Gitarren als Geldanlage

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Anonymous

Guest
http://www.spiegel.tv/filme/gitarren-oldtimer-wein-geldanlage/

Ein schöner Beitrag zu (unter anderem) Gitarren als Geldanlagen, sehr nett gemacht.
 
Ja, interessanter Beitrag. Aber ich halte nicht viel davon, Gitarren nur als Investment zu betrachten. Die müssen gespielt werden, damit sie gut klingen und ihren Klang entfalten. Sonst kann ich auch totes Holz kaufen.
 
OMG! Das typische Geschwafel eines Verkäufers, der den Kunden die Kohle aus der Tasche ziehen will. Die völlig überzogenen Preisangaben, die dieser Typ macht, erinnern mich an die Utopiepreise, die ein selbsternannter Premium-Gitarren-Hersteller aus deutschen Landen über seine Vintage-Modelle mit Hochglanzprospekten unter die Leute bringen möchte. Näää, fallt doch bitte nicht auf jeden S*heiß rein. Letzte Woche ist eine original (wenn sie es denn mal war!?) 1954er-Tele ohne Modifikationen für knapp über 7.000 Dollar in der amerikanischen Bucht über den Tisch gegangen.

Es werden gern irgendwelche Mythen verbreitet, damit liquide Käufer möglichst viel Kohle rausrücken. Auf diesem Markt wird dazu noch gefaked, geaged und "Top-Vintage-Modelle" aus irgend welchen Gitarrenparts zusammengebastelt und mit Hilfe scheinbar glaubwürdiger Expertisen glaubhaft für viel Kohle an den geneigten Sammler gebracht.

Schaut euch mal den Sammlermarkt an. "Jackson's Rare Guitars" einer in der Vergangenheit bekanntesten Händler für seltene und besonders alte Gitarren weltweit, ist vor kurzem Pleite gegangen. Wie man so in diversen Foren und Blogs liest, haben wohl zig Gitarrenbesitzer dem guten Mr. Jackson ihre Ware in Kommision gegeben, um möglichst hohe Preise zu erzielen. Ein Großteil dieser Besitzer haben nie Geld erhalten oder werden nach der Insolvenz nach neuem amerikanischen Recht wahrscheinlich so gut wie leer ausgehen. Einige berichten, dass sie ihr Instrument zur Begutachtung dorthin brachten. Nach dem Abholen wunderten sich einige über den plötzlich fremdartig gewordenen Sound ihrer Instrumente. Es waren wie aus heiterem Himmel andere, schlecht gemachte Vintage-Pickups, Potis oder diverse andere, billigere Teile eingebaut.

Hier ein Link eines Blogs, in dem einige, auch selbst Betroffene berichten:

http://cxmagblog.com/2012/11/27/jacksons-rare-guitars-closure-raises-questions/

Weitere Infos lassen sich im Netz finden.

Mr. Jackson war übrigens in der amerikanischen Oldtimer-Automobilszene auch kein Unbekannter. Er handelte hauptsächlich mit einem speziellen Oldtimer-Modell von GM namens Holden. Auch hier hatte er wohl einen nicht besonders seriösen Ruf.

Was ich damit sagen will: Fallt nicht vorschnell auf die scheinbar ach so guten Argumente der Verkäufer ein, denn sie wollen ja nur euer Bestes! ;-)

Ach ja, dies gilt nicht nur bei "Wertanlagen" wie Aktien, Autos, Gitarren oder Wein: Gier frisst Hirn :roll:
 
Hi,

najanun, beim Thema Gitarren als Geldanlage muss man ja nicht immer gleich an Gewinnspannen von 200 % und höher denken.

Wenn man aber jetzt z.B. eine gute Paula von 1979 zu einem vernünftigen Kurs kauft, dann wird man die bei Bedarf in ein paar Jahren hundertprozentig sicher für mindestens das gleiche Geld wieder los.

Wenn man sich jetzt einen gut erhaltenen Silverface Fender, egal ob Deluxe Reverb, Princeton Reverb, Pro Reverb etc. kauft, dann wird man den ebenso sicher in ein paar Jahren für mehr Geld los. Da bin ich mir hundertprozentig sicher.

Das ist auch Geldanlage, finde ich.

Und wenn mal ein oder zwei Jahre tatsächlich die Wirtschaft echt kriselt, dann eben danach für noch mehr.

Man muss doch nicht gleich in 59iger Les Paul oder 62iger Strat Kategorien denken.
Also meine Meinung:
Gitarren als Geldanlage? Klar, warum denn nicht und macht es auch noch Spaß. Für mich wäre das jedenfalls spaßiger, als Aktien zu haben.
Und es ist wahrscheinlich nicht weniger sicher und ertragreicher als so Manches, was die Bank einem in Sachen Investment anbietet.

