Klemt Echolette - Erfahrungen?

  • Ersteller Ersteller Anonymous
  • Erstellt am Erstellt am
A

Anonymous

Guest
Hallo, es werden ja häufig Vollröhrenverstärker von Klemt Echolette angeboten. Oder sagt man Echoletten von Klemt? Hat hier im Forum jemand Erfahrungen mit diesen Amps? Mich interessiert hauptsächlich, wie die Teile an einer 4 x 25 W 12" Celestion Greenbacks Box klingen. Also in etwa in welche Richtung? Eher britisch oder amerikanisch oder niemals überhaupt nach irgendetwas? Eher Headroom oder fiese Rasierapparat-Zerre? Überhaupt brauchbar? Bin dankbar für Klangbeschreibungsversuche :-) VLG, Dirk

Hier ein paar Beispiele

kl001f01.jpg
oder
klemt_echolette_shostar_s40.jpg
oder
 
hallo, in der juli/august ausgabe von grand gtr`s ist eine story über genau diesen verstärker. er wird darin ziemlich gelobt, sein klangbild wenn ich mich recht erinnere als eher "amerikanisch" beschrieben.
gruß moritz

P.s. bin übrigens neu hier im forum, lese aber schon ne weile regelmäßig mit. hallo an alle (-:
 
moritz":8sliy9rj schrieb:
hallo, in der juli/august ausgabe von grand gtr`s ist eine story über genau diesen verstärker. er wird darin ziemlich gelobt, sein klangbild wenn ich mich recht erinnere als eher "amerikanisch" beschrieben.
gruß moritz

P.s. bin übrigens neu hier im forum, lese aber schon ne weile regelmäßig mit. hallo an alle (-:

Hallo zurück und vielen Dank! Ein guter Tipp, Danke! Dirk
 
Hallo,

habe im zarten Alter von 18/ 19 so ein Ding plus Bandecho als Gesangsanlage und Verstärker für alles, wo gerade nix besseres da war benutzt.

Fazit: Die meisten Geräte sind furchtbar verbastelt (so wie meins). Besonders die Echo Einheiten klingen toll, wenn sie funktionieren; Tun sie aber selten und dann nicht lange.

Wäre nie auf die Idee gekommen, wenn ein richtiger Gitarrrenverstärker da war (egal was) das Ding für die Klampfen zu benutzen - fand das klang alles schrecklich.

Das ist alles aus der lange verschütteten Erinnerung geschöpft.

Es ist verblüffend welche Reanaissance Geräte erleben, die die Zeitgenossen ihrer Geburt und Verwendung in zweiter und dritter Generation als echte Strafe empfanden.

Fürchte dieser Kommentar hilft nicht weiter, aber das wollte jetzt mal raus.

Gruß
NichtsLutz :roll:
 
Ich habe jetzt mal diesen Bericht gelesen. Aus meiner Erinnerung waren diese Geräte früher nur für die, die a) keine Ahnung hatten oder b) kein Geld, sich etwas "Ordentliches" zu kaufen. Klar dass das pubertäres und vor allem unwissendes Gelaber war, da ich noch NIE eine Klemt Echolette gehört habe. Ist ja heute auch nicht anders. Die meisten Meinungen über Equipment basieren ja auch eher auf Vermutungen und "Image-Victim-Dasein" der Musiker. Wie dem auch sei, vielleicht kaufe ich mir so ein Teil und werde dann berichten... Dirk
 
Nachdem ich den ersten M40 ersteigert hatte und restaurieren liess, habe ich sofort einen Zweiten besorgt und auch überholen lassen. Betreibe die M40 mit einer Marshall 1936 2 * 12er Box.
Spiele verschiedene Stratocaster (Modelle von 1973 bis 2006), PRS Custom, PRS EG (die alte originale), Gibson ES 335 und bis seit fast 40 Jahren Gitarrist. Der Sound ist mit allen der genannten Gitarren excellent, ich lasse immer öfter meinen Mesa Mark IV samt Rectifier 4 * 12 Box zu Hause. Die Tiefe des Tons und die schimmrigen Obertöne sind genau so wie man es sich wünscht.

Mein Signalweg: Gitarre -> Boss Bluesdriver BD2 (mäßiger Drive)-> AB BOX Manchmal noch nen Cry Baby Wah. 1 Kanal AB Box in den ersten Eingang des M40, der auf 5-6 steht (halb geöffnet) , den 2. Kanal in Eingang 2, der auf 9 steht. Kann also mittels Bluesdriver und AB Schalter 4 Grundsounds abrufen.
Nach der Vorstufe habe ich ein Effektgerät (meist Reverb oder etwas Delay) eingeschleift.
Mastergain auf 5-6.

Spiele in einer Soul und Rhythm & Blues Band. Bandkollegen und Publikum sind stets fassungslos von excelenten Sound. Ein geringes Brummen muss man halt in Kauf nehmen.

Das des Gesamtpaket bei diesem Mastergain (traumhaftes Endröhrenclipping) scho sehr laut ist und die Marshall 1936 eine "Gitarrenschneise" in das Publikum schlägt, experimentiere ich nun zusätzlich mit offenen 212er Boxen (für Tips bin ich dankbar) und einem zwischen Amp und Box geschalteten Lastwiderstand.

Also von wegen: a) keine Ahnung oder b) Kein Geld für Ordentliches. Zumindest Ordentliches habe ich sehr viel, aber selten so viel Spaß wie mit dem M40.

Gruß

Rainer
 
Hallo Rainer,

schöner Beitrag von dir, da kann man doch etwas mit anfangen.

Mich juckt es ja auch hin und wieder in den Fingern, wenn zum Beispiel ein alter Dynacord angeboten wird.

Man verbindet diese alten Kisten made in Germany immer mit dem rumpeligen Star Club-Sound der 60er.

Ich kenne allerdings Gitarristen, die einen Dynacord einem guten alten Fender vorziehen.

Ich muss es wohl doch mal wagen....

Tom
 
Hallo Tom,

versuch´s auf jeden Fall!

Ich hab noch andere Dynachord Teile probiert. Von denen ist aber nur ein Dynachord Jazz Combo mit ich glaube 12 Watt bei mir als Wohnzimmerverstärker hängen geblieben, alles andere war so naja. Der Combo kam im Originalkarton, mit originaler Staubhülle und wie neu ohne Kratzer. Ausgetrockneten <Elko ausgetauscht und die Kiste lief. Ist aber vom Speaker eher Schwachbrüstig. Bisschen zum Jammen mit meiner Gibson L4 = hervorragend.

Der M40 ist im Vergleich zu allen anderen Teilen nicht nur die dynamischste und obertonreichste Kiste, im Gegensatz zu manch anderem Klemt/Echolette Teil ist die Technik auch Mainstrem und heute immer noch zu bekommen. Ein guter Röhrentechnisker kann ihn hervorragend Reparieren und warten.

Gruß

Rainer
 
Ja, später wurde das Design der Klemt/Echolette Geräte geändert. Nach meinen Informationen ist auch die Technik bereits modifiziert, das kann ich aber nicht genau sagen, vermutlich wurden die "Zutaten" so lange verbaut, bis sie aufgebraucht waren. Ich habe noch einen silbernen M150, der als Gitarrenverstärker eigentlich keine so gute Figur mehr macht. Die "Goldkäfige" sind vermutlich nicht ohne Grund hochgeschätzt. Die Ebay-Auktionserlöse für intakte Exemplare haben sich die letzten drei bis vier Jahren deutlich mehr als verdoppelt. Noch ein paar Jahre, dann werden unverbastelte M40 trotz der urspünglich hohen Produktionszahlen vermutlich zum teuren Objekt der Gitarristenbegierde.

Gruß

Rainer
 
lpopphusen":1nvah7c0 schrieb:
Wie dem auch sei, vielleicht kaufe ich mir so ein Teil und werde dann berichten... Dirk

Wie angekündigt. Ich habe einen Dachbodenfund gekauft. Kosten: etwas über 100 EUR inkl. Versand. Das wird jetzt gemacht:

4 Endröhren EL84 austauschen
2 EZ81 Gleichrichter ersetzen
1x Becherelko 2x50yF muss neu
Ca 10 Koppelkondensatoren sind hin
Ca. 5 NV-Elkos auch neu

Ende des Monats wird das Gerät fertig sein. Dann berichte ich was zum Sound! Hier noch ein paar Bilder:

echo_1.jpg


echo_2.jpg


echo_3.jpg


echo_4.jpg


echo_5.jpg


echo_6.jpg


echo_7.jpg


echo_8.jpg
 
Hallo Dirk,

lass Dir auf jedenfall zwei Eingänge und den benötigten Lautsprecherausgang auf Klinke umrüsten. Meine Erfahrungen mit zwei restaurierten M40. Mit DIN Adapter werden die Höhen bedämft. Frag mich nicht warum, kann mir das nur mit schlechter Qualität der DIN - Klinke Adapter erklären. Mit Klinkeneingängen geht die Sonne auf. Die Obertöne kommen plötzlich sahnig rüber......

Übrigens: gestern hatte ich wieder einen M40 beim im Einsatz. Mit meiner Gibson 335 TDS aus den 70ern. Über eine alte Zeck 1*12er Box, die ich mit einem neuen Speaker (irgend ein Exot) bestückt hatte. Bewährtes Konzept: mit AB - Box zwischen einen 50% und einem 100% Kanal gewechselt und den Master auf 7. Sonst nix. Auch hier war es wieder die richtige Entscheidung, mein Mesa Mark IV Halfstack (welches ich auf großen Bühnen ungemein schätze) zuhause zu lassen. Klingt abgeschmackt, aber der Gitarrenton und mein Oldie Equipment waren wieder mal breites Gesprächsthema der in Freiburg omnipräsenten Mupo (Musikerpolizei = diejenigen "Fachleute", die angestrengt und mit finsterer Miene vor der Bühne jedes Riff und jeden Fehlgriff bissig kommentieren).
Bin gespannt auf Dein Ergebnis.
 
frhay8":1bt0qz78 schrieb:
lass Dir auf jedenfall zwei Eingänge und den benötigten Lautsprecherausgang auf Klinke umrüsten.

Der LS-Ausgang bekommt ajF 'ne Klinke. Bei den Inputs wollte ich es erst einmal so ausprobieren. Aber ein super Tipp (Danke!), wenn es dann doch nicht so toll klingt, dann kann man es ja damit probieren. Bin sehr gespannt!
 
Die Echolette ist fertig. Video folgt die Tage. - Kommentar: leider hat das mit der Aufnahme nicht richtig funktioniert. Vielleicht schaffe ich das bei Gelgenheit nochmal besser. Solange ein Foto (s.u.)
 
lpopphusen":2ts43nu4 schrieb:
Die Echolette ist fertig. Video folgt die Tage.
Das mit dem Video dauert leider noch ein bißchen, aber ich möchte Euch zumindest schriftlich ein kurzes Feedback geben. Vorab: nachdem ich die erste Echolette an meiner 4 x 12" Matamp-Box mit Celestion Greenbacks gespielt hatte, habe ich mir direkt gleich noch eine Echolette gekauft. Erstaunt war ich über das Potential der zur Verfügung stehender Verzerrung. Ich spiele mit meiner Eigenbau-Jazzaxe (Dimarzio Virtual T Bridge, Virtual PAF Neck), Mastervolumen auf 8, Vorstufe zwischen 5 und 7. Ein wundervoller Sound, diferenziert und klar, verzerrt und endloses Sustain bei voll aufgedrehtem Gitarren-Poti. Und wenn ich hier von Verzerrung schreibe, dann meine ich das, was gerne als "der Ton" bezeichnet wird. Wir waren vor einigen Wochen - noch bevor meine Echolette am Start war - einen ganzen Tag bei Musik Produktiv und ich habe wirklich jeden Amp dort getestet. Keiner - wirklich k e i n e r - klang so gut wie die Echolette. Einfach faszinierend!
 
