Verkabelung einer Gitarre erneuern - welches Kabelmaterial

A

Anonymous

Guest
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei eine LesPaul-Kopie zu restaurieren und will dazu auch die Verkabelung erneuern. Beim Blick in meine Gibson LesPaul war ich erstaunt, dass - von den Pickupkabeln mit dicker Abschirmung einmal abgesehen - die gesamte Verkabelung mit einer Art Klingeldraht ausgeführt ist. Die Verbindungen vom und zum Toggleswitch sind mit diesen dünnen und unabgeschirmten Drähten ausgeführt.

Was würdet ihr mir als Kabelmaterial empfehlen?

Vielen Dank sagt der Peter
 
Hallo,

ich habe gute Erfahrungen mit diesen Vintage Cloth Wire gemacht.

Für ne Paula ist ja normalerweise dieses dicke mit dem Geflecht drumrum pflicht.

Diese Silverwire Geschichten haben bei mir garnicht funktioniert. Klang sehr sehr steril und grell.

Gruß
 
PeterAusH":2swgw5yo schrieb:
Die Verbindungen vom und zum Toggleswitch sind mit diesen dünnen und unabgeschirmten Drähten ausgeführt.

Das ist natürlich nicht in Ordnung, dazu ist der Weg einfach zu weit. Wenn das E-Fach anständig abgeschirmt ist, kann man die Verdrahtung darin tatsächlich mit Klingeldraht ausführen, ich mache das häufig.

Aber es ist natürlich besser, auch wegen des evtl. Übersprechens, abgeschirmte Leitungen zu nehmen. Ich empfehle ML 108 von Reichelt für € 0,233/m.

Gruß,
Klaus
 
Hi. Da ich grundsätzlich alle Elektrikfächer mit Abschirmlack bearbeite,
verzichte ich in der Regel auf höhenstibizende abgeschirmte Leitungen und
verwende stattdessen Silberlitzen aus dem IT Bereich. Ein Guter Tipp sind
da übrigens die 5V Litzen von PC Netzteilen.

Gruß,
Nick
 
Ich nehm für sowas immer übriggebliebene Reste von einem Sommer-Multicore. Mit einem Meter reicht man da ewig. :D
 
Gitarrenschlumpf":i8zr6thz schrieb:
Ich nehm für sowas immer übriggebliebene Reste von einem Sommer-Multicore. Mit einem Meter reicht man da ewig. :D

Die Toleranzen und Verluste, die auf 5 cm Verdrahtungskabel entstehen, sollten nur einen Minimalbruchteil dessen darstellen, was die Potis machen.

Da habe ich neulich mal einen Test gemacht, als das Thema Zero-load Potis aufkam: Wir haben eine normale Elektronik per Miniswitch by-gepasst.
Es entstanden Unterschiede, (hörbar am AER, der geht ja bis 18 Khz hoch - nicht am E- Gitarrenamp ..) die jedoch so marginal waren, dass wir nicht sagen konnten, in welcher Schalterstellung Bypass war.

Aber zur eingehenden Frage: Die Stoff ummantelten Kabel haben vor allem den Vorteil, dass sie nicht schmilzen, wenn man sie mit dem Lötkolben berührt. Bei engen E-Fächern mit viel Kabelage ist das schon ein Argument... ;-)
 
W°°":45bqhc6n schrieb:
Die Toleranzen und Verluste, die auf 5 cm Verdrahtungskabel entstehen, sollten nur einen Minimalbruchteil dessen darstellen, was die Potis machen.

Da habe ich neulich mal einen Test gemacht, als das Thema Zero-load Potis aufkam: Wir haben eine normale Elektronik per Miniswitch by-gepasst.
Es entstanden Unterschiede, (hörbar am AER, der geht ja bis 18 Khz hoch - nicht am E- Gitarrenamp ..) die jedoch so marginal waren, dass wir nicht sagen konnten, in welcher Schalterstellung Bypass war.

Aber zur eingehenden Frage: Die Stoff ummantelten Kabel haben vor allem den Vorteil, dass sie nicht schmilzen, wenn man sie mit dem Lötkolben berührt. Bei engen E-Fächern mit viel Kabelage ist das schon ein Argument... ;-)

Hi,
immer interessant und erhellend vom Fachmann zu lesen. :)

Ich benutze stinknormale kunstoffbemantelte Kabel mit 0,35 oder 0,5 mm². Meterware aus 0815-Elektronikshops. Bei meinem Amp und meinen Klampfen genügt das, denke ich. Hätte ich ne Gibbo oder PaulReeed der +2500-Euro-Klasse, würde ich eventuell ein paar Euro mehr für bessere interne Kabel ausgeben, aber monentös lohnt das nicht für mich. Dafür verwende ich immer bleihaltiges Lot mit 2% oder 5% Silberanteil. Vor allem, weil das für mich leichter verarbeitbar ist als blei- und silberfreies Lötzinn.
Also nix RoHS bei michse ....

Ach ja, Potis. bei einer meiner Klampfen bilde ich mir ein, dass der Austausch eines Potis (250k gegen 500k) hörbar etwas mehr Höhen und "Offenheit" gebracht hat.
Also genauuuuu wie von mir gewünscht.
Vielleicht ist das aber wirklich nur Einbildung bzw. "man-hört-was-man-sich-wünscht-zu-hören"....

