Tremolanten Frage

A

Anonymous

Guest
Begrüßung, oder ... Tach auch.
Bei meiner Gitarre ist ein Wilkinson Messerkanten Tremolo verbaut, meine Frage dazu: wenn ich die Saitenhöhe korrigiere ( an den beiden Standbolzen, den Lagerbolzen, nicht den Einzelreitern ) soll ich dann jedesmal die Spannung von den Saiten runter nehmen ( ist lästig - zumal ich die rechte Saitenhöhe noch suche ), oder geht das "so" ? Ich befürchte, daß sich die Messerkannten unter dem Zug der Saiten vermacken, bzw. die Nut im Lagerbolzen vergammelt.
 
Hi,

ich würd die Spannung lösen, denn die Reibungskräfte zwischen Bolzen und Kanten sind nicht unerheblich. Sind die Kanten einmal unsauber, kehrt die Trem-Grundplatte nicht mehr 100% in ihre Ausgangslage zurück, dann haste Verstimm- und Intonationsprobleme. Außerdem ritzt Du evtl. die Aufnahmen an den Bolzen größer, und hier sind die Toleranzen sehr eng. Ruinierte Messerkanten kriegt man auch nicht mehr dauerhaft gut hin...

Ein wenig erträglicher wird die Runterdreherei, wenn Du vorm Lockermachen der Saiten das System von unten mit nem Holzkeil arretierst, dann bleibt der Block in einer Lage und Du must nicht ewig nachkurbeln, bis die Stimmung wieder passt...

Gruß
burke
 
Vibrato...!!! :evil:
Warum weigern sich Gitarristen so vehement die Wahrheit zu erkennen?!?

Nicht bös' gemeint..!! :lol:
 
Ja ja,

der Pollus weiß es mit Sicherheit (ich weiß es auch),

Tremolo= Schwankung in der Amplitude
Vibrato= Schwankung in der Frequenz

...aber wir wissen auch beide, was gemeint ist ;-) (natürlich eine schwache Rechtfertigung, aber so plaudert man halt)

(psychoakustisch ist beides übrigens gar nicht so weit voneinander entfernt, aber that's another chapter)

Man muß aber zugeben, daß "Tremolosystem" eine wirklich weit verbreitete Fehlbezeichnung ist und jeder weiß, was gemeint ist - normalerweise sach ich auch Vibrato, siehste wie flüchtig man das in einen Topf wirft...

Dafür rollt es sich mir hoch, wenn ich "Bundreinheit einstellen" lese (ich glaub selbst auf der Fender Tech Page), wenn eigentlich Oktavreinheit gemeint ist. Muß an meinem Klugsch....-Gen liegen.

Sunny Sunday Afternoon
burke
 
pedro":24y98wnp schrieb:
Vibrato...!!! :evil:
Warum weigern sich Gitarristen so vehement die Wahrheit zu erkennen?!?

Nicht bös' gemeint..!! :lol:

Ich wollt´s hat nicht so schlüpfrig darstellen, jetzt wo ich bei der Kirche arbeite :oops:
 
pedro":1y61t5us schrieb:
Vibrato...!!! :evil:
Warum weigern sich Gitarristen so vehement die Wahrheit zu erkennen?!?
*grins* mein Lieblingsthema :)
Die Verwirrung ist übrigens unter anderem dadurch entstanden, dass uns' Leo (genau, des Fenderle) beide Begriffe nicht nur verwechselt, sondern damit auch seine Erzeugnisse geschmückt hat; heisst: auf den Strats hiess und heisst es auf der Kopfplatte "with synchronized Tremolo", während die Amps alle ein "Vibrato" haben ;-)

burke":1y61t5us schrieb:
Dafür rollt es sich mir hoch, wenn ich "Bundreinheit einstellen" lese (ich glaub selbst auf der Fender Tech Page), wenn eigentlich Oktavreinheit gemeint ist.
Man kann ja mal ein Tutorial zum "Einstellen" der Bundreinheit erstellen: "...man nehme: eine Zange, eine Bundsäge..." :mrgreen:
 
Öhhm....Bundrein gibbet aber auch! Da ist ein Unterschied zwischen dem Einstellen der Oktavreinheit und Einstellen der Bundreinheit. Bei der Bundreinheit kann man versuchen die kleinere Intervalle, wie z.B. Terzen oder Quinten sauber zu intonieren zu lassen. Ist natürlich nur begrenzt möglich und ähnelt wohl von Ansatz her der temperierten Stimmung beim Klavier. Ist natürlich auch stark vom Instrument abhängig. Bei einer Klassikgitarre ist ja nicht viel mit Einstellen, da helfen eventuell nur andere Saiten. Die Oktavreinheit ist dagegen eher die grobe Einstellung!.
 