Dass sich in dem Sektor viele Betrüger tummeln ist natürlich klar.
Aber wo ist das denn anders, wenn Geld mit irgendwas gemacht werden kann?

Gruß Diet
 
Pfaelzer schrieb:
Da ist ein Investment in Aktienoptionen noch konservativ dagegen....
Na ja, eine Aktienoption kann 15 Minuten nach Kauf schon wertlos sein...so schlimm ist bei den hier gezeigten (Fetisch-)Objekten noch nicht.


Ich fand den Rolls-Royce mit Heavy Relic cool. Ob Rolls-Royce demnächst ein Reissue rausbringt?


Und gegen neurotisches Wein sammeln hilft übrigens Durst. Der Wein ist dann weg, die Neurose auch. ;-)

Gruß,
 
sunburst schrieb:
Der Wein ist dann weg, die Neurose auch. ;-)

Glaube ich nicht. Menschen mit Neigung zu Neurosen gebären im allgemeinen nach der Vernichtung der letzten eine neue. ;-)

Wer sein Geld in alten Gitarren anlegen möchte, vielleicht sogar mit Hoffnung auf Wertsteigerung, der möge das doch tun, wenn es ihm Spaß macht.

Wie sagte Thomas Weilbier (übrigens ein hoch seriöser Mann) in dem Clip? Ab 2013 (wieso eigentlich ab 2013) ist mit einer Wertsteigerung von 4% zu rechnen.

Na, da stecke ich meine Kohle doch lieber in Seniorenwohnanlagen, die bringen risikolos die doppelte Rendite und mir steht kein Zeug im Weg, das mir im dümmsten Falle auch noch geklaut wird. Immerhin gehen so manche Menschen im Netz mit Informationen über ihre Schätzchen ja recht sorglos um.

Tom
 
Die 4% schaffst Du nicht, wenn Du bei dem hoch seriösen Mann einkaufst. Zum Sammeln gehört nunmal ein günstiger Kaufpreis.

Und selbst wenn Du sie ins Internet stellst: Deine Senioren klaut Dir so schnell keiner, das stimmt! :lol:

Gruß,
 
little-feat:Wie sagte Thomas Weilbier (übrigens ein hoch seriöser Mann) in dem Clip? Ab 2013 (wieso eigentlich ab 2013) ist mit einer Wertsteigerung von 4% zu rechnen.

Na, da stecke ich meine Kohle doch lieber in Seniorenwohnanlagen, die bringen risikolos die doppelte Rendite und mir steht kein Zeug im Weg, das mir im dümmsten Falle auch noch geklaut wird. Immerhin gehen so manche Menschen im Netz mit Informationen über ihre Schätzchen ja recht sorglos um.

Na ja - am besten sollte man schön streuen. Ein bissken Aktien, ein Pflegeheim, Immobilien, ein paar Gitarren (und das muss nicht immer so überaus Vintage sein, Bekloppte gibts immer, die einem auch ne 70er Strat für teuer Geld abkaufen) und ein wenig Fest- oder Tagesgeld um flexibel zu sein. Das wird nach der ersten Millionen, wie so oft, dann alles leichter und entspannter. ;)

Bin froh, dass ich nur so ein paar vermurkste Schrottgurken habe, für die sich eh kein ernsthafter Sammler oder Dieb interessieren würde. Dieser Vintagewahn ist ab gewissen Jahrgängen absolut lächerlich!
 
Sollen wir uns doch freuen, wenn das Geld wieder in den Umlauf kommt.

Die Motivation einiger ist sicherlich auch die (un?)berechtigte?) Sorge vor der Turboinflation. Wenn dann das Geld keinen Wert mehr hat, kann man die Klampfe vielleicht gegen einen Sack Mehl o.ä. tauschen.

Mein (Geheim)Rezept bleibt für den Fall der drohenden Megainflation:

ein paar Paletten Serbische Bohnensuppe in Konserve.

Dann haben wir zu fressen und ich kann das Zeug gegen andere Sachen tauschen. Vielleicht bekomme ich dann ja eine 59iger Paula für 12 Dosen???
 
uwich schrieb:
Mein (Geheim)Rezept bleibt für den Fall der drohenden Megainflation:

ein paar Paletten Serbische Bohnensuppe in Konserve.

Ich freue mich immer über Investitionen in erneuerbare Energiequellen. Wie Methan-Gas in deinem Fall.
 
Mit Vintage-Gitarren ist es IMHO wie mit allen Investments:
man sollte sich damit auskennen. Wenn man jetzt auf gut Glück irgendeine alte Klampfe abstaubt und schon die zu erwartende Rendite verprasst, läuft man Gefahr, am Ende viel Geld in den Sand zu setzen.

