Wie nah am Original sollte eine Coverband spielen?!

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Ash-Zayr":bubtvcoj schrieb:
Das wäre wie AC/DC Tribute mit einem Gitarristen.
Ash-Zayr

wir speilen in unserer Coverband auch 3 AC-DC songs nach. Mit EINER Gitarre, mit SÄNGERIN und Bläsern (man könnte jetzt meinen dass es schlimmer nicht ginge)...und das klingt geil und kommt tierisch an! Natrülich wäre schon eine 2. Gitarre noch besser, aber wir brauchen sie sonst auch nicht und extra wegen der AC-DC Einlage wäre Luxus......da ist die Not die Tugend......aber es hat sich noch NIE einer aus dem Publium beschwert.

Soviel dazu.....
ab und an sollte man sich einfach neutral einer Sache nähern und genießen
 
HanZZ":1tod2vgk schrieb:
Vibas":1tod2vgk schrieb:
Jump als Blues -> letztens in Münster gehört: Ein Wahnsinn!!!

"Jump" habe ich mal im Autoradio als Big Band Swing-Nummer gehört.
Grosses Kino im Frank "The Voice" Sinatra Stil!
Leider war das war in Italien und mangels ausreichender Italienisch-Kenntnisse habe ich nicht mitbekommen, wer das war.


Wahrscheinlich meinst Du die Version von Paul Anka auf seiner Scheibe
Rock Swings.
Für mich die beste Jump Fremd-Interpretation!
Die Scheibe ist überhaupt absolut empfehlenswert.
Hier werden diverse Rock Klassiker positiv durch den Kakao gezogen
unter anderem Oasis,Nirvana,Survivor,Billy Idol etc.


Blues und Gruß
Blueswolf
 
ollie":16uctif9 schrieb:
wir speilen in unserer Coverband auch 3 AC-DC songs nach. Mit EINER Gitarre, mit SÄNGERIN und Bläsern (man könnte jetzt meinen dass es schlimmer nicht ginge)...und das klingt geil und kommt tierisch an!

Und das darf noch nicht genug sein. Erst wenn es so klingt, darfst du zufrieden sein :shock:




Tut mir leid, aber das schockt mich nicht nur eine Nacht lang...
 
ich hab da auch so einen Silberling zu Hause...Pat Boone "in a metal mood" ...witzig, aber 3 mal angehört, abgelegt....das ist mal ein Gag aber das war`s "so wie ein Kuchenboden durch den Staubsauger gezogen und mit dem Bügeleisen gegart"....
 
ollie schrieb:
ausser wie gesagt es sind Soli die komponiert wurden und das hört das geschulte Ohr. Beispiele hierfür:

Hotel California (da ist nichts dem Zufall überlassen)
Rosanna (Hauptsolo ist einstudiert, Ending improvisiert: sagt er in seinem Lernvideo - aber da wird fast keiner das Original spielen, da nahezu unspielbar)...

So ist es, dazu kommt in unserem Falle z.B. noch:
Ricky, don´t lose that number (Steely Dan)
One of these nights (Eagles), usw...

Und genau das ist es, was ich am exakt Nachspielen schätze:
Ich wäre nie im Leben auf ein so geiles Solo gekommen, aber wenn ich den Anspruch habe, das genau nachzuspielen bringt es mich unendlich viel weiter!

Zum Glück aber muss ich nicht immer so arg am Original kleben, in meiner Singer/Songwriter-Truppe gibts nur eigene Sachen, da darf ich ganz wie ich will... :-)
Grüße
Jochen
 
Wie gessagt, meinee strikte 1:1 Maxime habe ich ja nur im Tribute Bereich; ansonsten bin ich nicht unlocker und improvisiere ja auch.

Nur, es schien teilweise so durch im Thread, dass manche Leute einer brilliant dargebrachten 1:1 Tribute Version das gewisse "live" Wow-Kick- element absprechen, und dass dieses "Etwas" ja nur beim Publikum an- und aufkäme, wenn man bekannte Songs variabel spielt.
Das sehe ich nicht so, denn meiner Meinung nach kann man jeder Darbietung eines nicht nehmen: sie IST live, und DAS bringt bereits besagten Kick und Wow-Effekt. 1:1 erfreut dann die einen, ist den andern egal, während "eigenwillig" gespielt es den einen egal ist, die anderen aber vielleicht umso mehr stört.

Mich hingegen stört es oft und gerade, wenn die Original-Bands und Gitarristen sich nicht an ihrer eigenen Vorlagen halten und ihre Freiheit wollen. Leider ist David Gilmour himself einer derer, bei dem es mich immens stört. Wenn ich mir die "Pulse" oder damals die "Delicate sound of thunder" live Sachen anhöre...oder noch weiter die Wall-Live-Doppel-Cd, dann stellt man sich die Frage: ist er zu senil, sich seine eigenen Soli einzuprägen und zu reproduzieren, oder will er das gar nicht. Klar, er hat seinen Tone, aber er spielt "irgendwas", nur nicht "meine" geliebte Floyd Musik. Und wieder: mich stört es sehr, andere finden es egal, noch andere finden es vielleicht gut, dass z.B. bei "Another brick in the wall" nach dem Intro Lick auch schon Schluss ist mit "bekannt". Danach spielt Tim Renwick ja noch einen kompletten improvisierten Durchgang, kann da nicht David Gilmour zumindest sein ja schon legedäres Solo exakt spielen?
Klar, es gibt Soli, wie Du sagst, die sind schon bei der Recording-Session improvisiert gewesen, und dazu gehören nicht wenige PF Soli...z.B. "On the turning away" oder "Sorrow" mit ihren endlos Outtro-Soli. Da genieße ich dann als PF-Tribute Gitarrist die Freiheit, auch impovisieren zu dürfen. Ich verstehe aber nicht, wie man z.b. bei Shine on you crazy Diamond freelancing betreiben kann.
Und mich stört sogar bei Dabid G., dass er das gesamte Set scheinbar mit einem einmalig erstellten Sound spielt...er klingt die ganze Pulse über gleich...von Slide, Tele und A-Gitarre mal absehen...DAS ist Faulheit und wird nicht seinem Ruf gerecht, ein Effekt- und Soundgott über Jahrzehnte zu sein. Das erste Solo auf Shine on ist ein Cleaner, mit kompressor punchig gemachter, glockiger Ton....live spielt er es mit dick Gain, Tonnen Delay und weitem Hall....ähnlich beim legendären Sound von Another Brick, den er nicht annähernd versucht wie vom Album hinzuekommen....sein Sound ist ab boahhh und beeiomdruckend getrimmt, aber gar nicht auf die eigene Authentizität eines David G. von Platte.
Tolles Gegenbeispiel, wie es meiner Meinung nach sein soll: Brian May...bei dem bekommt man geilen live Sound und dennoch die oft ja mit-sing fähigen tollen Soli 1:1....!
 
ich denke der David Gilmore improvisiert gerne. Ihm wäre es zu blöd seine ganzen alten Phrasen nur zu reproduzieren, auch wenn viele das erwarten....
dadurch das "Comfortably numb" schon mehrfach in Internetforen zum besten Solo allerzeiten gekürt wurde, würde ich mich an seiner Stelle auch mehr an seine genialen Momente halten.....
"Shine on you crazy diamond" und "Another brick in the wall" MUSS er einfach original bringen, das wäre sonst, wie wenn er den Refrain komplett anders singt....macht er ja auch nicht!

aber er ist halt stur der alte Mann....

wohingegen mein Freund Carlos braucht sich keine Soli merken, der spielt eh immer das gleiche zumindest die letzten 10 Jährchen.... :stfu:
 
In meiner Zeit bei Tiffany´s sagte Gurki immer ...

ach, lassen wir das.
 
Ich persönlich finde, dass Musiker die covern sich schon selbst treu bleiben und authentisch bleiben sollten, was die eigene musikalische Persönlichkeit betrifft. Finde, dass immer Klasse wenn Bands einem gecoverten Stück einen eigenen musikalisch- charakterlichen Stempel aufdrücken.
1:1 gecovert find ich persönlich ziemlich anspruchslos. Das beweist schnell musikalischen Kreativitätsmangel und ist meiner Ansicht nach übertriebener Perfektionismus. Da überzeugen mich auch keine kommerziellen und künstlerischen Floskeln.
Aber letztendlich ist es jedem sein eigen Ding, wie er damit umgeht, denn das Publikum entscheidet ob was von oben, von der Bühne runter kommt und die Sache zündet oder nicht.
 
