TC Electronic NOva Dynamics NDY-I Dual Compressor / Gate

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Anonymous

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Kurzbeschreibung:

Stompbox-Compressor oder Multiband-Studio-Compressor, Noise Gate

Zwei getrennte identische Effekteinheiten in einem Gehäuse. Effekte können seriell oder unabhängig voneinander in einem Zweikanalsetup gefahren werden. (z.B. 4-Kabel-Methode. Compressor vor dem Amp und Noise-Gate im Effektweg usw.)

Pro Kanal Threshold, Level, Attack und Ratio einstellbar,
beim Noisegate sind's Threshold, Attack, Release, und Damp-Level.
LED-VU-Meter zur genauen Anzeige von Gain-Reduction .

Das Gerät arbeitet volldigital mit 24bit Auflösung. Von irgendwelchen digitalen Artefakten oder Störeffekten hört man allerdings rein gar nix, auch nicht bei vollen Make-Up-Gain EInstellungen. Die Audioqualität ist hier jenseits von gut und böse und ich bin geneigt, das Ding bei nächster Gelegenheit auch mal im Effect-Insert für Vocals etc. auszuprobieren.

Genug Technikgefasel... Nun zu den Funktionen:

Der Studiokompressor ist schlicht und ergreifend der Hammer! Er ermöglicht eine drastische Verdichtung und Lautheitserhöhung, ohne dass es sich überhaupt nach einem Kompressor anhört. Das Signal wird in drei Frequenzbänder zerlegt und getrennt bearbeitet. Musikalisch hat das den Vorteil, daß bei Bassgitarre ein tiefgespielter Ton die Flageolets auf der G-Saite überhaupt nicht beeinflusst. Bei Akustik-Gitarre ermöglicht es bei Fingerpicking ebenfalls, daß alle Töne sauber durchkommen und nicht einige laute alles andere herunterziehen. Keine Ahnung, bei welchen Frequenzbereichen die das Signal aufteilen... es ist für Gitarre und Bass gleichermassen passend.
Der Compressor ist wahrscheinlich ein Abkömmling des TC-Finalizers für's Audio-Mastering. Man kann das Originalsignal mittels "Dry-Blend" zum Effektsound hinzumischen. So kann man z.B.einer Strat auch ein gewaltiges Sustain verleihen, ohne dass der Anschlag vermatscht wird oder der bearbeitete Sound mupfig wird, wie das bei Breitbandkompressoren unvermeidbar ist, weil die Bassanteile nun mal wesentlich energiereicher sind.
Für Akustikgitarre habe ich eine schöne Einstellung gefunden, die schöne Solonoten bzw. Pickings im Wechsel mit kräftigen Strums ermöglicht, ohne dass es eine Pump-Orgie wird.
Der Studio-Kompressor gehört in die Kathegorie Geräte, die man (vernünftig einstellt) erst so richtig wahrnimmt, wenn man sie ausschaltet!

Der Stompbox-Compressor-Mode verhält sich so wie mein Boss-Pedal auch. Vielleicht im Grenzbereich nicht so extrem, aber dafür sehr vielfältig einstellbar. So extrem "squishy effects" , also extremes Pumpen als Sound sind nicht so sehr die Sache vom TC. Im Bass-Setup nutze ich diesen Mode in Effekt 2 als Peak-Limiter, um Amp und Boxen nicht zu überlasten.

Das Noise-Gate bietet alle wichtigen Einstellmöglichkeiten. Eigentlich ist es ein richtiger Downward-Expander.
Man kann ausser RauschunterdrĂĽckung auch Violin-Swells etc. damit hinbekommen.

Ausser den gewünschten Dynamikbearbeitungen ist die Tonqualität absolut neutral. Nix wird hinzugefügt oder weggenommen. Hier kann das Gerät problemlos mit den großen 19" Rackbrüdern aus gleichem Hause mithalten.

Preislich liegt es mit rund 150€ zwar etwas über dem Level von Standard-Bodentretern (Boutique mal ausgenommen), aber für einen Multiband-Compressor ist es konkurrenzlos günstig.

Gibt's auch was nachteiliges?
O.K. Wie bei analogen Bodentretern auch, lassen sich die Sounds nur per Papier und Kugelschreiber speichern. :)
Die Stromzufuhr erfordert ein eigenes 12V, 0,4A-Netzteil, was auf dem Floorboard mit untergebracht werden muĂź. :( Ein Mehrfachnetzteil von den anderen Bodentretern nutzt da nix...

GruĂź

Stefan
 
danke für das schöne und informative review, macht laune selbst einen auszuprobieren !
 

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