Gregor Hildens Ex '59er in der US-Bucht...

Eien Gitarre für 200.0000 oder wieviel auch immer ist doch vollkommen i.O. wenn man es von der Seite eines Sammlers betrachtet. Was soll denn erst der normale Briefverschicker sagen wenn er liest das es einen Menschen gibt, der für ´ne Marke 4 Millionen Euros ausgibt? Oder der Volkshochschulkur-Nachwunchsmaler wenn er vor ´nem Bild steht, das 65 Millionen Euros kostet?
Mit der Gitarre kann man wenigstens noch was anfangen. Was willste denn mit ner Briefmarke machen? Nochmals anlecken? Oder mirt dem Bild?
 
Aus der Sicht eines halbwegs pragmatisch denkenden Menschen ist das alles natürlich Wahnsinn.

Auf niedrigerem Niveau hatte ich mal so einen Fall:

Da kauft jemand von mir eine neuwertige Rickenbacker 650 Dakota. Bildschönes Teil mit 24 Karat vergoldeter Hardware. Darum habe ich sie verkauft, sie war mir zu tuntig.

Als ich mit dem Käufer dann nochmal telefonierte und ihn fragte, wie er zufrieden sei, sagte er mir:

Ich spiele die Gitarre nicht. Sie liegt im Koffer und am Sonntagabend stelle ich den Koffer auf den Boden, mache ihn auf, setze mich mit einem Glas Rotwein davor und schaue sie an. Das reicht mir.

Ich komme ja eigentlich aus dem Kunsthandel und weiß, welche irrwitzigen Preise teilweise per Telefon aus Japan oder USA für ein Blatt Papier geboten werden.

Und dieses Blatt Papier hängt dann nicht an der Wand, zur Freude seines Besitzers, sondern verschwindet auf direktem Wege im Tresor. Hauptsache, ich habe es.

Aus meiner Sicht ist so etwas krank.

Aber es ist meine Sicht. Und daher eigentlich nur für mich verbindlich. Allgemeine Diskussionen über derartige exotische Verhaltensweisen (meine Meinung) lohnen nicht, sie bringen nichts.

Und nur um zu diskutieren ist Zeit eigentlich zu schade. Meine ich.

Tom
 
Nur so nebenbei, wurde der Dumble Amp damals verauft in der Bucht und für wieviel?
Grüsse mrgiuliani
 
little-feat":2q8dtgqs schrieb:
Aus der Sicht eines halbwegs pragmatisch denkenden Menschen ist das alles natürlich Wahnsinn.

Als so wahnsinnig empfinde ich das gar nicht.

Allerdings darf man sich bei der grundsätzlichen Beurteilung solcher Angebote nicht vom Maßstab der eigenen Geldbörse täuschen lassen. Wer selbst mit einer Handvoll Taler den Monat rumkriegen muss, wird vermutlich glauben, solche Typen gehörten in die Anstalt. Wer andererseits ein paar Mios im Jahr verdient, für den ist das vielleicht ein alltägliches Geschäft.
Wenn ich schaue, was die meisten Autos auf der Straße so wert sind, dann frage ich mich, warum man aufhorcht, wenn eine tolle Gitarre 5 Kilo kosten soll.
Zudem wird ein Profi-Musiker hierzu sicher auch eine andere Meinung haben als ein Amateur.

Auch so Argumente wie "ist eine 10.000 Euro Gitarre wirklich fünf mal besser als eine 2.000 Euro Gitarre?" ziehen natürlich nicht. Zum einen unterliegt der Aufwand, den zur Verbesserung einer jedweden Sache betreiben muss, keiner gleichmäßigen Steigerung. Das nächtse Quäntchen oben drauf ist eben immer deutlich teurer als der Schritt davor (auch wenn ich glaube, dass es bei einer Brettgitarre - zumindst handwerklich betrachtet - rasch eine natürliche Obergrenze gibt).
Aber zum Material kommt dann schließlich noch das Mojo. Und wer will das schon bewerten.