Hallo Dirk,

schön daß es sich für Dich gelohnt hat. Das Fieber hat Dich nun erfasst und wird Dich nicht mehr los lassen. Je nach Umfang der restaurierung klingen die Teile übrigens etwas anders. Aber stets toll. Besorg Dir also noch 100 Stück!
Gruß Rainer
 
frhay8":3l7e1rvb schrieb:
schön daß es sich für Dich gelohnt hat. Das Fieber hat Dich nun erfasst und wird Dich nicht mehr los lassen. Je nach Umfang der restaurierung klingen die Teile übrigens etwas anders. Aber stets toll. Besorg Dir also noch 100 Stück!
Gruß Rainer

Mal schauen, wie lange man sich die Dinger noch leisten kann. Mir gefallen die erstaunten Gesichter der "Mein-Amp-kostet-Tausende-Fraktion" (zu der ich zuvor - und immer noch - gehörte) am allerbesten. Toll!
 
So sieht es aus. Sorry für das schlechte Foto, aber das Handy macht's leider nicht besser. Auf jeden Fall klingt es toll!

echolettes.jpg
 
frhay8":qyd25dit schrieb:
Was für Boxen hast Du denn da drunter?

Hallo Rainer. Es handelt sich um 4x12" Matamp-Boxen. Die eine mit Celestion Greenbacks mit jeweils 25W und die andere mit Celestion Vintage 30 mit jeweils 60W. Grüße!
 
Live-Aufnahme aus dem Proberaum. Gitarre via Echolette!

[mp3]http://retro-superdrive.realmusic.de/mp3/proben/81119_on.mp3[/mp3]
 
:-D bin neu hier, aber als oldie seit 42 jahren mit so ziemlich allen Echolettes und Dynacs vertraut. Das solltet ihr wissen:

die Echo-Mixer und die Bassamps sind vom Wesen her fast reinrassige HiFi-Verstärker mit unglaublich breitbandigen excellenten Übertragern. Die geben vor allem mit den original Boxen (JBL's) hervorragende Ergebnisse in Verbindung mit Gitarren - Single Coils preferred, please. Die Isophon-bestückten klingen meist bassbetont rumpelig und blutarm.

Die Showstars widerum klingen am besten z.B. an 15er Boxen oder 4x12er Stacks: strahlend clean, druckvoll und laaaaaauuuuut! Und mit diesem geilen Opto-Tremolo, das Suchtcharakter hat...

Ich spiele einen S40 der ersten Bauserie von 63, noch ein 'small box' créme Tolex, den ich auf einem Kanal umbestückt und gemodded habe auf "Fender Blues crunch", der Tremolo-Kanal ist original, aber mit ECC83 im Eingang. Tausche ich dann noch die EL34 gegen NOS 6L6 RCA's, kriegt JEDER Fender-Owner nasse Hosen, wenn er das hört!

Ich könnte euch jetzt kiloweise Bilder und Messschriebe mit Schalldruckkurven der diversen Boxen (auch Marshalls) für die Echolettes anbieten, aber das ist zu akademisch. 's nützt nix ...hören müsst ihr das! Mein Angebot: wer will, kann mich im Proberaum (60qm) besuchen und selbst testen.
Hier stehen off-and-on meine 7 Showstars in unterschiedlicher Bestückung/Modversion, Dynac's Referenz 500, 1000 und 4000 (Bass), sowie etliche andere Vintage-Preziosen und jede Menge Tretminen (Bosse GT-6, GT-50, OD-1, CH-1; Ibz's, Delays, etc.)

Die Echolettes, ja, besonders die, reagieren sehr fein auf die Bodentreter, und wer mal nen S-40 mit Röhrenhall gespielt hat, ist für Fender verlorene Kundschaft! Ha!!!!

Habe vor einiger Zeit für nen Kunden einen M70 mit Transistor-Endstufe fertiggemacht, der hatte auch einen Übertrager vor den LS-Klemmen und klang super!

P.S. wenn mir jemand verrät, wie ich hier Bilder hochladen kann, stelle ich ein paar ein.
 
Zurück
Oben Unten