Wie spielt ihr eure Soli?

Magman":27ka490q schrieb:
Hier ein kleines Beispiel ;-)

[mp3]http://www.junior-btr.de/Solo%20Magman%20-%20Exbluesive%20-%20Learned%20to%20Live%20Without%20You.mp3[/mp3]

Hallo Magman,

sehr schöner Soundschnipsel, gefällt mir sehr gut!

Aber gerade hier zeigt sich auch wieder, wie sehr man als Solist auf gute Mitmusiker angewiesen ist, die diese Dynamik mittragen und auch einem sanften, gefühlvollen Spiel genügend Raum geben.
Ich stelle mir gerade mit Abscheu den Bluesharpspieler mit Bassman und Harpgürtel vor, der das ganze Solo in seiner Höchstlautstärke "begleitet".
Aber vermutlich ist das schon wieder off-topic und ehe wieder jemand mit Putzeimer kommt, hör ich auf.

Gruß
Bumble
 
Hallo Bumble & Marcello,
erst mal danke ;-) .....eine gut groovende Band, mit viel Spürsinn und Dynamik ist das Novum für ein gutes und auch spannendes Solo! Dazu braucht man einige Jahre intensives Proben und Erfahrung, vor allem auch live. Ich kann behaupten, ich habe hervorragende Mitmusiker, die all dies unterstützen. Das mit dem zu lauten Harpspieler ist keineswegs off-topic, ich hatte das jahrelang mitgemacht und kann deine Behauptung nur bestätigen. Diese Jungs spielen dich nur zu oft 'platt' :lol: Für mich selbst ist Mucke nur dann geil, wenn sie auch leise groovt und schiebt - ein Problem der meisten Bands die ich höre! Die Solisten spielen sich dann selbst 'tot' und schredden bis der Arzt kommt > das Solo geht unter und das Puplikum langweilt sich meist.

Fazit und Tip: Lasst dem Solisten 'Platz' zum Entfalten und passt ihm euch lautstärketechnisch und dynamisch an ;-)

PS: Übrigens ist mir am Schluss dieses Solos, (wie so oft) ne Saite gerissen :mrgreen:

bluesy Gruß Magman
 
Hallo, ich beschäftige mich, wie ihr alle auch, schon jahrelang mit diesem Thema.

Licks und Soli, z.B. im Rahmen eines Rocksongs müssen die Musik und die Gesanggslinie unterstützen und beim Solo fortführen. Standardlicks, die allgemeingültig in viele Stücke passen simag ich persönlich nicht so. Ich versuche etwas Eigenständiges zu komponieren, wo jeder Ton seinen Platz bekommt. Dass man live etwas improvisieren kann ist selbstverständlich, der Grundcharakter und Wiedererkennungswert sollte aber erhalten bleiben.

Das machen z.T. selbst Bluesmusiker, wie z.B. Robben Ford so. Ich habe mir einige Konzerte angesehen und war erstaunt, dass max 50% improvisiert waren.

Wichtig ist, dass man selbst damit zufrieden ist bzw. sich eine Art Gänsehauteffekt einstellt. Wenns mich berührt, mögen es andere evtl. auch. Mehr kann man von sich selbst nicht geben, was ja der Sinn der Musik ist.

Ein Beispiel ist das Stück "Come across" von meiner Band BWHERE

Zuerst kommt nach dem Gesangsintro (nicht auf der Datei) ein kurzes Gitarrenintro, was für mich die freie lockere Stimmung des Stückes wiedergibt. Das Solo später mag ich sehr gerne, für die paar Sekunden habe ich bestimmt 3 Stunden gebraucht.

Siehe www.bwhere.de (--> Die Musik --> Soundfiles --> come across mp3)

Beim Entstehen eines Solos gibt es bei mir immer viele Auf- und Ab´s. Manchmal möchte man aus Verzeifelung lieber schnell ein paar Standdatdlicks zusammenhauen und gut is. Man braucht Geduld und auch Einflüsse von aussen. Ich nehme hier gerne mal die klassische Musik zur Hilfe. Wichtig ist auch, man muß in der richtigen Stimmung sein, es muß einem sehr gut oder sehr schlecht gehen, dann gibts bei mir z.B. die besten Ideen.

Wobei ich auch die Leute respektiere, die (Nur) nachspielen, hierbei ist (wie besonders in der "klassischen Musik") der Ausdruck und das Nachempfinden von Gefühlen anderer Menschen sehr wichtig und schwierig. Das gehört zum Erlernen von Musik unbedingt dazu. Wie auch das Nachspielen von Licks, Technikübungen und das Spielen eingener Solos über geklaute Songs. Was für ein Solo hätte man selbst, z.B. über Jump von Van Halen, gespielt ?? Das ist superinteressant und macht Spass.

Wenn man dann nur noch sein Solo in "Jump" hört und sich dann mal wundert was Eddy da für einen Müll spielt, ist man ein guter Gitarrist geworden. Das kann aber dauern. Das Jump Solo ist wirklich Mhytos, wer hat in den 80ern nicht den Traum gehabt das mal spielen zu können.

Quaktia
 
Jupp, als Leadgitarrist (seit ca 1984) muss ich bei unseren Auftritten quasi 4 Stunden als erste Geige durchspielen und habe feste Soli, Improvisationen oder auch komplette Anleihen aus anderen Konzerten.

Kurzum: Bei den Improvisationen ist es meistens so, dass ich gemäss meiner langjährigen Masterformel das Griffbrett rauf und runter jage. A und O ist aber, dass das Solo auch zu dem Stück passt. Ich habe meisten langsame und auch sehr sehr schnelle Passagen drin. Kann sein ich fange Malmsteen like an und werde dann bluesig.

Oft erwische ich mich selbst auch bei AC/DC anleihen. Ich weiss nicht wie es bei den anderen ist hier im Thread, aber bei mir läuft im Kopf quasi das Solo schon voraus... und ich folge mit den Fingern.

Mein Ratschlag - weg von Allem was Noten betrifft. Schau welche Töne zu welcher Tonart passen und erforsche Deine eigene Masterformel......
 
W°°":1mhf0jxx schrieb:
Ich brauche manchmal 50 Takes für 15 Sekunden!
Hier
ist so ein Beispiel.

Hab mir das gerade mal angehört: Das ist ein gutes Beispiel für ein gefühlvoll gespieltes Solo mit Aufbau. Hier steckt viel Arbeit drin, was 95 % sind. Der Rest ist Talent, wie bei allen Dingen!

Was für ein Amp in Verbindung mit welcher Gitarre ist da zu hören (schöne Obertöne, richtig schön)!
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten