"New" Amp Day – Fender ´63 Vibroverb RI zugelaufen

martin

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Hallo liebe Gemeinde,

ich hatte mir fest vorgenommen keine Verstärker mehr zu kaufen, sie sind schwer, nehmen viel Platz weg und ich habe einfach schon zu viele davon.
Aber dann bekam ich einen Anruf, dass ein gebrauchter Fender 63 Vibroverb (wurde gebaut von 1991-1995) verkauft wird von einem Rentner der aufhört.

Also habe ich den Amp ausprobiert, mich sehr über den Sound und den aufgerufenen Preis gefreut und das Teil mitgenommen.
Ansonsten bin ich gerade schockverliebt in den Amp. Er klingt einfach irgendwie „richtig“, so wie es sein soll. Er bringt den Charakter der Gitarre zum Ausdruck. Er klingt warm, aber nicht so muffig wie mein blonder Blues Junior. Er klingt druckvoll, dynamisch und charaktervolle Mitten. Von den ganzen Amps die ich selber kenne und gespielt habe erinnert er mich am ehesten an einen Fender Super Reverb.

Im Gegensatz zu den Blackface-Amps, die sehr schöne glitzernde Höhen haben, hat dieser Amp sehr schön abgestimmte Mitten. Diese tragen mehr harmonische Information (mehr Kern) im Ton. Mitten haben aber auch mehr Energie als die Höhen, deswegen geht der Amp auch schon bei geringeren Laustärken in die Endstufensättigung. Da ergibt sich also eine ganz leichte und super musikalische Kompression. Man kann den Ton unheimlich gut formen durch den Anschlag, oder anders gesagt man kann den Ton quasi dreidimensional im Raum platzieren - das fühlt sich echt stark an, der Ton steht einfach wie eine Eins im Mix! Das alles passiert schon bei gehobener Zimmerlautstärke, und weil das so ist freue ich mich auch tierisch auf meinen ersten Gospel-Chor-Gig mit diesem Amp. Der sollte da von der Laustärke genau in seinem Sweetspot sein.

Hier mal zwei Hörbeispiele, einmal mit Strat und einmal mit einer Gibson ES 335.





Viel Spaß damit und viele Grüße
Martin
 
Das war wirklich Glück. Der alte Herr war in einem Gitarrenladen um dort sein gesamtes Equipment in Kommission zu verkaufen.

Der Laden nimmt aber keine gebrauchten Amps an, weil das im Versandgeschäft nur Ärger macht.

Mein Freund, der dort arbeitet, war aber neugierig, hat den Amp ausprobiert, gehört wie gut er klingt und hat mich dann angerufen.

Da musste ich mich dann schnell entscheiden, an dem Tag hatte ich frei und konnte sofort losfahren. Der Rest ist Geschichte.

Der alte Mann wollte auf gar keinen Fall selbst inserieren, schon gar nicht bei Ebaykleinanzeigen, und Interessenten bei sich zuhause wollte er auch nicht haben. Deswegen musste das alles schnell über die Bühne gehen, dafür war der Preis auch deutlich unter Marktwert.

Das war wirklich Glück! Er ist zufrieden und ich auch!
 
Falls jemand ganz tief eintauchen möchte in den Knopfler-Brownface-Sound, hier bei G&B hat Udo Piper einen dreiteiligen Bericht geschrieben (mit dem Vibroverb in der Hauptrolle).

 
Hi Martin,
hat der einen Einschleifweg?
Du könntest dir dann die besten Fender-Profile auf ein ToneX oder den Kemper laden und mit dem Vibro verstärken.
Mein ja nur, macht ihn für alle Fälle noch flexibler, hehe!

LG

P.S.: Mach ich mit meinem Marshall 2525 Jubilee ähnlich...;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Isso,

das ist ja lustig, Anfang der 90er Jahre habe ich das mit meinem original Marshall 2554 Silver Jubilee auch so gemacht (mit dem Pod Pro in den Return vom Amp).

Damals war ich sehr Technik-affin und fand das neue Modelling total spannend. Rückblickend muss ich aber leider sagen dass ich mit diesem Setup nie einen guten Sound rausgeholt habe.