Roswell":1twgt9oj schrieb:
Ich persönlich finde, dass Musiker in einer Cover-Band sich schon selbst treu bleiben und authentisch sein sollten was die eigene musikalische Persönlichkeit betrifft. Finde, dass immer Klasse wenn Bands einem gecoverten Stück einen eigenen musikalisch- charakterlichen Stempel aufdrücken.
1:1 gecovert find ich persönlich ziemlich anspruchslos. Das beweist schnell musikalischen Kreativitätsmangel und ist meiner Ansicht nach übertriebener Perfektionismus. Da überzeugen mich auch keine kommerziellen und künstlerischen Floskeln.
Aber letztendlich ist es jedem sein eigen Ding, wie er damit umgeht, denn das Publikum entscheidet ob was von oben, von der Bühne runter kommt und die Sache zündet oder nicht.

würdest du das bei Konzept Cover Bands, deren erkärtes Ziel es ist, z.B. EINE Band zu verkörpern auch so sehen?

ich muss sagen, dass ich es bei Konzept Cover Bands erwarte, dass sie nahe am original sind und dass dieser Anspruch mich bis dato davor abgehalten hat, eine Konzept Cover Band zu gründen...

ich versuche es am Beispiel Van Halen Coverband klarzumachen:
stell dir vor der Eddi dieser Band spielt komplett was anderes wie das original...dann muss ich was anderes machen, aber keine Konzept Cover Band......

Es ist letztlich das Konzept was entscheidet!
 
@ ollie - Die Verkörperung einer anderen Band oder Musikers ist sicherlich immer eine Gradwanderung. Gerade was die eigene musikalische Identität und Persönlichkeit betrifft. Das man Songs von bereits nicht mehr existierenden Musikern oder Bands nah am original wiedergeben möchte, ist schon verständlich und das ist auch alles legitim. Zumal es dafür auch ein Publikum gibt. Zum Beispiel ein Großteil der klassischen Musik lebt davon.
An Deinem Beispiel festgemacht, ein Trugschluss ist, finde ich persönlich, dass selbst der Gitarrist in einer Konzept-Cover-Band letztendlich nicht z.B. Eddie van Halen ist und so nie annähernd ein Original darstellen wird. Konzept, Sound, Ausstrahlung usw. hin oder her. Er wird immer ein Plagiat bleiben. Wem es gefällt, ist ok. Soll ja auch jeder machen zu wat er Lust hat und sicherlich macht es vielen Musikern einen Heiden Spaß, Songs von anderen Musikern Note für Note und den ganzen Fliegendreck vom Blatt runter nach zu spielen. Und soll ja auch Alles so sein. Ist für viele vielleicht auch leichter, als sich selbst was aus den grauen Zellen zu leiern.
Ich hab mich vor Jahren eine Zeit lang mit dem Thema „covern“ auseinander setzen müssen. Für mich persönlich war das musikalisch völlig unbefriedigend. Mir persönlich gefällt es einfach mehr, wenn eine persönliche Note in gecoverten Songs mitschwingt. Gibt da ja auch viele gute Beispiele. Wie weit da jeweils die künstlerische Freiheit geht ist natürlich jedem selbst überlassen und allgemein gesehen alles eine reine Geschmacksfrage. Wie so oft. Ich sprech da auch nur für mich.
 
Ash-Zayr":39p46eb9 schrieb:
..........Allein die Tatsache, als PF Tribute mit einem einzigen Gitarristen und einem einzigen Keyboarder anzutreten, nicht mal mit Sequenzer Unterstützung zu agieren, zeigt schon auf dem Papier, dass sowas einfach nichts werden kann.........

Nur mal so am Rand:

Gestern Abend zufällig auf Arte gesehen

Pink Floyd live in Pompei

mit ganzen 4 (in Worten vier) langhaarigen Typen (1 Gitarrist, 1 Keyborder, 1 Bassist und 1 Schlagzeuger mehr waren da nicht).
Und wenn ich das richtig gesehen und gehört habe, dann war das tatsächlich ORIGINAL Pink Floyd. ;-)

Haben die sich da etwa schlecht,weil unvollständig, selber gecovert ?????????

Ich glaube nicht, denn die hatten sichtlich Spaß bei der Sache.
Und geklungen hat es auch gut und nach PF.

