Wie die Pentatonik erlernen?

A

Anonymous

Guest
Guten Abend,

ich habe mir mittlerweile die fünf Pentatonik Pattern draufgeschafft (um das vernachlässigte Solospiel mal auszubauen...) und komme damit eigentlich realtiv gut klar, in E und A läufts eigentlich schon sehr gut...

Jetzt ist meine Frage, wie soll ich weiter machen?

Läuft das so ab, dass man (wie ich bisher) die Positionen für die einzelnen Patterns auswendig lernt oder ist das so das man das verschieben irgendwann einfach macht?

Im Moment bin ich etwas planlos wie ich mit der Pentatonik weiter machen soll... (ich bin im übrigen völliger Autodidakt und irgendwie habe ich auch nicht vor, dass zu ändern .-) ...


Nils
 
Hi!

Was meinst du genau mit "Die Pentatonik"?
Es gibt ja zig verschiedene Pentatoniken, also bin ich gerade ein wenige verwirrt, welche 5 du genau meinst...

Zur zweiten Frage: Generell kannst du die Pentatoniken einfach verschieben.
Also: Wenn du bei ner A-moll Pentatonik im V.Bund auf der E-Saite den Grundton hast und da anfängst, dann kannste das einfach nach oben verschieben und wenn du das gleiche Griffbild im VIII.Bund anfängst haste halt ne C-Moll Pentatonik :) Hoffe ist verständlich, was ich meine.
Das ist halt das praktische als Gitarrist: Man lernt einfach ein Griffbild, dass man je nach Tonart verschieben kann.

Wenn du dein Solospiel verbessern willst, kann ich dir übrigens das Buch "Supersonic Guitar Improvisation" von Jeremy Sash empfehlen! Enthält sehr viele IMHO gute Übungen und viele verschiedene Skalen. Zusätzlich gehts halt um nen paar Techniken und auch nicht nur um das "Was kann ich spielen" sondern auch um das "Wie".
Kannstes dir ja mal ansehen. Ich arbeite zwischendurch ganz gerne damit.

Gruß
Simon
 
Hi Nils,

Simon hat völlig recht. Vielleicht hilft Dir zur weiteren Erklärung dies:

Egal, ob Du die Dur- oder Moll-Pentatonik spielst: Auf der tiefen E-Saite ist der erste Ton der Pentatonik stets der Grundton, der Dir sagt, in welcher Tonart Du Dich gerade tummelst. So ist es im 3. Bund "G", im 5. "A" und im 8 "C" u.s.w.
Wenn Du eine Pentatonik beherrschst, brauchst Du in der Tat die linke Hand nur um x-Bünde nach oben oder unten zu verschieben, um in einer anderen Tonart zu spielen.

Nachdem Du Dir gemerkt hast, wohin Du die Finger zu setzen hast, ermöglicht Dir die Pentatonik, in jeder Tonart und ohne nachzudenken, stets in der Tonart die "richtigen" Töne zu spielen. Glaub mir, nach einiger Zeit des Übens wissen Deine Finger von ganz allein, wohin sie wandern müssen. Und weil Dein Gehirn entlastet ist, kannst Du Dir während des Solierens z.B. Gedanken über den Aufbau des Solos machen.

Auch die weiteren Infos von Simon unterstütze ich. Die "klassische" Moll- oder Dur-Pentatonik ist nur ein Weg, ein System, ein Solo zu gestalten, dessen Möglichkeiten sich erheblich erweitern lassen. Hör mal in die langsamen Blues-Stücke von Gary Moore hinein (The Supernatural, Jumping at Shadows). Dann wirst Du entdecken, wie er z.B. die Moll- und Dur- und die erweiterten Pentatoniken miteinander kombiniert. So wird sein Solo farbig und lebendig.
Gleiches gilt auch für andere gute Musiker. Sie beherrschen und kombinieren unterschiedliche Systeme, die sie zusätzlich mit unterschiedlichen Techniken (Bending, Tapping pp.) "würzen".

Ich schlage Moore vor, weil sich seine langsamen Stücke zum "Hineinhören" eignen. Er liegt Dir nicht? Macht nichts, hör Dir einfach Deinen Favoriten an.

Zu erklären, welche mannigfaltige Möglichkeiten das alles noch sein können, würde hier völlig den Rahmen sprengen.
Simon`s Rat, ein gutes Buch zu beschaffen und dort nachzulesen, macht deshalb viel Sinn.

Vielleicht dieser Tipp:
Wenn Du die Pentatoniken hinreichend beherrschst, könntest Du Dich mit den Skalen beschäftigen. Je nachdem wie man rechnet, stünden Dir mit den Skalen bereits 56 - 64 Töne für ein Solo zur Verfügung. Das ist doch was, oder? Wenn Du die Töne der erweiterten Pentatonik mit einbauen würdest, wird`s noch variabler. Übrigens, für die Skalen gilt sinngemäß das gleiche wie für die Pentatoniken. Einmal das System verinnerlicht, verschiebt man nur die linke Hand, um in anderen Tonarten zu spielen.

Wenn Dir das Lernen aus Büchern nicht liegen sollte - so geht`s mir -, bliebe noch die Möglichkeit, dass Du Dir einen Unterricht gönnst. Du kannst diesen durchaus auf ein Thema und einen bestimmten Zeitraum beschränken. Vielleicht findest Du noch einen zweiten Wißbegierigen? Dann könntet ihr gemeinsam Unterricht nehmen und Euch die Kosten teilen.

Ich vermute, es werden sich für Dich noch ganz neue Welten eröffnen. Viel Spaß bei der Entdeckungstour.

P.S.: Ich und Musiktheorie? Oh je! Wenn ich etwas missverständlich erläutert habe, bitte ich um Korrektur.
 
sonic-23":267jehzc schrieb:
(ich bin im übrigen völliger Autodidakt und irgendwie habe ich auch nicht vor, dass zu ändern .-) ...


Nochmal Hi!

Also was das angeht, finde ich Franks Vorschlag nur ein paar Stunden zu nehmen auf jeden Fall sehr sinnvoll. Die ganzen Skalen sind wirklich einfacher zu lernen und zu verstehen, wenn man sie direkt erklärt bekommt und man dann auch zu zweit direkt umsetzten kann (einer spielt die Akkorde, der andere die Skalen drüber).
So ist zumindestens meine eigene Erfahrung.

Wenn du das wirklich partout nicht willst, hier mein Vorschlag, wie ich Skalen übe:
Erstmal schreib ich sie mir auf, als Griffbild mit den Zahlen, was welcher Ton ist (also 1 - b3 - 5 - 6 usw.). Dann such ich mir bestimmte "Zahlen" die ich erstmal nur spiele. Sinnvoll zB sind erstmal nur die 1, die 3/b3, und die 5 (also der Grundakkord)... immer rauf und runter und am besten noch mitsprechen wenn du den Ton spielst: "Grundton", "Quinte" usw....
Dann packste halt immer neuen Ton dazu (erst ne 7, dann ne 9, dann ne 6 usw.) bis du fertig bist....

