Wie hoch sollte der Sattel gefeilt sein?

A

Anonymous

Guest
Moin.
Hier waren doch früher mal Gitarrenbauer anwesend oder? Walter und co.?
Also ich hab mal eine Frage:
Bei meiner Gitarre (E-Gitarre) sind die Bünde ca. 1.2 mm hoch. Das heißt wenn ich die Saiten greife, dann schweben sie ca. 1.2 mm über dem Griffbrett direkt am gegriffenen Bund. Wenn ich sie nicht greife, dann schwebt aber zum Beispiel die lose hohe e Saite ca. 1,8 mm über dem Griffbrett.
Versteht ihr mein Problem?
3. Bund: 1,2mm
2. Bund: 1,2mm
1. Bund: 1,2mm
Sattel: 1,8mm
Nun hätte ich gerne die Kerben am Sattel so tief gefeilt, dass auch am Sattel die Saiten 1,2mm oder 1,3mm über dem Griffbrett sind. Ds ist doch logisch oder?
Nun sagt die "Werkstatt" im Gitarrenladen aber, dass das nicht geht weil das sonst schnarrt, ich soll lieber erstmal die Saitenlage mit Halskrümmung usw. verändern.
Ich versteh das ehrlich gesagt nicht. Was für einen Sinn hat das, wenn die Saite am Sattel einen halben mm höher ist als die Bünde?
Wenn ich nen Kapodaster am ersten Bund mache, dann schnarrt doch auch nix, obwohl die Saite genauso hoch liegt (1,2mm) wie der in diesem Fall erste Bund (1,2mm)
Wenn ich nun sage ich will die Sattelkerben so tief haben, dass die Saiten am Sattel 1,2 (oder von mir aus auch 1,3mm) hoch liegen, dann ist das doch durchaus verständlich oder nicht? oder wie oder was..
 
Hi Samsonito,

ich hab das mal hierher verschoben weils da besser passt. Zumal Walter in dieser Abteilung auch als Moderator fungiert. Walter, im Forum W°° und auch andere Gitarrenbauer sind übers WE zu einer GW Session verabredet. Danach wird dir sicherlich fach-kompetent geantwortet ;-)

Bis dahin LG und schönes WE :cool:
 
Als ich vor ein paar Monaten eine alte Schlaggitarre wieder annähernd spielbar gemacht gemacht habe, suchte ich im Netz nach einer Anleitung zum korrekten Sattelfeilen.
Bei einer Anleitung, die mir schlüssig erschien, hieß es, dass die Bassaiten etwas tiefer als zur Hälfte der Saitendicke gefeilt werden sollten, die Diskantsaiten sollten bündig mit der Satteloberkante abschließen.
Ich hab es so gemacht und es hat funktioniert.
Es ist aber auch davon abhängig, wieviel "Fleisch" das verwendete Sattelmaterial zur Verfügung stellt. Bei 1,3 bis 1,5mm unter der Saite zum Griffbrett solltest du aber auf der sicheren "Saite" sein.
 
Hatte schon drüben im anderen Thread geantwortet, aber hier nocheinmal:

Drück mal die Saiten am 3. Bund nieder, dann schau, wie der Abstand zwischen 1. Bund und Saitenunterseite ist: Die Saite sollte zwar nich aufliegen, aber der Abstand sollte nur minimalst sein, so, dass grad ein Blatt Papier dazwischen passt. Wenn der Abstand mehr ist, sollten definitiv die Kerben tiefergefeilt werden...
 
Ah ok, nur wurde ich nicht informiert, dass der Thread nicht hier ist...

Also was das runterdrücken im dritten Bund angeht, da passt locker ein dickes Blatt zwischen Saite und erste Bund.

Aber wie gesagt, und das ist vielleicht eine Grundsatzfrage: Wieso feilt oder plant man den Sattel nicht so, dass bei dem oben genannten Test (Seite im dritten Bund nieder drücken) die Saite exakt auf dem ersten Bund aufliegt?