Ich werde auf jeden Fall mit Potiwerten weiterexperimentieren, mal gucken, welche Erkenntnisse oder Einbildungen mir das noch beschert ...

Tschö
Stef
 
nichtdiemama":2p1iozgs schrieb:
Ich werde auf jeden Fall mit Potiwerten weiterexperimentieren, mal gucken, welche Erkenntnisse oder Einbildungen mir das noch beschert ...

Tschö
Stef

Hi Steff,
jawoll!
Mit einer provisorischen Bypass - Schaltung muss man sich weniger auf Einbildung verlassen und gewinnt Erkenntnisse.
Versuch macht kluch! :)
 
Hallo,

meine Gitarren sind größenteils verbastelt, gerade an der Elektronik hab ich bei fast jeder Klampfe schon rumexperimentiert. Ehrlich gesagt hab ich mir noch nie Gedanken gemacht, welche Kabel ich dafür benutze, ich nehm einfach was da ist; meistens sind das Kabelreste, die ich von den endlos langen Kabeln der gekauften Pickups übrig habe, oft weiß ich gar nicht, woher das Kabel überhaupt kommt - bei einer Gitarre dient sogar ne Gitarrensaite zur Erdung :)
Ich bin zufrieden, und bis jetzt hat mich noch niemand angesprochen, dass ihn mein durch billig-Kabel in der Gitarre verhunzter Sound stört...

Kurzum: Ich glaube, dass die Verdrahtung mit mundgezwirbelten Kabeln nicht wirklich nötig ist. Das mit den stoffummantelten Kabeln leuchtet mir noch ein, aber auch nur aus oben genannten brandschutztechnischen Gründen ;-)

Gruß, Marco
 
nichtdiemama":3c52emxr schrieb:
Also nix RoHS bei michse ....

Sehr vernünftig.


nichtdiemama":3c52emxr schrieb:
Ach ja, Potis. bei einer meiner Klampfen bilde ich mir ein, dass der Austausch eines Potis (250k gegen 500k) hörbar etwas mehr Höhen und "Offenheit" gebracht hat.

Potis haben auf den Klang relativ wenig Einfluss, zumindest, solange sie voll aufgedreht sind. Die bedämpfen nur die Resonanzspitze, und das ist meist an der Grenze des Hörbaren. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du also ein 250 k Poti rausgeschmissen und ein 500 k eingebaut? Das könnte durch die geringere Bedämpfung der Resonanz in der Tat den Eindruck einer etwas besseren Höhenwiedergabe hervorrufen, aber eben an der Grenze des Wahrnehmbaren.

Ich habe irgendwo auch Messungen dazu, aber ich finde jetzt auf die Schnelle die CD nicht.

Gruß,
Klaus
 
kks":2yy9yym9 schrieb:
Potis haben auf den Klang relativ wenig Einfluss, zumindest, solange sie voll aufgedreht sind. Die bedämpfen nur die Resonanzspitze, und das ist meist an der Grenze des Hörbaren. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du also ein 250 k Poti rausgeschmissen und ein 500 k eingebaut? Das könnte durch die geringere Bedämpfung der Resonanz in der Tat den Eindruck einer etwas besseren Höhenwiedergabe hervorrufen, aber eben an der Grenze des Wahrnehmbaren.

Ich habe irgendwo auch Messungen dazu, aber ich finde jetzt auf die Schnelle die CD nicht.

Gruß,
Klaus

Einspruch. Bei der gitarre meiner Mitbewohnerin lässt sich das Volumepoti per Schalter aus dem Signalweg nehmen (wahrscheinlich für Propellereffekte) - und das ist ein extremer Klangunterschied, den wirklich JEDER hört. Natürlich kann das auch von der Qualität des Potis abhängen.
 
nighthawkz":2qh0z0ok schrieb:
Natürlich kann das auch von der Qualität des Potis abhängen.


Also das ganz sicher nicht. Es kann vom Widerstandswert abhängen, es kann von der restlichen Beschaltung abhängen, es kann von der Resonanzgüte der Tonabnehmer abhängen, nicht zu vergessen die Länge des Kabels...

Aber eins ist klar, und da lasse ich nicht mit mir verhandeln: Physik ist Physik, und Voodoo ist Voodoo.

Gruß,
Klaus
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Beiträge. Da ich auf die Schnelle die empfohlenen Kabel nicht auftreiben konnte, habe ich mich ersteinmal mit sogen. Diodenkabel von Conrad beholfen. Das ist ein zweiadrig abgeschirmtes Flachkabel mit Kunststoffummantelung, das sich in der Mitte auftrennen lässt. Preis: -,80 ct p/m. Es ließ sich gut verarbeiten, passte gut durch die engen Kabelkanäle und ist klanglich absolut neutral.

Den Hinweis auf die Textilummantelung finde ich sehr hilfreich und werde ihn künftig beachten, denn es bleibt nicht aus, dass man in engen E-Fächern mit dem Lötkolben die Isolierung anbrät.

Grüße vom Peter
 
kks":1rp4upf9 schrieb:
nighthawkz":1rp4upf9 schrieb:
Natürlich kann das auch von der Qualität des Potis abhängen.


Also das ganz sicher nicht.

Das "kann" war in diesem Zusammenhang auch wirklich darauf bezogen, dass ich mir nicht sicher bin. Vorstellen kann ich es mir schon, da ja auch Kabel unterschiedliche Kapazität haben.
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten