Stage fright

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mr_335 schrieb:
....... Absoluter Blackout, aber so was von schwarz.......

Bei einem Gig in Stuttgart entfällt mir das Ende meines Songs und bekomme gerade die Kurve und spiele elegant die letzten Takte von "Schneeflöckchen", weil es in der gleichen Tonart war. Nach dem Gig kamen einige Leute und lobten diese supertolle Ende. Niemanden ist aufgefallen, dass ich das einen langen Moment im "Off" war!
.............

Yupps! Das ist dann der totale Alptraum.... Ähnliches ist mir auch ein Mal passiert: Beim Jahreskonzert des örtlichen Musikvereins war ich gebeten worden, auch etwas -"etwas modernes" ;-) - beizutragen - und so sass ich da plötzlich mutterseelenallein auf der Bühne einer knallvollen Mehrzweckhalle voller Leute, die eigentlich wegen diverser klassischer Formationen rund um Musiklehrer und -schüler gekommen waren.... Im Programmheft stand Angi (das von Davey Graham!) und das Kottke-Medley (crow river waltz/ jesus man´s desire/ Jack figg) ; keine Chance, was anderes zu spielen - und als alter Lämmerhirt-Epigone dachte ich mir, Angi, das reisst Du auch im Zweifel nachts um drei betrunken auf der Wandergitarre runter.......... Ja von wegen: Totaler Tremens in der linken Hand - Ende - .... in meiner Not greif ich mir die zwölfsaitige und spiel - unter wohlweißlicher Auslassung des letzten Teils - das Medley - völlig stressfrei, setz´die Graham-Nummer hinterher und spiel den letzten Part des Medleys als - ungefragte - Zugabe..... und alle waren zufrieden - aber dieser Moment, als nichts zunächst nichts mehr ging........ Horror²!
 
Ich weiß nicht was ihr genau an Musik macht. Bei uns ist es laut, brutal, wild, Grunge und Punkrock eben! Und soll ich dir was sagen? Da fällt er garnicht mal wirklich auf wenn man jemand kurz rausfällt. Ein guter Teil ist sowieso immer improvisiert, da man ja am rumposen ist und Action macht ;)

Einfach denken "Drauf geschissen, ich mach hier jetzt mein Ding!" Und es läuft!
 
Moin,

Ich war früher, wenn ich mit meiner alten Formation Gigs spielte, sehr oft sehr nervös. Und wusste nicht warum (heute weiss ich es). Liefen die ersten zwei, drei Songs ohne Probleme, konnten mich evtl. nur grobe Patzer von den anderen aus dem Konzept bringen. Habe ich am Anfang verkackt, auch wenn nur ein Akkord oder Ton daneben war...tja.

Heute, mit dark side of me, kenne ich das überhaupt nicht mehr. Da ist es Vorfreude und Bühnengeilheit, der Drang endlich auf der Bühne abrocken zu können. Und das hat mit unserem Probeverhalten zu tun. Wir haben eine einstündige Setliste, die wir in der ersten Hälfte der Probe stets spielen. In der zweiten Hälfte arbeiten wir an neuen Songs, spielen Covers, jammen... Das bringt eine Routine, festigt, gibt Sicherheit. Auch wenn kein Gig ansteht, wird das Set konsequent gespielt. Das gibt mir und meinem normalerweise supernervösen Gitarrenkollege dermassen Sicherheit, dass wir nur noch rausgehen, spielen und geniessen. Ich weiss, dass ich mich auf meine Bandkollegen verlassen kann, dass ich die Songs verinnerlicht hab...das ist Gold wert. Gibts mal ein Verspieler, egal. Das ist Livemusik. Man wird nicht mehr gleich nervös, kamm die Situation retten. Ja, konsequent und diszipliniert Proben hat mir geholfen.

Grz, Marco
 
Moin,

das mit der festen Setlist funktioniert bei uns auch sehr gut. Darüber hinaus hilft mir regelmäßiges Jammen in meiner Musik Stammkneipe. Man lernt schnelles Reagieren, welches einem dann auch bei Fehlern im Gig zugute kommt.
 

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