E
erniecaster
Power-User
- 19 Dez 2008
-
- 4.481
- 2
- 93
Hallo zusammen,
Fazit mal vorneweg: Das Ding ist recht klein, handlich und sieht gut aus. Sonst ist es Mist.
Noch wer da? Okay, dann in lang.
Seit ewigen Zeiten benutze ich mein Tech21 FlyRig5 und bin froh und zufrieden. Mein Tech21 Liverpool Pedal mag ich immer noch sehr, es braucht aber ein wenig Hall. Delay mag ich auch und Zerre vorneweg ist immer toll.
Mir lief virtuell das NUX Cerberus über den Weg und ich fand das sofort sehr interessant. Das FlyRig ist ein Werkzeug und ich wollte was zum Drehen, Probieren, Rumspielen und um eben das Liverpool Pedal auch mal wieder zu nutzen. Ich wollte mit dem NUX und dem Liverpool eine tolle kleine Anlage haben. Ich wollte kaufen, money burns a hole in my pocket!
Ich finde es doof, dass das Cerberus keinen Compressor anbietet. Aber das wusste ich vorher. Irgendwas ist ja auch immer. Doof ist auch, dass sich Hall und Delay grundsätzlich einen Fußschalter teilen, wenn man Hall nicht auf den Controlswitch legt. Tut man das aber, ist der Controlswitch nicht mehr für den Boost frei. Schade – aber auch das war vorher klar. Gibt´s halt keinen fußschaltbaren Boost.
Beim Auspacken war ich erst etwas verliebt. Die Optik finde ich wirklich toll, die Größe ist klasse, das Ding sieht echt solide aus. Dann die erste Irritation – die Fußschalter sind hakelig und klicken mechanisch sehr laut. Dazu kommen leicht quietschende Geräusche. Der Tapschalter – der übrigens oben rechts meiner Meinung nach überhaupt nichts verloren hat, was ich aber auch vorher wusste – ist praktisch unbrauchbar. Ein gleichbleibendes Tempo zu tappen bekomme ich damit nicht hin.
Die Buchsen fühlen sich hochwertig an. Die Potis dagegen billig und etwas eierig und die kleinen Minischalter sind so flimsig, dass es schwierig ist, die Mittelstellung zu finden.
Mit anderen Worten war schon vor dem Verkabeln nichts mehr von der Vorfreude übrig. Hilft ja alles nichts, Liverpool-Pedal in den Loop zwischen Zerre und dem Rest, neutraler Monitor, Tele. Hier mal ein Pluspunkt: Kein Brummen, kein Rauschen. Und ein satter Minuspunkt hinterher: Der eingebaute „Tuner“ ist eine Frechheit. Drei mickrige und zitterige LEDs. Wenn laut Cerberus die Gitarre gestimmt ist, ist sie es leider nicht – das bestätigt der Check mit einem altgedienten anderen Stimmgerät auch sehr deutlich. Jetzt aber endlich mal ran an den Sound!
Erst mal Hall. Es gibt drei Typen, zwei sind ziemlich schrill, einer ist etwas muffig. Gemeinsam ist ihnen, dass es zwischen unhörbar und Kölner Dom eigentlich nichts gibt. Das ist für meine Bedürfnisse unbrauchbar.
Beim Delay ist das genauso. Das 80er Delay ist halt ein stinknormales Digital-Delay, die anderen beiden muffen und modulieren komisch vor sich hin. Ich bekam zwei Wiederholungen ums Verrecken nicht hin. Entweder eine Wiederholung oder gleich vier. An dieser Stelle erinnere ich nochmal an den unbrauchbaren Tap-Schalter.
Das Delay kann man parallel mit dem Hall nutzen. Ein schriller Hall und ein dumpfes Delay klingen zusammen sogar ganz gut. Jedenfalls im heimischen Wohnzimmer, in der Band geht man damit sofort unter.
Ab in die Modulationsabteilung. Die Chorus-Sounds sind okay – mehr nicht. Der Rest trifft nicht meinen Geschmack. Auch hier wieder – erst hört man kaum Effekt, dann wabert es direkt los. Subtil ist nicht drin.
Wenn man den Chorus gemeinsam mit der Delay-Hall-Kombination nutzt, hat man übrigens sofort die Käse-Sahne-Soße, die man sonst in Presets von Multis und Modelern findet.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auf die Zerrer schon keine Lust mehr und nur aus Pflichtbewusstsein habe ich sie probiert.
Distortion ist brachial und höhenlastig. Dreht man das Tonepoti runter, mupft es. Overdrive hat erstmal kaum Gain und mupft. Tonepoti aufdrehen und es beisst in den Ohren und irgendwann kommt viel Gain. Dazwischen ist nix. Es gibt die interessanten Möglichkeiten, die beiden Zerrer in unterschiedlicher Reihenfolge hintereinander zu nutzen oder parallel. Klingt alles etwas anders und alles nicht so richtig gut.
Von den eingebauten Effekten hat also nicht einer überzeugt.
Übrigens kann das Cerberus auch IRs. Hat mich aber nicht mehr interessiert, weil der Rest einfach unbrauchbar ist.
Ich bin wirklich ein bisschen traurig, dass das Teil so schlecht ist.
Gruß
erniecaster
Fazit mal vorneweg: Das Ding ist recht klein, handlich und sieht gut aus. Sonst ist es Mist.
Noch wer da? Okay, dann in lang.
Seit ewigen Zeiten benutze ich mein Tech21 FlyRig5 und bin froh und zufrieden. Mein Tech21 Liverpool Pedal mag ich immer noch sehr, es braucht aber ein wenig Hall. Delay mag ich auch und Zerre vorneweg ist immer toll.
Mir lief virtuell das NUX Cerberus über den Weg und ich fand das sofort sehr interessant. Das FlyRig ist ein Werkzeug und ich wollte was zum Drehen, Probieren, Rumspielen und um eben das Liverpool Pedal auch mal wieder zu nutzen. Ich wollte mit dem NUX und dem Liverpool eine tolle kleine Anlage haben. Ich wollte kaufen, money burns a hole in my pocket!
Ich finde es doof, dass das Cerberus keinen Compressor anbietet. Aber das wusste ich vorher. Irgendwas ist ja auch immer. Doof ist auch, dass sich Hall und Delay grundsätzlich einen Fußschalter teilen, wenn man Hall nicht auf den Controlswitch legt. Tut man das aber, ist der Controlswitch nicht mehr für den Boost frei. Schade – aber auch das war vorher klar. Gibt´s halt keinen fußschaltbaren Boost.
Beim Auspacken war ich erst etwas verliebt. Die Optik finde ich wirklich toll, die Größe ist klasse, das Ding sieht echt solide aus. Dann die erste Irritation – die Fußschalter sind hakelig und klicken mechanisch sehr laut. Dazu kommen leicht quietschende Geräusche. Der Tapschalter – der übrigens oben rechts meiner Meinung nach überhaupt nichts verloren hat, was ich aber auch vorher wusste – ist praktisch unbrauchbar. Ein gleichbleibendes Tempo zu tappen bekomme ich damit nicht hin.
Die Buchsen fühlen sich hochwertig an. Die Potis dagegen billig und etwas eierig und die kleinen Minischalter sind so flimsig, dass es schwierig ist, die Mittelstellung zu finden.
Mit anderen Worten war schon vor dem Verkabeln nichts mehr von der Vorfreude übrig. Hilft ja alles nichts, Liverpool-Pedal in den Loop zwischen Zerre und dem Rest, neutraler Monitor, Tele. Hier mal ein Pluspunkt: Kein Brummen, kein Rauschen. Und ein satter Minuspunkt hinterher: Der eingebaute „Tuner“ ist eine Frechheit. Drei mickrige und zitterige LEDs. Wenn laut Cerberus die Gitarre gestimmt ist, ist sie es leider nicht – das bestätigt der Check mit einem altgedienten anderen Stimmgerät auch sehr deutlich. Jetzt aber endlich mal ran an den Sound!
Erst mal Hall. Es gibt drei Typen, zwei sind ziemlich schrill, einer ist etwas muffig. Gemeinsam ist ihnen, dass es zwischen unhörbar und Kölner Dom eigentlich nichts gibt. Das ist für meine Bedürfnisse unbrauchbar.
Beim Delay ist das genauso. Das 80er Delay ist halt ein stinknormales Digital-Delay, die anderen beiden muffen und modulieren komisch vor sich hin. Ich bekam zwei Wiederholungen ums Verrecken nicht hin. Entweder eine Wiederholung oder gleich vier. An dieser Stelle erinnere ich nochmal an den unbrauchbaren Tap-Schalter.
Das Delay kann man parallel mit dem Hall nutzen. Ein schriller Hall und ein dumpfes Delay klingen zusammen sogar ganz gut. Jedenfalls im heimischen Wohnzimmer, in der Band geht man damit sofort unter.
Ab in die Modulationsabteilung. Die Chorus-Sounds sind okay – mehr nicht. Der Rest trifft nicht meinen Geschmack. Auch hier wieder – erst hört man kaum Effekt, dann wabert es direkt los. Subtil ist nicht drin.
Wenn man den Chorus gemeinsam mit der Delay-Hall-Kombination nutzt, hat man übrigens sofort die Käse-Sahne-Soße, die man sonst in Presets von Multis und Modelern findet.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auf die Zerrer schon keine Lust mehr und nur aus Pflichtbewusstsein habe ich sie probiert.
Distortion ist brachial und höhenlastig. Dreht man das Tonepoti runter, mupft es. Overdrive hat erstmal kaum Gain und mupft. Tonepoti aufdrehen und es beisst in den Ohren und irgendwann kommt viel Gain. Dazwischen ist nix. Es gibt die interessanten Möglichkeiten, die beiden Zerrer in unterschiedlicher Reihenfolge hintereinander zu nutzen oder parallel. Klingt alles etwas anders und alles nicht so richtig gut.
Von den eingebauten Effekten hat also nicht einer überzeugt.
Übrigens kann das Cerberus auch IRs. Hat mich aber nicht mehr interessiert, weil der Rest einfach unbrauchbar ist.
Ich bin wirklich ein bisschen traurig, dass das Teil so schlecht ist.
Gruß
erniecaster