Hi,

nach meinem Verständnis ist die Gitarre bundrein, wenn die Bundstäbchen an den richtigen Positionen sitzen. Zu 100% geht das nicht, liegt an der Natur eines bundierten Saiteninstrumentes. Nachträglich einstellen wird schwierig. Optimieren geht vielleicht, siehe Buzz Feiten System. Aber da wird doch ein recht kleiner Sprung nach vorne mit einem hohem Aufwand erkauft....

Gruß
burke
 
Die Position der Bundstäbchen ist rein mathematisch ermittelt. Insofern ist es richtig, dass Bundreinheit dann vorliegt, wenn die Bünde auch exakt an der rechnerisch ermittelten Position liegen. Zum Vergleich: Beim Klavier sind die Saitenlängen auch mathematisch errechnet. Trotzdem empfanden Bach und Konsorten, dass, trotz "eigentlich" korrekt gestimmt Instrument, einigen Tonarten und Akkorde unsauber klangen. Zumindest für das menschliche Hörempfinden. Man behalf sich indem man die Intervalle geringfügig verstimmte, bei denen diese Verstimmung gehörmäßig mehr toleriert wurde und versuchte kritische Intervalle wie Terzen möglichst sauber zu intonieren. Das, jedenfalls grob gesagt, war ja die Geburt des wohl-temperierten Klaviers. Ähnlich verhält es sich mit den Bünden auf der Klampfe. Selbst wenn die Oktave richtig eingestellt ist, klingen einige Voicings in diversen Lagen, vor allem die Höheren, unsauber. Die kann man noch mal durch Feinjustierung ausgleichen. Wie gesagt, alles nur in gewissem Rahmen und verbunden mit relativ hohem Aufwand. Ob das Ergebnis dieser Furkelei den Mehraufwand rechtfertigt, muss jeder für sich selber entscheiden und hängt sicherlich von der persönlichen Spielweise und dem eigenen Hörempfinden ab.

Das Buzz-Feiten-Tuning versucht den Unzulänglichkeiten des Instrumentes beizukommen, indem es am Sattel die Länge der Mensur im Verhältnis zur Saite kompensiert. Geht also noch ein Stück weiter, als das Einstellen der Bundreinheit bei einem herkömmlichen Instrument. Ist für ganz empfindliche Zeitgenossen, die z.B immer Probleme mit der "perversen" G-Saite haben, aber ist auch nicht perfekt.

P.S: Wäre schön wenn ich stattdessen meine Ohren stimmen könnte...tja, man kann nich alles haben ;-)
 
burke":34lqfayg schrieb:
Hi,

Ein wenig erträglicher wird die Runterdreherei, wenn Du vorm Lockermachen der Saiten das System von unten mit nem Holzkeil arretierst, dann bleibt der Block in einer Lage und Du must nicht ewig nachkurbeln, bis die Stimmung wieder passt...

Gruß
burke

Dazu habe ich eine Frage: mit so einem Holzkeil wirken ja auf längere Zeit große Kräfte auf die Gegenzug-Federn des Vibratos, wie sie beim Spielen nie vorkommen (auch eine Divebomb dauert nicht länger als ein paar Sekunden). Kann das nicht das Vibrato beschädigen?
 
Hi,

eigentlich wird mit dem Holzkeil nur die eh schon durch den Saitenzug definierte Position beibehalten, also wirkt nicht mehr Kraft als beim nichtbetätigten Tremolo. Übrigens ist es einer Feder egal, wie lange eine Kraft auf sie wirkt, hauptsache sie wird nicht überbeansprucht. Innerhalb der Beanspruchungsgrenzen ist die Lebensdauer theoretisch unbegrenzt (Materialermüdung (die nicht von der auf sie wirkenden Kraft abhängig ist) mal außen vor gelassen).

Gruß
burke
 

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