Anderen Spielern, die us Glaubensgründen nie einen Kapodaster benutzen fällt das offenbar nicht auf, aber bei mir ist es immer so, auch bei anderen Gitarren: Wenn ich mir Kapodaster in irgendnem Bund spiele dann spielt sich das wunderbar. Und ohne Kapodaster schweben die Saiten auf einmal nen halben cm höher und die schneiden in die Finger und im ersten Bund ist das auf einmal schwerer zu greifen. Ist das ein Konstruktionsfehler (keine meiner Gitarren hat ursprünglich über 300 Euro gekostet...) oder wird das generell so gemacht?
 
wenn Du die Sattelkerben soweit runterfeilst, dass die Saiten wirklich auf dem ersten Bund aufliegen, wird es rappeln, glaub´s einfach :-D .
Die Anleitung, die V.H. hier verlinkt hat, ist wirklich ok, das funktioniert.

Zwischen aufliegen und noch ein Papier dazwischen ist ja wirklich nicht so groß, daß Du Dir Sorgen wegen Deiner empfindlichen Fingerchen machen musst (was den zusätzlichen Kraftaufwand angeht).

Also hier noch einmal

http://www.rockinger.com/index.php?page ... hop_Sattel

Gruß
Klaus
 
Groovety":95wcy2wu schrieb:
wenn Du die Sattelkerben soweit runterfeilst, dass die Saiten wirklich auf dem ersten Bund aufliegen, wird es rappeln, glaub´s einfach :-D .

Ich will die ja nicht so weit runterfeilen, dass sie auf dem ersten Bund aufliegen, ich will das ganze (theoretisch) so weit runterfeilen, dass die Saiten auf dem Sattel genauso hoch (1,2mm) liegen, wie ein Bund hoch ist (1,2mm) . Da der Hals etwas gekrümmt ist, und die Seitan am Steg mindestens 3mm über "Grifbrettniveau" liegen werden sie nicht auf dem ersten Bund aufliegen, sondern ein paar zehntel mm über dem ersten Bund schweben und es wird nix scheppern...

Und um ganz mathematisch zu werden hab ich mir ein bischen was im CAD Programm rumgezeichnet und meine Bundabstände an der Gitarre ausgemessen. Dabei ist mir folgendes aufgefallen:

1. Laut dieser Tabelle http://1.1.1.1/bmi/www.gitarrenhobby.de ... taende.gif müsste jeder Bundabstand immer ca. 1,6 mal größer sein als der vorherige Bundabstand. Was auch bei meiner Gitarre so ist. Nur an einer Stelle nicht: Der Abstand vom Sattel zum ersten Bund ist ca. 1,8 mal so groß wie der Abstand von 1. zum 2. Bund. Ok, ich hab das mit einem normalen Lineal nachgemessen, aber dass der Abstand von "0." zum ersten Bund unverhältnissmäßig groß ist steht außer Zweifel. Was meine Vermutung bestätigt, dass die Konstrukteure solcher Gitarren diesen Bundabstand absichtlich groß machen. Wahrscheinlich um die Tatsache auszugleichen, dass der Sattel immer höher ist als die Bünde. Und wenn ich mir andere Griffbrett im Internet auf Bildern angucke, dann scheint das dort auch so zu sein.

2. Ich hab im Cad Zeichenprogramm mal möglichst exakt die Bundabstände aufgezeichnet mit 1,2 mm Höhe. Laut dem Tip bei Rockinger soll die Saite ca. 0.3mm über dem ersten Bund schweben wenn man sie am dritten Bund niederdrückt (was in diesem Fall bedeutet am 4. Bundabstand niederdrücken...) . Wenn ich das aufzeichne, dann kommt heraus, dass die Kerbe 1,7 mm über Griffbrettniveau sein muss. Das heißt laut dieser Anleitung müsste die Saite am Sattel 0,5 mm über "Bundniveau" liegen. Also das ist mir eindeutig zu hoch und ich als jemand der Gitarre spielt und nicht nur anguckt merke das einfach wenn da so ein Höhenunterschied zwischen Bünden und Sattel ist und das stört einfach. Und selbst wenn man statt 0,3mm 0,2mm über dem ersten Bund nimmt, wären es immer noch 1,5 mm. Ok das wäre schon besser, aber trotzdem...

Ok, da der erste Bundabstand, unverhältnissmäßig groß ist, muss man leider den Sattel so feilen , dass die Saiten etwas über Bundnivau liegen. Das hab ich jetzt verstanden. Ich vermute aber mal, 0,2mm über Bundniveau würde genügen. Also in meinem Fall würde ich ohne schlechtes Gewissen die Sattelkerben auf ca. 1,4mm über Griffbrettniveau herunterfeilen. Mal gucken ob ich das so genau hinkriege mit den Düsenreingerfeilen die ich mir jetzt bestelle...

