Neue Line6 Mixer und PA

Aber eigentlich sollte es hier nicht um des Pfälzers eitlen Kampf gegen seine gebastelten Feindbilder gehen, sondern um ein neues Produkt von Line6, welches denn dann auch in die hände eines Gitarrenrübe gelangen könnte und der dann die Presets verändert und damit für die Legitimierung dieses Produktes sorgen könnte.

Es ist auch eine Tendenz des Forums, dass manche Pfälzers und Erniecasters so viele Threads nutzen, um der restlichen Welt ihre charakterliche, moralische, abgeklärte und evidenzbasierende Überlgenheit wie ein nasses Handtuch um die Ohren, sorry, die Augen zu hauen.
 
Ach was. Aus Sicht des Tonings hat Jörg doch Recht. Nichts ersetzt Erfahrung und Ohr. Es geht doch nicht darum was geht und was nicht geht. Es geht darum was man daraus macht. Und das geht mit so ziemlich jedem Equipment.
Aber um es mal für mich zusammenzufassen: Ich glaube was hier zum Teil kritisiert wird ist, dass Unternehmen mittels Werbung versuchen uns klarzumachen man müsse keine Ahnung haben um trotzdem einen tollen Sound produzieren zu können. Und das halte ich auch für ausgemachten Unsinn. Und wer drauf reinfällt ist selbst schuld.
Das heisst jetzt nicht, dass ich das Produkt für Unsinn halte, ich kenne es noch nicht mal. Aber jedes Werkzeug ist nur so gut wie derjenige der es bedient. Das kann man mit Marketing nicht ändern. Punkt.

LG
Ralf
 
Pfaelzer schrieb:
GitarrenrĂĽbchen schrieb:
Aber ich spiel ja auch einen Line6 SpiderValve II
Ja, aber Du spielst nicht die Werksounds. Du beschäftigst dich mit dem Ding, gibst deine Erfahrungswerte etc. mit rein und erzeugst somit sehr gute eigene Sounds, die deine Vorlieben widerspiegeln und auf deine musikalische Persönlichkeit abgestimmt sind.
Aber genau das wĂĽrde man doch mit der L6-PA auch machen.
Oder mit einem Presonus-Digipult.
Mit dem Material auseinandersetzen, die Vorteile der Neuerungen nutzen,
und damit evtl. im Alltag ein nettes Plug&Play-Rig haben.

@Ernie:
Ich nutze (selbstgefertigte) Presets seit Jahren.
Die werden alleine grob erstellt, dann im Proberaum mit der Band angepasst, und dann:
Set & Forget.
Ich habe, seit ich bei der aktuellen Band spiele, genau 1 x in der Probe nachjustiert, und das wars.
Seitdem freu ich mich an einem einfachen Rig, das läuft und konstant für meine Bedürfnisse passt.
Mit neuen Presets (für spezielle Titel) läuft das genauso.
Wenn ein Preset im Proberaum funzt, hab ich auf der Bühne nie mehr Bedarf gehabt, da nochmal was zu ändern.
Frag mal den Mad Cruiser, der macht das seit dem letzten Jahrtausend so ....
 
gitarrenruebe schrieb:
Mit neuen Presets (für spezielle Titel) läuft das genauso.
Wenn ein Preset im Proberaum funzt, hab ich auf der Bühne nie mehr Bedarf gehabt, da nochmal was zu ändern.
Frag mal den Mad Cruiser, der macht das seit dem letzten Jahrtausend so ....

Ernsthaft? Ich habe immer ein wenig Bedarf zu drehen. Sei es etwas mehr oder weniger Gain, Bass...Delay, Hall Mix-verhältnis, was weiß ich. Je nach Umgebung halt.

Gut, komplette Rumschrauberei nicht. Auch ein Preset als Ausgangsbasis finde ich ok. Allerdings beschränke ich mich seit der Erkenntnis auf eine handvoll Sounds, die leicht editierbar sind anstatt 3 Millionen Presets zu erstellen.

Aber auch das ist ja möglich...klar analoge Haptik ist in dem Falle wichtig. Lieber 5 Regler und 2 Kanäle, bei denen ich weiß, was die tuen, als 1000 Parameter und drölf Untermenüs die ich mit Tastern auf ´nem 2-zeiligen Display durchsteppen muss. Und auf keinen Fall die Save-Taste vergessen. Aber diese Toucscreen-Geschichte empfinde ich mittlerweile als brauchbaren Kompromiss.
 
Hallo Stefan,

physioblues schrieb:
Es ist auch eine Tendenz des Forums, dass manche Pfälzers und Erniecasters so viele Threads nutzen, um der restlichen Welt ihre charakterliche, moralische, abgeklärte und evidenzbasierende Überlgenheit wie ein nasses Handtuch um die Ohren, sorry, die Augen zu hauen.

Das war nicht nett und ich empfinde das als einen Angriff, den ich im ĂĽbrigen noch nicht einmal verstehe.

Es ist in deinen Augen also negativ, wenn hier Menschen viel darüber schreiben, was sie selbst gesehen und gehört haben.

Diese Sichtweise ist mir fremd. Ich bin froh, fundierten Rat zu bekommen. Aber jeder Jeck ist anders.

Völlig entspannte Grüße vom charakterlich und moralisch undurchsichtigen

erniecaster
 
taschakor schrieb:
Nichts ersetzt Erfahrung und Ohr.

Das ist genau der Knackpunkt.
Wenn die Ohren nicht geschult sind, zu hören was sich tut wenn ich meinen Finger auf dem Touchscreen hin- und herschiebe,
dann hilft auch die beste UserfĂĽhrung nicht.
Und wenn die Ohren so weit sind, zu hören was sich ändert,
dann geht das auch mit ein paar Reglern in einem Kanalzug.

Und umgekehrt,
wenn ich weiß, welchen Parameter ein Poti ändert, dann kann ich gezielt versuchen, zu hören und zu bewerten, was sich da tut.
Habe ich das mit einem Haufen Parameter ein paar Dutzend mal gemacht,
dann habe ich u.U. eine gewisse Vorstellung, wo ich drehen muĂź um welches Ergebnis zu erhalten,
auch auf anderen Pulten.

Wenn ich mit meinen Finger jetzt in einer Wolke von Parametern von "fett" bis "twang" in x-Richtung und "streetcred" bis "butik" in y-Richtung herumrĂĽhre,
dann wird das Lernen deutliche schwerer.
Und ist in jedem Falle nicht ĂĽbertragbar.


Viele GrĂĽĂźe,
woody


PS und besser Evidenz, als...
Ja, was denn eigentlich?
 
Leute Leute Leute.....

Es ist für mich interessant zu lesen wie ihr alle im Vorfeld über diese Produktlinie denkt. Balgerei bringt dabei aber nix, außer das man solche Beiträge schnell überspringt so wie ich das tue....

Die Linie Sex PA samt Pult ist ja noch sooooo neu und unerforscht dass man sich noch gar keine festigende Meinungen darüber bilden kann, oder soll. Ich mag ja auch lieber Knöppe bei denen ich gleich sehe wo sie hingehören und wo ich mal schnell eingreifen kann wenn was nicht so ganz passt. Ich hatte auch schon Digitalpulte, die aber dann schnell wieder den Besitzer wechselten.

Ich finde das Produkt da oben sehr interessant weil es zusammen wohl sehr gut funktioniert und aufeinander abgestimmt ist. Einstöpseln und es wird automatisch erkannt was es ist und wird auf 'erfahrene Werte' voreingestellt. Die Option mit dem iPad meinen eigenen Monitorsound zu mischen finde ich absolut klasse. Klar benötigt man da auch etwas Vorkenntnisse von der Materie. Aber kabellos lauter und leiser machen von der Bühne aus per 'Fernsteuerung' ist doch schon mal sehr geil.

Wie oft gibt es gerade dabei Probleme mit den oftmals genervten Tonmenschen (es gibt gute, schlechte und Ton-Metzger *Spaß*). Ein Fingerzeig auf die Hammond und Wink mit dem Daumen nach oben, Sax nach unten, Leadgesang leiser - kannste mir mal das lauter, das leiser.....nein nicht das lauter - leiser - leeeeeiiiiiser, och Mann leck mich doch...uswusf. Irgendwann ist es dem Menschen zu viel. Auf gut deutsch gesagt: Arsch geleckt, ich mische mich lieber selbst ab und bleibe bei guter Laune :lol: Wenn dieses Feature gut funktioniert wäre dieses Produkt schon eine Überlegung für mich wert!

