Komponieren im Rock/Metal bereich?

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Anonymous

Guest
Hi,
ich spiele nun seid ca. 1 1/4 Jahren Gitarre, nachdem ich das Typische "Powerchords Schruppen" und "Akkorde clean spielen" hinter mich gebracht habe habe ich mich mit Hilfe des Buchs " Rock Guitar Basics" von Peter Fischer ein bisschen auf die Spur der Harmonielehre gemacht. Das Buch behandelt relativ ausführlich alle Formen der Zwei-und Dreiklänge sowie die Erweiterten Akkorde. Für meine Begriffe ist der Begriff "Basic" hiermit schonmal gut angeschnitte. Doch da ich auf jeden Fall vor habe in Zukunft eigene Songs im Rock/Metal bereich zu komponieren frage ich mich nun, wie weitermachen. Denn ich gehöre zu den Gitarristen (oder wannabes) die denken das ein bisschen Theorie nicht schaden kann und doch Sinnvoll ist.

Meine Frage also: Was soll ich weiterführen im theoretischen Bereich machen, damit ich in Zukunft anspruchsvolle Sachen im Rock/Metal Bereich machen kann,also Rhythmus,Solos, etc.?

Auch ein Buchtipp würde mir weiterhelfen. Denn mir fällt es irgendwie schwer dem Zeug im Internet Vertrauen zu schenken. Wobei es mit Sicherheit viele Hilfreiche und richtige Sachen gibt, wenn man weiss wo.


Danke schonmal!!!
 
Hi. Ich würde sagen ich bin genausoweit wie du. spiele seit etwas mehr als einem Jahr ( ca 1 1/4 ) und hatte ca 1 Jahr unterricht.
Im Unterricht konnte ich mit dem theorie kram abolut nix anfangen. Hab dadurch ehr technik kram gelernt.
Bin derzeit auch dabei Theroie zu pauken.
Das Buch von Peter Fischer habe ich auch, allerdings ist dort kaum Theorie drin wie ich finde.
Ich habe mir nun vergangende woche "die neue Harmonielehre von Frank Haunschild" gekauft. Habe bis dato immer nur gutes über das Buch gelesen. Allerdings ist es ein reines Musik Theorie Buch. Hat also nichts mit Gitarre zu tun. Trozdem ist es jeden Cent wert. Arbeite nun jeden tag damit, lese stück für stück und mache die übungen dazu. Und es ist wirklich ein 1A Buch, kann ich nur empfehlen.
Ansonsten ist der Theorie Bereich von Just Chords
link:
http://www.justchords.com/theory/index.html
Auch sehr gut.

Ich hoffe ich habe helfen können
 
Guten Abend, MotoS.

MotoSliver":1txu3116 schrieb:
Denn ich gehöre zu den Gitarristen (oder wannabes) die denken das ein bisschen Theorie nicht schaden kann ...

Zunächst Glückwunsch zu Deiner Entscheidung, die nach meiner Ansicht von Einsicht und Reife zeugt. Aus diesem Holze werden Musiker gemacht, die länger als eine Staffel DSDSS am Start sind.

MotoSliver":1txu3116 schrieb:
Meine Frage also: Was soll ich weiterführen im theoretischen Bereich machen, damit ich in Zukunft anspruchsvolle Sachen im Rock/Metal Bereich machen kann,also Rhythmus,Solos, etc.?

Ich persönlich antworte mit einem entschiedenen: sowohl, als auch.
Viele ausgezeichnete Gitarristen sind erstmal exzellente Rhythmiker. Dass sie dann noch atemberaubende Soli ablassen, ist nur das Sahnehäubchen.

Ein Blick über den Tellerrand kann nie schaden; ob das im Bereich der Klassik ist, oder mal den Improvisationsansatz der Bläser im Jazzbereich versuchsweise nachvollziehen, ist völlig egal. Man muß das ja nicht einsetzen, aber wenn es im persönlichen Repertoire verfügbar ist, kann man Akzente setzen, Klischees vermeiden, sich von Kollegen im gleichen Genre wohltuend abheben, eine eigene Stimme entwickeln.

MotoSliver":1txu3116 schrieb:
Auch ein Buchtipp würde mir weiterhelfen.

