Spielt von euch eigentlich noch jemand den zenTera?

doc guitarworld

Moderator
17 Jan 2002
7.869
5
5
Hi,

manchmal denkt man so an zurückgebliebene Weggefährten hinsichtlich Equipment. Mir ist das noch zuletzt beim Ebay-Sightseeing passiert. Dann der Triggerfinger - klick! Ich konnte irgendwie nicht anders ... jetzt bin ich doch tatsächlich wieder im Besitz eines Hughes & Kettner zenTera Combo mit schwarzem z-Board, das zum Preis eines Fender Mustang IV. Als Topteil habe ich den eine ganze Zeit gespielt, war grade vom Plexi-Sound und den Effekten sehr angetan. Und was soll ich sagen, die haben mir eben auch wieder ein Lächeln bereitet. Ich überlege, die nächste Probe den zenTera einzusetzen. Wer von euch hat denn auch noch einen und benutzt ihn für Aufnahmen, Proben und Gigs?
 
Thomas Blug hat den 2009 auf youtube präsentiert. Klingt wirklich nicht schlecht. Hier und da vielleicht etwas kratzig. Aber durchweg in meinen Ohren klasse.
 
Hi Sven,

ich hatte gerade für ein paar Monate den kleinen Bruder, den zenAmp: Der ist klanglich absolut auf der Höhe der Zeit - wenngleich ich z.B. ein Noisegate schmerzlich vermisst habe. ;-)

Der Diet spielt seinen wohl immer noch gerne, wenn ich ihn nicht völlig mißinterpretiert haben sollte.

Viel Spaß mit dem Designerkistchen,

Batz. :cool:
 
Da habe ich mittlerweile, dem Großen Gitarristen sei Dank, erfreulichere Infos: Im Werk reparieren sie die Teile noch; es sei denn, Teile wie z.B. die Push/Push-Potis sind fratze und ab Werk nicht mehr vorhanden.

Bei meinem Ex-zenAmp haben sie einen Platinenriss erst neulich gerichtet. Was allerdings nicht billig gewesen wäre, insofern wünsche ich dennoch keinem den Service-Fall. ;-)

Lieben Gruß,

Batz. :cool:
 
Batz Benzer schrieb:
Da habe ich mittlerweile, dem Großen Gitarristen sei Dank, erfreulichere Infos: Im Werk reparieren sie die Teile noch; es sei denn, Teile wie z.B. die Push/Push-Potis sind fratze und ab Werk nicht mehr vorhanden.
Danke für die Info: Ich hab meinen Post dann mal korrigiert!
 
Also ich nutze und spiele meinen ZenAmp-Combo immer wieder gerne, als eierlegende Wollmilchsau unschlagbar!

http://www.guitarworld.de/gwpages/gear,a,show,g,2950-zenamp-combo-212.html

Und zur Reparaturproblematik hab ich ja auch schon gepostet - da kann ich nur sagen: gute Schrauber, die noch improvisieren können statt lediglich Steckmodule tauschen finden immer eine Lösung ...wenn nicht grade ein Kollateralschaden am CPU-Motherboard entsteht.
 
Blues-Verne schrieb:
gute Schrauber, die noch improvisieren können statt lediglich Steckmodule tauschen finden immer eine Lösung ...wenn nicht grade ein Kollateralschaden am CPU-Motherboard entsteht.

Gute Schrauber, die noch improvisieren können

- muss man erst mal finden,
- und dann auch noch in der Nähe haben,
- und die müssen auch Bock drauf haben, so etwas zu machen.

Insofern sind die alten H&K Modeller natürlich schon mit einem gewissen Risiko behaftet.

Warum H&K die hervorragend klingende Technik des ZenTera nicht weitereinwickelt hat, bleibt deren ungelöstes ewiges Geheimnis ...
 
gitarrenruebe schrieb:
Warum H&K die hervorragend klingende Technik des ZenTera nicht weitereinwickelt hat, bleibt deren ungelöstes ewiges Geheimnis ...