Aber mein Fazit: Meiner Meinung nach ist das eine (gängige) Fehlkonstruktion. Offenbar ist es nicht möglich die Sattelkerben exakt der Bundhöhe anzugleichen, stattdessen lässt man sie lieber etwas höher stehen. Um dies auszugleichen vergrößert man den ersten Bundabstand. Wenn der erste Bundabstand nicht größer wäre, würde vermutlich ein fis statt ein f im ersten Bund ertönen. Und heraus kommt etwas womit ich mich als Musiker nie anfreunden werde. Ich wünsche mir ein Griffbrett in dem der erste Bundabstand 1,6 mal so groß ist wie der zweite Bundabstand und einen Sattel wo die Sattelkerben exakt auf Bundhöhe liegen. Und wenn das nicht möglich ist, soll man halt einen Nullbund nehmen. Frage ist nur, wo bekomm ich einen Telecasterhals mit Nullbund her... Sorry für den langen komplizierten Text, aber musste jetzt einfach mal sein.

Und hier noch eine übertriebene Zeichnung damit jeder sieht was mein Problem ist:
http://www.bilder-hochladen.net/files/h15c-1-jpg.html
 
Ehrlich gesagt verstehe ich das Problem nicht ganz. Genau das wird doch z.B. beim Rockinger beschrieben. Du feilst so weit herunter, dass du gerade noch durchschauen kannst. Die Kunst liegt nun darin den Luftspalt (Licht sichtbar) so klein wie möglich zu machen. Und nicht dort hin zu kommen was Groovety geschrieben hatte. Sonst schnarrts wirklich.
 
Es gab immer wieder Gitarren mit sogenanntem Null-Bund. Da gab es einen Sattel, der war nur für die Positionierung der Saite da, gleich dahinter war der nullte Bund. Das veranschaulicht das Problem wohl am deutlichsten. Ganauso tief sollte der Sattel gefeilt werden, nämlich so dass der Saitenabstand beim nächsten Bund genauso aussieht wie beim vorigen. Der Sattel ist ja schließlich der nullte Bund.
lg Geri
 
Hey,
wenn der Hals wirklich gekrümmt ist dann fang doch erstmal an DER Baustelle an - das ist auch viel weniger aufwendig, als gleich den Sattel zu feilen. Du nimmst Dir nen Imbussschlüssel und verstellst den Halsstab, so dass sich die Halskrümmung ausgleicht - vielleicht reicht das schon, um Dein PRoblem zu lösen ;)

Gruß,
Chris
 
tschitschi":xt9ssazo schrieb:
... Ganauso tief sollte der Sattel gefeilt werden, nämlich so dass der Saitenabstand beim nächsten Bund genauso aussieht wie beim vorigen. Der Sattel ist ja schließlich der nullte Bund.
lg Geri

Ich glaube zumindest einer versteht ungefähr was ich meine...


Flitze":xt9ssazo schrieb:
Hey,
wenn der Hals wirklich gekrümmt ist dann fang doch erstmal an DER Baustelle an - ...


:cry: :cry: Wieso soll denn der arme Hals immer dran schuld sein :cry: :cry: ??? Der Hals ist ein wenig gekrümmt, genauso wie es sein soll, auch nach Rockingers Anleitung: http://www.rockinger.com
Wenn ich mit Kapodaster im ersten Bund spiele, wenn der erste Bund als Nullbund da ist, dann passt alles. Es liegt wirklich am Sattel, glaubt mir doch... Ist ja auch egal, ich feil den jetzt sowieso alleine sobald die Feilchen da sind...
 
Also die Halskrümmung sollte schon stimmen bevor man den Sattel optimiert. Falls du an dem Halsstab schrauben musst, dann lass dem Hals Zeit sich zu dehnen - das geht nicht so einfach ratzfatz! Wenn das dann alles optimal passt, dann erst kerbt man den Sattel passend. Ich mache das meist so, dass die Saiten etwa einen knappen Millimeter über dem ersten Bund liegen. Ist der neue Sattel insgesamt zu hoch, wie bei deiner übertriebenen Zeichnung, dann feile ich ihn nachdem ich ihn aus seiner Kerbe gezogen habe insgesamt etwas tiefer. Dazu nehme ich als Unterlage einen Spiegel (denn der ist absolut plan) und Schleifpapier in versch. Körnungen welches ich darauf befestige. Dann wird der Sattel mit leichtem Druck hin und her gezogen bis er optimal passt. Vorsicht bei Graph Tech Tusq Sätteln, das Material ist schon etwas weicher als Knochen. Also lieber etwas öfter anhalten und schauen obs passt.

Wenn du dich mit solchen Arbeiten allerdings nicht vertraut fühlst gehe lieber gleich zum Guitardoc - das kostet meist nicht viel und du hast dann auch später eine gut eingestellte Gitarre die Spaß macht beim Spielen. Dafür sind die Leute ausgebildet ;-)
 
Magman":6m4vwdbo schrieb:
Also die Halskrümmung sollte schon stimmen bevor man den Sattel optimiert. Falls du an dem Halsstab schrauben musst, dann lass dem Hals Zeit sich zu dehnen - das geht nicht so einfach ratzfatz! Wenn das dann alles optimal passt, dann erst kerbt man den Sattel passend. Ich mache das meist so, dass die Saiten etwa einen knappen Millimeter über dem ersten Bund liegen. Ist der neue Sattel insgesamt zu hoch, wie bei deiner übertriebenen Zeichnung, dann feile ich ihn nachdem ich ihn aus seiner Kerbe gezogen habe insgesamt etwas tiefer. Dazu nehme ich als Unterlage einen Spiegel (denn der ist absolut plan) und Schleifpapier in versch. Körnungen welches ich darauf befestige. Dann wird der Sattel mit leichtem Druck hin und her gezogen bis er optimal passt. Vorsicht bei Graph Tech Tusq Sätteln, das Material ist schon etwas weicher als Knochen. Also lieber etwas öfter anhalten und schauen obs passt.

Wenn du dich mit solchen Arbeiten allerdings nicht vertraut fühlst gehe lieber gleich zum Guitardoc - das kostet meist nicht viel und du hast dann auch später eine gut eingestellte Gitarre die Spaß macht beim Spielen. Dafür sind die Leute ausgebildet ;-)

Ich schließe mich Magmans Meinung an! Erstmal Halskrümmung in Ordnung (auf die eigenen Bedürfnisse) bringen dann vielleicht Sattel feilen!
Habe auch schon oft erstmal viel mit dem truss rod und evtl. neck shim ausprobiert, oftmals wieder alles zerlegt... die Sache ein paar Wochen genervt ruhen lassen und manchmal erst nach vielen Wochen (Monaten... kein Witz!) `ne Gitarre erst gut eingestellt hinbekommen.
Merke: Die beste Klampfe bringt Dir nur schlechte Laune wenn sie schlecht eingestellt ist! (aber was rede ich da... weeste ja selbst! :) )
 
@Samsonito
Manchmal macht man einen Denkfehler, dann geht was nicht.
Ohne Saitenspannung stelle den Hals mal kerzengerade ein.
Mit gestimmten Saiten stimmt dann der Hals schon ganz gut.
Dann kannst du jede Saite aus der Sattelkerbe heben und
daneben legen. Und dann mache in Ruhe jede Kerbe auf Maß.
Lieber ein Zehntel höher erst mal. Dann noch genauer.
Das Maß ist nicht das Griffbrett, sondern die abgerichteten Bünde.
Das kann in Ruhe Jeder, er braucht aber viel länger als ein Profi.
Es ist also keine Schande, sondern ökonomisch, das machen zu lassen.
Allerdings kann es auch schön sein, wenn man es selbst macht.
Meine ersten Versuche waren auch nicht gleich so 100%.
Nullbundgitarre habe ich auch, muss halt der 0. auch stimmen.
V.H.

P.S.: die Halskrümmung regelt nicht die Saitenlage,
die ist nur die Voraussetzung für eine gute.
 
V.H.":1mqd43k9 schrieb:
Manchmal macht man einen Denkfehler, dann geht was nicht.
Ohne Saitenspannung stelle den Hals mal kerzengerade ein.
Mit gestimmten Saiten stimmt dann der Hals schon ganz gut.

Moin.
Schade dass W°° hier noch nix zu geschrieben hat, oder ein anderer gelernter Gitarrenabauer.

Das mit dem graden Hals ohne Saiten ist eine Näherung, würde ich vermuten. Je nach Halssteifheit, Saitenstärke/Saitenelastizität und Stimmung kann das eine eher gute oder eher schlechte Näherung sein, mutmaße ich.