Ich empfehle mal "In Vivo Guitar" von Abi v. Reininghaus. Sein Ansatz ist, grob gesagt: Denken beim Scheißen, nicht nur drücken. Der Rest ergibt sich, z.B. nach welchem verdammten Buch...
Zum Einlesen vielleicht mal hier schauen:
http://www.abi-r.com/Home/home.html

Berichte doch mal über Deine Erfahrungen!

---
 
Danke schonmal für die Tipps.
Die vorgeschlagenen Bücher habe ich mir auf jeden Fall schonmal angeguckt, doch wenn ihr mir sagen könntet was man allgemein für das Komponieren im R/M Bereich an Techniken losgelöst von dem Buchtipp braucht würde mir das auch sehr helfen.

Also Beispiel:" Wenn du gut Sachen machen willst muss du auf jeden Fall ....... beherschen"

Denn mein Hauptsächliches Problem ist meine momentane Orientierungslosigkeit, denn da ich möglichst schnell vorwärts kommen will aber trotzdem alles kapieren will (logisch oder???) möchte ich halt nicht alle theoretischen Sachen aus alles Richtungen mal ebend halb verstehen, sonder die für mich wichtigen richtig. Denn neben aller Theorie ist natürlich das können auf der Gitarre auch äusserst entscheidend und da will ich auch dran bleiben. Denn nicht die Theorie macht Spass, sondern das rocken auf der Klampfe. Und auch das muss verbessert werden und kostet Zeit.

Natürlich will ich, wenn ich dann mal irgendwann ein soliedes Wissen habe, über den Rand schauen. Aber erstmal Tür auf bevor man durch geht.
 
ich glaub da ist etwas improviesieren üben ganz gut ( wurd mir zumindestens vom lehrer immer ans herz gelegt ).
Ein paar, am besten selbstgebaute akkorde aus irgendeiner tonleiter aufnehmen und dadrüber in passenden scalen improviesieren.
Z.b. einfache blues sachen sind am anfang wohl recht gut und machen spass. So kann man das theoretisch gelernte gleich umsetzten.

Ich hab noch ein Blues buch (( play blues guitar ), das ist voll mit recht einfachen blues licks und den passenden playalongs.
Man könnte dort z.b. die licks ausseinander nehmen ( tonlage, scale intervalle usw ) und somit theoretisch und praktisch arbeiten.

Aber das sind nur ideen und Gedanken von mir. Wie immer mit wunderbaren schreibfehlern. :p
 
MotoSliver":73ve6gz5 schrieb:
Was soll ich weiterführen im theoretischen Bereich machen, damit ich in Zukunft anspruchsvolle Sachen im Rock/Metal Bereich machen kann,also Rhythmus,Solos, etc.?

Hallo,

Komposition im Rockbereich ist meines Erachtens doch etwas deutlich anderes als in der Klassik, wo man bestimmte Formen tatsächlich nach vorgegebenen Regeln komponieren kann/muss. Dementsprechend würde ich mich dem Ganzen von mehreren Seiten gleichzeitig nähern:

1) Verschaffe dir allgemeinen theoretischen Hintergrund. Auch ich finde die Neue Harmonielehre dafür sehr hilfreich. Wichtig ist z.B. der Aufbau von Skalen (erst einmal Dur, Moll, Pentatonik, Blues, wenn es in Richtung Neo-Classical gehen soll auf jeden Fall auch Harmonisch Moll, und was es sonst noch so alles gibt) und Akkorden und wie diese zusammenhängen.

2) Übertrage die Dinge, die du dir theoretisch angeschaut hast auf die Gitarre. Lerne z.B. möglichst viele verschiedene Möglichkeiten, einen bestimmten Akkord zu spielen, spiele die theoretisch gelernten Skalen in allen möglichen Fingersätzen und Variationen (vom Grundton bis zur übernächsten Oktave und wieder zurück, als aufgelöste Akkorde und was sonst noch so alles denkbar ist), und das alles am Besten mit Metronom. Das schult die Fingerfertigkeit und wenn du diese Dinge automatisiert hast, steht dir unmittelbar ein Tonvorrat zur Verfügung, mit dem du arbeiten kannst.

3) Für meine Begriffe fast am wichtigsten: Hör die Musik, die du gut und anspruchsvoll findest genau an. Analysiere den Aufbau von Songs, hör dir Rhythmuspassagen und Soli (oder Teile daraus) Ton für Ton heraus und versuche sie exakt nachzuspielen, d.h. mit allen rhythmischen Finessen, Bendings, Hammer-ons, etc. und dann auch abzuwandeln und an anderer Stelle einzubauen.

Das ist zwar auch kein Patentrezept, aber ich glaube auch nicht, dass es so eines gibt.

Gruß,

Jan
 
Jetzt hat mir der Mr. G in seinem letzten Absatz doch glatt das Wichtigste vorweggenommen: Hör Musik *bewusst*! Aber sei dir auch im Klaren, dass eine solche Herangehensweise zunächst einmal den Zauber zerstören kann, denn deine Lieblingssongs früher auf dich hatten. Irgendwann bist du dann aber auch wieder in der Lage, neben den Strukturen und Harmonien den Song zu hören.

Denn darum geht es: der Song! Das haben meine Vorredner meiner Meinung nach noch nicht klar genug gemacht. Über Skalen und Rhythmen zum Songwriting zu kommen, halte ich für den falschen Weg. Und aus Büchern lernt man es auch nicht (wobei In Vivo Guitar wirklich klasse ist), das wirst du beim Lesen von Fischer schon gemerkt haben... Man lernt es dadurch, dass man mal genau darauf achtet, warum ein bestimmes Lied in den eigenen Ohren besser ist als andere.

Jeder von uns hat seine Idole. Ich bin zum Beispiel mit Blind Guardian aufgewachsen. Da mag jetzt der eine oder andere lächeln, aber vor zehn Jahren gab's für mich nichts größeres. Als Teenie habe ich immer nur gestaunt. Dann hab ich die Band lange nicht gehört, aber als die Jungs letztes Jahr in meiner kleinen Heimatstadt ein Festival organisiert und gespielt haben, da hab ich wieder in die Musik reingehört und gemerkt, dass sie immer noch klasse ist (auch wenn mich die Fantasy-Texte inzwischen eher zum Schmunzeln bringen). Ich habe mich dann gefragt, wie das sein kann... Musik, die ich hunderte Male über ein Jahrzehnt hinweg gehört habe... und immer noch interessant...? Da habe ich mich mal hingesetzt und die Songs genauer betrachtet. Mir ist aufgefallen, dass Guardian-Songs außer dem Refrain keine Wiederholungen haben - und wenn, dann ganz bewusste "Reprisen". Dann habe ich bemerkt, dass die Gitarren Leads oft mit Gesangslinien spielen oder diese kontrastieren... und so weiter... all das gibt es auch in meinen Songs. Früher wohl eher intuitiv - aber inzwischen achte ich auf so etwas, um meine Lieder interessanter zu machen.

Oder andere Helden meiner Jugend... Iron Maiden. Sobald du verstehst, wie diese mehrstimmigen Gitarrenläufe (meist die kleine Terz) funktionieren, hast du ein ganzes Arsenal an Möglichkeiten für eigene Songs.

Stop!, werden einige sagen: Komponieren ist nicht nachspielen. Ganz genau! Aber jeder Anfänger braucht eine Grundlage, auf der er aufbauen kann. Ich weiß ja nicht, auf was für Metal du stehst. Wenn du z.B. die ganz harte Schiene magst: man muss keinen Cradle of Filth Song nachspielen... aber wenn du einmal verstehst, wie aus schnellen Brutalo-Riffs und getragenen Orchesterparts, mit Tempowechseln und Stimmungsbrüchen ein Gesamtwerk entsteht, dann werden deine eigenen Ideen nur so sprudeln.

Das waren Tipps vom Metal-Fan zu Metal-Fan. Du siehst... ich bin jetzt fast von meiner eigenen Begeisterung mitgerissen worden. Aber vielleicht hilft dir ja gerade das weiter. ;-) Für mich war das der richtige Weg. Wobei... das müssen andere entscheiden, die meine Songs hören und mögen ... oder auch nicht!

Gruß,
Michael

P.S.: Zur Illustration: Auf unserer Bandhomepage findest du unter "CDs" ganz oben ein home-recording Instrumental, das von mir stammt. Die ursprüngliche Idee ist mir beim Hören von Metallica's "Call of Ktulu" gekommen. Dann hat sich aber alles weiter- und von Metallica wegentwickelt. Im Solo ein Schuss Maiden mit einigen Harmonien und einem Mitsing-Teil, die Melodie umspielt die Refrain-Melodie, die dann im fertigen Lied zu hören sein wird. Irgendwie genau das, was ich von meinen Lieblingsbands auch hören möchte. Aber trotzdem keine Kopie, wie ich finde. :oops: Mit der Stimme unserer Sängerin werden dann die Ähnlichkeiten völlig weggewischt.
 
Natürlich gibt es kein Buch in dem die Patentlösung für geile Songs steht.
Und es hängt auch von der eigenen Kreativität, von dem Musikgeschmack und mit Sicherheit auch von Genetischen Eigenschaften usw. ab. Denn gerade das ist ja das schöne was Musik zu so einem einzigartigen Medium macht.

Doch es macht mir halt ein bisschen Sorgen das ich nahezu 0 Theoriewissen habe(Bis auf die oben beschriebenen Sachen halt). Denn bei Streifzügen quer durch Büchen, Internet und zum Beispiel auch durch dieses Forum habe ich gemerkt das Theorie schon wichtig ist und das man ohne nicht weit kommt. Denn wie soll ich Harmonien von "Maroon" oder auch "AC/DC" raushören, wenn ich sie nicht kenne, und wie soll ich z.B. Akkordtypen verfolgen wenn mir ihr Art total fremd ist.

Deswegen brauche ich Orientierung um mir diesen Berg von Theorie in Sinnvoll und nicht Sinnvoll aufteilen kann. Natürlich werde ich neben diesem eher langweiligen Teil Songs analysieren und so. Doch ich muss halt wissen was für Werkzeuge ich brauche um das zu machen.

P.S. zu dem Instrumentalstück, Gitarrentechnisch für mich beeindruckend. Es Symbolisiert das Ziel das ich vor Augen habe und das ich irgendwann mal erreichen will. Allerdings finde ich, da ich auch seid ca. 6Jahren Schlagzeug spiele, die Drums etwas einfallslos. Aber das klaut nur die Sahnehaube und ist auch nur beim genauen hinhören die keline Macke.
 
Haha, Danke. Da siehst du, dass zu einem guten Song mehr als nur eine Gitarre gehört. Bei Drums bin *ich* halt völlig ahnungslos. Auf der Aufnahme hörst du einen hastig programmierten Drumcomputer, der in meinen Ohren ein bisschen nach Mülltonnen klingt. ;-) Aber zum Glück haben wir einen Schlagzeugstudenten hinter der Schießbude, der im Studio nicht nur diesen Song veredelt hat.

Und noch etwas: technisch ist das gar nicht mal so schwierig. Wenn du dich ein bisschen 'ranhältst - und aus deinen Postings entnehme ich, dass du mit ganzen Herzen bei der Sache bist! - dann kannst du das ohne Zweifel auch spielen. Wenn nicht morgen, dann übermorgen!

Beim Nachdenken über die Drums ist mir aufgefallen, dass ich sie wohl nicht besser programmieren könnte - weil ich eben nicht weiß, wo welcher Schlag hinkommt. Da ist mir nochmal bewusst geworden, dass "ältere" Gitarristen (und das zieht sich sicher auch durch dieses Forum!) oft zu viel voraussetzen. Das bringt mich wieder zu "In Vivo Guitar" zurück, das ich sogar jetzt zu meinem Auslandsjahr in den USA mitgenommen habe. Das ist wirklich ein Buch für den praktizierenden Gitarristen - erklärt dir aber ganz sicher nicht "den Metal". In dieser Musikrichtung treten eben viele Teile einer klassischen Harmonielehre nicht auf... Vierklänge werden oft zu Zweiklängen (Powerchords) reduziert und auch das Nashville-Number-System hab ich noch nie in einem Metal-Proberaum angewendet. Metal ist normalerweise sehr technisch und lässt sich deshalb auch gut über Techniken erschließen - also learning by doing. Peter Fischers "Rock Guitar Secrets" bietet da einiges. Da Fischer aber meiner Meinung nach nicht so gut erklären kann, könnte eine Mischung aus In Vivo Guitar und Rock Guitar Secrets für dich genau das richtige sein.
 
Für den Fall das sich noch einer mit diesem Threat beschäftigt, könntet ihr mir sagen ob mal z.B. die Griffarten aller Barréakkorde braucht. Also C-Form, A-Form etc. Oder ob es für einen Rockgitarristen wichtig ist die 1.-2.- Umkehrung von Akkorden zu benutzen und so?
 

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