Die Sache mit dem mitsprechen klingt ein wenig doof und ist auch alles andere als spannend, hat aber den einfachen Vorteil, dass du nicht nur ein gesamtes Griffbild lernst, sondern gleichzeitig, welcher Ton welche Funktion hat, was dir im Solo später viele Möglichkeiten eröffnet. Zum Beispiel kannst du den Moll-Akkord des 2. Gitarristen, der dich begleitet schön unterstreichen, indem du ein paar Sekündchen auf der "b3" verweilst. Oder ne 9 oder ne 6 in ner dorischen Skala an bestimmten Stellen klingt auch sehr gut :-D. Dazu musst du halt aber auch wissen welcher Ton in der Skala das genau ist.

Um das speziell zu üben suchste dir dann nen Ton raus und spielst kurze Lines, die du dann versuchst auf diesem bestimmten Ton zu beenden. Also 2 Takte Skala dudeln und dann auf ner None enden ;-) Hoffe du weißt was ich meine.

Was mich doch gleich zu einem anderen Punkt bringt:

Wenn du die Pentatoniken irgendwann blind beherrschst und auch öffentlich zur Schau stellen willst, dann solltest du auf dein Soloaufbau achten. Auch da gibts mehrere Regeln die man beachten sollte/kann:

Spannungskurve: Ganz nett beginnen und dann zum absoluten Höhepunkt steigern! Du fängst beim Sex ja auch nicht mit dem Orgasmus an!!! Also locker starten und dann langsam immer mehr steigern um dann am Ende in totaler Ekstase die 4*12er zu zertrümmern ;-)

Rhytmik: Du musst definitiv nicht jede Rhytmikform einmal reinbringen aber, ganz ehrlich, 32 Takte sechzehntel zeigen vielleicht, wie schnell deine Linke Hand sein kann aber sind melodisch nicht zwangsweise schön. Also dem Hörer auch Abwechslung bieten.

Pausen: Gehört zwar eigentlich zu Rhytmik, ist aber IMHO so wichtig, dass es einen Sonderpunkt verdient hat.
------------------------------MACH PAUSEN-------------------------------
Wie schon bei Rhytmik, 32 Takte Durchgedudel kann auf die Dauer niemand verfolgen. Gib dem Zuhörer ne Chance zu kapieren was du da gerade gespielt hast, bevor sofort das nächste kommt... 2 Schläge reichen da schon! Also kurze Licks und ne Pause usw.
Am Ende kannste dann ja noch dein Megaschnelles 32tel Tapping reinbringen für die letzten 8 Takte ;-)
Also: Nutze auch "Nichts" als Stilmittel ein und mach Pausen an den richtigen Stellen!
Vielleicht noch als kleine Verdeutlichung, was gemeint ist: Hör dir Bläser an! Aufgrund der Atmung ist es einem Bläser kaum möglich 32 Takte ohne eine Pause durchzuspielen und kurze Pausen werden immer wieder gemacht.

Motive: Es ist immer nen guter Effekt nen Motiv in dein Solo einzubauen, das der Hörer sofort erkennt. Das kann die Melodie des Refrains sein oder sonst irgendwas. Auf jeden Fall finden die Zuhörer das meist toll und dein Solo erhält auch auf einmal ein gewissen Wiedererkennungswert!

Beginn und Ende eines Solos: Ganz guter Effekt isses auftaktig zu beginnen. Wenn man zB in einer Bigband mehrere Solisten hat und (Zitat aus dem von mir bereits genannten Buch) "der Saxophonist bläst sich die Seele aus dem Leib, der Keyboarder holt mit seinen Sound-Ekstasen die Mücken von der Wand" usw. musst du die Aufmerksamkeit irgendwie auf dich holen. Und mit nem Auftakt geht das super. Das heißt nicht, dass du übertreiben sollst und dem Vorsolisten seine letzten 3 Takte klauen/versauen sollst. Einfach nur ein bisschen vorher anfangen und dir die Aufmerksamkeit auch zu sicher.
Wenn du mal genau drauf achtest: In einer Bigband machen das seeeehr viele Solisten genau SO!
Kommen wir zum Schluss deines Solos: Dein Solo auf ner geraden Zählzeit zu beenden ist absolut in Ordnung. Aber auch mal ungerade Zählzeiten ausprobieren. Kann auch gut klingen und klingt nach mehr Spannung! Auch diesen Effekt kann man bei Bläsern des öfteren beobachten.


Bevor du jetzt denkst: "AHHHH!!!! WIE SOLL ICH DAS ALLES BEACHTEN???"
Solospielen ist irgendwie nen bisschen wie Autofahren lernen: Am Anfang haste keine Ahnung wie du schalten, bremsen, Gas geben und dann zu allem Überfluss auf den Verkehr achten, gleichzeitig schaffen sollst. Aber, mal ehrlich, denkst du (vorrausgesetzt du hast nen Führerschein) mittlerweile noch nach, wenn du vom 2. in den 3. schaltest?
GENAU SO wird es auch beim Solospiel sein. Irgendwann ist das alles selbstverständlich und du musst nicht mehr drüber nachdenken!

SOOOO...... Das wars (vorerst) mal. Also die Übungsmethode, die ich am Anfang beschreibe ist halt meine persönliche. IMHO ist sie recht sinnvoll, vielleicht nicht immer spannend, aber hat alles seinen Zweck. Bin halt selber noch angehender Solist und merke aber doch gute Fortschritte mit dieser Methode.
Die Nachfolgenden Tipps (ab "Spannungskurve) sind eine Kombination aus dem von mir genannten Buch und persönlichen Erfahrungen beim spielen/hören anderer Musiker.

Generell kann man sagen, dass man sich, was Aufbau, Dynamik usw. durchaus mal die Kollegen am Sax oder der Trompete anhören sollte. Von denen können wir, was das angeht, einiges lernen!


So... und jetzt geh ich erstmal frühstücken :)
Hoffe dir geholfen zu haben....

Gruß
Simon

TANTE EDIT:
Hab den Beitrag mal mit nen bisserl Fettschrift versucht übersichtlicher zu machen!
 
Ich auch nochmals Hi Nils,

Simon hat sich richtig Arbeit gemacht. Dafür hat er meine Annerkennung. Diese vielen Tipps sind durchaus Inhalte einiger Unterrichtsstunden, dann allerdings mit praktischen Übungen versehen.

Ich will ihm nicht nachstehen und schildere kurz meine Methode hinsichtlich der "klassischen" Skalen.

Es gibt 7 Skalen, auch Modes genannt, die alle einen eigenen Namen haben. Die 1. Skala ist die stinknomale Dur-Tonleiter, die ionische. Es folgen die dorische, phrygische, lydische, mixolydische, aeolische und die lokrische.