Der Amp alleine klingt tausend mal besser (dynamischer, druckvoller). Habe ihn neulich nach vielen Jahren mal wieder mitgenommen zu einer Bluessession. Leider ist das Teil sehr schwer und mein Rücken bzw. meine Schulter nehmen mir die Schlepperei echt übel.
 
Hallo Martin,
das ist ja lustig, Anfang der 90er Jahre habe ich das mit meinem original Marshall 2554 Silver Jubilee auch so gemacht (mit dem Pod Pro in den Return vom Amp).
Nun, das probiere ich schon lange mit jedem meiner Modeller, bzw. jetzt mit dem Profiler ToneX.
Hast Recht, der alte Pod Pro klingt muffig und latent, egal, welche Endstufe hintendran hängt.
Da aber das ToneX sehr direkt im Attack, geringste Latenz aller meiner Geräte (Flextone, PodXT, Helix, Mooer GE300) und die Qualität, Authentizität des Signals meilenweit vom POD entfernt ist, erziele ich so einen Sound, der dem eines echten Marshall würdig ist.
Hab ja den direkten Vergleich. :cool:
Damals war ich sehr Technik-affin und fand das neue Modelling total spannend. Rückblickend muss ich aber leider sagen dass ich mit diesem Setup nie einen guten Sound rausgeholt habe.
Das glaube ich beim POD gerne.
Die Kunst besteht darin, den richtigen globalen Ausgangs-Pegel des gut geprofilten Presets einmal einzustellen.
Grade so, dass die Endstufe des Röhrenboliden leicht gekitzelt wird.

Beim Gewicht, der 1x12" Jubilee dürfte bestimmt viel leichter sein, als dein neuer, alter Fender?
Stattdessen kan man ja auch nen leichteren FRFR-Monitor nehmen mit passender IR.

Wer aber lieber über die Originale spielt, bevorzugt, macht absolut nichts falsch, außer wenn es ums Gewicht geht.
Viel Spaß noch mit deinem neuen alten Fender. Ist bestimmt ein ganz besonderer Leckerbissen! :D

LG

P.S.: Auch brauch ich dann den Marshall nicht so aufdrehen, weil der klingt erst ab 6-7 richtig gut.
Ist beim Fender bestimmt ähnlich. Also Proberaum- oder Bühnenlautsstärke?
 
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Nein nein, der braune Fender 63 Vibroverb ist recht leicht, sogar eine Spur leichter als mein fast baugleicher Custom Vibrolux. So rein gefühlt wiegt der 1x12 Marshall doppelt so viel wie der 2x10 Fender.
Aber gefühlt ist so eine Sache und ich habe hier keine Waage, da muss ich wohl mal nach den Speck googeln.

Und zur Lautstärke: der braune Fender hat zwar auch zwei 6L6 Röhren in der Endstufe, aber er ist trotzdem spürbar leiser als mein Vibrolux. Irgendwo in dem oben von mir verlinkten Pipper-Artikel wird auch erklärt warum (habe ich aber zumindest nicht auf Anhieb verstanden, hat mit den Mitten-Frequenzen zu tun). Jedenfalls kannst du bei gleicher Lautstärke den braunen weiter aufdrehen und bekommst dabei eine lecker Prise Kompression und zarten Overdrive, der den etwas dünner klingenden Singlecoils einer Strat sehr entgegenkommt.
 
Laut Internetrecherche Marshall 22.7 kg und Vibroverb 21 kg.

Aber ich schwöre, der Unterschied fühlt sich deutlich größer an. Da muss ich doch mal eine Waage auftreiben.
 
Laut Internetrecherche Marshall 22.7 kg und Vibroverb 21 kg.

Aber ich schwöre, der Unterschied fühlt sich deutlich größer an. Da muss ich doch mal eine Waage auftreiben.
Achso, du hast die 50 Watt Version des Jubilee. Das glaub ich gern, dass der schwerer ist.
Mein 2525C wiegt laut MS nur 19 kg.
Eigentlich sind sie um 20 kg alle zu schwer für einen alten Mann, hehe! :D
 
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