Grundlegendes zur Gitarrenpflege

A

Anonymous

Guest
Hallo zusammen,

Ich habe ein paar grundlegende Fragen zum Einsatz von Pflegemittelchen und Tüchern um seine Gitarre wieder sauber zu bekommen:


A) Tücher

B) Pflegemittel

C) Griffbrett/Hals

D) Lack/Body



Zu A)


Was ist der Haupteinsatzzweck von Microfasertüchern?
Dann hab ich hier noch 2 Tücher liegen:
- Pre-Treated Polishing Cloth (with pre-applied polish)
- Napped Cotton
Was is der Unterschied?

Für was sind Bundpoliertücher? Warum poliert man die Bünde? Nur wegen dem Glanz? Wie bekommt man die Bünde auch ihne spezielles Tuch wieder glänzend?


Was ist das besonder an einem Saitenputztuch?
z.B. Clayton String-Zip Cloth

Welche Tücher sollten niemals in Verbindung mit Mittelchen verwendet werden?


Zu B)

Politur, Öl, Wachs
Wo liegt der Einsatzbereich der Mittel?


zu C)


Was hat es mit dem Lemon Oil auf sich?
Was hat es mit dem Rockinger Zeug auf sich?
Scheinbar beides komplett unterschiedlich arbeitende Mittel (?)
Wie unterscheidet sich die Pflege von Ahorn und Palisander Griffbrettern?
Wie bekommt man am besten kleine Hautpartikel von Griffbrett?

Lackierte und unlackierte Hälse:
Mit unlackierten Hälsen hatte ich nie Probleme.
Allerdings ist der lackierte Hals meiner SG ständig "verbabbt".
Wie bekomm ich das Ding mal richtig sauber?


Zu D


Welche unterschiedlichen Lackierungen gibt es im Allgemeinen?
Woran erkennt man sie?
Welche Lackierungen werden wie gepflegt?


Gruß
Schnarke
 
Hallo Dr. S.,
zu allem kann ich dir nicht Antwort geben. Aber:

Für die lackierten Body meiner Gitarren nehme ich Martin&Co Polish. Das hat sich bewärt.
In einem früheren Thread wurde auch mal das in -fast jedem Baumarkt erhältliche- "Never Dull" empfohlen auf das ich umsteigen werde wenn mein anderes Mittel leer ist. Never Dull ist günstiger und soll seinen Zweck voll erfüllen.

Für das unlackierte Griffbrett benutze ich das Rockinger Lemon-Wachs. Diese Kombination ist das Ergebnis aus nem Thread hier (Tipp: Suchfunktion => (Gitarren)Pflege). Hier wurde schon einiges zum Thema geschrieben....

Ansonsten benutze ich noch ein Microfasertuch um "frischen" Schweiß und Fettflecken zu entfernen. Die Chrom/Nickelkappen meiner SG bleiben damit z.B. seit ca. 2 Jahren sehr sauber und glänzen wie eine Eins.
Zusätzlich benutze ich das Tuch um nach dem Spielen die Seiten "abzuwischen".

Zu Lacken und Pflege kann ich dir diese ziemlich umfassende Seite empfehlen:

http://www.der-gitarrenbauer.de/tipps.htm

Hoffe weitergeholfen zu haben...

Gruß
Markus
 
viele Fragen, ein paar Antworten:

zu B bzw. C:
Politur verwende ich um den Korpus glänzen zu lassen, manchmal auch um lackierte Maple Necks incl. Griffbrett aufzufrischen. Dann aber auf jeden Fall eine Politur ohne Schleifpartikel.

Öl verwende ich Leinöl (Firnis) aus dem Baumarkt, Lemon Oil ist meistens das gleiche nur etwas verdünnt und besser riechend, das Rockinger Öl ist auch nix anderes. Benutze ich um meine Rosewood bzw. Ebony Griffbretter zu pflegen und aufzufrischen, so einmal im Jahr.
Unlackierte Hälse/Bodies pflegt man auch hiermit. Stinkt aber und braucht lange zum trocknen.
Wachs kann man dann noch zusätzlich auftragen um die Oberfläche weiter zu versiegeln, ich persönlich mag jedoch unlackierte und lediglich geölte Hälse lieber. Ist auch ne Heidenarbeit, macht mein Gitarrenbauer freundlicherweise kostenlos mit der Maschine.

Für die versabberten, unlackierten Hälse benutze ich was spezielles, aus dem Billardzubehör zur Queuepflege. Nennt sich Cue Doctor Cue Shaft Cleaner und ist speziell zur Reinigung von (ebenfalls unlackierten) Ahorn-Queuespitzen gedacht. Das Zeug schleift nicht sondern holt den Dreck aus den Poren wie von Zauberhand. Ist recht teuer aber man braucht sehr wenig.
 
karlchen":zn6isfyh schrieb:
In einem früheren Thread wurde auch mal das in -fast jedem Baumarkt erhältliche- "Never Dull" empfohlen auf das ich umsteigen werde wenn mein anderes Mittel leer ist. Never Dull ist günstiger und soll seinen Zweck voll erfüllen.