Du kannst sie Dir ganz leicht selbst erschließen. Als Autodidakt sollte Dir das auch entgegen kommen. Ich erkläre Dir wie:

Weil sie sich am besten eignet, nehme ich als Beispiel die C-Dur-Tonleiter. Wie schon geschrobt, ist das also die 1. Skala, die ionische. Sie lautet:

c d e f g a h c

jetzt bilden wir die 2. Skala. Dazu schneiden wir den 1. Ton, also das "c" ab und beginnen folgerichtig mit dem Ton "d". Damit die Tonleiter wieder mit 8 Tönen vollständig wird, kleben wir als letzten hinten das "d" wieder an. Ergebnis:

d e f g a h c d

Und so geht es immer fort, bis Du zur Oktave kommst, also wieder mit "c" beginnen würdest. Das wäre dann die 1. Skala und die kennst Du schon, gelle?

Jetzt mal untereinander geschrieben, damit Du siehst, dass innerhalb der Skalen stets nur die Töne der Tonart verarbeitet werden, in der Du Dich gerade tummelst:

1) c d e f g a h c
2) d e f g a h c d
3) e f g . . . . . .
4) ...

Du ersparst mir, alle 7 Skalen/Modes auszuführen. Das kannst Du nun ganz allein. Schon an meinen wenigen Zeilen siehst Du, dass die Töne durchweg der C-Dur-Tonleiter entsprechen. Es haben sich nur Anfang und Ende verschoben.

Wenn Du die Skalen aufschreibst, dann nimm dazu mal Rechenpapier. Und schau mal ausgehend vom "c" auf die horizontale und die vertikale Linie. Fällt Dir was auf? Richtig, es ist von links nach rechts und von oben nach unten die 1. Skala aufgeführt.

Soweit die Theorie, jetzt zur Praxis:

Greife zur Gitarre, suche Dir den Ton "C" und spiele die 1. Skala. Beginne auf der tiefen e-Saite, also im 8. Bund, das ist bekanntlich der Ton "c". Spiele sie über alle 6 Saiten hinweg. D.h., Du hast insgesamt 8 Töne gezupft, wenn Du auf der hohen e-Saite im 8. Bund (also wieder bei "c") angekommen bist. Jetzt spiele die Strecke wieder hinunter bis zum 8. Bund der tiefen e-Saite. Nun hast Du 16 Töne gezupft.

Geht das bereits flüssig? Gut, dann schreite fort.
Verschiebe die linke Hand bis zum 10. Bund, denn dort befindet sich der Ton "d", also der Anfang der 2. Skala. Du weißt, welche Töne jetzt gespielt werden sollen, Du hast sie gerade aufgeschrieben. Der Fingersatz zur 1. Skala verändert sich natürlich, denn die nun folgenden Töne liegen an anderen Stellen.

In der Folge spielst Du Dich durch alle Skalen hindurch.

Ich empfehle, jede einzelne Skala so lange zu üben, bis sie Dir flüssig von der Hand geht. Dann spielst Du alle Skalen hintereinander hinweg, hoch und runter, hoch und runter, hoch..., bis auch das flüssig geht. Ziel ist, dass Du sie ohne weiter drüber nachzudenken spielen kannst.
Das wird seine Zeit benötigen, lass Dich nicht entmutigen und behalte Deine Motivation.

Und dann? Ganz einfach, jetzt übst Du die Skalen in anderen Tonarten. Dazu musst Du lediglich die linke Hand auf dem Griffbrett hoch oder hinunter schieben. Wo findest Du auf der tiefen e-Saite den Ton "g". Gefunden? Gut, also beginne die Skalen von dort, Du weißt schon, hoch und ...

Noch ein Tipp: Weil es mühselig sein könnte, immer die Töne quasi auszuzählen, könntest Du Dir die Mühe machen, die Lage der Töne in Tablatur aufzuschreiben. Das Ablesen der Tablatur könnte sich kompfortabler gestalten.

Die Skalen sind echt Klasse, sie ermöglichen noch viel mehr. Wenn man das Geschlecht der Skalen betrachtet, zeigt sich, dass sie entweder in Dur oder Moll gehalten sind.
Es gilt: Die 1., 4. und 5. Skala ist in Dur, der Rest in Moll. Und schon hast Du sieben mögliche Akkorde, die in einer Tonart verwendet werden können. Du musst nur im Sinn behalten, ob sie Dur oder Moll sind.
Du glaubst das nicht? OK, dann müssen wir das mal probieren. Und wieder wählen wir die Tonart c-Dur. Das ist der erste Akkord. Der zweite wäre? "d", richtig. Moll oder Dur? Moll! Warum? Weil nur der 1., 4. und 5. in Dur sind, s.weiter oben. Und jetzt ist es wieder an Dir. Probiere alle Akkorde aus, beachte, dass Du das richtige Geschlecht wählst und schon geht die Sonne auf; denn egal in welcher Reihenfolge Du spielst, jede Akkordverbindung klingt mehr oder weniger gut, aber niemals richtig falsch. Auch das gilt natürlich für jede andere Tonart, meinetwegen auch in D#.

So Nils, jetzt solltest Du für die nächste Zeit hinreichend beschäftigt sein. Wenn Du fleißig übst, wirst Du rasch solche Fortschritte machen, dass Du Dich wunderst.

Aber auch das ist nur der Anfang, es gäbe noch viel mehr. Vielleicht doch ein wenig Zeit, Geld und Mühe in Unterricht investeren?

Und sollte Dich mal die Lethargie packen, dann bedenke, dass wir uns mit den Erklärungen auch richtig Mühe gemacht haben. Wenn`s umsonst gewesen wäre, fände ich es echt schade.
Aber wenn Du fleißig übst, dann verrate ich Dir nach einiger Zeit das Geheimnis, wie Du unter Verwendung von nur 3 Skalen mit einiger Übung nach 30 Sekunden herausgefunden hast, in welcher Tonart ein x-beliebiges Stück gespielt wird. Das heißt, nach 30 Sekunden oder schneller kannst Du zu jeder Musik, sei es aus der Konserve in Deiner Bude, sei es auf einer Session mitmucken. Und das kann nicht jeder. Dabei ist es sooo leicht. Aber bis dahin bleibt es ein .., na ja, ... ein Geheimnis eben, vielleicht mit motivierender Wirkung?

Über ein feedback würde ich mich freuen. Und Simon gewiß auch.

P.S. Ich und Musiktheorie? Oh je, bei Bedarf möge man mich korrigieren.
 
Feedback gibbet erstmal von mir. Tolle Beiträge, echt sehr gut verständlich und auf den Punkt gebracht. Ab ins FAQ damit!!
 
Danke für die Blumen. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht allein diese Weisheiten verzapft habe. Das beruht auf dem Wissen meines Gitarrenlehrers. Ich hab`s nur in andere Worte eingekleidet.
 
frank":2b1ozybn schrieb:
Danke für die Blumen. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht allein diese Weisheiten verzapft habe. Das beruht auf dem Wissen meines Gitarrenlehrers. Ich hab`s nur in andere Worte eingekleidet.

Bei mir doch auch... aber man teilt sein Wissen doch gerne ;-)

Dann gehts mal weiter mit Franks und Simons kleiner Solotheorie:

@Sonic:
Bevor du nach Franks zweiten Beitrag jetzt total geschockt bist alle sieben Skalen lernen zu müssen, noch nen kleiner Tip. Fang mit den beiden an:

1. die Dorische für Moll
2. die Mixolydische für Dur

Du kannst halt theoretisch über jeden Moll-Akkord die passende Dorische und über jeden Dur-Akkord die passende Mixolydische spielen.
Sprich: Über D-Dur spielste D-Mixo.... über G-Moll spielste G-Dorisch usw.

ABER VORSICHT: Mit der b7 musste manchmal dann ein bisschen aufpassen. Klingt nicht immer schön! Wenns aber eh nen Dominantsept oder Moll7-Akkord ist, dann brauchste dir darum wieder keine Sorge zu machen!

Kurzum: Du kommst alleine mit den 2 Skalen verdammt weit :) Toll, oder?

Wenn du die beiden wirklich gut beherrschst, dann bist du schon ein gutes Stück weiter. Aber tröste dich: Daran arbeite ich auch momentan fleißig, aber muss halt sein. Es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Gruß
Simon
 
frank":1fh1om1o schrieb:
Und sollte Dich mal die Lethargie packen, dann bedenke, dass wir uns mit den Erklärungen auch richtig Mühe gemacht haben. Wenn`s umsonst gewesen wäre, fände ich es echt schade.


Über ein feedback würde ich mich freuen. Und Simon gewiß auch.

Hallo zusammen!

NEIN, diese Arbeit war nicht umsonst. Im Gegentum! Ich drucke mir das Ganze aus und übe danach. DANKE an die Autoren! :-D :-D :-D
Schon doll, was hier an Fachwissen zusammenkommt... :)
 
Hi Migmag,

auch Dir danke ich für die Blumen. Wenn Du fleißig übst und Fortschritte gemacht hast, gib nochmals ein Feedback. Wer weiß, vielleicht verrate ich Dir auch das GEHEIMNIS? Oder wohlmöglich hat Simon noch etwas anderes auf der Pfanne. Dann wäre ich wohlmöglich auch interessiert.

Simon, was meinst Du, wollen wir den Interessenten mal einige Zeit Gelegenheit geben, sich mit der bisherigen Theorie auseinander zu setzen? Mag sein, wir könnten sie durcheinander bringen, wenn wir munter fortfahren. Ich hätte noch einiges parat, meine aber, dass man die bisherigen Basics erst einmal in den Kopf und die Finger bekommen muss. Wenn sie dann wieder hungrig sind, können wir sie weiter anfüttern. Oder besser noch: Es gibt tolle Gitarristen in der GW-Gemeinde. Vielleicht können die dann einen Part übernehmen?
 
frank":1tnvhker schrieb:
Hi Migmag,

auch Dir danke ich für die Blumen. Wenn Du fleißig übst und Fortschritte gemacht hast, gib nochmals ein Feedback. Wer weiß, vielleicht verrate ich Dir auch das GEHEIMNIS? Oder wohlmöglich hat Simon noch etwas anderes auf der Pfanne. Dann wäre ich wohlmöglich auch interessiert.

Ich hätte hier eine Seite sehr ... öhm... nennen wir es interessanter Skalen... Rumänisch-Moll, Japanische Pentatonik, Neapolitanisch-Dur, Hindustan oder die allseits bekannte und beliebte P'Yongio Skala :) ...Insgesamt 15 an der Zahl.
Interessiert? Wie sie genau klingen kann ich dir nicht sagen, da ich sie noch nie ausprobiert habe... aber klingen doch schonmal interessant. Würde sie gegen dein kleines Geheimnis tauschen :roll:

frank":1tnvhker schrieb:
Simon, was meinst Du, wollen wir den Interessenten mal einige Zeit Gelegenheit geben, sich mit der bisherigen Theorie auseinander zu setzen? Mag sein, wir könnten sie durcheinander bringen, wenn wir munter fortfahren. Ich hätte noch einiges parat, meine aber, dass man die bisherigen Basics erst einmal in den Kopf und die Finger bekommen muss. Wenn sie dann wieder hungrig sind, können wir sie weiter anfüttern. Oder besser noch: Es gibt tolle Gitarristen in der GW-Gemeinde. Vielleicht können die dann einen Part übernehmen?

Nunja... über konstruktive Beiträge von anderen Forumsteilnehmern würde ich mich auf jeden Fall freuen, da ich selber nämlich auch nicht gerade ein begnadeter Solist bin. Das theoretische Wissen ist einigermaßen vorhanden und Kenntnis der oben aufgeführte Stilmittel ist
a. auf das spielen in einer Bigband und somit dem ständigen Hören von Bläsern zurückzuführen, von denen man sicherlich einiges lernen kann
b. halt aus dem von mir empfohlenen Buch.

Das alles zu wissen und auch gut oder besser gesagt flüssig anzuwenden sind noch 2 verschiedene Paar Schuhe. Wie halt mein Autovergleich.... der Fahrschüler weiß, wann man was machen soll aber klappen tuts dennoch nicht alles richtig ;-) Ist halt gerade das perfekte Timing gewesen, weil ich mich mit meinem Gitarrenlehrer GENAU DAMIT gerade beschäftige!

Aber anhand eurer Reaktionen glaube ich einfach mal, gut geholfen zu haben ;-)

Simon
 
Hallo zusammen,

von mir auch ein absolut positives Feedback! Daumen hoch. Was Frank und Simon hier hinterlassen haben ist sofort auszudrucken und an die Pinwand zu hängen.

Ich spiele selbst zum Solieren die Pentatoniken rauf und runter, muss hierbei aber zugeben (ohne besonders virtuos dabei zu sein), dass es mich ein wenig langweilt.
Pentatoniken sind absolut super zur improvisation zu Rock/ Rock'N'Roll und Bluesstücken; wirklich geile Läufe kann man meiner Meinung nach damit aber nich zaubern.

Ich find es deshalb umso erfreulicher, dass es hier einen kleinen "Ratgeber" in Sachen Skalen/Modes gab!!!
Die Sache mit den äolischen, mixolydischen ... Tonleitern glaub ich jetz theoretisch einigermaßen verstanden zu haben und hab nun ordentlich arbeit, mir diese anzueignen. Vielen Dank dafür

mfG Roman
 
Hi Roman,

danke für Deine netten Worte.