Gitarren haben (wie Autos und Uhren) aber auch einen nicht zu unterschätzendne Nachteil: will man Sie veräußern, muss man erst mal den richtigen Käufer finden, der bereit ist, den gewünschtne Betrag dann auch wieder auszugeben, wohingegen Aktien und Edelmetalle tagesaktuell veräußert werden können.

Gitarre als Investment, z.B. zur Alternsabsicherung braucht man nur, wenn man schon alles andere hat.
 
straycatstrat schrieb:
Mit Vintage-Gitarren ist es IMHO wie mit allen Investments:
man sollte sich damit auskennen.

Es gibt aber auch ein Zufallselement: Was wäre, wenn Slash oder Eric Clapton statt einer Les Paul eine Gibson Moderne gespielt hätte?

Der Wert von Gitarren als Sammelobjekten ist ein Wert jenseits des Material- und Arbeitswertes. Er ist das Ergebnis eines manchmal willkürlichen kuturellen Zuschreibungsprozesses. Dieser Prozess ist schwer vorhersehbar.

hmmm....

Hätte man damals Anfang der 90er in Ibanez Jems investieren sollen? Oder lieber in Parker Flys? Oder alles immer nur in Les Pauls und Strats. 80er Jahre Strats in Bowlingkugelfarben waren nie sehr gefragt. Werden sie es mal sein?
 
Ich hatte schon immer den Verdacht, dass man mit Geschick z.B. so eine Fender in den Zustand bringen kann, dass sie aussieht, als sei sie aus den 60ern, natürlich unter Verwendung entsprechender Hölzer. Ein Käufer findet sich immer. Das mit den Seriennummern kann auch nicht so schwierig sein.
Neulich gab es eine Sendung (ARTE?) im Fernsehen über die teuersten gemalten Kunstsammlungen in den Museen weltweit. Es wurde gesagt, dass man nie sicher gehen kann, ob es sich tatsächlich um Originale handelt. Selbst mit kostspieligen Untersuchungen könne man nicht sicher gehen, ob die Bilder von den Malern stammen, deren Namen als Signatur auf den Bildern zu sehen sind. Bemerkenswert ist auch, dass von Zeit zu Zeit Handzeichnungen, oder Ähnliches, von den Meistern auftauchen, die als längst verschollen galten.
Mir wird nun klar, weshalb die Händler in meinem Gitarrenladen des Vertrauens, so seltsame Gesichter annehmen, wenn ich die Teile beäuge, die als Baujahr XY deklariert sind. Sicher auch deshalb, weil ich dämliche Fragen stelle, und sie von vornherein sicher sind, dass ich diese Gitarren nie kaufen werde. So gut kennen die mich schon; und ich sie. ;-)
 
ich seh es entspannt.
Geld muss nicht angelegt sondern ausgegeben werden... ;-) .
und wenn die Ware für mich einen Wert hat, dann ist es gut angelegt.
Wenn es nur um einen steigenden Kurs ohne individuellen Wert geht, dann sollte man in Immobilien anlegen, die man selbst nicht nutzt....
 
ollie schrieb:
Wenn es nur um einen steigenden Kurs ohne individuellen Wert geht, dann sollte man in Immobilien anlegen, die man selbst nicht nutzt....

Aber doch nicht mehr zu dieser Zeit, in der die Preise für Immos durch die Decke gehen, das wäre so, als würde man aktuell noch Gold kaufen.... ;-)

Tom
 
Hi,
man kann mit dem Hype auch mal Glück haben:
2001 hatte ich mir als Belohnung für viel Arbeit eine Flasche teuersten
Rotwein auf Subskription gekauft, heißt: man zahlt gleich auf Verdacht
daß der Wein gut wird, erhält die Flasche aber erst 2 Jahre später. Der sollte
dann im Keller liegen für eine besondere Gelegenheit.
Vor einem Jahr kam mir eine Les Paul vor die Finger, die alles aufwies
was ich mir an einer Paula wünschte: Ton, wunderhübsch, für mich ein Traum.
Aber der Preis war heiß.
Um meine Frau zu besänftigen, schlug ich vor, den Wein zu verkaufen und
siehe da, die Flasche, damals für 240 Dm gekauft, ging für 1900€ weg.
Damit war die Gitarre gesichert.
Wie gesagt, ein Glücksfall. Deswegen jetzt mit Wein oder Gitarren
zu spekulieren käme mir nicht in den Sinn.

Hier habe ich sie zum ersten Mal gespielt: ( Vorsicht Alte Herren Blues )





Ahoi
roger
 

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