Und noch was: welche Band hat heute bei den miesen Gagen noch nen eigenen Tonmenschen dabei? Okay ein paar gibt es noch, aber das ist eher die Ausnahme. Die Jungs die gut am Pult (und dazu noch nett sind) wollen auch gut bezahlt werden und das kann sich doch kaum mehr einer leisten, da müsste man ja teils noch drauflegen - iss so! Dann lieber selbst mischen mit gutem Material was gut, schnell und selbsterklärend funktioniert.

Obs das da oben ist wird sich zeigen, zumindest liest es sich mal gut und man hofft ;-)
 
Marcello schrieb:
gitarrenruebe schrieb:
Mit neuen Presets (für spezielle Titel) läuft das genauso.
Wenn ein Preset im Proberaum funzt, hab ich auf der Bühne nie mehr Bedarf gehabt, da nochmal was zu ändern.
Frag mal den Mad Cruiser, der macht das seit dem letzten Jahrtausend so ....

Ernsthaft? Ich habe immer ein wenig Bedarf zu drehen. Sei es etwas mehr oder weniger Gain, Bass...Delay, Hall Mix-verhältnis, was weiß ich. Je nach Umgebung halt.

Gut, komplette Rumschrauberei nicht. Auch ein Preset als Ausgangsbasis finde ich ok. Allerdings beschränke ich mich seit der Erkenntnis auf eine handvoll Sounds, die leicht editierbar sind anstatt 3 Millionen Presets zu erstellen.

Aber auch das ist ja möglich...klar analoge Haptik ist in dem Falle wichtig. Lieber 5 Regler und 2 Kanäle, bei denen ich weiß, was die tuen, als 1000 Parameter und drölf Untermenüs die ich mit Tastern auf ´nem 2-zeiligen Display durchsteppen muss. Und auf keinen Fall die Save-Taste vergessen. Aber diese Toucscreen-Geschichte empfinde ich mittlerweile als brauchbaren Kompromiss.

Ich hab 4 Grundpresets in einer Bank, vlnr:
Clean - leichter Crunch - Rhythmusbrett - Leadsound
Dazu noch die Stompboxfunktionen der Line6-Leiste, supi.
Gain, FX-Mixverhältnis etc. ändere ich auf der Bühne nicht.
Das einzige, was ich jedesmal auf die Raumakustik anpasse,
ist in der Mastersektion Presence und Volume.

Zusätzlich zu meinen 4 Grundsounds hab ich für speziellere Sounds (im
aktuellen Programm zB After dark, Heroes) nochmal extra Bänke, die
aber genau so strukturiert sind.

Und: Den SV mag ich unter anderem deswegen so, weil ich im Notfall auf
alle wesentlichen Parameter direkt via Poti zugreifen kann.
Das ist auch der Grund, warum das AXE trotz unbestritten gutem Sound
bislang fĂĽr mich noch nie eine Option war.
 
Woody schrieb:
taschakor schrieb:
Nichts ersetzt Erfahrung und Ohr.

Das ist genau der Knackpunkt.
Wenn die Ohren nicht geschult sind, zu hören was sich tut wenn ich meinen Finger auf dem Touchscreen hin- und herschiebe,
dann hilft auch die beste UserfĂĽhrung nicht.

Volle Zustimmung. Andererseits: Wenn die UserfĂĽhrung nicht stimmt, dann macht das Herumschrauben auch keinen Spass.
Und das muss ich Line6 zugute halten: Sie stecken viel Hirnschmalz in die intuitive Bedienbarkeit ihrer Produkte. Was das angeht, bin ich z.B. von meinem M13 sehr angetan. Das ist leicht bedienbar und(!) ich habe Zugriff auf alle Parameter.

Ich habe mich mit den neuen Line6-Teilen noch nicht näher befasst, und habe deshalb keine Ahnung, wie sie klingen könnten, oder was sie für Möglichkeiten bieten. Aber ich bin recht optimistisch, was die Bedienbarkeit angeht. Ich finde, intuitive Bedienbarkeit und weitreichende Editiermöglichkeiten schliessen sich nicht aus.
 
