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Christof
Power-User
Uwe":3fp5k75h schrieb:Es ist unwichtig ob das Kunst ist oder nicht, sondern es geht darum ob ich einen Zugang zu meiner wahren Persönlichkeit finde, etwas mache was mein Leben ausfüllt und dieses dann so akzeptiere wie es ist. Wir alle haben Angst davor, weil wir nicht glauben, das es ausreichen wird, was wir dort vorfinden werden.
Bravo.
Ein paar meiner bescheidenen Betrachtungen dazu: Das, was Du oben beschreibst, kann man auch als die Suche nach der Verbundenheit mit der Welt (Eins-sein mit der Welt) beschreiben. Andere Leute nennen das die Suche nach Gott oder dem Göttlichen, wieder andere nennen das die Suche nach dem inneren Glück. Wie auch immer, kommt darauf an, wo man herkommt.....
Dieses Ziel kann man als Mensch/Musiker über Improvisation erreichen, oder über Nachdenken, oder über Tagebuchschreiben, oder über eigene Songtexte, Meditation oder über viel andere Wege. Will sagen, das hat nicht zwingend mit improvisierter Musik zu tun.
Oder anders (und rein subjektiv): Instrumentalmusik/ improvisierte Mausik kann mir persönlich zwar Gefühle und Stimmungen vermitteln, in meinem Fall muß ich aber sagen, daß ich noch nie das Gefühl hatte, dabei einem Musiker in die Seele blicken zu können. Da braucht es für mich mehr. Zum Beispiel die menschliche Stimme, den dazu passenden Text im passenden musikalischen Kontext. Daraus können für mich wirklich berührende Dinge erwachsen - ohne Namen nennen zu wollen, ganz absichtlich.
Ich kann mich in Teilen mit Deiner Aussage identifizieren, wobei mein Weg sicher ein anderer ist. Ich habe - musikalisch - die größten Glücksmomente beim Schreiben und Recorden von eigenen, ehrlichen Songs erlebt, gesungen in meiner Muttersprache (inklusive dem "Hose-runter-komplett-nackt-machen-Effekt"). Etwas, das ich aber um Nichts in der Welt mehr missen möchte, weil sich tatsächlich in seltenen Momenten etwas wie "Verbundenheit" oder "Eins-sein" einstellt. Erfüllter als in diesen kostbaren Momenten kann ich nicht sein. Da helfen mir kein Melodisch-Moll, keine alterierten Licks, keine 16tel-Triolen, aber auch keine Lautmalerei.
Wünsche einen esoterisch guten Morgen
Christof

(...und ich kann mir nicht helfen. Der Standard-Smiley hat etwas Spöttisches oder Lausbubenhaftes in seinem Ausdruck. So ein ganz echtes, offenes Lächeln ist das nicht, oder?)