Hinter den Kulissen: BLOG fĂĽr Band/Stageneulinge

auge

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9 Okt 2006
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zwischen TĂĽr und Angel...
Liebe Forumities,
da ich nun schon eine Weile "on the Road" bin ohne den Luxus von Roadies oder Management zu genießen sondern als Bandleader alles selber machen will/muss beginne ich hier vor allem für Anfänger eine Serie meiner Erfahrungen und Lösungen im Bandalltag. Definitiv nicht auf die Gitarre bezogen sondern auf das generelle Equipment und später vielleicht auch andere Themenbereiche.

Ich bin mit meinen Bands Auge&So, NaturtrĂĽb und Sound Snacks (unplugged) etwa 60 Mal im Jahr auf der BĂĽhne. Es handelt sich um kommerzielle Bands fĂĽr Hochzeiten, Feste, Firmenevents, Tanzevents uvm. Die Thematik ist sicher auf auch andere Formen von Bands ĂĽbertragbar.

Originallink: http://www.augeundso.at/2018/11/04/hinter-den-kulissen-1-die-rackschublade/

Heute:
#1: Die Rackschublade:
FĂĽr Unerfahrene vielleicht spannend mal ein wenig Einblick zu bekommen wie Auge&So eigentlich arbeitet und (technisch) organisiert ist.
Dazu werde ich in den nächsten Wochen immer mal einen kurzen Artikel schreiben und veröffentlichen.

Da es am Weg zu den Auftritten eine Unmenge Dinge gibt an die zu denken ist, ist es unbedingt notwendig das Equipment strukturiert beisammen zu haben. Ein gutes Beispiel dafĂĽr ist die Rackschublade. Ich habe diese heute abfotografiert und versucht so zu beschriften, dass man auch als Laie versteht was da zu sehen ist.


Da drinnen befinden sich essentielle Dinge die aber so beschriftet sind, dass man sofort merkt wenn etwas fehlt. AuĂźerdem muss das Zeug ja auch so transportiert werden, dass es heil wieder ankommt und das beinhaltet die Autofahrt und den Transport vom Auto zur BĂĽhne und in den Proberaum.

[img:1867x1466]https://i2.wp.com/www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/IMG_3257.jpg[/img]

Inhalt:
Funkmikro Sennheiser Gesang (2x)
Funkmikro Sax
Funkmikro Sprecher
Sender & Empfänger Gitarre
RECA Werkzeug
USB C, USB Micro Kabel
Kapodaster
Fernbedienung Licht
Batterien AA und 9V
Mikrophonklammer klein & Gross
GeloRevoice
Marker
Klebeband grĂĽn

Über der Lade eingebaut und fix verkabelt: 5 Funkempfänger

Hoffe es gefällt Euch und ist interessant genug um mitzulesen.
Fragen bitte einfach hier stellen. Ich versuche zu beantworten was möglich ist.
LG
Auge
 
Hi Auge,

prima, ich lese so etwas immer gerne und schaue gerne ĂĽber meinen Tellerrand, wie so die anderen arbeiten.

Weiter so!

GruĂź Martin
 
Cool! Da lese ich dorch gerne mit, denn man lernt nie aus! Aufgeräumt ist immer gut!
 
Toll Auge, sowas lese ich gerne - wir haben das auch so organisiert, dass wir für die Gigs immer alles gepackt lassen. Aber das mit dem Rack überlege ich mir tatsächlich mal, bislang haben wir das noch alles etwas anders.
 
Hey.
Danke fĂĽr Euer Interesse, ich werde es weiterfĂĽhren.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich ein unordentlicher, schlampiger Mensch bin der sich schwer tut Ordnung zu halten (Fragts mal meine Frau *hahahaha*) aber ich MUSS mir selber Strukturen verschaffen die mir ermöglichen meinen (musikalischen) Alltag zu bewältigen und hab daher schon fast zwanghafte Züge beim Equipment. Meine Sängerinnen und Mitmusiker amüsieren sich immer dezent.
So ist es mir gelungen, in meiner ganzen "Karriere" nur 2 mal etwas wichtiges zu vergessen. Beide mal war der Gig nahe genug es nachbringen lassen zu können.
LG
Auge

Al schrieb:
Toll Auge, sowas lese ich gerne - wir haben das auch so organisiert, dass wir für die Gigs immer alles gepackt lassen. Aber das mit dem Rack überlege ich mir tatsächlich mal, bislang haben wir das noch alles etwas anders.

Ein Rack ist fein hat aber einen Nachteil. Es wird schnell schwer. Muss man gut ĂĽberlegen.
Drum ist meine Endstufe (Fahre jetzt passive Adamson Boxen) in einem eigenen Rack. Da gibts aber eh eine eigene Erklärung dazu.
LG
 
auge schrieb:
...

Ein Rack ist fein hat aber einen Nachteil. Es wird schnell schwer. Muss man gut ĂĽberlegen.
Drum ist meine Endstufe (Fahre jetzt passive Adamson Boxen) in einem eigenen Rack. Da gibts aber eh eine eigene Erklärung dazu.
LG

Hallo Auge,

ich finde die Vorstellung deiner Lösungen auch super. Das mit dem "zur Ordnung zwingen" kann ich gut nachvollziehen... :roll: Ich begegne dem Problem damit, das ich viel zuviel dabei habe. Das versuche ich gerade zu reduzieren, auf jeweils eine Lösung welche funktioniert, und evtl. ein Backup. Nicht drei...

Du fährst wieder passive Boxen? Darf ich fragen warum? Ich überlege, meine Aktivboxen gegen was hochwertiges zu tauschen, und habe auch die QSC im Auge, die du mal hattest. Gründe, welche dagegen sprechen?

Ciao
Monkey
 
Monkeyinme schrieb:
auge schrieb:
...

Ein Rack ist fein hat aber einen Nachteil. Es wird schnell schwer. Muss man gut ĂĽberlegen.
Drum ist meine Endstufe (Fahre jetzt passive Adamson Boxen) in einem eigenen Rack. Da gibts aber eh eine eigene Erklärung dazu.
LG

....
Du fährst wieder passive Boxen? Darf ich fragen warum? Ich überlege, meine Aktivboxen gegen was hochwertiges zu tauschen, und habe auch die QSC im Auge, die du mal hattest. Gründe, welche dagegen sprechen?

Ciao
Monkey

Hi Nils,
also die QSC K12 sind wirklich feine Boxen mit guter Leistung und auch gutem Klang. Das bessere ist eben des guten Feind.
Erstens sind passive Boxen sehr leicht was das Hochheben auf den Ständer erleichtert und sogar einen Tellerständer ermöglich.
Zweitens brauch ich nur ein Kabel (Speakon)hinverlegen (gibts leider nicht in grĂĽn).
Drittens sind die Adamson Point 8 dermaßen gut und fein im Klang (In Verbindung mit einer Prozessorendstufe)dass es fast zum Heulen ist. Das trägt auch in unguten Situationen (Gewölbe, Schiff (lang und niedrig)) den Klang gut in den Raum hinein.
In Verbindung mit dem CardioidSub von QSC KS212C kann ich bis zu 600 Personen kraftvoll professionell beschallen.
LG
 
Hallo!
Wow, eins meiner Lieblingsthemen, über so etwas wird nämlich so gut wie nie gesprochen. Hier meine Beiträge, sie basieren auf regelmäßigen Gigs mit meinem Trio (Klavier, Gitarre, Gesänge):