Aber ....... es soll halt jeder mit seiner Ansicht glücklich werden. :-D



Ach, eins wollte ich noch loswerden:
Ich finde es schlimm/peinlich, wenn von Gruppen und/oder Musikern mit dem Brustton der Überzeugung kundgetan wird: "Wir klingen wie das Original" (welche Fassung des Originals überhaupt?) die, die es sagen auch noch von sich selber glauben, dass es so ist und bereits nach den ersten Takten klar wird, dass dieses Versprechen überhaupt nicht zu halten ist.
So etwas merkt das Publikum (auch noch nach 3 Bier ;-) ) sehr schnell.
 
Ich glaube, dass wir darüber gar nicht diskutieren müssen!
Keine Band spielt ihre eigenen Stücke auf ihren Konzerten exakt gleich!

Eben daher sind auch Bands, die behaupten, dass sie klingen wie das Original, für mich keinerlei Diskussion würdig! Und 1:1 ist ja nun daher auch für Coverbands nicht wirklich möglich!
Allein aber das Bestreben, dem Original, auf was für einer Aufnahme auch immer, so nah wie möglich in Sachen Sound zu kommen, finde ich gut und lege da auch selber viel Wert drauf!

Und zu 'You shook me all night long':
Hatten das mit unserem Sänger im Programm, der mit seiner Stimme recht nah an Brian Johnson drankommt! Naja, was soll ich sagen: Die AC/DC-Fans waren begeistert, der Rest ging so?!
Dann hab ich dier Version von Celine Dion und Anastacia live gesehen und dachte mir, naja, im prinzip muss ja nur noch unsere Sängerin den Text lernen?!? Gesagt - getan! UNd was soll ich sagen: Es ist eins von den Liedern von uns, mit denen Fläche vor der Bühne zum absoluten Menschenmagnet wird!
Auch wenn mich jetzt die AC/DC Group häutet!! ;-) :lol:

Viele Grüße,
Kai
 
das nenn ich lustig.. während ich den lketzten Beitrag gelesen habe, lief bei mir in winamp "You shook me all night long' als coverversion ;) allerdings von "Hayseed Dixie" (auch eine sehr interessante Cover-Version (bzw. eher eine Interpretation). ICh persönlich finde es immer wieder sehr erfrischend, völlig andere Interpretationen von großen Songs zu hören. Das ganze mal als Bluegrass oder eher jazzig? warum nicht? somit kommt auch keine langeweile auf, wenn man mal was neues hört.

Ich schreibe hier ausschließlich aus der Sicht des Publikums, weil ich selbst noch lange nciht soweit bin, als dass ich mir darüber von der anderen SEite Gedanken machen müsste ;) Und wenn ich Songs originalgetreu hören möchte, dann schalte ich entweder die Stereoanlage an oder gehe in die Disse, wo die Songs von Band laufen. Aber wenn ich zu einer Live-Band gehe, dann möchte ich doch bitte was anderes hören als das, was ich sowieso schon zu Hause auf CD habe. Das gilt übrigens auch für die großen Originale. Ich finde es gut, dass ich auf nem Live-Konzert Variationen, Improvisationen usw zu Hören bekomme. =)
 
Interessantes Thema hier, muss ich schon sagen.

Allgemein schließe ich mich der Meinung, was Tribute Bands betrifft an, da sollte man schon versuchen, möglichst nah an das Original ranzukommen, das ist gar keine Frage.

Bei "gewöhnlichem" Covern ist das allerdings so eine Sache. Wenn es sich um eine Gruppe handelt, die im Prinzip auf jedem Rummelplatz spielen kann, sprich ein Reportoie von den Beatles bis AC/DC hat (was halt so jeder kennt), dann erwarte ich da persönlich eigentlich keine großen Überraschungen, bzw. will auch nicht wirklich welche hören. Wenn ein Gitarrist da meint, er könne zu faul sein, ein Solo richtig einzustudieren, dann ist das sein Problem, gerade bei Gruppen wie AC/DC wird zumindest ein Großteil des männlichen Publikums ab vierzig da schon feststellen, was fehlt, egal ob Musiker oder nicht.
Anders verhält es sich dann wieder, wenn eine Coverband bewusst einen bestimmten Stil spielt, sei es nun bluesig, rockig oder was auch immer. Natürlich kann und sollte man dann das Original ändern (diese Herangehensweise finde ich ebenfalls interessanter als so eine Partycoverband wie oben beschrieben).
Gleiches gilt natürlich auch für Gruppen, die eigene Sachen spielen, sofern sich in diesen wirklich etwas individuelles erkennen lässt. Es wäre dann ebenso Schwachsinn, alles eins zu eins nachzuspielen, da sollte man alles eher an den eigenen Klang anpassen, sonst wäre Covern einfach unpassend. Als Hendrix "All Along The Watchtower" gecovert hat, hat er schließlich auch nicht eine Akkustikgitarre ausgepackt und einen auf Dylan gemacht.


Und nochmal dazu, Leute wie Gilmour blieben sich selbst nicht treu:
Ich sehe da überhaupt kein Problem dran. Das ist ein gestandener Musiker, ein Künstler, der kann machen was er will. Das gilt für alle Leute, die wirklich eigene Konzerte geben können. Die werden schließlich nicht gebucht, sondern bieten ihre Musik an, da kann ich als Konsument nunmal nicht wirklich Ansprüche stellen. Und wenn sich nun die Herren von ZZ Top ihre Bärte abrasieren und auf der Bühne Lapaloma pfeifen wollten, dann könnten sie das tun. Über sowas informiert man sich halt, bevor man auf das Konzert geht und wenn es einem nicht passt, geht man nicht hin. Die Musiker werden das dann schon merken.
Überhaupt finde ich es wesentlich erfrischender, wenn eine Gruppe sich weiterentwickelt und nicht immer bei den gleichen Sachen hängen bleibt. Klar, es ist sicherlich schön, wenn man z.B. AC/DC mal live sieht, aber im Prinzip spielen die genau die gleiche Setlist wie schon vor ungefähr zwanzig Jahren. Da kann ich mir genauso gut, eine DVD von denen reinziehen. Auf die Dauer jedenfalls ist das in meinen Augen langweilig, sowohl für das Publikum als auch für die Musiker (zumindest würde ich das so empfinden). Sicher, jeder will "Hell's Bells" hören und die Glocke sehen, aber muss man deswegen musikalisch stillstehen?

Soweit meine Meinung zu dem ganzen Thema.
 
Spaten":19crljsa schrieb:
Interessantes Thema hier, muss ich schon sagen.

Allgemein schließe ich mich der Meinung, was Tribute Bands betrifft an, da sollte man schon versuchen, möglichst nah an das Original ranzukommen, das ist gar keine Frage.

Bei "gewöhnlichem" Covern ist das allerdings so eine Sache. Wenn es sich um eine Gruppe handelt, die im Prinzip auf jedem Rummelplatz spielen kann, sprich ein Reportoie von den Beatles bis AC/DC hat (was halt so jeder kennt), dann erwarte ich da persönlich eigentlich keine großen Überraschungen, bzw. will auch nicht wirklich welche hören. Wenn ein Gitarrist da meint, er könne zu faul sein, ein Solo richtig einzustudieren, dann ist das sein Problem, gerade bei Gruppen wie AC/DC wird zumindest ein Großteil des männlichen Publikums ab vierzig da schon feststellen, was fehlt, egal ob Musiker oder nicht.
Anders verhält es sich dann wieder, wenn eine Coverband bewusst einen bestimmten Stil spielt, sei es nun bluesig, rockig oder was auch immer. Natürlich kann und sollte man dann das Original ändern (diese Herangehensweise finde ich ebenfalls interessanter als so eine Partycoverband wie oben beschrieben).
Gleiches gilt natürlich auch für Gruppen, die eigene Sachen spielen, sofern sich in diesen wirklich etwas individuelles erkennen lässt. Es wäre dann ebenso Schwachsinn, alles eins zu eins nachzuspielen, da sollte man alles eher an den eigenen Klang anpassen, sonst wäre Covern einfach unpassend. Als Hendrix "All Along The Watchtower" gecovert hat, hat er schließlich auch nicht eine Akkustikgitarre ausgepackt und einen auf Dylan gemacht.


