Tonbändern in der Kapp oder so... es tut weh...
Ich muss etwas ausholen, während ich die Tränen ich meinen Augen bekämpfe...
Es war einmal meine. Gespielt seit ich 20 war oder so. Dummerweise ist sie jetzt weg. Nur wohin, das weiss ich nicht. Es klingt etwas bescheuert, ich weiss, man sollte wohl wissen wo seine Klampfen gerade sind. Aber diese eine widersetzt sich vehement jeder Einordnung in kausale Zusammenhänge.
Erster Gedanke: sie wurde geklaut. Warum auch nicht, schließlich flog mein Equipment ein halbes Jahr in einer gemieteten Garage herum, während ich am Ende dieser Welt fleißig Geld gescheffelt habe für das Wohl der Firma.
Ob ein Gitarrenkoffer voll oder leer war - wer weiss das nach 6 Monaten noch?!
Oder sollte ich sie etwa verkauft haben? Es war doch ein absolutes No-Name Modell -> ein billigster Les Paul Nachbau aus Holland. "The Animal", sonst nichts. Sowas verkauft man doch nicht und erst recht kauft man sowas nicht! Aber auch Ebay kennt nur eine beschränkte Vergangenheit von 6 Monaten. Scheiß kurzlebige Zeit, das ist.
Mein Gott, wir beide haben die Gigs unserer Jugend durchgemacht. Meine Lady verlor den Gurtpin und damit jegliche Haltung - kein Problem, ich habe sie gentlemanlike aufgefangen während der Song weiterlief. Das bin ich ihr schuldig gewesen, selbst alkoholschwanger konnte ich somit einen Halsbruch oder sogar Schlimmeres vermeiden! Seitdem musste sie mit einem Streichholz zwischen Schraube und Gurtpin leben, aber der !Liebe! tat das keinen Abbruch...
Was andere Musiker als "Vintage" schätzen und herbeisehnen, konnte ich bis dahin erfolgreich von meiner Lady fernhalten. Kein Ding und kein Dong zierte ihre Flanken. Lediglich natürliche Sekrete unserer innigsten Vereinigung zierten ihr Griffbrett und teilweise auch ihr Hinterteil. Kurz: sie sah aus wie frisch aus der Palme geschnitten!
Auch dass ich ihr einen neuen Tonabnehmer in einer nervenzermürbenden Herzoperation eingepflanzt habe, nahm sie mir nicht krumm. Sinn? Keiner. Ihre Rivalinnen trugen das jeweilige Markenschild hoch vor sich her und behaupteten, ein neuer PU würde nichts ändern. Nicht so meine weltoffene Paula. Ich schäme mich noch heute dieses unwürdigen Kunstgriffs.
Ich vermisse sie.
Alle Spuren haben sich verlaufen - ich kann nicht sagen, ob sie gekauft, gestohlen oder verschenkt wurde. Normalerweise kann ich mich an die seligen Gesichter der Käufer erinnern - nicht so diesmal... (der Typ, der mit meinem Valvestate abgezogen ist... Mann, für den hätte auch ein Modeller gereicht)
Liebe Leidensgenossen, glaubt mir, es kann jeden treffen. Haltet die Gitarren eurer Jugend fest, kein Modell aus dem Jahrgang eurer Eltern oder dem Custom Shop kann euch dieses Gefühl zurückgeben...
Manchmal träume ich noch von ihr... wie sie an meinen Schultern gezogen hat und wollte, dass ich sie hart rannehme. Auch auf alten Tonbändern in der Kapp oder so... es tut weh...