Hallo, ich beschäftige mich, wie ihr alle auch, schon jahrelang mit diesem Thema.
Licks und Soli, z.B. im Rahmen eines Rocksongs müssen die Musik und die Gesanggslinie unterstützen und beim Solo fortführen. Standardlicks, die allgemeingültig in viele Stücke passen simag ich persönlich nicht so. Ich versuche etwas Eigenständiges zu komponieren, wo jeder Ton seinen Platz bekommt. Dass man live etwas improvisieren kann ist selbstverständlich, der Grundcharakter und Wiedererkennungswert sollte aber erhalten bleiben.
Das machen z.T. selbst Bluesmusiker, wie z.B. Robben Ford so. Ich habe mir einige Konzerte angesehen und war erstaunt, dass max 50% improvisiert waren.
Wichtig ist, dass man selbst damit zufrieden ist bzw. sich eine Art Gänsehauteffekt einstellt. Wenns mich berührt, mögen es andere evtl. auch. Mehr kann man von sich selbst nicht geben, was ja der Sinn der Musik ist.
Ein Beispiel ist das Stück "Come across" von meiner Band BWHERE
Zuerst kommt nach dem Gesangsintro (nicht auf der Datei) ein kurzes Gitarrenintro, was für mich die freie lockere Stimmung des Stückes wiedergibt. Das Solo später mag ich sehr gerne, für die paar Sekunden habe ich bestimmt 3 Stunden gebraucht.
Siehe
www.bwhere.de (--> Die Musik --> Soundfiles --> come across mp3)
Beim Entstehen eines Solos gibt es bei mir immer viele Auf- und Ab´s. Manchmal möchte man aus Verzeifelung lieber schnell ein paar Standdatdlicks zusammenhauen und gut is. Man braucht Geduld und auch Einflüsse von aussen. Ich nehme hier gerne mal die klassische Musik zur Hilfe. Wichtig ist auch, man muß in der richtigen Stimmung sein, es muß einem sehr gut oder sehr schlecht gehen, dann gibts bei mir z.B. die besten Ideen.
Wobei ich auch die Leute respektiere, die (Nur) nachspielen, hierbei ist (wie besonders in der "klassischen Musik") der Ausdruck und das Nachempfinden von Gefühlen anderer Menschen sehr wichtig und schwierig. Das gehört zum Erlernen von Musik unbedingt dazu. Wie auch das Nachspielen von Licks, Technikübungen und das Spielen eingener Solos über geklaute Songs. Was für ein Solo hätte man selbst, z.B. über Jump von Van Halen, gespielt ?? Das ist superinteressant und macht Spass.
Wenn man dann nur noch sein Solo in "Jump" hört und sich dann mal wundert was Eddy da für einen Müll spielt, ist man ein guter Gitarrist geworden. Das kann aber dauern. Das Jump Solo ist wirklich Mhytos, wer hat in den 80ern nicht den Traum gehabt das mal spielen zu können.
Quaktia