Pfaelzer schrieb:
Magman schrieb:
außer das man solche Beiträge schnell überspringt so wie ich das tue....
Das ist keine schöne Aussage für einen Mod...

Sorry, aber hier unten bin ich kein Mod, das machen Kollege Raptor und Auge!

Ich glaube, man hat mich hier etwas missverstanden. Ein guter Tonmensch - und wenn es dann noch so ein netter und lustiger ist wie du es bist - ist durch keine noch so simple und neue (i)Technologie zu ersetzen!

Darum geht es (mir zumindest) hier auch gar nicht. Ich glaube, man versucht es mit diesem Line6 Produkt auch erfahrenen Tonmenschen etwas leichter zu machen. Zumindest kam das bei dem Gespräch mit meinem Tonmensch-Kollegen der das System ja bereits gehört und erlebt hat auch so rüber. Das ist kein weiteres nettes (i)Spielzeug.

Ich klinke mich nun auch mal aus dieser Diskussionsrunde aus und warte erst mal ab bis ich das System selbst mal gehört und befingert habe. Danach kann man dann etwas erfahrener argumentieren und sich austauschen.
 
Raptor schrieb:
... Es mag ein Vorurteil sein da es noch niemand getestet hat...

Eben, wir reden um ungelegte Eier bzw. um eine allgemeine Tendenz, die hier einige zu verspüren glauben, nämlich dass Technik immer mehr das Handwerk und die Erfahrung verdrängt ohne jemals das gleiche Ergebnis erzielen zu können.

Pfälzer schrieb:
Die Grundlagen, an denen ich hier rüttle, ist auch eine der Grundtendenzen in diesem Forum: Hier wird von vielen Mitgliedern sehr stark der Gedanke gepflegt, dass materielle kaufbare Dinge musikalische Fähigkeiten (einen bestimmten Sound/Klang/Tone zu erzeugen, ist eine musiklaische Fähigkeit...) beeinflussen können oder kurz: Guter Sound wäre kaufbar.

Ist das eine Grundtendenz hier im Forum? Ich denke, genau das Gegenteil ist der Fall! Es wird doch oft genug darauf hingewiesen, dass der Sound aus den Fingern kommt, ohne Erlernen der Materie (musikalisch & technisch) sei das Augenwischerei. Ich stimme dem zu! Aber sobald ein Unternehmen etwas innovatives - scheinbar oder echt - für auf den Markt wirft, wird so getan, als gehen damit die werte des Abendlandes verlustig. Ich denke, die meisten Forenteilnehmer können sehr wohl einschätzen, was so ein Stück Hard- & Software zu leisten vermag und was nicht. Und was/wem es etwas erleichtert oder eben gerade nicht.

taschakor schrieb:
Aber um es mal für mich zusammenzufassen: Ich glaube was hier zum Teil kritisiert wird ist, dass Unternehmen mittels Werbung versuchen uns klarzumachen man müsse keine Ahnung haben um trotzdem einen tollen Sound produzieren zu können.

Das war noch nie anders in unserer Branche! Zumindest in den letzten 35 Jahren.

Pfälzer schrieb:
...es geht mir darum, diese marketinginduzierte Illusion zu zerstören, die gezielt Leute hinsichtlich ihres Selbstbewusstseins manipuliert um technische Spielereien zu verkaufen, die suggerieren, ohne Anstrengung gleichwertige Ergebnisse erzielen zu können wie durch Lernen und Üben...

Das wirst Du nicht schaffen. Aber es ist in diesem Forum auch gar nicht notwendig, da Dir doch der allergrösste Teil darüber zustimmt.

Pfälzer schrieb:
PS: ...Forum der iEquipment-Liebhaber und GAS-Attackler...

Das hast Du nicht nötig und Deine Meinung wird hier, da sie fundiert ist, immer (na gut, inden allermeisten Fällen) respektiert. Auch wenn sie nicht in allen Punkten geteilt wird. Entspann' Dich und freu' Dich auf's Wochenende.

Mein Fazit: wie oben, hat sich nicht geändert.

GruĂź, Micha
 
Pfaelzer schrieb:
Aber ich kann was gegen das dahinterstehende Marketing und wiederum der dahinterstehenden Einstellung haben...
Hallo Jörg,

Du bist doch auch BWL´er.

Das ist aber doch der Sinn von Marketing:
Das Produkt so toll erscheinen zu lassen, das es gekauft wird.

Das machen aber doch alle:
Der neueste Modeller ist immer der beste, und kann alles viel besser,
so was hat man noch nicht gehört.
Der neue Marshall ist der beste, den es je gab.
Der neue Zerrer klingt 100% nach Amp, man glaubt es kaum.
Kann man beliebig fortsetzen ...
Neutral betrachtet ist da halt nur das Produkt.
Das verkauft sich aber nicht ohne Lametta und TamTam.

Ich unterstelle dem potentiellen Kunden erstmal nicht, dass er doof ist
und erwartet, das alles von alleine funzt.
Wie die Line6-PA klingt, keine Ahnung. Abwarten.
Das es kein "plug & play out of the box" sein wird, ist wohl jedem klar.
Wenn aber das Konzept intuitive Bedienung zulässt, der Sound stimmt,
und das ganze trag- und bezahlbar ist, dann sehe ich da schon einen Markt.

Du gehst an die Sache (und das lässt sich Deinen Posts schon entnehmen)
erstmal contra-eingestellt ran. Da ist schon mehr Ablehnung drin, als nur
gesunde Skepsis.
Und: Du schubst dabei den poteniellen Kunden pauschal in die Schublade
"HauptschĂĽler ohne AbschluĂź ohne Lernbereitschaft".
Das ist nicht wirklich nett.

Bist Du wirklich der Meinung, dass Menschen, die ein Smartphone oder
ein Tablet benutzen, die MP3s hören und auch mit dem Reverb Preset Nr
18 vom Midiverb II leben konnten, die mal einen Gig auch nur der
Einfachheit halber mit zwei aktiven Behringer-Cabs beschallen, oder gar
als Akustik-Sound-Ersatz einen Boss-Treter benutzen .... glaubst Du echt,
dass diese Menschen faul & lernresistent sind und sich von der Technik
verknechten lassen?
 
Moin,

mal folgender Ansatz: Ich selbst bin ein Mensch, der, was Soundeinstellung betrifft, eher unbegabt (nennt es meinetwegen auch faul) ist. Ich mache immer wieder den Fehler, dass ich Geräte wie Gitarrenverstärker oder PA nach meinem vordergründigen Geschmack voreinstelle (meistens im Übungsraum), um hinterher im Livebetrieb festzustellen, dass der Sound schlecht funktioniert. Folgendes Beispiel: Ich nehme bei der PA sowie beim Gitarrenverstärker fast immer die Mitten stark heraus, weil es einfach angenehmer/hifimäßiger für mich klingt. Im Livegeschehen fehlt es dann deutlich an Durchsetzungsfähigkeit. Genauso dosiere ich oft zu viel Bass mit dem Ergebnis, dass es später matscht. Alles Kardinalfehler, ich weiß.
Jetzt mein Ansatz: Was ist dagegen zu sagen, wenn echte Profis, wie z.B. Jörg, bei einer Firma XY aus ihrem reichen Erfahrungsschatz heraus die digitösen Presets erstellen und diese dann Menschen wie mir, als "Grundlage" in Form von Line 6 oder Mustang Konzepten, zur Verfügung stellen. Es darf von Firmenseite allerdings nicht verschwiegen werden, dass die Presets nur als Grundlage zu verstehen sind. Ebenfalls darf es nicht zu einem üblichen Overkill kommen, nach dem Motto: "Schaut mal, was wir alles können".
Ich glaube, ein Stück weit macht eine digitale (Preset) Unterstützung wirklich Sinn, vorausgesetzt sie erfolgt seriös und mit entsprechenden Erklärungen.

Ich würde natürlich auch gerne aus meinem Wissensfundus heraus alles verstehen und richtig machen. Zum Teil wird mein Verständnis mit der Zeit auch größer, aber trotzdem bin ich immer wieder für Hilfestellungen, sei es z.B. durch Jörgs KSM oder eben auch durch gut gemachte "Presets" dankbar. Sie helfen mir. Blind verlassen würde ich mich auf reine, leider oft unseriöse, Presets allerdings nicht.


P.S. Bitte verprellt mir den Jörg nicht. Es gibt Menschen hier im Forum, die von seinem Sachverstand heftig profitieren! ;-)
 
Guten Morgen,

heidewitzka, was war denn hier los seit gestern nachmittag...

Ich weiss dass Vergleiche zu anderen Branchen (Autovergleich zb) immer ein wenig hinken. Aber ich rede bzw schreibe halt gern in Bildern.

Zum ersten: Ich habe nicht behauptet dass das Lain Sixx Dingens das Nonplusultra ist. Ich finde die Idee und das Konzept gut, neue Wege in intuitiver Bedienung zu gehen, zB optional automatisiert Regelmöglichkeiten anzubieten oder wegzulassen die beim jeweiligen Instrument nicht angesagt sind. Also im Prinzip verwirrendes, unnötiges gezielt verbannen, reduce to the max sozusagen. Ob das alles so funktioniert, wie es klingt etc weiss keiner von uns hier.

Weiterhin ist selbst mir als Saarländer klar dass ein Musiker und ein Ton-Ing. zwei verschiedene paar Schuhe sind. Aber hier sehe ich es genau wie Marcello; Anwendung ist hier die Hobbyband, wo oftmals kein vollprofessioneller Ton.Ing am Start ist (genausowenig wie in einer Amateurband seltenst ausgebildete Musiker rumspringen). Genau hier ist doch die Zielgruppe. Ein Vollprofi rümpft die Nase, das schrob ich schon.

Aber mal ehrlich, wer spielt denn auf den Stadtfesten, auf der Kirmes, an Fasching, auf den Hochzeiten, auf den Firmenfeiern...und wer hat von diesen Bands überhaupt jemand am Pult, und wenn, wer von diesen ist dann tatsächlich ein "Wissender"? Es ist müssig zu sagen "wäre ein TonIng festes Bandmitglied wäre es live immer besser". Ja klar. Aber das ist nunmal nicht die Realität in den Brot-und-Butter-Bands. Mangels Kohle und mangels potentieller Kandidaten.

Und hier sehe ich ein solches Konzept als geeignet, einfach Hilfestellung auf unbekanntem Terrain zu geben.

Nochmal ein Vergleich: Bekannte von mir sind ausgewandert. Die Eltern (im Oma-Alter) haben von Skype gehört und wollen über den Teich chatten, kriegen es aber nicht gebacken, weil man doch ein paar Dinge vorab erledigen muss (runterladen, einrichten, Account anlegen, Webcam installieren etc).
Lösung des Problems:
Beide Seiten haben nun ein Iphone, Oma drückt im Adressbuch auf "Facetime" und es geht los. Konzentriert sich auf ihr ursprüngliches Vorhaben, nämlich mit den Enkel video-telefonieren.
Es musste ihr niemand etwas erklären (den Facetime-Button kannte sie aus der Werbung!!!), sie musste nix runterladen, es war intuitiv. Und sie will auch gar nicht wissen wie das funktioniert und warum es funktionert und dass Skype o.ä. noch 3 Millionen Zusatzfunktionen hat.

Und genau das ist der Anwendungsbereich.

Was meiner Meinung nach nix mit Verdummung oder Verblödung zu tun hat.

Viele GrĂĽsse

Michael

P.S: Liebster Jörg, falls ich Dir mit dem Ausdruck "etwas gefrustet" auf die mittlere Zehe getreten sein sollte, sorry; wie du dir sicherlich denken kannst war das keine böse Absicht, sondern kam bei mir einfach ein wenig so rüber.

P.P.S: Woody, dass heute die analogen Maschinen gehypet sind und ein Vermögen kosten und damals auch sicherlich State of the Art waren, klar. Aber wenn PF von 10 Stunden im Studio 8 Stunden mit der Technik gehadert haben und sich 2 Stunden mit dem Kreativprozess und der Musik beschäftigt haben, dann wären die sicherlich froh gewesen sie hätten etwas intuitiveres gehabt und das Verhältnis wäre umgekehrt gewesen. DAS meinte ich.