Und nochmal dazu, Leute wie Gilmour blieben sich selbst nicht treu:
Ich sehe da überhaupt kein Problem dran. Das ist ein gestandener Musiker, ein Künstler, der kann machen was er will. Das gilt für alle Leute, die wirklich eigene Konzerte geben können. Die werden schließlich nicht gebucht, sondern bieten ihre Musik an, da kann ich als Konsument nunmal nicht wirklich Ansprüche stellen. Und wenn sich nun die Herren von ZZ Top ihre Bärte abrasieren und auf der Bühne Lapaloma pfeifen wollten, dann könnten sie das tun. Über sowas informiert man sich halt, bevor man auf das Konzert geht und wenn es einem nicht passt, geht man nicht hin. Die Musiker werden das dann schon merken.
Überhaupt finde ich es wesentlich erfrischender, wenn eine Gruppe sich weiterentwickelt und nicht immer bei den gleichen Sachen hängen bleibt. Klar, es ist sicherlich schön, wenn man z.B. AC/DC mal live sieht, aber im Prinzip spielen die genau die gleiche Setlist wie schon vor ungefähr zwanzig Jahren. Da kann ich mir genauso gut, eine DVD von denen reinziehen. Auf die Dauer jedenfalls ist das in meinen Augen langweilig, sowohl für das Publikum als auch für die Musiker (zumindest würde ich das so empfinden). Sicher, jeder will "Hell's Bells" hören und die Glocke sehen, aber muss man deswegen musikalisch stillstehen?

Soweit meine Meinung zu dem ganzen Thema.


:clap: :clap: :clap: :clap:

100% Zustimmung, schön auf den Punkt gebracht!

Gruss

Juergen2
 
Roswell schrieb:
An Deinem Beispiel festgemacht, ein Trugschluss ist, finde ich persönlich, dass selbst der Gitarrist in einer Konzept-Cover-Band letztendlich nicht z.B. Eddie van Halen ist und so nie annähernd ein Original darstellen wird. Konzept, Sound, Ausstrahlung usw. hin oder her. Er wird immer ein Plagiat bleiben.

dito...und deshalb mach ich acuh keine Konzept Cover Band...die eine Kopie sein möchte....
lieber Party-Cover Rock, da darf man auch eigen sein und ist vom Stempel: "Kopie" befreit....
 
ollie":2hgr2fbr schrieb:
lieber Party-Cover Rock, da darf man auch eigen sein und ist vom Stempel: "Kopie" befreit....
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Denke auch, dass das der coolere Weg ist. Auf jeden Fall ist der Spaß-Faktor für die gesammte Band und das Publikum viel viel höher, wenn man seine eigenen Ideen mit in die Waagschale werfen kann.
 
Moin , ein sehr spannendes Thema!
Ich denke, wie die wohl meisten hier, daß eine Tribute Band wirklich 1:1 incl. Kostümen usw. akribisch kopieren sollte, um den eigenen Anspruch zu wahren. Das jemand aber dabei ein Plagiat wäre, bezweifle ich allerdings. Ich denke da eher an einen Schauspieler, der in eine vorher festgegelegte Rolle schlüpft, seinen Text bzw. seine Soli beherrschen sollte.
An diesem Abend verkörpert der Gitarrist Eddie Van Halen.
Ich denke da gerade an eine 70 Glam Rock Tribute Combo aus Braunschweig (?), deren Namen ich in Gänze vergessen habe: Gary Glitter´s Glitter BandmeetsSweetSladeMudandSuziQuattro´sT-Rex!!(SweetyGlitter?)
Die Jungs waren absolut geil: Sound, Kostüme, Make Up!
Mein Bruder berichtete als 1. Generation Genesis Fan von einer Tribute Band, die sich auschließlich um die Genesis Tour von 1975 kümmerte.
1:1 : Licht, Sound, Ansagen usw.! Er war total begeistert.
Covern wiederum sehe ich unter dem Aspekt: man muß die Gesangsmelodie, insbesondere den Refrain, mögen um das Stück zu spielen. Dann schnappten wir uns das Grundgerüst und bauten unseren eigenen Sound hinein. Meistens klappte das ganz gut, wenn es nicht funktoniert, ließen wir die Nummer komplett bleiben. Es wurde immer versucht , etwas eigenes draus zu machen, ohne dem Song die Identität zu nehmen. Every breath you take zB. läßt sich ganz prima Countryrocken oder/und shuffeln. Leider ruht diese Band im Moment, daher Vergangenheitsform, ich mach es Zuhause aber genauso.
Es macht (mir) einfach mehr Spaß.
Grüße, Dirk
 
Eine der besten Cover-Bands, die ich kenne, sind Queen.

Queen + Paul Rodgers.

Paul Rodgers hat den schwersten Job der Welt. Er soll den Platz von Freddie Mercury einnehmen. Wie er diese schier unlösbare Aufgabe packt, das ist ganz groß.

Einen drauf setzen konnte nur noch George Michael beim Tribute Konzert für Mercury.

Seine Interpretation von "Somebody to Love" war ein Genieblitz, sowas kann man nicht permanent durchziehen.

Tom
 

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