E
erniecaster
Power-User
- 19 Dez 2008
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- 4.491
- 2
- 97
Tag zusammen.
Die tollen Threads der letzten Tage zu Modelern und InEars haben bei mir wieder eine alte Frage aufgeworfen, die ich für mich nie beantwortet, sondern immer nur aufgeschoben habe.
Szene 1: Ich sitze zuhause, freue mich auf die bald kommende Bandprobe (oder Audition), prüfe mein Equipment und spiele schon einmal die wesentlichen Sounds durch. Das sind bei mir die vier Klassiker clean, knuspernd, kräftigerer Crunch und das Brett. Schön den EQ einstellen, fast mit der Pinzette. Auf alles eine Prise Hall drauf, manchmal wird ein Delay mit anderthalb Wiederholungen eingeschaltet. Für die wenigen Soli brauche ich einen Soloboost. Das ist übersichtlich, so lange ich bei einer einzigen Gitarre bleibe.
Jetzt haben die Sounds natürlich unterschiedliche Lautstärken, das ist ja auch so gewollt. In meinem heimischen Zimmer passen die Lautstärkeabstimmungen, Hall- und Delaypegel und der gesamte EQ. Und weil ich kein völliger Anfänger mehr bin, weiß ich, dass das bald nicht mehr passen wird.
Szene 2: Ich stehe im Proberaum, der Pegel ist natürlich deutlich lauter als zuhause. Der Raum ist anders, die Mitmusiker erdreisten sich, ebenfalls Geräusche zu machen. Ich justiere schnell nach. Lautstärkeabstimmungen neu, Delay und Hall nachjustiert (meistens etwas mehr), am EQ drehe ich beherzt. Zeitaufwand dafür gemessene zwei Minuten insgesamt.
Szene 3: Ich stehe auf der Bühne. Nach dem Aufbau spiele ich die Sounds an, wieder justiere ich Lautstärkeeinstellungen, Effektlevel, EQ. Dann Soundcheck. Entweder ist der Mann am Mischer gefühlte 90% der Zeit mit der Bassdrum beschäftigt oder jemand auf der Bühne „mischt“ nach Zurufen von einem anderen Musiker, der vor der Bühne rumläuft. Gitarre? „Kannste mal eben Gitarre – warte – ja, alles klar“. Nein, ist es nicht.
Szene 4: Ich stehe auf der Bühne, wir spielen. Zwischen den ersten Songs justiere ich wieder mal nach…
Szene 5: Ich sitze zuhause und lese im Internet, dass sich jemand mit seinem Modeler für jeden Part in jedem Song ein Preset erstellt und immer nur durchsteppt.
Wie bitte geht das? Wie stellen Menschen ihren Sound zuhause so ein, dass das später nicht nur im Proberaum sondern auch auf der Bühne passt und vielleicht gar noch auf der nächsten Bühne in einer anderen Location mit einer anderen Gesamtlautstärke? Wie machen die das? Wenn die Antwort „das geht nicht“ lautet, dann müssten die alle ganz furchtbar klingen. Tun sie aber nicht. Oder ist die Antwort „kommt nicht drauf an“ und ich könnte mir das alles schenken?
Ich bin nicht unglücklich, meine Sounds sind okay, alles schön. Aber ich kapier´s einfach nicht.
Gruß
erniecaster
Die tollen Threads der letzten Tage zu Modelern und InEars haben bei mir wieder eine alte Frage aufgeworfen, die ich für mich nie beantwortet, sondern immer nur aufgeschoben habe.
Szene 1: Ich sitze zuhause, freue mich auf die bald kommende Bandprobe (oder Audition), prüfe mein Equipment und spiele schon einmal die wesentlichen Sounds durch. Das sind bei mir die vier Klassiker clean, knuspernd, kräftigerer Crunch und das Brett. Schön den EQ einstellen, fast mit der Pinzette. Auf alles eine Prise Hall drauf, manchmal wird ein Delay mit anderthalb Wiederholungen eingeschaltet. Für die wenigen Soli brauche ich einen Soloboost. Das ist übersichtlich, so lange ich bei einer einzigen Gitarre bleibe.
Jetzt haben die Sounds natürlich unterschiedliche Lautstärken, das ist ja auch so gewollt. In meinem heimischen Zimmer passen die Lautstärkeabstimmungen, Hall- und Delaypegel und der gesamte EQ. Und weil ich kein völliger Anfänger mehr bin, weiß ich, dass das bald nicht mehr passen wird.
Szene 2: Ich stehe im Proberaum, der Pegel ist natürlich deutlich lauter als zuhause. Der Raum ist anders, die Mitmusiker erdreisten sich, ebenfalls Geräusche zu machen. Ich justiere schnell nach. Lautstärkeabstimmungen neu, Delay und Hall nachjustiert (meistens etwas mehr), am EQ drehe ich beherzt. Zeitaufwand dafür gemessene zwei Minuten insgesamt.
Szene 3: Ich stehe auf der Bühne. Nach dem Aufbau spiele ich die Sounds an, wieder justiere ich Lautstärkeeinstellungen, Effektlevel, EQ. Dann Soundcheck. Entweder ist der Mann am Mischer gefühlte 90% der Zeit mit der Bassdrum beschäftigt oder jemand auf der Bühne „mischt“ nach Zurufen von einem anderen Musiker, der vor der Bühne rumläuft. Gitarre? „Kannste mal eben Gitarre – warte – ja, alles klar“. Nein, ist es nicht.
Szene 4: Ich stehe auf der Bühne, wir spielen. Zwischen den ersten Songs justiere ich wieder mal nach…
Szene 5: Ich sitze zuhause und lese im Internet, dass sich jemand mit seinem Modeler für jeden Part in jedem Song ein Preset erstellt und immer nur durchsteppt.
Wie bitte geht das? Wie stellen Menschen ihren Sound zuhause so ein, dass das später nicht nur im Proberaum sondern auch auf der Bühne passt und vielleicht gar noch auf der nächsten Bühne in einer anderen Location mit einer anderen Gesamtlautstärke? Wie machen die das? Wenn die Antwort „das geht nicht“ lautet, dann müssten die alle ganz furchtbar klingen. Tun sie aber nicht. Oder ist die Antwort „kommt nicht drauf an“ und ich könnte mir das alles schenken?
Ich bin nicht unglücklich, meine Sounds sind okay, alles schön. Aber ich kapier´s einfach nicht.
Gruß
erniecaster