P.P.P.S: @Tommy: Wenn der Kollege Pfälzer verprellt würd, fahre ich persönlich in die Pfalz und hole ihn aus seiner Dachkammer runter zum gemeinsamen Paté-et-fromage incl Baguette und drohe ihm mit Zwangseingliederung der Pfalz ins Saarland wenn er sich verprellen lässt! ;-)
 
tommy schrieb:
P.S. Bitte verprellt mir den Jörg nicht. Es gibt Menschen hier im Forum, die von seinem Sachverstand heftig profitieren! ;-)

Da stimme ich vollends mit dir ein und zwar mehr denn je!

juergen2 schrieb:
Wenn der Kollege Pfälzer verprellt würd, fahre ich persönlich in die Pfalz und hole ihn aus seiner Dachkammer runter zum gemeinsamen Paté-et-fromage incl Baguette und drohe ihm mit Zwangseingliederung der Pfalz ins Saarland wenn er sich verprellen lässt! ;-)

Da schließe ich mich an und dann fangen wir ihn mit Lasso, getarnt aus feinstem Saarlodri-Lyoner ein. Aber spätestens nach deinem letzten Satz wird er sich wohl schnell sputen :lol:
 
Und am Ende hören 96,712% aller Zuhörer ohnehin keinen Unterschied... :-D
Ich finds ne ganz nette Sache, komme aber auch aus der iGeneration, bin also eh schlecht wie es hier so rĂĽberkommt :-D

Also wartet doch erstmal ab wie klingt und sich in der Praxis bewährt bevor voreilige Schlüsse gezogen werden. Wenn Preset 1337 gut klingen würde für meine Band dann würde ich es auch ohne Scheu nutzen, wieso auch nicht :cool:
 
juergen2 schrieb:
P.P.S: Woody, dass heute die analogen Maschinen gehypet sind und ein Vermögen kosten und damals auch sicherlich State of the Art waren, klar. Aber wenn PF von 10 Stunden im Studio 8 Stunden mit der Technik gehadert haben und sich 2 Stunden mit dem Kreativprozess und der Musik beschäftigt haben, dann wären die sicherlich froh gewesen sie hätten etwas intuitiveres gehabt und das Verhältnis wäre umgekehrt gewesen. DAS meinte ich.

Das sehe ich schlichtweg anders.
Ob es tatsächlich einen LA2A oder einen 1176 braucht, keine Ahnung.
Sowas habe ich bisher nicht in den Fingern gehabt.
Aber ich habe in letzter Zeit einiges an AHA-Effekten gehabt,
wie es gute Gitarren, Verstärker, Mirofone und Wandler es verteufelt einfach machen,
einen guten Gitarrensound aufzunehmen, der sich im Mix gut plazieren lassen wird.
Heutzutage wird gehypt das Digitale und damit da Do-it-yourself-Modell.
Ich denke ich liege nicht falsch, wenn behaupte, daĂź die meisten Musiker, die heute Dinge aufnehmen und "produzieren" von 10 Stunden 2 Stunden aufnehmen und 8 Stunden mit der digitalen Technik versuchen, das Zeug, was sie da zusammengenudelt haben "im Mix zu fixen",
statt upstream das aufzunehmen, was sie brauchen.
Das ist mindestens ebenso unkreativ und ineffizient.

Und Alben sind immer das Ende eines Prozesses.
Glaubst Du etwas, daß Sgt. Peppers oder DSOTM genauso klingen würden, wie sie klingen, oder gar besser (?) wären sie mit modernen Mitteln aufgenommen worden?
Edit: Oder daß es gar bessere Alben geworden wären?
Und, mal so als Nebenschauplatz, gibt es irgendein Album, dessen digitales Remaster Dir besser gefällt, als das originale Master?







Ich weiĂź nicht.
Ich komme mir vor wie ein alter verbitterter Sack.
Und bin jĂĽnger als die meisten Leute, mit denen ich hier diskutiere.

:shrug:

Wenn es in diesem Forum mehr ums Presets tauschen gehen soll,
als seine Werkzeuge kennenzulernen,
dann bin ich hier langsam aber sicher falsch.

Viele GrĂĽĂźe,
woody
 
juergen2 schrieb:
Aber mal ehrlich, wer spielt denn auf den Stadtfesten, auf der Kirmes, an Fasching, auf den Hochzeiten, auf den Firmenfeiern...und wer hat von diesen Bands überhaupt jemand am Pult, und wenn, wer von diesen ist dann tatsächlich ein "Wissender"? Es ist müssig zu sagen "wäre ein TonIng festes Bandmitglied wäre es live immer besser". Ja klar. Aber das ist nunmal nicht die Realität in den Brot-und-Butter-Bands. Mangels Kohle und mangels potentieller Kandidaten.