Es ist also keine Schande, sondern ökonomisch, das machen zu lassen.
Allerdings kann es auch schön sein, wenn man es selbst macht.

...

P.S.: die Halskrümmung regelt nicht die Saitenlage,
die ist nur die Voraussetzung für eine gute.

Also einen Sattel würde ich auch den Fachmann machen lassen.
Alternativ kann man von Grafphtech auch vorgekerbte Sättel kaufen; die haben bei mir und bei Saitenstärke 0.10 und 011 bisher immer ganz gut gefunzt. Dann mus man selbst nur noch die Gesamthöhe des sattels korrekt feilen, was sicher leichter ist, als 6 Kerben korrekt zu feilen.
Da sist dann hinterher sicher nicht ganz so optimal wie ein vom Gitarrenbauer gefeilter Sattel, aber bei mir war das bisher immer "ausreichend gut".

Und ja, die Halskrümmung regelt meiner Laienmeinung nach eigentlich nicht die Saitenlage. Das machen Sattel und Brücke. Korrekte Bundabrichtung und Halskrümmung sind nur eine Voraussetzung für eine gute Saitenlage.

Tschö
Stef
 
Ja, so war es gemeint :
Die Ausgangsbasis für Halsstabverstellung sollte
ein gerader Hals im entspanntem Zustand sein.
Klar machen 09er einen anderen Zustand als 11er.
Die Korrektur ist aber so einfacher, denke ich.
Ich habe an meinem Brett seltenst nachgestellt,
weil immer 10ner Saiten drauf sind.
Übrigens ist ein Kunststoffsattel roh sehr preiswert,
da kann man schon mal zwei vergeigen.
V.H.
 
Hallo!

Samsonito":3rrhdhjd schrieb:
...eine ganze Menge.

Mal unter uns: Bei allem fehlenden Respekt vor großen Tieren und großer Sympathie vor Querdenkern rate ich dir grundsätzlich erstmal zu mehr Bescheidenheit. Wenn seit Urzeiten im Gitarrenbau etwas so und nicht anders gemacht wird, könnte es durchaus sein, dass das seine Gründe hat. Als Einsteiger zum Lineal zu greifen und quasi alle Instrumente der Welt zu Fehlkonstruktionen zu erklären, ist auf jeden Fall gewagt.

Ganz konkret gibt es einen eindeutigen Wert, wie hoch ein Sattel sein soll. Er soll so hoch sein, dass auch hart angeschlagene Saiten gerade nicht schnarren. Der Wert variiert von Gitarrist zu Gitarrist und von Gitarre zu Gitarre.

Wenn die Gitarrenwerkstatt deines Ladens nicht in der Lage sein sollte, den Sattel angemessen niedrig zu feilen, solltest du vielleicht mal eine andere Werkstatt aufsuchen. Vielleicht lässt du die mal komplett dein Instrument einstellen und misst dann nach, was wie hoch oder niedrig oder sonstwas ist. Ein einfaches Lineal ist dafür übrigens nicht besonders gut geeignet.

Gruß

e.
 
@Samsonito
Der Denkfehler ist das Griffbrettniveau.
Der abgerichtete Hals hat ein Niveau über die Bünde.
Man kann auch drüberpeilen und sieht ne ganze Menge.
Die Sache ist linear an den Saiten, an den Bünden eben nicht.
Die Halskrümmung ist ideal leicht konkav.
[Was gar nie geht (hatte ich ein Mal) ein sich drehender Hals.]
V.H.
 
Samsonito":6wnrvsad schrieb:
1. Laut dieser Tabelle http://1.1.1.1/bmi/www.gitarrenhobby.de ... taende.gif müsste jeder Bundabstand immer ca. 1,6 mal größer sein als der vorherige Bundabstand. Was auch bei meiner Gitarre so ist. Nur an einer Stelle nicht: Der Abstand vom Sattel zum ersten Bund ist ca. 1,8 mal so groß wie der Abstand von 1. zum 2. Bund. Ok, ich hab das mit einem normalen Lineal nachgemessen, aber dass der Abstand von "0." zum ersten Bund unverhältnissmäßig groß ist steht außer Zweifel. Was meine Vermutung bestätigt, dass die Konstrukteure solcher Gitarren diesen Bundabstand absichtlich groß machen. Wahrscheinlich um die Tatsache auszugleichen, dass der Sattel immer höher ist als die Bünde.
Das ergibt keinen Sinn. Je höher der Sattel ist, je mehr also die Saite nach unten gedrückt werden muss, desto mehr erhöht sich die effektive Tonhöhe gegenüber dem Ideal. Um des zu kompensieren, müsste der 1. Bund eher weiter in Richtung Sattel wandern.
 