Moin,

ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und spinn' ein wenig rum:

Mich beschleicht häufiger mal das Gefühl, dass Digitaltechnik früher irgendwie besser war, heute in der benötigten Form aber nicht mehr erhältlich ist. Es werden doch m.E. nur noch die immer gleichen Chips auf den Markt geworfen. In Verstärkertechnik wird gefühlt das gleiche Massenprodukt eingebaut wie in Kaffeeautomaten.
Kann es sein, dass mit aktuell erhältlicher Digitaltechnik die aufwändige Technik der Zentera- bzw. Zenamps nicht mehr in klanglich befriedigender Weise realisierbar ist und neue Entwicklungen her mussten, um überhaupt noch ähnliche Qualität herstellen zu können (Tubemeister und Konsorten).

:shrug:
 
Das ist ein Teil der Wahrheit. Ein anderer ist aber, dass man auch bei Digitaltechnik gute Komponenten braucht damit es gut klingt (analoge Eingangstufe, Filter, Wandler, Endstufe, Speaker usw). Gute Komponenten kosten nun mal auch gutes Geld und die (Fein-)Abstimmung erfordert viel Erfahrung, Zeit und ordentlich Knowhow.

In der heutigen Digitaltechnik zählen aber nur drei Dinge: Es muss erstens billig sein, zweitens leicht in China zu produzieren und drittens billig sein. Klangliche Kriterien gibt es da erst an vierter oder fünfter Stelle. Und da ist es klar, dass dann nur Einheitsbrei bei heraus kommt.

Aber gut, die Kunden wurden ja nun mal dahin erzogen, dass Digital gefälligst billig zu sein hat. Basta. Deshalb gibt es auch immer wieder so dumme "völlig überteuert"-Kommentare, wenn über die Oberklasse ala Kemper, AxeFx oder Strymon diskutiert wird. Qualität kostet aber auch heute noch Geld. Da führt kein Weg dran vorbei.

Zum Zentera: Wenn ich mich recht erinnere wurde der Zentera im Auftrag von einer anderen Firma für H&K entwickelt und diese Firma gibt es schon lange nicht mehr. Das Knowhow sitzt also gar nicht bei H&K sondern ist auf ewig verloren (bzw werkelt jetzt wahrscheinlich irgendwo anders). Daher wird es wohl aus dem Hause H&K wohl keinen Nachfolger geben und wenn doch,dann wären wir wahrscheinlich irgendwo im Preisbereich um die 3000 Euro und das würde kein Mensch für eine "Modellingtranse" ausgeben.
 
tommy schrieb:
ich [...] spinn' ein wenig rum:

Das ist nicht rumgesponnen. Es wird seit Jahrzehnten kein bezahlbarer polyphoner Synth in DCO-(aber sonst analoger) Technik gebaut, weil die ICs nicht mehr hergestellt werden. Das liegt einfach an den zu erwartenden Absatzzahlen.

Wenn Roland einen analogen polyphonen Synthesizer bauen würde, könnten sie vermutlich, bei entsprechenden Markterfolgen, mit 10-20Tsd. verkauften Geräten rechnen. Die Einrichtung einer Produktionsstraße für ICs lohnt aber erst mit einem Vielfachen dieser Größenordnung. Der einzige Hersteller (Teil-)analoger polyphoner Synthesizer ist momentan Dave Smith, was ganz einfach daran liegt, dass er noch auf alten Beständen hockt.

Möglicherweise ändert sich das aber mit dem momentan stattfindenden Analogboom gerade.
 
Das ist der Grund, weshalb ich z.B. das Boss SE-70 und das Zoom 9050 immer noch besitze: Solche Gerät gibt es heute (in der Preisklasse) einfach nicht mehr...

Zurück zum Topic: Man sollte diese alten Modeling-H&Ks aber m.E. nicht automatisch wieder über die heutigen Kisten stellen und damit hypen: Z.B. ist ein Mustang nicht per se schlechter als ein zenAmp oder zenTera, es ist eher ein Frage des Geschmacks und des Anwendungsbereichs.

Ich jedenfalls mag beide Kisten gerne und sehe jeweils Vor- und Nachteile.

