Wie im "Mutterthread" erwähnt, aus dem dieser Thread abgenabelt wurde.
Ich spiele nun in einer PF Tribute Band, und da gibt es für mich keine Kompromisse oder faules Verstecken hinter Eigeninterpretationen. Dann ist es kein Tribute mehr, die den Menschen, die erwartungsvoll kommen, ihre geliebte, vertraute Musik zu hören, geboten wird, sondern Eigenverwurstung, aus welchen Motiven auch immer. Da lässt man dann das Publikum bewusst "in sein Verderben rennen", es sei denn, man bekennt sich in Werbung, Website, Exsposes zur Band eindeutig dazu, dass man sich eben mehr oder minder huldig anlehnt an das Original, aber doch wissentlich stark abwandelt.
Es gibt eine irgenwo lokal aktive PF Truppe, die auf ihrer Website genau das sagt: die PF Orignale wären verstaubt und nicht mehr zeitgemäß...wir aber würden ihnen in ein neues Gewand verhelfen, damit sie wieder frisch klingen!
Soso, die MP3-Schnipsel auf deren Site waren grausam, stümpferhaft, meilenweit von PF entfernt und einfach nur Kacke...die sollten für diesen Frevel ihrer Instrumente abgeben müssen.
Die renommierte Tribute Band Echoes spielte hier kürzlich zur Kieler Woche. Ich konnte selbst nicht hin, mir die Konkurrenz in spe anzuhören, aber drei meiner Band-Freunde waren da. Und die waren, bei aller gebotenen Objektivität, sehr enttäuscht! Allein die Tatsache, als PF Tribute mit einem einzigen Gitarristen und einem einzigen Keyboarder anzutreten, nicht mal mit Sequenzer Unterstützung zu agieren, zeigt schon auf dem Papier, dass sowas einfach nichts werden kann. Dass der Saxofonist sich wie ein Arschloch aufgeührt haben soll und dann aber stümper Free-Jazz vom Feinsten spielte, nicht aber eine einzige erkennbar vetraute Linie von Us&them, Money oder Shine on....das ist traurig. Andererseits zeigt es aber auch, dass selbst Tribute Publikum sehr genügsam ist, solange es nur irgenwie seine Musik dargeboten bekommt; und wenn auch so kastriert wie von Echoes.
Dennoch zweifeln wir nicht an usnerem Vorgehen, in dessen Rahmen wir seit über einem Jahr eine immense Arbeit vor allem auch in Sequenzerprogramming, Nachproduzieren von all den vielen Sounds, Effekten und Stimmen, usw, stecken. Wir lassen uns nicht beirren, und wollen die asymptotischen 100% erreichen, bzw. so nahe wie möglich kommen.
Wie ich auch im anderen Thread eingestand: in 12 Jahren Rock/Pop Crossover zuvor, kann man als Musiker und Band dann sicher einen Gang zurückstellen und das Soundspektrum lockern. Da ist dann in der Tat wichtiger, dass z.B. der Sänger, der ich auch war und bin, wandlungsfähig ist; in einem Moment Billy Idols "Rebell Yell" schmettert, im anderen Totos "Hold the line" oder "Rosanna" trällert..jetzt als Eigenbeispiel aus der Vergangenheit. Und am Besten funktionieren solche Art Covertruppen, wenn man einen Hauptsänger und eine Hauptsängerin hat, damit man alle Interpreten und Bands bedienen kann. so eine Coverband ist eher ein Gesamtkonstrukt, bei der dann nicht mehr so wichtig ist, ob der Gitarrist auch brav seine 87 Pre-Sets haarfein programmiet hat; auch wenn spielerrisch markante Dinge einfach kommen müssen. Geflissentliches Auslassen schwieriger Passagen, auf die die Muckerpolizei in der ersten Reihe schon hämisch grinsend ob des drohenden Verisses wartet, einfach auszulassn, zählt nicht...denn selbst der Laienzuhörer wartet sicher gespannt auf das ein oder andere, welches er von Platte oder dem Radio kennt...ich glaube sowieso, dass wir Musiker etwas zur Einbildung und Arroganz neigen, nur wir hätten das gewisse Gespür und Gehör, bzw. dem vermeintlichen Laien absprechen, nicht ebenfalls durchaus musikalisches Verständnis zu besitzen und zu merken, ob da was fehlt, zuviel ist, krumm und schief, tempo schwankend, usw., auch wenn der Laie es nicht immer in fachliche Worte fassen kann.
Es ist irgendwie ein weites Feld...
Ash-Zayr