Lange Rede kurzer Sinn: Hätte ich die Kohle übrig, könnte ich durhaus schwach werden. Wobei ich nicht weiß, ob die "Bearded Lady" es wirklich wert wäre.

So, muss jetzt mal weiter sparen :lol:
 
Ist das zuviel Geld für eine Gitarre oder ist der Preis gerechtfertigt?

Ist einer ein Spekulant trägt er das Risiko, dass der Wert sinken kann das ist mit mit allen Optionsgeschäften so.
Aber das ist banal und ich möchte die Frage unter einem anderen Blickwinkel betrachten.

Ist es der Traum schlafloser Nächte und die Mittel sind vorhanden stellt sich die Frage, ob durch schnelle Wunschbefriedigung ein optimales Ergebnis erzielt wird, oder ob der Lustgewinn durch ein bewusstes Verzichten auf das Objekt der Begierde nicht doch noch gesteigert werden kann.
Wie man sieht ist es schlussendlich eine existentialistische Frage, um es mit Sartre zu sagen: "Die Existenz geht der Essenz voraus"

Grüsse, mrguiliani
 
Frank_Heritage":b0nbyzoj schrieb:
Allerdings darf man sich bei der grundsätzlichen Beurteilung solcher Angebote nicht vom Maßstab der eigenen Geldbörse täuschen lassen.
Es ist ja nicht nur das. Preislich vergleichbare Sammlerobjekte in Form von Kunst oder dergleichen werden mit entsprechendem Aufwand ordentlich versteigert. Man vergleiche die Auktion von Claptons Instrumenten bei Christie's - die gab es live zum angucken, mit Zertifikaten und allem drum und dran, hier wird ein Objekt - ob als Instrument oder als reines Sammlerstück - zu einem horrenden Preis feilgeboten, zu Bedingungen, die gegenüber einem "Pssst - suchstu?" eines Hinterhofhändlers nicht wirklich mehr bieten können. Für so manches chinesisches Billiginstrument bekomme ich vom Anbieter aussagekräftigere und liebevoller aufbereitete Infos und Fotos als bei diesem Angebot.
 
Vielleicht hatter das Ding ja auch gar nicht und hofft auf einen Idioten, der zu viel Geld in der Tasche hat. ...

Hm allerdings wäre dann der Kaufpreis wohl "schnäppchenmäßig" niedriger.

Ich glaube jedenfalls nicht, dass 57er-60er Les Pauls über eBay verkauft werden. Wenn man wirklich so ein Teil haben will, informiert man sich vorher entsprechend, kommt an Kontaktpersonen und klärt das ganze ordentlich.


Gruß Oli
 
DeltaBlues":2yc8pi3t schrieb:
...Ich glaube jedenfalls nicht, dass 57er-60er Les Pauls über eBay verkauft werden. Wenn man wirklich so ein Teil haben will, informiert man sich vorher entsprechend, kommt an Kontaktpersonen und klärt das ganze ordentlich. Gruß Oli

Genau so sehe ich das auch. Marketing und sonst nichtst. "Kauf´ ne Gibson und in 50 Jahren ist sie ein Haus wert..."
Wenn ich Gibson wäre tät ich alle Instrumente aus dieser Zeit aufkaufen und sie immer wieder für astronomische Summen anbieten. Scheiß egal ob jemand zuschlägt, wichtig ist dass der Plepp den Eindruck gewinnt, dass ne Gitarre aus meinem Hause an Wert gewinnt.
Swatch hat mit Kleinanzeigen ein Vermögen gemacht - weil sie´s verstanden haben...
LG, Fish
 
DeltaBlues":shl9qnb5 schrieb:
Ich glaube jedenfalls nicht, dass 57er-60er Les Pauls über eBay verkauft werden.