Lieben Gruß,

Batz. :cool:
 
Batz Benzer schrieb:
Z.B. ist ein Mustang nicht per se schlechter als ein zenAmp oder zenTera, es ist eher ein Frage des Geschmacks und des Anwendungsbereichs.

Ich jedenfalls mag beide Kisten gerne und sehe jeweils Vor- und Nachteile.

Lieben Gruß,

Batz. :cool:

Auch wieder war. Allerdings war der Mustang auch der bislang einzige moderne digitöse Amp, der mir durch die Finger gegangen ist, den ich wirklich ganz gut fand.
Obwohl.....irgendwie fand ich den Zenamp organischer, vor allem die Zerrsektion. Kann aber auch an den 2x12" Celestions liegen.
Mir ist es mit dem Mustang 3 MK1 irgendwie nie so richtig gelungen, bei lauten Sessions mit einem oder mehreren Mitgitarristen ein Statement zu setzen, vor allem, wenn diese Röhrenverstärker benutzten. Ich blieb immer merkwürdig hintergründig.
Da scheint mir ein Zenamp von ganz anderem Kaliber, auch wenn ich den wiederum bisher noch nicht bei Sessions spielen konnte, immerhin aber in der eigenen Band.
 
tommy schrieb:
Da scheint mir ein Zenamp von ganz anderem Kaliber, auch wenn ich den wiederum bisher noch nicht bei Sessions spielen konnte, immerhin aber in der eigenen Band.
Andererseits fand ich immer, dass der Zentera richtig gut war, den Zenamp fand ICH flach.
Hosenbeinflattern war da schwierig. Ich hatte es mehrfach mit dem Zenamp probiert, es war immer der gleiche (flache) Eindruck.
Ich begehe Blasphemie und behaupte, dass der Zenamp neben POD HD samt DT25 gnadenlos verliert.

So, bereit zur Steinigung!
 
Tja, selbst der Digitalkrempel war früher besser. ;-)
 
tommy schrieb:
gitarrenruebe schrieb:
Warum H&K die hervorragend klingende Technik des ZenTera nicht weitereinwickelt hat, bleibt deren ungelöstes ewiges Geheimnis ...

Moin,

ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und spinn' ein wenig rum:

Mich beschleicht häufiger mal das Gefühl, dass Digitaltechnik früher irgendwie besser war, ... :shrug:
...
rome schrieb:

Ich schliesse mich vorbehaltlos den beiden Vorpostern an.

Kleines Beispiel - wenn auch recht krass - aus meinem anderen Berufsfeld, der HiFi-Audiotechnik:

In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts - ach klingt das scharf :p :p ) - galten D-A-Wandler von Parasound als unverschämt gut klingende, bezahlbare Überflieger, gebaut wie Kampfpanzer mit richtig fetten Diskret-Analognetzteilen, die jeder guten Verstärkerendstufe Ehre gemacht hätten.

Ein langjähriger Kunde, der mittlerweile nur noch Computer-HiFi-mässig unterwegs ist/war besuchte mich vor einiger Zeit, als ich gerade dabei war, so einen Parasound (DA-C 1500 für die Audio-Jünger hier) umzurüsten auf 24 Bit/192 KHz ...im Wesentlichen ein Chip-Upgrade, nix umwerfend kompliziertes.

Nun hatte dieser Kunde sich gerade kurz zuvor ein neues Wandler-Interface Wunderteil gekauft, über dessen Vorzüge er sich gar nicht mehr einkriegen konnte.
Nachdem er jedoch bei mir den Wandler-Oldie hörte, egal ob vom CD-Laufwerk oder Computer gespeist, fiel ihm vor Erstaunen die Klappe runter. Am selben Abend rief er mich an und berichtete etwas beschämt, aber voller Begeisterung, er habe seinen Parasound aus dem Keller geholt und sei hin und weg, wie toll musikalisch und soooo viel "analoger" der klingt - noch ohne Upgrade. :shock:

Lange Rede, kurzes Fazit: viele "altmodisch", sprich: technisch am Best-Machbaren orientiert, entwickelte, gebaute und bestückte Geräte sind auch heute noch in ihrem musikalischen Anspruch und Performance den meisten aktuellen Soundkisten weit überlegen!

