<table border="0" width="90%" align="center"><tr><td class="quote">Zitat:Original erstellt von: etienne
Tach zusammen,
schön eure Antworten zu lesen, nur erscheinen sie mir nicht so recht realitätsbezogen, wenn man nicht (semi)professionel Musik macht.
Klar der Idealfall ist alle sind technisch versiert, haben Ahnung von Harmonielehre, sind so motiviert und haben auch Zeit, dass sie immer alles üben, jeder hat die gleiche Schmutztolleranz bezüglich des Proberaums und das Equipment ist jedem heilig, weswegen auch alle am Ende der Probe noch mal schnell drei vier Kabel putzen und zusammenrollen. Ach ja alle sind pünktliche Menschen und darüber hinaus auch in der Lage anderen mitzuteilen wie sie sich vorstellen einen Song zu spielen (können also im Prinzip alle INstrumente spielen).</td></tr></table>
Gudn Tach!
Das Problem ist vielleicht nicht (nur) der Unterschied zwischen (semi-)professionellen und Amateuren, sondern auch zwischen Tanz-, Kirmes-Top40 und anderen Coverbands auf der einen, und Bands mit hauptsächlich eigenen Songs auf der anderen Seite. Mir ist scheißegal, wieviel Harmonielehre meine Mitmusiker können, solange sie die richtigen Töne spielen und die richtigen Einfälle für neue Songs, neue Parts und Melodien haben. Die brauchen auch meist nix von CD auswendiglernen, weil wir die Sachen live im Proberaum erarbeiten, und auf die Archivierung von Aufnahmen jeder Probe habe ich kein Bock, weil mir viel zu aufwändig. Und mir ist es auch wichtiger, dass ich mich mit den Bandkollegen privat verstehe, als dass die triolisch punktierte sextolen auf 180 bpm spielen können.
Für gute eigene Songs sind Herzblut und Persönlichkeit mit die wichtigsten Zutaten, also muß die Chemie in jeder Hinsicht stimmen -auf seelenlooses technisches Gitarrengewichse (bzw. High-speed bass gefunke, doublebass rumgebolze) kann ich aber gut verzichten. Fast alle Bands, die mir wirklich gefallen, haben aus ihrer technischen Beschränktheit ein stimmiges Konzept mit guten Songs gemacht - da ich selber kein Virtuose bin, ging und geht es in meinen Bands auch immer darum, dieses passende Konzept zu finden. Trotzdem müssen die Musiker natürlich zusammenpassen, auch vom Niveau her - mir ist es aber meist wichtiger, dass mein Gitarrist Velvet Underground kennt, als dass
er Metallica nachspielen kann - aber das ist natürlich auch eine Geschmacksfrage.
<table border="0" width="90%" align="center"><tr><td class="quote">Zitat: Realität ist jedoch (bei mir), alle machen das so zum Spaß. Keiner von uns ist ein Semiprofessioneller Musiker, d.h. alle sind auf ihr Handwerkzeugs beschränkt. Pünktlichkeit ist für unseren Drummer ein Fremdwort. Ums Equipment kümmert sich freiwillig keiner. Es dauert schon mal 10 Minuten bis sich einer bereit erklärt Getränke zu besorgen. Ein zwei Bierchen bei der Probe sind auch normal [
] (was vielleicht wirklich nicht gut für die Konzentration ist). Es passiert immmer und immer das jemand (auch ich) mal schnell ein wenig losduddelt. Und pberhaupt gibt es supernervige Proben und supergeniale Proben - und trotzdem macht das Gnaze Spaß!!
</td></tr></table>
Von zwei Bier wird meine Konzentration nicht schlechter, eher besser [
]... wer auf der anderen Seite während 3 Stunden Probe mehr trinkt, als er verträgt, ist vielleicht auf dem Weg zum Alkoholiker. Getränke werden bei uns von jedem mitgebracht, hat einer zu wenig, wird brüderlich bzw schwesterlich geteilt. Ich erinnere mich noch dran, das wir mit einem Trio mal ein Lied mit dem Titel machen wollten: " Teil die letzte Gerste durch drei ..." Auch habe ich mit einem Musiker zuammengearbeitet, der davon überzeugt waren, dass er den neuen Song in der Probe nur unter der Einwirkung des gleichen Naturheilmittels richtig spielen kann, das er bereits bei der Komposition des Songs konsumierte ... ich konnte gut damit leben.
Und bevor mir jetzt Drogenverherrlichung und Unprofessionalität vorgeworfen werden... jeder soll die Droge nehmen, die er brauch. Der eine Kaffee, der andere Bier. Mit dem Rauch ist es was anderes, Nikotin macht die Geräte kaputt und in einem gedämmten kleinen Proberaum zwingt man die anderen zum Passivrauchen. Also Rauchen in die Pausen verbannen ... ob der boogie das managen könnte (hab noch kein bild von ihm ohne kippe gesehen [
])?
Und Disziplin kann und muß es trotzdem geben, aber alles im richtigen Maß. Wenn sich jeder an den Bandaufgaben beteiligt, nicht zuviel rumdudelt und musikalisch und menschlich alles paßt, ist mir relativ egal, welche Mittelchen meine Mitmusiker einnehmen, ich schreib ja auch niemand vor, was er anzuziehen hat ... solange ich keine Spritzen wegräumen muß und der Maß des Konsum eben so gering ist, dass alle Musiker voll engagiert und einsatzfähig sind. Wenn man merkt, dass Bandmitglieder ihre Band und ihr Leben nicht mehr auf die Reihe bekommen, sollte man natürlich irgendwie versuchen zu helfen, egal ob sie Drogenprobleme oder sonstigen Trouble haben. Mein erster Proberaum war passenderweise 50 m von der Drogenberatung entfernt, das Hoftor mußte immer geschlossen bleiben, damit keine Junkies im Hof campieren, und auch aus den Bands im Proberaum mußten mindestens 2 Musiker ihre Bandmitgliedschaft wegen Drogenproblemen quittieren, also (PC ON) FINGER WEG VON DEM HARTEN ZEUG! (PC OFF).
Aber Disziplin und Drogenkonsum schließen sich nicht komplett aus, und es gibt ja einige "genial verdrogte" Platten in der Rockgeschichte, auch einige hörenswerte Drogenverherrlichungsplatten (wenn die Musiker wieder clean sind, gibt es dann auch hörenswerte Drogenverdammungshymnen, das ganze ist sehr frei nach Moers zitiert), natürlich auch tolle musik von cleanen MusikerInnen ... nebenbei bemerkt ist Kaffee die einzige Droge, von der ich jemals Entzugserscheinungen hatte, hab das Kaffetrinken deshalb auch aufgegeben.
<table border="0" width="90%" align="center"><tr><td class="quote">Zitat:So ist das Leben halt. Wir wünschten uns seit Jahren eine Art Trainer, der ab und an zu ner Probe kommt sich das alles anhört und dann seine Ratschläge bezüglich Arrangement und Spielweise zum besten gibt und das auch noch so, dass es z.B. der Drummer versteht, nicht so wie wir die sagen und dann mßt du mal "Bumm-Tschak-Bumm-Dengel" spielen. </td></tr></table>
Ihr braucht quasi einen Produzenten. Frag doch mal Bob Rock, der hat doch der neuen Metallica auch zu nem Riesensound verholfen (lol). Da würde aufnehmen aber auch viel helfen. Gib doch mal Leuten, deren Meinung Du vertraust, ein Tape oder ne CD, da kann man sich doch anregungen holen. Ich geb meine Sachen immer Freunden und anderen Musikern, und versuche die Kritik auszuwerten und ernst zunehmen. Kannst ja auch mal ein MP3 ins Netz stellen und die GW-Community um Rat fragen ... auf die CD schreibt Ihr dann: Produced by Guitarworld.[
]
Und für den Drummer wäre es vielleicht wirklich gut, wenn Ihr ihm Beispiele von Drumparts anderer Bands vorspielt, die euren Wünschen entsprechen.
<table border="0" width="90%" align="center"><tr><td class="quote">Zitat:
So sind die Leute drauf und doch sind die mir alle lieb und teuer und Leute zu finden die einigermasen gut sind und dabei auch noch der menschliche Faktor in der Band stimmt, ist sowiso das schwerste. Und leiber nerv ich mich dreimal hintereinander an, dass unser Drummer mal wieder ne Stunde zu spät is, als das ich jem,anden in ner Band habe, der menschlich nett paßt.
</td></tr></table>
Trotz Amateurstatus haben wir unseren alten Gitarristen wegen ewigen Zuspätkommens gefeuert. Obwohl er ein Freund von uns war, und nach 5 oder mehr Jahren zusammen spielen, auftreten, saufen, feiern jemanden zu kicken schon hart ist und schwer fällt. Es ist aber auch hart, wenn jemand nicht merkt, dass er durch seine Unzuverlässigkeit die ganze Band behindert und allen die Laune bei der Probe versaut. Ich hasse es, zu warten. Also regelmäßiges Zuspätkommen (15 min = c.t. = ok, aber mehr ..., und dann noch ohne mal anzurufen) bedeutet bei mir zuviel Frust, dass kann ich nicht tolerieren. Die erwähnten supernervigen Proben muß man also in der Zahl begrenzen, sonst hat der Spaß irgendwann ein Loch.
Grüße
billion
--- billion guitar horror ---
all i got is a red guitar,
three chords and the truth.
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