-Alle Taschen und die Kabelkiste sind nur so schwer, dass jeder in der Kapelle sie alleine aus dem Kofferraum heben und mit einer Hand tragen kann.
-Wir haben eine Kabelkiste (Alukiste aus dem Baumarkt, nicht im Musikladen kaufen, da sind die nur teurer als im Baumarkt). In der Kabelkiste sind alle Audiokabel. Es gibt kein „mein Kabel, dein Kabel“. Alle Audiokabel sind zusammen gerollt und werden mit je einer Kabelklette zusammen gehalten, es gibt also keine Knoten. Unten in der Kabelkiste ist ein Reservemikro, eine D.I., eine Tüte mit Adaptersteckern und Patchkabeln und Kabelbindern. Auf diese Kiste wird später der Powermixer gestellt, die ist also nicht im Weg.
-Wir haben eine „Stromtasche“ - da sind alle Kaltgeräte- und Verlängerungskabel und Mehrfachsteckdosen drin. Das ist eine ausgediente Sporttasche, obendrauf liegt die Kabeltrommel. Die Stromtasche wird nach dem Aufbau zusammengefaltet und passt in die ausgeleerte Kabelkiste.
-Wir haben meine „Einsatztasche“, die war mal für den Transport eines Multieffektgeräts und ist für meinen üblichen Gitarrenkram. In der Einsatztasche ist mein Effektbrett, in einer ehemaligen Erste-Hilfe-Tasche in der Einsatztasche ist der ganze Kleinkram für die Gitarre (Plektren, Kapo, bisschen Werkzeug etc.) hinten sind Ersatzsaiten drin. In der Tasche sind Kugelschreiber, Edding, Pflaster, Haargummis für die Mädels, Papier, Ordner mit Songtexten etc. Sobald das Effektbrett raus ist, dient die Einsatztasche als Aufbewahrungsort für Geldbörsen, Autoschlüssel, Lesebrillen etc.
-Kinder brauchen einen Namen, Dinge auch. Jeder nennt die Einsatztasche Einsatztasche etc. Ein „wo issn die Tasche?“ wird im bestem Fall mit „welche Tasche?“ beantwortet. Schlimmer ist es, wenn der Fragesteller die Tasche mit den Brötchen meint und ihm gesagt wird, wo die Tasche mit den Unterhosen steht.

Soviel bei uns zu Verpackung und Transport.

Was kommt als nächstes - Aufbau?

GruĂź

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
...

Was kommt als nächstes - Aufbau?

GruĂź

erniecaster

Da gibt es noch einiges an "Ordnungsdingen" die ich vorher aufarbeiten möchte aber muss erst Zeit finden für die nächsten Kapitel. Bzw. brauch ich ja Fotos und das Equipment ist grade im Musikanhänger.
Transport wird ein Thema.
Aufbau dann später auch.
LG
PS: Nach dem Samstag Gig. Weil da kann ich wieder Bilder machen.
 
Moin.
Ich gebe mal meinen Senf dazu, das Thema ist klasse.
Ich habe meine KleinPA von meinem Musikerequipment inzwischen getrennt. Daher kommt manchmal auch was doppelt mit, aber bei FremdPA habe ich die notwendigen Dinge mit und muss nicht drĂĽber nachdenken.

Meine PA:
2 Aktivboxen 12"1" in SchutzhĂĽlle
2 Monitore passiv(Yamaha Stagepas)
1 aktiver Monitor
ggf Subwoofer

Pult Soundcraft 16 Kanal analog im Case und da sind ein paar Adapter, Leuchte, Stromkabel, Beschriftungsband, Edding und Talkbackmicro mit 2m XLR Strecke.
1 Case NF: XLR Strecken passend zum Pult und zu den Lautsprechern, StereoDI Box und ein paar Klinkenkabel
1 Case Strom: Verteilung, Verlängerung, Kaltgerätekabel (Kofferform Kunststoff)
1 Case Diverses Zubehör: 8 Kanal Multicore, Kabeltrommel, Werkzeugtasche, Gaffa, Kabelbinder, Klett, Gitarrennotfallsoundgerät, Mikrotasche, Klemmen, Regenschutz(Malerfolie, Müllsäcke), Handschuhe, 1.HilfeSet (Kofferform Kunststoff)
1 Tasche mit Boxenhochständern und Mikrostativen

eine groĂźe, graue Baumarktkiste mit ein biĂźchen Lichtkram, Molton und Dekoshice

Damit beschalle ich bis ca 250 Menschen. Meine Band ist "akustisch" unterwegs, 2-5 Personen (2xAGitarre/Gesang, Kontrabass, Schlagwerk und ggf Piano). Aber auch jede klassische Rockband kriegt man damit gut hin. Kanäle müssen natürlich reichen. Drums wird von mir gerne mit 4 Kanälen abgenommen(Kick, SN/HiHat, 1OH, Wurstmikro), die passenden Mikros habe ich. Ich liefere gerne alles bis zum Kabel. Ersatzmikros habe ich mit, aber Sänger, die ohne eigenes Mikro kommen, nehme ich nicht mehr ernst. ABER wenn ich damit nur Ton machen soll, redet man ja vorher miteinander.

Licht habe ich nicht viel, da leihe ich dann bei Bedarf gerne dazu. 2x Frontlicht und Dekolicht ohne Stative kriege ich hin.