Samsonito":39huh0yh schrieb:
...Und heraus kommt etwas womit ich mich als Musiker nie anfreunden werde. Ich wünsche mir ein Griffbrett in dem der erste Bundabstand 1,6 mal so groß ist wie der zweite Bundabstand und einen Sattel wo die Sattelkerben exakt auf Bundhöhe liegen. ...

Moin,
und willkommen.
Ich glaube, dein Problem ist ein eher technisches. Ein Musiker hätte ein Problem, wenn kein grader Ton rauskommen würde (oder was man halt für einen geraden Ton hält). Dem Musiker ist es völlig egal, warum das Instrument bei ihm funktioniert, Hauptsache es funktioniert. Und wenn es nicht funktioniert, wird nicht über ein paar 1/10 mm diskutiert, sondern die Spieltechnik angepasst oder das Instrument gewechselt.
Mir, als technisch durchaus gebildetem und erfahrenen Menschen, stellen sich bei der technischen Umsetzung der Werkzeuge, die ich so benutze, schon auch manchmal die Nackenhaare hoch. Aber wenn ich sie benutze, ist es mir egal. ;-)

Ansonsten muß ich Ernie recht geben, eine Stück Technik das seit langer Zeit von vielen Menschen gebaut und von noch viel mehr Menschen eingesetzt wird, per se als Fehlkonstruktion zu bezeichnen ist mutig. Und vielleicht nicht der beste Einstieg...

So, und jetzt werde ich mal den Rockingerbeitrag lesen.

Ciao
Monkey
 
Moin Samsonito,

ich glaube ich weiß, was Du meinst und bin absolut Deiner Meinung.

Ein Sattel ist auch nichts anderes als ein vorgelagertes Bundstäbchen und sollte m.E. an den Kerbenauflagen exakte Bundstäbchenhöhe aufweisen.
Die Schnarrfreiheit wird dann -genauso wie bei gedrückten Saiten- durch die Saitenhöheneinstellung am Steg sowie die Halskrümmung bestimmt.

Das bedeutet für mich, dass beim Niederdrücken am 3. Bund die Saite den 1. Bund gerade so leicht berühren muss.

Aus feiltechnischen Gründen nimmt man aber einen "Sicherheitsabstand" von "Papierdicke" in Kauf (auch um noch etwas "Headroom" beizubehalten, wenn sich im Laufe der Zeit die Saiten etwas in die Bundkerben eingraben)

Ich hoffe, ich konnte noch etwas verwirren! ;-)
 
Banger":z6tlikql schrieb:
Samsonito":z6tlikql schrieb:
1. Laut dieser Tabelle http://1.1.1.1/bmi/www.gitarrenhobby.de ... taende.gif müsste jeder Bundabstand immer ca. 1,6 mal größer sein als der vorherige Bundabstand. Was auch bei meiner Gitarre so ist. Nur an einer Stelle nicht: Der Abstand vom Sattel zum ersten Bund ist ca. 1,8 mal so groß wie der Abstand von 1. zum 2. Bund. Ok, ich hab das mit einem normalen Lineal nachgemessen, aber dass der Abstand von "0." zum ersten Bund unverhältnissmäßig groß ist steht außer Zweifel. Was meine Vermutung bestätigt, dass die Konstrukteure solcher Gitarren diesen Bundabstand absichtlich groß machen. Wahrscheinlich um die Tatsache auszugleichen, dass der Sattel immer höher ist als die Bünde.
Das ergibt keinen Sinn. Je höher der Sattel ist, je mehr also die Saite nach unten gedrückt werden muss, desto mehr erhöht sich die effektive Tonhöhe gegenüber dem Ideal. Um des zu kompensieren, müsste der 1. Bund eher weiter in Richtung Sattel wandern.

Ja stimmt natürlich, man bin ich doof...

bleibt die frage warum der Abstand zu ersten Bund und Sattel dann so groß ist... :roll:
 

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