Identifikation einer Gitarre

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Anonymous

Guest
Halli Hallo und vorab erst einmal ein Frohes Fest an Alle!


Ich Arbeite in einer großen Einrichtung für Menschen mit Behinderung und habe im Musikzimmer letztlich folgende Entdeckung gemacht, welche ich mir auch gleich ausleihen musste :D
Allerdings habe ich von alten Gitarren absolut keine Ahnung und wollte euch einfach mal fragen, um was es sich hier für eine Gitarre handelt und ob sich eine Instandsetzung lohnt bzw. welchen Wert dieses Holz heute hat?!


Nun die Bilder:




























Ich überlege mir nämlich ob ich die Gitarre der Einrichtung abkaufen soll, um sie dann wieder herzurichten oder nur als Deko zu benutzen und wäre euch deshalb sehr Dankbar, wenn mir jemand dabei helfen könnte :)


Gruß aus Unterfranken

Thomas
 
Moin,
da aussen nix drauf steht, ist irgendwo im Inneren der Gitarre irgendein Herkunftsnachweis sichtbar?

Ciao
Monkey

Tante Edit: Aber schön sieht die GItarre aus. Also ein Aufarbeiten, zumindest kosmetisch und neue Saiten, lohnt sich auf jeden Fall. Hat ja offensichtlich keine großen Macken. (Das letzte Stück Hals ist sowieso angesetzt, oder?)
 
Hallo Thomas,

ich habe eine sehr ähnliche Gitarre (dieses schwarz-weisse Kopfplattenmuster, die Mechaniken, der Trapezhalter und die Inlays sehen auch sehr sehr ähnlich aus, Nullbund hat sie auch), nur ohne Cutaway. Die Marke meiner Gitarre ist Isana, google mal, man findet ein paar Seiten im Netz, allerdings nicht üppig viel. Kommen wohl aus Süddeutschland, es gab diverse Sanders (Isana sind von Fritz Sander), die Jazzgitarren gebaut haben, die zum Teil wohl einen guten Ruf hatten. Meine ist von 1958, über Klang etc. kann ich wenig sagen, da es ein Flohmarktskauf war und ich sie noch nicht hergerichtet habe (sollte ich wohl endlich mal tun, Dein Post ist eigentlich keine schlechte Motivation :), bezahlt habe ich vor ein paar Jahren 80 Mark, ich weiss aber nicht ob das repräsentativ ist. Schick aussehen tun sie auf jeden Fall. Ich würde es auf jeden Fall mal auf einen Versuch ankommen lassen, aber Achtung, das Einstellen dieser Stege kann ziemlich kitzelig sein.. wenn's immer schief klingt, solltest Du vielleicht mal zum Gitarrenlehrer/bauer damit gehen.

Viele Grüße
Christian
 
Weiß ich nicht genau. Ich hab ne alte defekte Jolana von meinem Vater im Keller und deren Korpus, Mechaniken, Steg und Saitenhalter sieht/sah genauso aus. Ein Label oder so ist auch nicht drauf.
 
Für mich sieht das ganz nach ner Klira aus. Zumindest gab es genau solche Modelle, mit exakt den gleichen Perloidstreifen auf der Kopfplatte. Auch das Schlagbrettchen und das F-Loch stimmt genau. Das war bei den Jolana's etwas anders geformt. Sollte jedenfalls aus den 50er Jahren sein.
 
finde perloid auf der kopfplatte irgendwie extrem schick. werd ich mir drauf machen wenn ich mir mal selber ne gitarre baue
 
Hi,

vielen Dank erstmal für die Zahlreichen Informationen, dass hat mir aufjedenfall sehr weitergeholfen!


da aussen nix drauf steht, ist irgendwo im Inneren der Gitarre irgendein Herkunftsnachweis sichtbar?
Leider Nein, ich hab die Gitarre schon intensiv untersucht und nichts gefunden.


Was sagt ihr eigentlich zu dem Halsansatz auf dem 2. Bild? schaut für mich sehr "gefrickelt" aus.....
Sind die Kerben im 0.Bund normal?
Oder fehlt hier der Sattel und es war sich jemand mit den Einkerbungen behilflich?



50er würde ich auch sagen (Abwesenheit der Halsstäbe bis Angang 60er...)
Kann ich auf die Gitarre bedenkenlos .12er Saiten aufziehen oder fliegt mir dann vll. der Hals entgegen? Ich wollte nämlich nichts riskieren und hab nach 3 Saiten aufgehört...
Über den Klang lässt sich so kaum was sagen, da Saiten wegen den komischen Kerben im "Sattel" ziemlich geschnarrt haben.



Ich werde die Gitarre wohl behalten, da die auf der Arbeit eh nichts damit anfangen können und ich finde, dass sie optisch sowieso einiges hergibt! Es wird sich dann zeigen ob ich das Stück restaurieren lasse oder einfach als Wandschmuck benutze.

Ich weiß das die Frage schwer zu beantworten ist, aber könnt ihr mir vielleicht doch einen groben Anhaltspunkt geben, welchen Wert die Gitarre hat??


Gruß
Thomas
 
Moin,
jetzt wo du es sagst, der Sattel fehlt tatsächlich. Und er Nullbund sieht aus als hätte den jemand zum Sattel umfunktioniert. *igitt*
Zum Sattelmachen sollte ein Profi ran, da braucht es ein wenig FIngerfertigkeit. Aber kostet auch nicht die Welt. Vielleicht kann er dir auch mit dem Nullbund weiterhelfen. Weil die Kerben nicht normal sind...

Den Ansatz am Hals halte ich für eine einfache Griffbrettverlängerung. Abbrechen tut da nix mehr, und viel halten muß da auch nix mehr. Der Befestigungspunkt ist ja bereits vorbei. Was ich so aus der Ferne bei dem Bild sagen kann. Mach doch mal eins das scharf ist. ;-)

Wo in UF wohnst du denn?
Ciao
Monkey
 
Hi

Ich komm aus der Ecke Badkissingen - Schweinfurt!

Bin grad nicht daheim, sonst könnt ich nochmal bessere Fotos machen.

Das mit dem Sattel hab ich mir schon gedacht. Ich muss mal schaun ob ich bei mir in der Umgebung jemanden finde der das gut machen kann, sieht ihr nämlich ziemlich mau aus mit Gitarrenbauern..


Thomesch
 
Ok, das is ein bißchen weit zum nur mal gucken...
In Würzburg müßt es doch was geben? Kennst du irgendwelche älteren Herrschaften, die Gitarre spielen? Die können dir vielleicht selbst weiterhelfen, der ein oder andere macht sowas auch mal selbst.

Bessere Detailbilder wären toll.

Ciao

Monkey
 
.12er Saiten würde ich eher vermeiden !!!
Das wäre zwar klanglich die Stärke, die auf Schlaggitarren Sinn macht, aber ein Instrument, das womöglich 10 Jahre irgendwo in der Ecke gelegen hat, würde ich nicht gleich mit so viel Zug belasten.
Zum Wert: es scheint eher keine hochwertige Gitarre zu sein, sieht so aus wie die besseren Einstiegsmodelle, so auf den ersten Blick. Schön ist, dass offenbar fast alle Originalteile vorhanden sind!
Lass Dir keine neuen Mechaniken aufschwatzen, auch wenn die jetzigen eher sehr spartanisch sind. Die gehören nun mal so dazu. Wenn Du nicht aus irgendwelchen Gründen eine Profigitarre draus zaubern muss, lass sie so, wie sie ist. Sattel machen, das ist ok, Nullbund nacharbeiten auch.
 
Tach!

Das mit dem Halsverlängerungsstück gehört so, da ist nur der Lack an den Fugen eingesunken, mach dir da keine Sorgen.

Die Gitarre stammt aus der Zeit, als 12er Saiten nicht nur light hießen, sondern auch waren. 13er waren medium und 14er heavy.
Außerdem ist sie komplett (eventuell sind die Zargen massiv, das gabs durchaus) aus Sperrholz und braucht vermutlich eher harte Ansprache, um zu klingen. Also meiner Meinung nach 12er. Wenn der Hals nachgibt, gibt er sowieso nach.
Der Sattel fehlt und muss ersetzt werden. Allerdings muss er nur die seitliche Führung der Saiten übernehmen, könnte also auch aus Holz oder Plaste sein. Die Kerben im Nullbund sind normal, da der Nullbund selten die richtige Höhe hat.
Einen besonderen Wert hat sie (weil:Sperrholzdecke und damit als akustische Gitarre etwas beschränkt) nicht, würde ich sagen...
...irgendwas bis 100 Eur in diesem Zustand.
Und die Mechaniken würd ich tauschen, wenn die Montierten nicht funktionieren, was bei der billigen Originalqualität durchaus vorkommt.

Beste Grüße!
Jab

Übrigens wären flatwounds auch überlegenswert. Oder Silk and Steel. Irgendwas, was von vornherein eher weich und mild klingt...
 
moin


Alles klar, danke für die Zahlreichen Hinweise!
Ich denke ich werde mal bei Gelegenheit einen neuen Sattel einsetzen lassen und dann seh ich weiter. Mein ehemaliger Gitarrenlehrer kommt aus Würzburg und kann sowas machen, vielleicht sollte ich den mal wieder anrufen...
Ansonsten häng ich sie an die Wand, dafür taugt sie aufjedenfall :)



An alle schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!

Thomesch
 

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