Oder warum nur spielt ihr noch altertümliche Glühkolbengeräte, hä?

Mal drüber nachdenken... :patsch:
 
Nominator schrieb:
Hi,

darf ich eine Frage anschließen: Spielt außer mir eigentlich noch jemand den V-Amp?

Gruß
Der Nominator

Ich hatte sowohl einen V-Amp 2 als "Bohne" als auch einen V-Ampire Amp. Alleine gespielt ging das sogar. In der Band habe ich nie durchsetzungsfähige Klänge geschraubt bekommen. Da das z.B. beim POD XT kein Problem war, mussten die V-Amps schnell wieder gehen. Der Pod klang für mich auch "lebendiger" - und sooo doll sind die Pödde eigentlich auch nicht... :roll:
 
Partscaster schrieb:
In der Band habe ich nie durchsetzungsfähige Klänge geschraubt bekommen...

Hi,

das kann ich nun gar nicht bestätigen, weder über eine Aktivbox gespielt mit Amp/Bom-Sim oder direkt in den Mixer....

Man muss nur wissen was man da einstellt - ich setze mich immer durch - egal welches Equipment man mir zur Verfügung stellt oder über was ich spiele...auch das muss/kann man lernen....

Gruß
Der Nominator
 
Nominator schrieb:
Man muss nur wissen was man da einstellt - ich setze mich immer durch - egal welches Equipment man mir zur Verfügung stellt oder über was ich spiele...auch das muss/kann man lernen....

Gruß
Der Nominator

Ich übersetze: Du bist ein unfähiger Depp und ich hab es voll drauf.
 
Schnabelrock schrieb:
Nominator schrieb:
Man muss nur wissen was man da einstellt - ich setze mich immer durch - egal welches Equipment man mir zur Verfügung stellt oder über was ich spiele...auch das muss/kann man lernen....

Gruß
Der Nominator

Ich übersetze: Du bist ein unfähiger Depp und ich hab es voll drauf.

Vieleicht ist der Anspruch niedriger ;-)
 
Schnabelrock schrieb:
Nominator schrieb:
Man muss nur wissen was man da einstellt - ich setze mich immer durch - egal welches Equipment man mir zur Verfügung stellt oder über was ich spiele...auch das muss/kann man lernen....

Gruß
Der Nominator

Ich übersetze: Du bist ein unfähiger Depp und ich hab es voll drauf.

Hi,

weder das eine noch das andere...
Ich schrieb: ...auch dass muss/kann man lernen...
Niemand hat alles bei seiner Geburt in die Wiege gelegt bekommen, auch ich nicht!

Gruß
Der Nominator
 
Thorgeir schrieb:
Schnabelrock schrieb:
Nominator schrieb:
Man muss nur wissen was man da einstellt - ich setze mich immer durch - egal welches Equipment man mir zur Verfügung stellt oder über was ich spiele...auch das muss/kann man lernen....

Gruß
Der Nominator

Ich übersetze: Du bist ein unfähiger Depp und ich hab es voll drauf.

Vieleicht ist der Anspruch niedriger ;-)


Vielleicht ist man auch taub wenn man meint sich nicht durchzusetzen...:)
 
tommy schrieb:
[

Moin,

ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und spinn' ein wenig rum:

Mich beschleicht häufiger mal das Gefühl, dass Digitaltechnik früher irgendwie besser war,

:shrug:

moinsen...ich lehne mich mal dazu..im letzten Jahr stieg ich um von Line6 AX2 auf Mustang III.V2 (beides eingesetzt zu hause im berühmten Wohnzimmer, zimmerlautstärke, clean - angezerrt). Zunächst war ich sehr vom Wechsel angetan, gerade bei höheren Laustärker konnte MIII punkten und seine Bedienung ist klasse einfach..... selbsterklärend mit tollen cleansound.
Nun spielte ich mal wieder den AX2 und bin doch sehr vom vergleichsweise warmen Klang überrascht, seine Flexibilität ist sowieso unübertroffen..
allerdings kostete der AX2 auch das 4fache vom MIII
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten