erniecaster":1s3f127c schrieb:
Hallo!
Das Wort "Spielkultur" enthält das Wort "Kultur".
Was für den Nordeuropäer normal und richtig erscheint, ist für den Afrikaner oder Asiaten regelrecht asozial und unfassbar.
Für mich ist beispielsweise die "Kultur" des Metals völlig fremd. Ich maße mir nicht an, darüber zu urteilen.
Gruß
e.
Deshalb redet man beim Metal ja auch von Subkultur. ;-) Entscheidend ist für diesen Begriff allerdings nicht nur die Musik alleine, sondern das ganze Drumherum. Oft genug scheint mir bei verschiedenen Unterstilen des Metals das Aussehen der Musiker eher der Unterschied zu sein als die Musik selbst.
Angeregt duch diese Diskussion habe ich auch einmal bei Wikipedia nach Erklärungen gesucht. Zum Thema "Spielkultur" fand ich direkt nichts - nur einen Abschnitt beim Curling, wo es bei "Spielkultur" eher eine Art Verhaltenskodex zwischen den Teilnehmer geht, als um technische Finessen des Curlings selbst.
Das schien mir jetzt zum Thema "Spielkultur beim Musizieren" wenig einleuchtend. Deshalb habe ich einmal weiter gesucht. Was ist eigentlich Kultur - also ohne "Spiel"? Wikipedia liefert dazu einen länglichen Artikel, aus dem ich einmal "... alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt ..." zitieren möchte. Das ist ja nun so etwas von allgemein, dass es kaum weiterhilft.
Aber es gibt ja noch den Begriff der "Kultiviertheit". Dazu liefert Wikipedia - ebenfalls gekürzt zitiert: "... eine verfeinerte, gepflegte Lebensweise, die sich an den Wertvorstellungen einer bestimmten sozialen Gruppe oder Schicht orientiert ..." Wenn man darin "Lebensweise" durch "Spielweise" und "soziale Gruppe oder Schicht" durch "Musiker" bzw. "Gitarristen" ersetzt, kommt man dem Begriff von "Spielkultur" IMHO schon recht nahe.
Das Video weiter oben im Thread mit der viel gescholtenen Darbietung Gary Moore's scheint mir dazu ein gutes Beispiel zu sein: An Gary's Spiel entdecke auch ich als Gary Moore-Fan nicht viel "verfeinertes" oder "gepflegtes" - eher schon bei seinem Partner Albert King.
Persönlich glaube ich, dass Gary Moore bei diesem Auftritt sich einen Spaß daraus gemacht hat, der Spielkultur Albert King's etwas völlig Gegenteiliges entgegen zu setzen.
Just my 2 Cents
JerryCan