Gruß
Markus

Gott bewahre ! Never Dull ist ein feines Poliermittel für Metalle, und sogar ein sehr gutes. Aber es schmirgelt und lackierten Korpussen tut das nicht gut ... :!: Nimm lieber irgendwas anderes
 
Hallo,

ich hoffe ja, daß der Herr Gitarrenbaumeister mir nicht grundsätzlich widerspricht:

Neue und intakte Lackierungen müssen und sollten überhaupt nicht poliert werden.

Der Sinn des Polierens ist, etwas stumpfes, mattes, wieder glänzend zu machen und sonst nix.

Die meisten Polituren enthalten deshalb feinste Schleifmittel und ständiges Polieren "verschlimmbessert" einen einwandfreien Lack mehr, als daß es ihm nützt.

Schmutz, Schweiß, Fett wird mit einem "nebelfeuchten", feinfaserigen Aktivtuch entfernt, anschließend mit weichem, fusselfreien Tuch nachreiben, fertig.

Verschmutzungen am Griffbrett, speziell an den Bundstäbchen, entferne ich mit einer weichen Zahnbürste, ansonsten....siehe oben.
Zitronenöl.......zweimal im Jahr ein paar Tröpfchen und gut isses.

Die verschiedenen Lackierungen im Gitarrenbau werden auf Meister Kraushaar`s Webseite beschrieben, mal nachsehen.

Ansonsten:
Gitarren sollten benutzt und weniger geputzt werden (Rory Gallagher)

Grüße
Max
 
Dr.Schnarke":3m16dizu schrieb:
Warum poliert man die Bünde? Nur wegen dem Glanz?

Wenn Gitarren längere Zeit nicht benutzt werden, kann es zum Anlaufen der Bünde kommen. Sie werden matt und zumindest subjektiv fühlt es sich bei Bendings an, als würden sie einem Widerstand entgegensetzen.

Je nach Legierung der Bünde passiert das früher oder auch später.

Ich benutze zum Reinigen ein Silberputztuch, wie Muttern es früher für das "Gute Besteck" oder die Kerzenständer verwendete. Bei hartnäckigen Fällen feuchte ich das Tuch ganz wenig an.
 
W°°":2kqqz6uw schrieb:
Dr.Schnarke":2kqqz6uw schrieb:
Warum poliert man die Bünde? Nur wegen dem Glanz?

Nein, auch für den Dativ. Des Glanzes wegen! ;-)

Ich bitte um Verzeihung......
Alles andere wurde ja schon beantwortet. :)

Wieso das denn???

Es heißt:
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod! So steht´s geschrieben.
In diesem Fall ist Schnarke der, wo Recht hat!!

Max
 
Landslide":34weyokk schrieb:
In diesem Fall ist Schnarke der, wo Recht hat!! Max

Quieeeeetsch!

Besser wie ein Erdrutsch, den ein Nordlicht überlebt. Das war nähmlich kainer! Aber bei Euch Süddänen gibt es ja keine Erdrütscher, sondern nur ganz große Pfützen. In denen schwimmen dann die Küe.
 
mad cruiser":2erp19h4 schrieb:
Landslide":2erp19h4 schrieb:
In diesem Fall ist Schnarke der, wo Recht hat!! Max

Quieeeeetsch!

Besser wie ein Erdrutsch, den ein Nordlicht überlebt. Das war nähmlich kainer! Aber bei Euch Süddänen gibt es ja keine Erdrütscher, sondern nur ganz große Pfützen. In denen schwimmen dann die Küe.

So wen als Du, wo aus Hessen kommt, icknorier ich noch nich ma

Max
 
Landslide":ub9kqhgi schrieb:
So wen als Du, wo aus Hessen kommt, icknorier ich noch nich ma
Max

:p :lol: :-D

So, ich glaube wir kehren mal wieder zum Thema zurück, sonst meint der andere Max noch, wir nehmten ihn nicht Ernst!
 
Landslide":1tv2rjsk schrieb:
W°°":1tv2rjsk schrieb:
Dr.Schnarke":1tv2rjsk schrieb:
Warum poliert man die Bünde? Nur wegen dem Glanz?

Nein, auch für den Dativ. Des Glanzes wegen! ;-)

Ich bitte um Verzeihung......
Alles andere wurde ja schon beantwortet. :)

Wieso das denn???

Es heißt:
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod! So steht´s geschrieben.
In diesem Fall ist Schnarke der, wo Recht hat!!

Max

Danke für den uneingeschränkten Beistand, alter Namensvetter :lol:

Ne Frage:
Wofür sind denn jetzt die beiden Stofftücher die ich hab?
Und wie bekomm ich den verbabbten hals sauber?
 
Hi,

die beiden Stofftücher sind dazu da, daß du daran glauben mögest, daß sie etwas nützen. Und wenn du daran glaubst, kaufst du sie irgendwann neu und das nützt dann dem Hersteller.

Ich z. B. creme mir das Gesicht nach dem Rasieren ein, weil das gut für die Haut sein soll.
An meinem Hintern mache ich weiter nix.
Wenn ich mich heute aber so ansehe, dann habe ich an einem glatten Hintern jede Menge Platz, aber die Falten habe ich in der Visage.

Mal im Ernst:

Vergiß die "Spezialtücher".
Und der Hals:
Wenn er deckend lackiert ist, macht ein bißchen mehr Feuchtigkeit nichts, also ein gut feuchtes Aktivtuch (Microfaser) und mit kräftigem Druck abreiben. Ich selbst nehme in ganz hart(neck)igen Fällen sehr feine Stahlwolle, aber.....da frag mal lieber den Fachmann, ich übernehme keine Verantwortung.

Grüße
auch Max
 
hi,

nochmal ne ansage: FINGER WEG VON NEVR DULL! bei lackierten bodies, ausser du willst hinterher einen verkratzten body haben. das zeug ist megascharf und ich mach damit rostflecken am meinem moped weg, selbst chrom greift das zeug und lack löst es ohne probleme, also zum "agen" von gitarren vielleicht ein mittel, aber dann eher experimtell einzusetzen, genauso wie zigarettenkippen oder stratbodies an einer anhängerkupplung ;-) ...gleich wird mich ein blitz treffen...

so spass beiseite, für rosewood griffbretter nehm ich waffenöl. weiche hölzer wie maple pflege ich mit dem lemonöl. und absolut verdreckte bünde auch gerne mal mit nem feinen schmirgelpapier >1000er körnung, tut auch den bünden gut.
 
honeyweed":3t4dm37l schrieb:
weiche hölzer wie maple pflege ich mit dem lemonöl.
Ahorn ist nicht unbedingt weich, oder? ;-)

Ich nehm nur lemonoil. Aber sehr selten. Meine Gitarren sind sauber!
Zum Saitenreinigen gibt es noch verschiedene Produkte. Das macht die Saiten aber nur spielbar - die klingen deswegen nicht besser. Also lieber gleich Neue drauf.

greetz
univalve
 
univalve":1p0lsjjt schrieb:
honeyweed":1p0lsjjt schrieb:
weiche hölzer wie maple pflege ich mit dem lemonöl.
Ahorn ist nicht unbedingt weich, oder? ;-)
Im Verhältnis zu Ebenholz vielleicht schon....

Für rohes Holz enpfiehlt sich ein säurefreies Öl. Das kann Ballistol, Viol, Lemonoil, im Grunde auch Penaten Babyöl sein. Ich benutze eine Mischung aus 80% Balsamverdünnung, die löst den Schmutz gut (eine Art Terprentin aus Zitrusfrüchten) und 20% Leinöl. Letzteres harzt allerdings, darum muss sehr gründlich trocken gewischt werden.

Für Polyester und DD Lacke kann man zur Reinigung Haushaltsmittel verwenden. Scheibenreiniger, Spüli, Mr. Propper... Allerdings OHNE Schleifmittel. Zur Pflege empfehlen sich ölige Gitarrenpolituren. (Gibson, Dunlop, Kyser, etc...)Das (Silicon-)Öl legt sich in die feinen Kratzer und kaschiert sie so. Achtung! Bei schwarzen Lacken erzeugen Öle auf der Oberfläche Schlieren.

Diese Polituren eignen sich genauso für NC- und Schelllacke. Allerdings haben sie einen geringen Reinigungseffekt.
NC Lacke (natürlich auch Polyester und DD) darf man, wenn man mehr reinigen will, mit Auto Polituren behandeln. Hier gibt es verschiedene Arten, vom reinen Wachs bis zur abtragenden "Auffrischpolitur". Herstellerinfo lesen und saubere Watte verwenden!

Schelllacke kann man mit einer Lösung aus Ammoniak und Wasser in einem feuchten Lappen von Fett und Schmutz reinigen.
Auch hier eignen sich die o.g. Gitarrenpolituren zur abschließenden Pflege.

Die seltsamen Mischlacke, wie sie von Gibson und Guild seit erwa 15 Jahren Jahren verwendet werden, sind praktisch nicht zu reinigen. Man kann die angelöste Mumpe nur von A nach B schieben. Entfernen lässt sie sich nur temporär und mit einer professionellen Schwabbel - bis sich die nächte Schicht angelöst hat. Unergründlicherweise geschieht das nicht bei ALLEN Instrumenten, so dass es vielleicht mit einer speziellen, lacklösenden Schweißkomponente zu tun hat. Vielleicht pi*** aber auch ein der Firma ungewogener Mitarbeiter bei Vollmond in den Lack... Wer weiß das schon??
 

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