Saiten runter und dann wieder drauf ohne Saitenreißen?

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Moin,Moin,

in der ersten Zeit der Broadcaster hatten die Hälse noch keine Verstärkung durch den Stahlstab - da haben sie sich recht schnell verzogen und mußten ausgewechselt werden.
Später hat Leo das Design aus kostengründen beibehalten.

Eckhard
 
Winzige Korrektur: Die ersten Esquire Modelle wurden ohne Halsstab gebaut, bei der Broadcaster war das bereits geändert.
 
7-ender":1eftxr04 schrieb:
W°°":1eftxr04 schrieb:
Ich halte die These, dass Fender Gitarren zum einfachen Halswechsel konstruiert hat auch für sehr gewagt. Als hätten Gitarristen vor 50 Jahren an ihren Gitarren geschraubt?!? Warum hätten sie das tun sollen? Was hätten sie denn schrauben können? Das Geschäft mit dem Replacement ist erst in den späten 70ern erfunden worden. Für Gitarristen war der Gedanke, einen Hals auszuwechseln außerhalb aller Möglichkeiten.
.... Hat Leo Fender vielleicht diese Konstruktion erdacht, damit er bei 1000den produzierten Gitarren die Hälse besser wechseln kann??
Hmmm....

...

Meine These ist ja, dass es gar nicht die Gitarre, sondern der E-Bass - und damit Leos Erfindung - der die Basis für die Kulturrevolution Rock'n Roll geschaffen hat. Mit dem E-Bass konnte man erstmals im Trio (Schlagzeug / Bass / Gitarre) LAUT Musik machen und damit die Bigband Musik ablösen. Mit den billigen Konstruktionen konnte man Instrumente für die Masse zugänglich machen. Und diese einfachen Leute haben populäre Musik gemacht. Bekannte, geliebte Musik auf einfachen Instrumenten.

Moin Walter,

ich denke einfach mal, dass die Musiker damals mit ihren Instrumenten genau die Probleme hatten, ....

Ich bin kein Historiker, aber ich glaube, Du irrst. Ab wann gab es Guitar Repair Shops ?
Der technische Standard und vor allem der ANSPRUCH der Gitarristen lag meilenweit unter der heutigen Zeit. Natürlich haben Probleme bestanden, weil die Saiten irre dick waren und die Instrumente meist grob. Weil Pickups brummten und alles in den Kinderschuhen steckte. Aber es war zu der Zeit das modernste, was es gab. Welchen Anspruch kann man haben, wenn man die Speerspitze der Technik in Händen hält? Was würdest Du an einem I-Phone modifizieren wollen?

Kleine Anekdote:
In den 60ern wurde es hier Mode, die Melodiesaiten zu doppeln. Es gab ja keinen Chorus und 12 Saitige E-Gitarren waren nicht zu bekommen. Also haben die Jungs sich in ihre Strats noch 3 Löcher für Mechaniken gebohrt. Selbst - versteht sich.. :facepalm:
 
W°°":1u15oho0 schrieb:
Ich bin kein Historiker, aber ich glaube, Du irrst. Ab wann gab es Guitar Repair Shops ?
Der technische Standard und vor allem der ANSPRUCH der Gitarristen lag meilenweit unter der heutigen Zeit. Natürlich haben Probleme bestanden, weil die Saiten irre dick waren und die Instrumente meist grob. Weil Pickups brummten und alles in den Kinderschuhen steckte. Aber es war zu der Zeit das modernste, was es gab.

Ich habe auch nur ein wenig gelesen, als ich krankheitsbedingt nichts besseres zu tun hatte. Wir reden hier von den letzten Tagen des 2. Weltkriegs resp. den ersten Nachkriegsjahren. Du hast bestimmt recht damit, dass viele versuchten, ihrer Probleme selbst Herr zu werden. Und dann gab es eine glückliche Schnittmenge, die einen Shop in der Umgebung kannten, der sich diesen Problemen angenommen hat. Leo war auf einem Auge blind und in soweit vom Kriegsgeschehen nur mittelbar betroffen. Das war die Zeit, in der er sich seine eigene Existenz aufbaute und mit Doc Kaufmann an den gemeinsamen Ideen arbeitete.

Wenn Du von "Kinderschuhen" sprichst, fällt es mir um so mehr schwer zu glauben, dass es den Musikern damals mit ihren Instrumenten im "Unfall" anders erging als den Musikern heute. Im Gegenteil...
 
Wenn man sich die Mühe, bzw. das Vergnügen macht, ein wenig zu lesen, ist man hinterher oft schlauer.

Diese 3 Werke

fender.jpg


49-331056.jpg


08793030.jpg


sollte man gelesen haben, da gibts dann z.B. Infos warum die Hälse schraubbar waren, wo das Kopfplattendesign eigentlich herkommt und warum es verwendet wurde, oder aber was so eine Gitarre damals gekostet hat und warum das eigentlich nicht billig war im Hinblick auf einerseits die Preise von Gibsons und andererseits auf das damalige Lohnniveau...lohnt sich. Echt.
 
Danke für's auf die Folter spannen, ist echt nett von dir...!

AARRGGGHHHHH!!!!


Los, jetzt sach schon, warum sind die Dinger wirklich geschraubt? Raus mit der Sprache! Zack Zack!






Kommm, büdde, wir sagens auch nicht weiter... :roll:
 
W°°":3c6r81jl schrieb:
...

Ich halte die These, dass Fender Gitarren zum einfachen Halswechsel konstruiert hat auch für sehr gewagt. ....

Hallo.

Ich nicht.
Leo wurde oft auch mit Reparaturbelangen von Gitarristen konfrontiert, und bei den damals üblichen Set-Neck-Gitarren war halt ein verzogener Hals eine längerwierige Geschichte.
Und Leo fender wusste das vermutlich.

Nicht so Leos Broadcaster. Hals verzogen und Gig steht an?
Saiten runter, alter hals weg, neuer druff, Saiten druff, Halsstab einstellen, fertig.

Dass das Ganze auch produktionskostenmäßig gut ist, hat Fuchs Leo sicher bestärkt, aber ob das die Initialzüündung war?

Aber egal, spielt eigentlich keine Rolle.

Zum Halswechsel, wie oben erwähnt: Saiten runter, fertig. Geht es nur darum den Halsstab am Halsfuß einzustellen oder so, sollte Saiten weit genug lockern genügen, wenn einem die 3, 4 Euro für einen Satz neue Darco-Saiten zu viel sind ...

Meine 2 Cent als Laie.

Tschö
Stef
Alles andere ist unnötige Verkompöizierung.
 
Monkeyinme":1scwl6kw schrieb:
Los, jetzt sach schon, warum sind die Dinger wirklich geschraubt?

Um Dich von Deinen Leiden zu erlösen:

Lt. R. R. Smith, Fender - Ein Sound schreibt Geschichte (deutsche Ausgabe 2003), S. 66, war der abnehmbare Hals für Leo Fender der einfachste Weg, eine Gitarre herzustellen. Der Aspekt der einfachen Wartung wird allerdings auch erwähnt. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass National, Dobro und Rickenbacker diese Bauweise schon in den 30ern angewendet haben, Fender ist also keineswegs der Erfinder.

Zufrieden?

Gruß,
Klaus
 
kks":13bcraf2 schrieb:
Monkeyinme":13bcraf2 schrieb:
Los, jetzt sach schon, warum sind die Dinger wirklich geschraubt?

Um Dich von Deinen Leiden zu erlösen:

Lt. R. R. Smith, Fender - Ein Sound schreibt Geschichte (deutsche Ausgabe 2003), S. 66, war der abnehmbare Hals für Leo Fender der einfachste Weg......

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass sich manche Aussagen von anderen Meinungen nur darin unterscheiden, dass sie auf Papier gedruckt sind. Wir alle neigen dazu, auf Papier geschriebenen Worten sehr viel mehr Wert bei zu messen. Vielleicht ist das gerechtfertigt, denn es sind ja in der Regel nicht die Dümmsten, die Bücher schreiben. Aber sehr viele Geschichten und Weisheiten beruhen auch nur auf die ungeprüfte Wiedergabe einer alten Geschichte, die längst die Relevanz und den Kontext verloren hat.
Seit der Bibel wissen wir, dass eine Geschichte auch noch der kritischen Betrachtung des Lesenden standhalten muss.
 

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