Und hier sehe ich ein solches Konzept als geeignet, einfach Hilfestellung auf unbekanntem Terrain zu geben.
So sehe ich das auch. Aus den Erfahrungen, die ich bisher in dieser Größenordnung (Bands, deren Auftrittsgage sich zu zu 70% aus der Miete für die PA ergibt) gesammelt habe, kann ich sagen: Ein Automatismus mit halbwegs gescheiten und brauchbaren Grundeinstellungen, quasi als Plug-and-Play-Lösung, ist immer besser als der Drummer, der das Pult neben sich stehen hat und nach Gutdünken und auf Zuruf an den Knöppen dreht.
 
Marcello schrieb:
Aber auch das ist ja möglich...klar analoge Haptik ist in dem Falle wichtig. Lieber 5 Regler und 2 Kanäle, bei denen ich weiß, was die tuen, als 1000 Parameter und drölf Untermenüs die ich mit Tastern auf ´nem 2-zeiligen Display durchsteppen muss. Und auf keinen Fall die Save-Taste vergessen. Aber diese Toucscreen-Geschichte empfinde ich mittlerweile als brauchbaren Kompromiss.


Das es noch einfacher geht, hattest Du ja bei Walter im Januar vorgefĂĽhrt.
Da hattest Du ja an meinem (Ch)Amp einen Sessionsound kreiert, der fĂĽr alles ging ... einmal eingestellt und fertig! :lol:

Nix Regler oder mehrere Kanäle.
 
juergen2 schrieb:
....
Ich finde die Idee und das Konzept gut, neue Wege in intuitiver Bedienung zu gehen, zB optional automatisiert Regelmöglichkeiten anzubieten oder wegzulassen die beim jeweiligen Instrument nicht angesagt sind. Also im Prinzip verwirrendes, unnötiges gezielt verbannen, reduce to the max sozusagen. ....
...und wer hat von diesen Bands überhaupt jemand am Pult, und wenn, wer von diesen ist dann tatsächlich ein "Wissender"? ...
Und hier sehe ich ein solches Konzept als geeignet, einfach Hilfestellung auf unbekanntem Terrain zu geben.

...Lösung des Problems:
Beide Seiten haben nun ein Iphone, Oma drückt im Adressbuch auf "Facetime" und es geht los. Konzentriert sich auf ihr ursprüngliches Vorhaben, nämlich mit den Enkel video-telefonieren.
Es musste ihr niemand etwas erklären (den Facetime-Button kannte sie aus der Werbung!!!), sie musste nix runterladen, es war intuitiv. Und sie will auch gar nicht wissen wie das funktioniert ...

Was meiner Meinung nach nix mit Verdummung oder Verblödung zu tun hat.

Genau so sehe ich das auch, und auch der Vergleich mit dem Apple-Prinzip (siehe Facetime) trifft es genau.
So wie es viele Leute gibt, die genau dieses "Apple-Prinzip" genieĂźen, gab es aber auch schon immer heftige Gegner.
Das war schon zu DOS-Zeiten so, da hieß das Argument z.B. "da kann man ja gar nicht die autoexec.bat editieren" oder so... Dem Mac-Anwender war´s egal, denn er konnte sich dem widmen was er eigentlich tun wollte.

Als ich fotografieren gelernt habe, musste man die Tiefenschärfe ausrechnen, sowie Blende und Belichtungszeit. Auch scharfstellen musste man selber. Und meine Filme habe ich selber entwickelt.
Dann kam die Zeit/-Blendenautomatik und dann der Autofokus.
Teufelszeug! Damit kann´s ja jeder! Da wird ja nicht mehr fotografiert, nur noch ohne Sinn geknipst! usw...
Stimmt auch. Dennoch - who cares?
Es gibt auch heute noch - neben dilettantischem Geknipse (das es auch damals gab) - fantastische, professionelle und kreative Fotografie!
Genau so sehe ich dieses Ding von Line 6.
Also: Locker bleiben, kein Grund sich aufzuregen :))

PS: Ich fahre ein Auto mit Automatik.
 

Beliebte Themen

ZurĂĽck
Oben Unten