Mit den Pentatoniken liegst Du richtig. Alles, was auch nur entfernt an Blues und damit auch an Rock erinnert, kann mit der Pentatonik bewältigt werden. Jedoch sind die Möglichkeiten der Pentatonik etwas eingeschränkt.

Grundsätzlich kann man sagen, sobald innerhalb des Stückes die Tonart wechselt oder mehr als 3 Akkorde gespielt werden, reicht die Pentatonik nicht mehr so richtig aus. Dann kommen die Vorteile der Modes zum tragen.

Viel Spaß beim Betreten unbekannter Welten. Aber bitte, anfangs kommt es nicht auf die Geschwindigkeit an. Bedeutsam ist vor allem, dass Deine Finger ihre Wege lernen. Mit wachsender Sicherheit beim Fingersatz kommt die Speed von allein. Jedoch ist Speed nicht alles. Simon hat das schon zum Ausdruck gebracht. Und wenn man mal auszählt, mit wie wenig Tönen Hendrix sein Hey Joe Solo einläutet, dann wird deutlich, dass man auch beim Solo durchaus sagen kann: Weniger ist mehr.

Wenn Du noch Fragen haben solltest, dann schicke mir einfach eine PM. Ich helfe Dir gern weiter.
 
frank":390cy9qv schrieb:
Hi Migmag,
Wenn Du fleißig übst und Fortschritte gemacht hast, gib nochmals ein Feedback. Wer weiß, vielleicht verrate ich Dir auch das GEHEIMNIS?

Hi Frank,

als selbstständiger Unternehmer habe ich täglich max. 1 Stunde Zeit zum Üben (die ich auch wirklich nutze). Samstags und Sonntags können dann auch schon mal 10 Stunden Übungssession laufen (wenn meine Hunde mich weitestgehend in Ruhe lassen). In der letzten Zeit habe ich jedoch mitunter Leerlauf gehabt, weil mir meine autodidaktischen Übungen zu einseitig wurden und ich keinen Ansatz mehr sah, wie ich weitermachen muß.
Um so erfreuter war ich über deine und Simons Anleitung. Und ich verspreche, eure Mühe war nicht umsonst. :!: :!: :!:

Da ich erst seit ca. 18 Monaten meine Gitarre quäle, hatte ich eigentlich vor, ohne Klampfe zur GW-Session im Sommer zu kommen (was soll ich Anfänger mich da abquälen, wenn Ihr Profis da seid). Aber ich gelobe, unter Beweis zu stellen, dass ich eure Tipps umgesetzt habe. Daher kommt meine Rote Göttin mit. Ich hoffe, ihr seid auch da. Würde mich schon sehr freuen, euch mal persönlich kennen zu lernen.
 
Hi Migmag,

eine Stunde Zeit täglich zum Üben und am Wochenende kommen noch 10 dazu?

Das ist eine Menge Holz. Ich kann mir gut vorstellen, dass andere nicht so viel Zeit täglich aufwenden. Sei es, weil die Zeit fehlt, vielleicht auch an Motivation oder Disziplin.

Ich find`s toll, dass es bei Dir offenbar an nichts mangelt.

Du hast recht, es scheint, als gäbe es eine Menge sehr guter Gitarristen in der GW-Gemeinde. Aber ich gehöre nicht zu diesen.

Mein Beitrag zu den Modes ist eher gering. Dieses Wissen ist Inhalt von nur wenigen Unterrichtseinheiten bei einem guten Lehrer, sofern einige Vorkenntnisse beim Schüler vorhanden sind. Also lasse Dich nicht blenden. Also, glaube nicht, ich sei ein "Profi".

Ich kann mir gut vorstellen, dass einem Autodidakten die Lehrinhalte ausgehen. Und so bitte ich Dich darüber nachzudenken, ob Du Dir nicht etwas Unterricht gönnen möchtest. Ich kann Dir dazu nur raten. Die Fortschritte im theoretischen Wissen und Deine praktischen Fähigkeiten würden sich in kurzer Zeit erheblich vergrößern. Vermutlich würdest Du so manches Aha-Erlebnis haben. Und bei der Zeit, die Du ohnehin aufwendest, sollte sich sich eine Stunde wöchentlich zuzüglich evtl. Fahrtzeiten finden lassen. Die "Profis" würden mir gewiss zustimmen. Denk mal drüber nach.
 
frank":3vo8jj8i schrieb:
Hi Migmag,

eine Stunde Zeit täglich zum Üben und am Wochenende kommen noch 10 dazu?

@ Frank:

Ich weiß nicht, ob es Ehrgeiz ist, aber ich habe mich erst mit 43 zur Gitarre entschließen können. Da muß ich was tun. Ist aber nicht einfach:

Das Problem gestaltet sich wie folgt:

6.45 Uhr sitze ich im Auto und knattere in den Betrieb.
21.15 Uhr erreiche ich meine Heimatbasis wieder (sofern ich nicht im Stau hängenbleibe). Essen, einen Augenblick den Hunden widmen... vor 22 Uhr geht gar nix. Ich übe dann auf dem Sofa bis kurz vor Mitternacht (mit kleinen Bierpausen), dann in die Heia und um 6 wieder raus. That's it. Welcher Lehrer hat da wohl Lust, Nachtschicht einzulegen?
Nee, solange ich die Firma aufbaue, bleibt nur Autodidaktik.

Um so glücklicher bin ich über diese Forum. Hier hole ich mir die Anregungen, die ich brauche (siehe eure Lektion hier).

Überhaupt, das muss mal gesagt werden: EINFACH GEIL HIER IN DER GUITARWORLD! Tolle Threads, ohne Ende Information und der Spaß kommt auch nicht zu kurz!
Deshalb freue ich mich auch drauf, euch mal kennen zu lernen. :-D
 
Hallo und erst mal vielen Dank für eure Ausführungen, unglaublich wie so ein einfacher Beitrag an Entwicklung nimmt :)



Was meinst du genau mit "Die Pentatonik"?

In meinem Fall geht es speziell um dieser fünf Patterns:

e |--x--|-----|-----|--x--|------|------|
b |--x--|-----|-----|--x--|------|------|
G |--x--|-----|--x--|-----|------|------|
D |--x--|-----|--x--|-----|------|------|
A |--x--|-----|--x--|-----|------|------|
E |--x--|-----|-----|--x--|------|------|

e |-----|--x--|-----|--x---|------|------|
b |-----|--x--|-----|--x---|------|------|
G |--x--|-----|--x--|------|------|------|
D |--x--|-----|-----|--x---|------|------|
A |--x--|-----|-----|--x---|------|------|
E |-----|--x--|-----|--x---|------|------|

e |-----|--x--|------|--x--|-----|------|
b |-----|--x--|------|-----|--x--|------|
G |--x--|-----|------|--x--|-----|------|
D |-----|--x--|------|--x--|-----|------|
A |-----|--x--|------|--x--|-----|------|
E |-----|--x--|------|--x--|-----|------|

e |--x--|-----|-----|--x--|----|----|
b |-----|--x--|-----|--x--|----|----|
G |--x--|-----|--x--|-----|----|----|
D |--x--|-----|--x--|-----|----|----|
A |--x--|-----|-----|--x--|----|----|
E |--x--|-----|-----|--x--|----|----|

e|-----|--x--|-------|--x--|-----|-----|
b|-----|--x--|-------|--x--|-----|-----|
G|--x--|-----|-------|--x--|-----|-----|
D|--x--|-----|-------|--x--|-----|-----|
A|-----|--x--|-------|--x--|-----|-----|
E|-----|--x--|-------|--x--|-----|-----|



Das sind dann wohl die fünf Moll Paterns, wenn ich das richtig verstanden habe. Das Verschieben der Patterns habe ich begriffen, meine Frage ging in diese Richtung:

Nachdem Du Dir gemerkt hast, wohin Du die Finger zu setzen hast, ermöglicht Dir die Pentatonik, in jeder Tonart und ohne nachzudenken, stets in der Tonart die "richtigen" Töne zu spielen. Glaub mir, nach einiger Zeit des Übens wissen Deine Finger von ganz allein, wohin sie wandern müssen. Und weil Dein Gehirn entlastet ist, kannst Du Dir während des Solierens z.B. Gedanken über den Aufbau des Solos machen.

Ich habe im Moment einfach sehr damit zu kämpfen, diese Patterns zu begreifen und zu verinnerlichen bzw. sie flüssig zu spielen wenn ich improvisiere. Deshalb fällt es mir zwar noch schwer zu glauben, dass das alles mal zum Selbstläufer wird, aber ich trainiere fleisig dran ,-)


Ich schlage Moore vor, weil sich seine langsamen Stücke zum "Hineinhören" eignen. Er liegt Dir nicht? Macht nichts, hör Dir einfach Deinen Favoriten an.

Ehrlich gesagt bewundere ich John Frusciante sehr für das, wie er Soli spielt. Das ist manchmal unglaublich wie er es schafft, dass auszudrücken was er zu sagen hat in seinen Soli... aber ich glaube bis dahin dürfte es ein langer Weg sein, jedenfalls dachte ich mir das diese fünf Patterns oben für den Anfang auf dem Weg nicht das Schlechte sind oder?



So Nils, jetzt solltest Du für die nächste Zeit hinreichend beschäftigt sein.

DEFINITIV. Vielen Dank für diese Ausführungen! Ich muss mir das erst mal drucken und mich langsam vorarbeiten... harter (Übungs-) Stoff .-)

Nils
 
Hi Nils,

die von Dir aufgezeichneten Patterns werden als "Pentatonische Tonleiter" bezeichnet.

Jedes Pattern hat seine eigene Position auf dem Griffbrett.

Du spielst sie doch nicht etwa alle im selben Bund? Das wäre falsch. Jedes Pattern hat seine ureigene und - abhängig von der Tonart - strikt festgelegte Lage. Deshalb ist darüber keine weitere Diskussion möglich, tut mir leid.

In der Tonart "E" würde der erste Ton auf der tiefen e-Saite hier gespielt:

1. Pattern= Leersaite (=1. Lage)
2. = 3. Bund (= 2. Lage)
3. = 5. u.s.w.
4. = 7.
5. = 10.

Anders ausgedrückt, in "E" beginnst Du mit dem 1. Pattern auf der tiefen e-Saite ohne diese abzudrücken und spielst alle folgenden Töne dieses Patterns über die Saiten.

Erst beim 2. Pattern geht Deine linke Hand das Griffbrett ein Stück hinauf; denn es startet auf der tiefen e-Saite im dritten Bund.
Für alle weiteren Patterns gilt das ebenso.

Wenn Du das 5. und letzte Pattern spielst, würdest Du auf der tiefen e-Saite im 10. Bund beginnen.

Und auf diesem Weg durchwanderst Du das gesamte Griffbrett von unten nach oben und würdest für die Tonart "e" stets die richtigen Töne finden.

Wenn Du mal in "a" spielen willst, dann würdest Du auf das erste Pattern auf der tiefen e-Saite im 5. Bund beginnen; denn dort liegt bekanntlich der Ton "a". Das 2. Pattern würde im 8. Bund starten u.s.w.

Das heißt also, um die Tonart zu wechseln, verschiebst Du nur die linke Hand auf dem Grifbrett, bis der Zeigefinger auf der e-Saite den gwünschten Ton abdrückt.

Bei der Pentatonischen Tonleiter gibt es nur zu begreifen:

1. Der erste Ton des ersten Patterns, den der Zeigefinger auf der tiefen e-Saite abdrückt, ist die Tonart, in der man spielt.
2. Spielt man korrekt alle Töne der Patterns in der richtigen Lage, dann spielt man innerhalb der gewählten Tonart immer nur die richtigen Töne.
3. Will man in einer anderen Tonart spielen, braucht man nur die linke Hand auf dem Griffbrett zu verschieben, bis der Zeigefinder den ersten Ton des ersten Patterns abdrückt. Dann spielt man alle Patterns ganz normal durch.
4. Die Pentatonik ist nichts anderes als ein System, ohne nachzudenken stets die richtigen Töne einer jeden Tonart zu treffen.

Das ist die ganze Theorie. Mach Dir also keine tiefschürfenden Gedanken.

Dieses System bekommst Du nur durch Übung erst in den Kopf und dann in Deine Finger. Das bedeutet, dass Du diese Patterns solange hintereinander spielst, bis Du sie flüssig beherrschst. Wie schon gesagt, dabei komt es zunächst nicht darauf an, möglichst schnell zu spielen. Die Speed kommt mit wachsender Sicherheit. Wende Dich den Skalen/Modes erst zu, wenn Du die Pentatonik flüssig beherrschst. Andernfalls endest Du im Chaos.

Die Aussage, es handele sich um Moll-Patterns kann man so nicht stehen lassen. Z.B. ist das erste Pattern tatsächlich in Moll, aber schon das zweite in Dur. Das ist aber (noch) nicht von vorrangiger Bedeutung.
 
frank":q0i09wjv schrieb:
Die Aussage, es handele sich um Moll-Patterns kann man so nicht stehen lassen. Z.B. ist das erste Pattern tatsächlich in Moll, aber schon das zweite in Dur. Das ist aber (noch) nicht von vorrangiger Bedeutung.


Hallo,

also mittlerweile nach vielen vielen Übungsstunden (derzeit spiele ich wieder so um die 4 Stunden am Tag, außer heute, heute ist Pause) läuft die Pentatonik Geschichte langsam richtig gut an, ich denke mal noch drei bis vier Monate und ich hab die ganzen Patterns flüssig drin. Danach werde ich mich wieder in diesen Theard einlesen ,-)

Aber noch mal ne Frage zu oben: Warum gibt es eine pentatonische Leiter (in der Moll u. Dur gemischt sind, richtig verstanden?) und jeweils dann noch die pentatonische Leiter in Moll und Dur?

Ist die pentatonische Leiter (also die gemischte mit Dur und Moll) sozusagen die jenige, die -überspitzt gesagt, sorry mir mangelt es einfach an Theorie- für Anfänger gedacht ist (oder zumindest Sinngemäß), bzw. warum gibt es eine solche gemischte wenn es doch beides seperat gibt?

Nils
 
sonic-23":qa2s79dn schrieb:
Hallo,

also mittlerweile nach vielen vielen Übungsstunden (derzeit spiele ich wieder so um die 4 Stunden am Tag, außer heute, heute ist Pause) läuft die Pentatonik Geschichte langsam richtig gut an, ich denke mal noch drei bis vier Monate und ich hab die ganzen Patterns flüssig drin. Danach werde ich mich wieder in diesen Theard einlesen ,-)

Aber noch mal ne Frage zu oben: Warum gibt es eine pentatonische Leiter (in der Moll u. Dur gemischt sind, richtig verstanden?) und jeweils dann noch die pentatonische Leiter in Moll und Dur?

Ist die pentatonische Leiter (also die gemischte mit Dur und Moll) sozusagen die jenige, die -überspitzt gesagt, sorry mir mangelt es einfach an Theorie- für Anfänger gedacht ist (oder zumindest Sinngemäß), bzw. warum gibt es eine solche gemischte wenn es doch beides seperat gibt?

Nils

Hi Nils,

also nochmals zur Pentatonik.
Die pentatonische Tonleiter ist eine Leiter mit fünf Tönen und ohne Halbtonschritte. ( Es gibt Ausnahmen : japan. Penta. etc. )
Die Töne der (Dur-)Pentatonik erhält man aus Quintschichtungen. Also einfach im Qintenzirkel fünfmal nach rechts gerückt ergibt für C-Dur die Töne c,g,d,a,e. In einer Ein-Oktavreihe also : c,d,e,g,a
Diese Tonreihe hat also fünf Töne und keinen Halbtonschritt. Intervallisch gesehen ergibt sich GT>GT>kl.Terz>GT>kl.Terz .
Die Moll-Parallelität gibt es auch hier. Also Moll-Parallele ist a-moll, folglich a-Moll-Pentatonik : a,c,d,e,g ( kl. Terz > Gt > GT > kl. Terz > GT )
Das ist das also mit der Pentatonik und dem Mysterium um Dur und Moll.

Eine Improvisation nur mit Pentatonik wäre recht langweilig, da fehlt es meist an Spannung und Farbe.
Die pentatonischen Pattern sind ein tolles Orientierungsgerüst auf dem Griffbrett, vorausgesetzt, du machst dir bewusst, welchen Ton du da gerade spielst ( in Dur 1,2,3,5,6, in Moll 1,b3,4,5,7 ) .
Wenn du das drauf hast, kannst du auch locker in den verschiedenen Modes ( Kirchentonarten ) hin und her switchen, die dann eben (zum Teil) durch die fehlenden Töne bestimmt werden. ( aeolisch oder dorisch wird dann durch eine unterschiedliche Sexte bestimmt usw. ).
Oder du nimmst due Moll-Penta und bendest die b3 auf eine große Terz. Zusammen mit der kleinen Septime bluest es da oberamtlich !
Ich denke, das ist auch die gemischte Dur-Moll-Penta , die gemeint war, und auf die Frank mit " Supernatural " Und " Jumping at Shadows " ( übrigens lieber gleich von Peter Green anhören !!! ) hingewiesen hat. Denn dann hast du durch den einfachen Halbton-Bend von aeolisch Moll auf Dominant-Sept gewechselt.
 
physioblues":3659dftg schrieb:
Eine Improvisation nur mit Pentatonik wäre recht langweilig, da fehlt es meist an Spannung und Farbe.
Die pentatonischen Pattern sind ein tolles Orientierungsgerüst auf dem Griffbrett

Hallo Physioblues,

mal auf diese zwei Aussagen bezogen:

Ich verstehe jetzt die pentatonischen Patterns als Grundgerüst und auch als Vorraussetzung für andere Skalen. Wenn eine Improvisation in der Pentatonik eigentlich langweilig ist, warum lernt man dann nicht gleich andere Skalen? Weil man dann den zweiten Schritt vor dem ersten machen würde?

Mein Problem ist irgendwie, dass ich früher den schulischen Musikunterricht (der vermutlich nicht mal schlecht war) immer als negativ erlebt habe, dass war das mit Flöten und Klatschen und dem ganzen Mist, Schulmusik eben bzw. die andere Seite ist, wie hätte man als 15 jähriger begreifen sollen, dass dieser Unterricht vielleicht doch gar nicht so schlecht ist bzw. man daraus echte Einflüsse hätte mitnehmen können, zumal man nicht mal gewusst hat, dass man mal mit 17 Jahren Gitarren spielen wird... mittlerweile nach dem ich zahlreich Interviews gelesen (Frusciante, Morse, Blackmore, Gilmoure usw.) bin ich grundsätzlich offen für alles was irgendeine musikalische Richtung darstellt und versuche mir aus allem etwas herauszuziehen, vermutlich wäre ich jetzt auch offener für die theoretischen Aspekte der Musik...

Nils
 
sonic-23":ma70x7y7 schrieb:
Ich verstehe jetzt die pentatonischen Patterns als Grundgerüst und auch als Vorraussetzung für andere Skalen. Wenn eine Improvisation in der Pentatonik eigentlich langweilig ist, warum lernt man dann nicht gleich andere Skalen? Weil man dann den zweiten Schritt vor dem ersten machen würde?

Die Antwort hast du ja gerade selber gegeben. Es ist ein Grundgerüst, mit dem man eine Orientierung schafft und nicht viel falsch machen kann. Deshalb ist es doch folgerichtig, daß man damit beginnt. Darauf kann man dann aufbauen, über Gehör uns Phantasie oder über Musiktheorie, oder alles zusammen.
Es kommt wie immer auch auf den musikalischen Kontext an. Bei Improvisationen über Jazz-Standards wird man nur mit einer pentatonischen Skala der Sache nicht gerecht werden. Für manche Sachen ist mit Pentatonik vor allem in atemberaubender Geschwindigkeit schon Genüge getan.
Es ist allerdings auch verblüffend, was manch ein Könner aus einer einfachen penta-Tonleiter mit Sachen wie String-Skipping, one-string-scales, diagonalen Skalen oder auch Drei-Ton- oder Vier-Ton-Skalen rausholt.

sonic-23":ma70x7y7 schrieb:
Mein Problem ist irgendwie, dass ich früher den schulischen Musikunterricht (der vermutlich nicht mal schlecht war) immer als negativ erlebt habe, dass war das mit Flöten und Klatschen und dem ganzen Mist, Schulmusik eben bzw. die andere Seite ist, wie hätte man als 15 jähriger begreifen sollen, dass dieser Unterricht vielleicht doch gar nicht so schlecht ist bzw. man daraus echte Einflüsse hätte mitnehmen können, zumal man nicht mal gewusst hat, dass man mal mit 17 Jahren Gitarren spielen wird... mittlerweile nach dem ich zahlreich Interviews gelesen (Frusciante, Morse, Blackmore, Gilmoure usw.) bin ich grundsätzlich offen für alles was irgendeine musikalische Richtung darstellt und versuche mir aus allem etwas herauszuziehen, vermutlich wäre ich jetzt auch offener für die theoretischen Aspekte der Musik...

Nils

Ich hatte sehr intensiven schulischen Musikunterricht, der sich mir damals allerdings noch nicht so gänzlich in seinem Sinn erschloß. In der siebten Klasse gibt es eben interessantere Angelegenheiten als Kirchentonarten oder Partituren lesen. Heute bin ich froh über diese Grundlagen, auch wenn sie größtenteils wieder verschüttet waren, machten sie mir den Wiedereinstieg in die Musiktheorie doch um ein vielfaches leichter.
Und wie man bei dir sieht, waren Flöten und Klatschen doch nicht so verkehrt, immerhin bist du bei der Musik geblieben. Es muß also doch was geweckt haben.
 
frank":n6vbl0ht schrieb:
Hi Nils,

die von Dir aufgezeichneten Patterns werden als "Pentatonische Tonleiter" bezeichnet.

Jedes Pattern hat seine eigene Position auf dem Griffbrett.

Du spielst sie doch nicht etwa alle im selben Bund? Das wäre falsch. Jedes Pattern hat seine ureigene und - abhängig von der Tonart - strikt festgelegte Lage. Deshalb ist darüber keine weitere Diskussion möglich, tut mir leid.

Also diese Pattern sind jeweils verschiedene Griffmuster für die pentatonische Tonleiter. Mit diesen kann man eine Tonart (z.B. a-Moll) spielen. Dann muss man aber auch die Griffmuster in verschiedenen Lagen spielen. Z.B. ist Nils' erstes Griffmuster die a-Moll-Pentatonik in der fünften Lage. Das zweite Griffmuster müsste dann IIRC in der siebten Lage gespielt werden.
Der Clou an dieser Geschichte ist, dass man beim spielen die verschiedenen Griffmuster - und damit die verschiedenen Lagen - miteinander kombinieren kann. Auf diese Weise kann man sich längs über das ganze Griffbrett bewegen und so den Tonumfang erheblich erweitern.

frank":n6vbl0ht schrieb:
In der Tonart "E" würde der erste Ton auf der tiefen e-Saite hier gespielt:

1. Pattern= Leersaite (=1. Lage)
2. = 3. Bund (= 2. Lage)
3. = 5. u.s.w.
4. = 7.
5. = 10.

Das ist so meines Wissens nicht richtig:

x-te Lage bedeutet, dass der Zeigefinger im x-ten Bund greift. Das heißt, wenn ich das erste Pattern am fünften Bund spiele, dann spiele ich auch in der fünften Lage (in diesem Fall dann a-Moll).
Beim spielen mit Leersaiten wird keine Lage genannt. Vielmehr werden die Lagen benötigt, um die die Position der Greifhand am Hals gemessen am Zeigefinger zu beschreiben.
So würde z.B. das erste Pattern in der ersten Lage die f-Moll-Pentatonik darstellen, da der Zeigefinger im ersten Bund sitzt. Würde man das Pattern einen Bund nach unten zur e-Moll-Pentatonik verschieben würde, würde der Zeigefinger quasi hinter den Sattel wandern - und nicht mehr mitspielen, da man ja stattdessen die Leersaiten nimmt. Aber welcher Gitarrist verzichtet schon auf seinen Zeigefinger.

Was wollte ich damit sagen? Ach ja, ich - als Informatiker - würde also eine 0-te Lage einführen, um das Spiel mit Leersaiten zu beschreiben. Schließlich glauben wir (Informatiker) auch, dass die Null die kleinste natürliche Zahl ist. Aber so ganz natürlich ist die Null halt nicht, und deshalb ist das Spiel auf den Leersaiten nicht die 0-te Lage sondern einfach die Grundposition.

Falls das einer noch besser weiß, möge er mich belehren. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Franks Beschreibung der Lagen nicht ganz stimmt.

MfG

JerryCan
 
physioblues":uc91tp85 schrieb:
Eine Improvisation nur mit Pentatonik wäre recht langweilig, da fehlt es meist an Spannung und Farbe.

Da bin ich aber anderer Meinung;
Pentatoniken sind zwar leider nur im Blues und Rock gut aufgehoben, machen da aber ordentlich was her!
Hast du dir schonmal die Hellacopters angehört? Schwedenprollo-Rock, aber Pentatonik rauf und runter.
Da gibs zwar keine hammerlangen Läufe, aber die Licks sind an Spannung und Farbe nicht ohne!

Also ich persönlich steh voll auf billiges Pentatonik geschrabbel,.............................manchmal,................................ ;-)
 
Weekend-Hero":20xx2a7x schrieb:
physioblues":20xx2a7x schrieb:
Eine Improvisation nur mit Pentatonik wäre recht langweilig, da fehlt es meist an Spannung und Farbe.

Da bin ich aber anderer Meinung;
Pentatoniken sind zwar leider nur im Blues und Rock gut aufgehoben, machen da aber ordentlich was her!
Hast du dir schonmal die Hellacopters angehört? Schwedenprollo-Rock, aber Pentatonik rauf und runter.
Da gibs zwar keine hammerlangen Läufe, aber die Licks sind an Spannung und Farbe nicht ohne!

Also ich persönlich steh voll auf billiges Pentatonik geschrabbel,.............................manchmal,................................ ;-)

Hi,

schau mal, was ich weiter unten geschrieben habe ;-)

Man kann auch mit Pentatoniken gut jazzen ( Bsp. : A-Dur Penta über G-Dur, nur muß man dann musiktheoretisch schon recht fit sein mit den ganzen zusätzlichen Tönen und es muß vor allem im musikalischen Kontext stehen, mit den ganzen 9/#11/13 Akkorden etc. ). Ich kann es nicht, da müsste man sich schon richtig dahinterklemmen.
Ich glaube aber auch nicht, daß die Hellacopters nur die reinen pentatonischen Skalen ohne weitere Töne spielen.
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten