Höfner Shorty - nette Reisegitarre

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Anonymous

Guest
Tach zusammen,

seit ein paar Tagen habe ich eine Höfner Shorty, vielleicht interessant für alle, die eine Reisegitarre suchen - der Sommer steht ja quasi auf der Matte :cool:

Vorgeschichte
Ich war auf der Suche nach einer Reisegitarre. Grundsätzlich gibt es in der Richtung diverse Kandidaten: die Traveller-Gitarren, Steinberger-Modelle, die Chiquita, die Shorty... Was für die Shorty spricht, ist der Preis – 125 Euro (aktueller Neupreis) für eine E-Reisegitarre ist meines Wissens nach konkurrenzlos. Soviel geben andere für ein Kabel aus ;-)

Und was bekommt man dafĂĽr?

Der erste Eindruck
Die Shorty kommt mit einem kleinen Gigbag. Das hat keine erwähnenswerte Polsterung, ist aber vernünftig verarbeitet und hat eine geräumige Außentasche.

Auch die Gitarre ist ordentlich verarbeitet. Der Hals sitzt passgenau in der Halstasche, bei Brücke (Badass-Bridge), Mechaniken, Pick-Up und Potis ist soweit auch alles im Lack. A propos Lack: Der ist sauber auf Korpus und Kopfplattenvorderseite aufgetragen. Der kleiner Lackstreifen auf der eigentlich farblos lackierten Oberseite der Kopfplatte stört mich persönlich nicht weiter, gehört da aber natürlich nicht hin.

Der Hals hat quasi Normalmaß mit – wenn ich mich nicht irre – Gibson-Mensur und einem normal-schlanken Profil. Ich mag's lieber mit mehr Fleisch, aber der Hals fasst sich gut an, auch dank der matten Lackierung.

Kurzes Anzocken zeigt erstens, dass das Handling der Shorty gewöhnungsbedürftig ist und zweitens, dass der Haken hinter "Frets" auf dem "Quality Check"-Hangtag wohl nur zu bedeuten hat, dass die Bünde vorhanden sind. Der Fretjob lässt nämlich um den 13./14. Bund zu wünschen übrig. Aber die Werkssaiten sind mir eh zu schlabberig, das Griffbrett braucht dringend ein bisschen Pflege, also runter mit den Drähten, Viol auftragen, neue Saiten drauf und einstellen. Das funktioniert ohne Probleme, also...

ab an den Amp
Oder zumindest an die eBand, meine Amps stehen im Proberaum. Der einsame Humbucker klingt im Clean-Betrieb so lala. Recht mittig, nicht besonders spritzig – mir kommt ein Verdacht. Overdrive-Sound rein, und jau, ich hatte Recht: So flach der PU clean klingt, so überraschend satt klingt er bei verzerrten Sounds.

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die Shorty ist nicht aus besten Hölzern (und sowieso nicht aus viel Holz...), Hardware und Pick-Up sind auch weit entfernt davon, High-end zu sein, also ist das alles relativ zu sehen. Aber ich bin gespannt auf die nächste Probe, wo ich die Kleine zumindest mal für ein, zwei Songs über einen echten Amp schicken werde.

Das Vol-Poti regelt ordentlich, das Tone-Poti greift sehr deutlich ins Geschehen ein, was die Shorty klanglich etwas variabler macht. Einen zweiten PU kann das aber nicht ersetzen.

Das Handling
Puh... Am Anfang echt seltsam. Nicht nur wegen der Kopflastigkeit, sondern insbesondere wegen der geringen Korpusfläche. Ein Gurt macht das Handling um einiges einfacher. Ich hatte gedacht, dass eine Gurtbefestigung à la Akustikgitarre (Schnürsenkelschlinge an der Kopfplatte) eine gute Idee wäre, um die Kopflastigkeit auszugleichen. Tatsächlich funktioniert es besser, die beiden Gurtknöpfe am Korpus zu verwenden.

Dem rechten Unterarm fehlt aufgrund des kleinen Korpus natürlich die Auflagefläche, was sich auf die Haltung der rechten Hand auswirkt. Mit etwas Eingewöhnung funktionieren Akkorde und Riffs gut, bei Solos hakt es manchmal, eben wegen der Handhaltung. Links ist die Umstellung deutlich problemloser.

Einen kompletten Gig möchte ich mit der Gitarre nicht spielen müssen, aber als Showeinlage mal zwei Nummern damit zocken sollte kein Problem sein :-D

Fazit
Ich bin zufrieden. Die Shorty braucht wenig Platz, lässt sich mit den genannten Einschränkungen gut spielen, ist solide verarbeitet und sieht auch noch witzig aus. Ein cooles kleines Teil!
 
Schönes Review. Hab die Shorty jetzt auch seit ein paar Jahren. (2 oder so)

Bei mir wars zum dengeln vorm Rechner. Mit der kann man aufm Bürostuhl mit Armlehnen schön zurückgelehnt Ideen einspielen. Versuch das mal mit nem Normalkorpus :).
Die Kopflastigkeit ist aber tatsächlich ein riesenproblem bei dem ding. Wie sollte es auch anders sein,besteht ja fast nur aus Hals,die lütte.

Meine ist allerdings sehr gut Bundiert. Nix scheppert oder schnarrt. Hab allerdings auch Elixier drauf,vielleicht macht das nen Unterschied.

Aber du hast recht,die kommt erst ab crunch in fahrt. Dann allerdings klingt sie IMHO recht gut.

Holz hat sie sehr wenig,insofern würd ich die qualität derer für den sound für vernachlässigbar halten :).

Dein fazit unterschreib ich!

Mfg
Tachinger

P.s.: Bei mir ist die ziemlich geile Black Sparkle-lackierung tadellos und auch nur da,wo sie hingehört.
 
Ich hab auch seit 2-3 Jahren ne Shorty


Meine ist (immer gemessen am VKP von 120,- )

1. gut bespielbar - BĂĽnde sind fehlerfrei verarbeitet
2. fehlerfrei lackiert in Muelrich Blau :lol: - Hals in Mattlackierung
3. klingt völlig ok, vor allem in Crunch und Zerrbereich (Standardsaiten)

Das kleine Ding ,und der billig HB, klingt spritziger und
matscht viel weniger als meine Les Paul .......

Kurzum meine hat keine richtigen Verarbeitungsfehler und
sogar die Stimmstabilität ist völlig im grünen Bereich.

Das mit der Kopflastigkeit ist natĂĽrlich bei der Korpusform
nicht zu ändern, aber ich befestige den Gurt mit
SchnĂĽrsenkelmethode, was fĂĽr mich ganz gut funktioniert.

Als ich die Shorty gekauft habe gab es nur das 1 Exemplar
im Laden. Ich hab das dann sofort gekauf aber in den nächsten
Monaten noch 2-3 andere Shortys angetestet.
Die Serientsreuung ist dann bei der Shorty doch deutlich vorhanden......

Fazit wenn man ein besseres Modell erwischt hat,
kann man damit richtig SpaĂź haben :!:


GruĂź
 

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