Ganz neu ist ein Klappbarhocker von Ikea, die gibt es jetzt endlich in BĂĽhnenschwarz. Und ein Klapptisch fĂĽr das Pult habe ich bei Bedarf auch im Auto. Der ganze Kram passt ĂĽbrigens in den Kofferraum eines ollen VW Passats ohne umklappen der RĂĽckbank.

Mein "Soloequipment"/persönlicher Kram kommt ggf später. Da ist dann auch das Notfallcase dabei, was auf die Bühne kommt.

GruĂź
Ugorr
 
Hallo Ugorr,

Ganz neu ist ein Klappbarhocker von Ikea, die gibt es jetzt endlich in BĂĽhnenschwarz.

Meinst du den hier?
https://www.ikea.com/de/de/catalog/products/60406785/

Sind die Fußstützen hoch genug um damit Gitarre spielen zu können?

GruĂź Martin
 
Ja. Ich habe den Kleinen 63cm, bin auch nicht so groĂź und ich kann dann noch an FuĂźschalter am Boden kommen.

Ich finde die Abstände perfekt. Würde aber auch einfach andere Löcher für die Stütze bohren, wenn es nicht passt.

GruĂź
Ugorr
 
Aufgrund des regen Interesses meines ersten Beitrages habe ich ein weiteres Kapitel der Serie "Hinter den Kulissen" vorbereitet. Es geht um den Transport des ganzen Equipments zum Veranstaltungsort.
Originallink: http://www.augeundso.at/2018/11/11/hinter-den-kulissen-2-der-transport/
Grundsätzlich darf man nicht vergessen, dass bei Ab- und Aufbau und beim Transport wohl die meisten Fehler passieren und auch am meisten kaputt geht. Je öfter man Auftritt, und Auge&So tritt mittlerweile im Schnitt öfters als einmal pro Woche auf, umso besser muss Lagerung, Transport und Aufbau durchdacht sein.
Um meinen Wochenalltag durch ein volles Auto nicht allzu sehr zu beeinträchtigen und um nicht jedesmal alles ein- und ausräumen zu müssen habe ich mich für die Lösung mit dem PKW Anhänger entschieden.
Vorteil: Sehr geringe Fixkosten, flexibel zum Einstellen, gĂĽmstig in der Anschaffung.
Nachteil: AHK am PKW notwendig, Fahren mit dem Anhänger muss man mögen (Für mich als Wohnwagenfahrer und C/E Schein Besitzer kein Problem), nicht Temperierbar (Winter), harte Federung.
Mein Anhänger ist Wasserdicht auch wenn man lange Wege im starken Regen fährt! Außerdem habe ich die Möglichkeit den Anhänger zu Hause temperiert einzustellen.
So sieht der beladene Anhänger aus bevor die Instrumente reinkommen:
[img:1024x768]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/2018-11-10-16.18.10-1024x768.jpg[/img]

Dabei gibt es eine zwingende Logik wie eingeräumt werden muss. Das hat einerseits mit dem Aufbau zu tun und andererseits mit dem Anhängertetris.
Hier ein paar Details wie das nun genauer Aussieht.
[img:1024x820]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/Datei-11.11.18-21-28-28-1024x820.png[/img]
[img:1024x747]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/Datei-11.11.18-21-03-51-1024x747.png[/img]
[img:1024x743]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/Datei-11.11.18-21-07-59-1024x743.png[/img]
[img:1024x748]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/Datei-11.11.18-21-11-23-1024x748.png[/img]
Oben auf das ganze Equipment kommen dann die Instrumente und die Bierrodl (Dt.: Sackkarre):
Tenorsax, Altsax, Sopransax (opt.)
2x E Gitarre, 1x Steelstring.
Sieht dann so aus:

[img:1024x768]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/2018-11-10-16.24.11-1024x768.jpg[/img]

So sieht dann der geschlossene fertig verpackte Anhänger aus:

[img:1024x768]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/2018-11-10-16.25.05-1024x768.jpg[/img]

Um musikalisch arbeiten zu können, zum Üben und zum Pflegen kommt immer raus nach dem Auftritt:
Alle Instrumente, Ketron, Gitarrenpedal (HD 500 X).
Alles andere ist im Musikraum vorhanden um üben, proben und arrangieren zu können. Somit kann viel Zeug im Anhänger verbleiben und braucht vorm Auftritt nicht eingeräumt zu werden. Außerdem kann nichts vergessen werden.
LG
Auge
 
Hallo,

bitte interpretiere die fehlenden Antworten nicht als Desinteresse - deine Ausführungen ist einfach nicht viel hinzuzufügen außer dass für Menschen die nicht so oft giggen vielleicht ein Anhänger mit Equipment drauf als Overkill wäre.

Ich freue mich auf die nächste Folge, da kann ich dann vielleicht mehr Senf dazu geben.

GruĂź

erniecaster
 
bitte interpretiere die fehlenden Antworten nicht als Desinteresse - deine AusfĂĽhrungen ist einfach nicht viel hinzuzufĂĽgen

+1

Wie geht es denn weiter mit deinem Block?

Wäre ja interessant, wenn du von deinen Erfahrungen beim Aufbau berichtest! Da kann man ja so allerhand erleben mit zu wenig Platz, schlechtem Strom, unfreundlichen Veranstaltern usw.

GruĂź Martin
 
Das freut mich.
Da ich das ganze ja auf der Bandhomepage auch veröffentliche mach ich pro Woche nur einen Beitrag etwa. Und im Moment derrenn ich mich vor lauter Gigs weil ja Weihnachten kommt.
Aber ich denke morgen oder ĂĽbermorgen hab ich wieder was am Start. Fotos sind schon gemacht.

In diesem Blog hier gehts mir wirklich eher um Technik.
Das Andere (Veranstalter & Co) könnten wir in einen anderen Thread reinnehmen bzw. einen neuen beginnen.
 
Liebe Mitleser,

weiter gehts mit dem BLOG ĂĽber die Technik und das drumherum.
Heute möchte ich erklären wir ich den Aufbau bzw. auch die Verpackung gerne handhabe. Nach der Ankunft beim Veranstaltungsort recherchiere ich zuerst mal den besten Weg zur Bühne bzw. versuche so nahe als möglich mit dem Anhänger zuzufahren. Wenn dann der Weg gefunden ist, dann wird mit der Sackkarre (wenn möglich) mal alles reingerollt und abgelegt. Wichtig ist die Sachen nebeneinander zu stellen und nicht dorthin wo später der fertige Aufbau ist.
Das sieht dann so aus (Instrumente sind woanders hingestellt):
[img:1024x796]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/Datei-22.11.18-17-38-33-1024x796.png[/img]

Wie man dort und da sehen kann sind meine Taschen mit grünem (echt jetzt?) Klebestreifen beschriftet um keine unnötigen Dinge zu schleppen. Es gibt ja verschiedene Anforderungen und Besetzungen. Hier zum Beispiel steht Licht #1 auf der Tasche was bedeutet, dass es dann zur Verwendung kommt wenn wenig Licht möglich ist. Die #2er Tasche beinhaltet nochmals 2 Scheinwerfer aber andere Kabel als die #1er (Kaltgerätekabel zum durchschleifen).

[img:1024x972]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/2018-11-10-17.34.42-1024x972.jpg[/img]

Ich beginne den Aufbau immer mit den Boxenstativen um die Bühne einzugrenzen (Weil es oft keine Bühne gibt) oder halt festzulegen wo wir uns bewegen. Die Tellerstative sind zwar schwer allerdings unheimlich praktisch für kleine Platzverhältnisse da die Füsse nicht im Weg sind. Hinter die linke Box stelle ich dann den Rackaufbau mit dem Mischer.
[img:1024x823]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/Datei-22.11.18-17-57-53-1024x823.png[/img]
Hier sieht man wie dann etwa die Grenze der "BĂĽhne" sein wird.

[img:1024x804]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/Datei-22.11.18-18-07-44-1024x804.png[/img]

Als nächstes wird die Ständertasche geräumt und die Ständer vor der Bühne aufgestellt. Hier sieht man was in der Ständertasche "Duo" alles drinnen ist:
[img:738x1024]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/Datei-22.11.18-18-11-29-738x1024.png[/img]

2x Mic. Stand (K&M)
Tenorsaxstand (NoName) incl. Sopransaxaufsatz
Altsaxstand (Hercukles Hochständer)
2x Getränkehalter
3 Fach Gitarrenständer (Hercules)

Als nächstes wird der Ketron aufgestellt, mein Mikroständer daneben und es beginnt die Verkabelung. Details wie ich verkable ein anderes Mal. Die Kabel sind alle beschriftet und in der Länge relativ genau abgestimmt. Auf den Mikroständer kommt der iPad Halter.
Die Endstufe wird mit dem Mischpult mit 2 XLR Kabeln verbunden die Fix hinten im Endstufenrack angesteckt bleiben. Die Boxen werden mit Speakon Kabeln verbunden die in der Rackschublade des Endstufenracks liegen.
Monitorbox wird auch mit dem Mischpult verbunden (Kabel ist in der Monitorboxentasche) und nicht hingelegt.
Jetzt kommt der Strom dran:
Das Mischpultrack wird mit Strom versorgt. Hinter dem Mischpult ist eine Steckdosenleiste die ausreicht um Licht, Endstufe und einen Verteiler zu versorgen. Die Funksender (Sax und Gitarre) werden jetzt zum Laden angesteckt. Funkmikro(s) werden kurz gecheckt (Nur optische Signalkontrolle).
Erst jetzt wird das Gitarrenbodenpedal hingelegt und verkabelt (Alle notwendigen Kabel in der Tasche des Pedals).
Nun erfolgt der erste Linecheck (Musik vom iPad) ob beide PA Boxen funktionieren um die Boxen dann erst auf die richtige Höhe zu heben.
Dann wird die Monitorbox gecheckt und wenn alles passt hingelegt (Damit ich nicht am Boden liegend irgendwelche Korrekturen machen muss).

Jetzt stelle ich die Instrumentenständer so auf dass ich mich gut bewegen kann und die Instrumente schnell erreiche. Das AltSax steht vorne weil ich es öfters mitten im Song brauche und schnell zurückstellen muss. Instrumente sind einstweilen immer noch in den Taschen.

Die Sängerin bekommt nun Ihren Hallschalter (FX Stop für Ansagen). Der Mikroständer bleibt vor der Bühne um noch beweglich zu bleiben.

Jetzt packe ich beginnend mit den 2 E-Gitarren die Instrumente aus und hänge/stelle sie in die vorgesehenen Ständer. Die Taschen werden so wie alle anderen versorgt und bleiben in der Nähe wenns irgendwie geht. Ich möchte nächtens beim Abbau dann keine langen Wege nur wegen der leeren Taschen zurücklegen.

Zu guter letzt versuche ich die Scheinwerfer entweder an die Boxenständer oder andere Geländer o.ä. zu klemmen und anzuschliessen. Bedienung erfolgt per Fernbedienung. Das sieht nun etwa so aus:

[img:1024x768]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/2018-11-10-18.27.23-1024x768.jpg[/img]

[img:768x1024]http://www.augeundso.at/wp-content/uploads/2018/11/2018-11-10-18.27.34-768x1024.jpg[/img]

Nun beginnt noch das Verschönern. Aufhängen der Werbung, Kabel ein wenig verstecken, Licht einrichten, Instrumente stimmen (Die sich in der Zwischenzeit schon akklimatisiert haben). Funkstrecken prüfen. Akkustände checken.

Falls möglich wird nun ein Song angespielt (Immer der Gleiche) um  einen kurzen Soundcheck zu haben. In erster Linie wegen der Lautstärke alles andere passt fast immer.

Wenn die Wege nicht zu weit waren ist jetzt max. eine Stunde vergangen und wir sind bis auf das Umziehen spielbereit.
Hoffe es war halbwegs spannend.
LG
Auge
 
Mal wieder ein paar Kleinigkeiten.
Da ich relativ oft spiele mach ich mir regelmässig Gedanken wie man den Aufbau vereinfachen und Handgriffe reduzieren kann. Da hab ich ein paar Kleinigkeiten die nix kosten aber recht effektiv sind.
1) Mikroständer:
Die Mikroständer sind namentlich beschriftet und mit Markierungen versehen wie sie eingestellt werden müssen damit man nicht jedes mal das neu justieren muss:
[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/012_aufbau.jpg[/img]

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/013_aufbau.jpg[/img]

2) Racks werden so beschriftet, dass man sie immer richtig hinstellt. Mein Endstufenrack kann man auf 3 verschiedene Arten falsch hinstellen. Das Mischerrack nur auf eine. Trotzdem blöd wenn man das schwere Ding nochmals in die Hand nehmen muss. Und den richtigen Deckel tut man nachm Gig auch drauf:

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/006_aufbau.jpg[/img]

3) Meine im ersten Beitrag beschriebene Rackschublade neigt dazu, dass alles drinnen herumfliegt wenn man es hochkant trägt. Dafür hab ich ganz einfach einen Karton ausgeschnitten den ich als Deckel auf die Lade lege damit das Zeug am Platz bleibt:

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/019_aufbau.jpg[/img]

9V und 12V Netzanschlüsse sind oft zu kurz. Dann liegen auf der Bühne überall Verteilersteckdosen herum. Da gibt es Verlängerungen um Zentral an einem Punkt einstecken zu können.