Das ist durchaus der Fall, wie in der Vergangheit immer wieder zu beobachten war. Es gibt da z.B. einen LPaul-Sammler in den USA, der gern mal für 100.000 USD in der eBucht zuschlägt, wenn ihm was in seiner Sammlung von über 100 Stück noch fehlt.

Klar wechseln solche Teile - wie Milliarden andere Waren - auch auf anderen Wegen den Besitzer. Das schließt aber eBucht als Marktplatz für solche Verkäufe nicht aus.

@nichtdiemama: Mit Interesse alles gelesen und enthält zig interessante Punkte, die ich gern weiterdiskutieren würde (z.B. von durch Sothebys & Co. aufgeblasene Kunstmarktpreise vs. Wertbeständigkeit/-steigerung von Instrumenten)

Aber spät heute und sprengt den Thread auch irgendwie.

Zum Thread noch: Was wir heute mit manchen LPs wahrnehmen, ist letztlich nichts Neues und finanziell auch nicht. Es werden bei der internationalen Vermittlung von Stradivari-Geigen u.a. schon seit Jahrzehnten ganz andere Summen umgesetzt, bis in hohe Millionenbreiche. Immerhin verschwinden diese Instrumente nicht ungespielt bei kranken Sammlern. Meist läuft das so, dass irgendein Schwerreicher (zunehmend auch in Russland) so ein Teil zur Geldanlage kauft, es rundum versichert und einem aufstrebenden Künstler mäzenatisch zur Verfügung stellt.
 
mrguiliani: der Dumble ist verkauft und für wieviel.... sollte nicht unser Problem sein - oder ?
Aber er ist auf Gregors Seite als "verkauft" gekennzeichnet.

grüße
MIKE
 
Banger":2uropenz schrieb:
Es ist ja nicht nur das. Preislich vergleichbare Sammlerobjekte in Form von Kunst oder dergleichen werden mit entsprechendem Aufwand ordentlich versteigert. Man vergleiche die Auktion von Claptons Instrumenten bei Christie's - die gab es live zum angucken, mit Zertifikaten und allem drum und dran, hier wird ein Objekt - ob als Instrument oder als reines Sammlerstück - zu einem horrenden Preis feilgeboten, zu Bedingungen, die gegenüber einem "Pssst - suchstu?" eines Hinterhofhändlers nicht wirklich mehr bieten können. Für so manches chinesisches Billiginstrument bekomme ich vom Anbieter aussagekräftigere und liebevoller aufbereitete Infos und Fotos als bei diesem Angebot.

Hast schon recht. Die Aufmachung dieses Angebotes macht einen - um es diplomatisch auszudrüken - zumindest irritierenden Eindruck. Man möchte doch meinen, wer ernsthaft ein so wertvolles Stück an den Mann/die Frau bringen möchte, gibt sich etwas Mühe. Hier offenkundig nicht.

Allerdings sind in der Vintage-Les-Paul-Szene die meisten erhaltenen Originale bekannt, inklusive Seriennummer etc. Die Mehrzahl der Bursts sind im Laufe der Jahrzehnte ja durch mehrere Hände gegangen und somit einer Vielzahl von Musikern und Sammlern bekannt. Man weiß dort, was es mit der "Bearded Lady" auf sich hat - auch ohne viele Photos.
Doch der bloße Abdruck eines Magazintitels läßt durchaus Gedanken aufkommen, die der Seriösität des Ganzen zumindest nicht förderlich ist.
 
@ 7enderman,

also ich denke wenn wir hier seitenlang darüber diskutieren, ob die LP den Wert X haben könnnte, können wir genauso gut darüber debattieren, ob der Dumble den Wert Y hatte.
Aber Spaß beiseite, wenn ich mich recht erinnere stand er kurz vor Ende der Auktion bei 20.000 Euro, ich habe die Sache aber nicht weiter verfolgt.
Mittlerweile habe ich aber Interesse an so einem Teil, wenn es Richtung 15.000 Euro geht. Deshalb habe ich gefragt.

Grüße, mrguiliani
 

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