Kabeltausch IM Amp

Das Kabelthema bietet ja gerade bei Hifi-Wünschelrutenesotherikern viel Gesprächsstoff und wie jeder weiss ist Kupfer nur ein Verhüttungsprodukt und minderwertiger Leiter. Das muss natürlich Gold als Leiter sein. Am besten aus einem zusammenhängendem süddüsseldorfer handgeschürften Rheingoldnugget gewonnen damit die Atomstruktur nicht den Signalweg stört.

Grds muss man an den Kabeln nix machen, solange sie halbwegs vernünftig isoliert sind, der Durchmesser passend ausschaut und die Lötstellen und Anschlußklemmen nicht verranzt aussehen. Wer da ganz Hardcore ist kann sich ja zwei PWM-Wandler (IN/OUT) basteln und den Moppel dann per Lichtleiter raushusten.

Aber mal ehrlich, die Kabel sind Dein kleinstes Klangproblem neben Störquellen in der Bude, Zeugs auf der Platine, Röhren in ihren Wechseljahren, weiche Speaker, schrotten Klinkenkabel, Drecksdaddler an der Gitte usw.
 
Meine Marshallboxen (4x12 vintage30 bzw. greenbacks), habe ich intern mit 2,5mm² flexibler durchsichtiger Lautsprecherlitze neu verlötet (statt gesteckter Kabelschuhe), die mittlere Holzstütze für die Rückwand mit der Rückwand verschraubt und alle Schrauben der vorderen Schallwand nachgezogen. Schrauben, die beim Nachziehen durchdrehten (ja, das kam auch vor !), habe ich neu verschraubt. Dadurch wurde der Bass exakter, der Sound insgesamt stabiler. Boxenkabel zwischen Vertsärker und Box ebenfalls 2,5mm²
 
Interessanter Thread, allerdings habt Ihr was Entscheidendes vergessen: die Steckverbinder bzw. die Kontaktübergänge (Lötstellen)! Dazu gehören auch die Buchsen an Amp/Box. Dass zu dünne Leitungen problematisch werden, ist prinzipiell natürlich nicht von der Hand zu weisen - allerdings reicht der "Klingeldraht" tatsächlich meist aus.

Der Kontaktwiderstand von manchen Klinkenbuchsen/-steckern liegt allerdings deutlich über dem des Kabels und daher sollte man sich hier auf jeden Fall was qualitativ Hochwertiges beschaffen, auch, weil es in den günstigen Klikensteckern bei extremen mechanischen Belastungen gern mal zu Kurzschlüssen oder abgerissenen Leitungen kommt, was einem der der Verstärker dann übel nehmen könnte.

Bei Patchkabeln, gerade dann, wenn sie in Racks verbaut werden, die von unterbezahlten Bühnenhelfern über's Kopfsteinpflaster gezerrt werden, leisten diese leichten Billigstecker hingegen bessere Dienste als die massiven Qualitätsprodukte, insbesondere dann, wenn die Buchsen der Rackgeräte nicht oder nicht hinreichend mit den Gehäusen verschraubt sind.

Bei Signalkabeln ist die Kabelkapazität nur dann ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn das Kabel sehr lang ist und die Signalquelle hochohmig (wie beim passiven Pickup). Die üblichen Sendesysteme und alle nicht-Truebypassgeräte sind ausgangsseitig so niederohmig, dass die Kabelkapazität keine Rolle mehr spielt.

Gruß
Andy
 

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