[img:900x1200]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/038_aufbau.jpg[/img]

Wichtige Steckplätze am Mischpult (Oder anderen Geräten)anzuschreiben erleichtert die Aufbauarbeit und vermindert Fehlerquellen. Speziell wenns mal etwas dunkler ist:

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/009_aufbau.jpg[/img]

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/018_aufbau.jpg[/img]

Spezielle Kabel sind immer entsprechend beschriftet (Dieses hier hat eine recht genaue Länge) damit man nur einmal hingreifen muss:

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/017_aufbau.jpg[/img]

Was angekabelt bleiben kann bleibt angekabelt. Hinter der Endstufen ist im Endstufenrack genug Platz um die 2 Kabel zum Mischer und das Kaltgerätekabel angesteckt zu lassen (Blöd zu fotografieren):

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/010_aufbau.jpg[/img]

Spezielle Powerclamps an den Cameos ersparen einen Lichtständer (Bzw. 2 Lichständer) weil man die Scheinwerfer auf die Boxenständer oder auch auf Geländer und ähnliches Klemmen kann.

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/028_aufbau.jpg[/img]

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/029_aufbau.jpg[/img]

Auch Kabelfarben (in diesem Fall bei Kaltgerätekabeln) erleichtern den Zugriff: Schwarz: kurz, Weiss 5m. Ausserdem sind sie klar der Gerätschaft zuordenbar.

[img:900x1200]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/030_aufbau.jpg[/img]

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/031_aufbau.jpg[/img]

Das Leergebinde kommt sauber VOR die Bühne (und nicht auf die Bühne oder bleibt einfach liegen wo man auspackt) um dann am Ende verstaut werden zu können:

[img:1200x900]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/032_aufbau.jpg[/img]

Der Sessel als Aufbauhilfe. Altersbedingt hab ich keine Lust mehr am Boden herumzukriechen und checke mir immer gleich einen Sessel um Instrumente, Geräte usw. auf angenehmer Höhe auszupacken.

[img:900x1200]http://webspace.augustyn.at/guitarworld/blog/026_aufbau.jpg[/img]

So long. Hatte gestern etwas Zeit beim Aufbauen und hab ĂĽberlegt was ich mir im Laufe der Jahre so an Vereinfachungen ĂĽberlegt hab. Ich finde immer was zum Optimieren. Aktuell ist mir aufgefallen, dass ich im Dunklen nicht lesen kann wo beim HD500 einzustecken ist. Da kommen noch grĂĽne Klebestreifen dran.

Hoffe jemand kann damit was anfangen. Richtet sich ja in erster Linie an Beginner.
LG
Auge
 
Hallo,

da sind einige Punkte sehr interessant, die wir teilweise etwas anders handhaben:

Bei uns sind die Mikroständer nicht persönlich zugeordnet, jedem wird einer hingestellt und jeder stellt ihn für sich selbst ein. Wir haben auch keine personalisierten Mikrokabel oder Klinkenkabel, die Kaltgerätekabel sind den Geräten auch nicht zugeordnet. Das ist für uns schneller als immer genau "das" Kabel oder "den" Mikroständer zu suchen.

Wir kleben Buchsen sogar ab, wenn sie nicht genutzt werden. Damit kann da schon nichts mehr schiefgehen. Wie ihr beschriften wir auch alles penibel.

Und zu guter Letzt kommt nach dem Aufbau die große Aufräumaktion. Taschen und Cases weg, Kabel vernünftig verlegen und wenn möglich verstecken.

Ich finde übrigens nicht, dass das ein Anfängerthema ist. Jedenfalls ich bin erst nach vielen Jahren darauf gekommen, dass man sich mit diesen Dingen auseinander setzen sollte.

Beste GrĂĽĂźe

erniecaster
 

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