Übt ihr noch oder spielt ihr nur?

Pfaelzer":286sipjk schrieb:
ollie":286sipjk schrieb:
es gibt zwar auch hier Puristen die behaupten, ein guter Klampfer muss auch halbwegs Schlagzeug spielen können
Da muss ich doch mal fragen: Wer behauptet hier sowas und was hat das mit Purismus zu tun? :shrug:

p

Guten Nachmittag,

Das habe ich jetzt auch noch nie gehört, was aber zwangsläufig nichts heissen muss. Vielleicht wollte ich es auch ganz einfach nicht hören oder habe den falschen Leuten zugehört :-D

Ein zweites Instrument oder weitere Instrumente neben dem Hauptinstrument (toll...3 x Instrument im gleichen Satz...oha, jetzt sogar schon 4x) zu erlernen bzw. spielen zu können ist sicherlich nicht verkehrt und könnte demjenigen auf dem Weg zum besseren Musiker behilflich sein. Das eine kann auf das andere auch inspirierend wirken.

Ich würde sehr gerne singen können. Allerdings war mein eigenes Stimmbandinstrument bislang noch nie gefragt in einer Band. Jedenfalls bis vor kurzem nicht. Unser Tastenmann, der auch noch mitgeträllert hat, verliess vor 1 1/2 Monaten aus beruflichen Gründen (um den Mangel an Freizeit zu beheben) unsere Band. Da wir vorläuflig niemanden suchen, wurde mir der 'Job' zugeteilt. Nun habe ich die Chance ein bisschen was in Richtung Singen zu machen. Mal sehen...oder hören. Die ersten paar Versuche waren nicht soooooo schlecht. In dieser Beziehung muss ich im Moment aber sicherlich üben ;-) Macht aber Spass.

Gruss und einen schönen Abend

Marco
 
Bei mir ist das etwas kompliziert... :
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte nochmal komplett neu anfangen!
Dann würde ich nur E-Gitarre lernen und das aber richtig!
Meine Vorbilder wären dann Keith Scott (Brian Adams), Richie Sambora, Neil Schon und Steve Lukather. Also melodisch, rockige, geschmackvolle Gitarrenparts zu good old Classic Rock.

Doch das Leben hat es anders mit mir gemeint:
Mit 13 hat mir mein Vater die ersten Akkorde beigebracht und mit 15 wollte ich in einer Band spielen. Die hatten schon einen Gitarristen und ich wurde die nächsten 20 Jahre Bassist. In der Zeit habe ich oft auch noch Mandoline gespielt. Ich habe immer mit sehr guten Gitarristen gespielt und denen zugehört, hatte aber nie mehr eine Gitarre in der Hand!
Dann habe ich (ebenfalls autodidaktisch) Saxophon und Schlagzeug gelernt.
Und irgendwann viel später meine erste Strat gekauft - seitdem bin ich mehr oder weniger Gitarrist.
Übe ich?
Kaum, eher sporadisch. Ich versuche eher, das was ich über die Jahrzehnte gehört habe - meinen "musikalischen Kosmos" umzusetzen. Das findet zuerst im Kopf statt und findet meist beim freien Spielen oder beim Jammen seinen Weg in die Finger. Spielen mit anderen ist für mich Lebenselixier, isoliert Üben mag ich nicht.
Seit ich in einer Coverband spiele, erarbeite ich mir die Stücke meist ziemlich originalgetreu. Das übe ich dann mit Der Gitarre zunächst ein Stück, aber das meiste übe ich "mental": Ich liege im Bett und stelle mir vor, wo meine Finger hinmüssen. Das mache ich schon ewig so und funktioniert für mich super! Macht das noch jemand von euch?
 
75Deluxe":61qpza7z schrieb:
Ich liege im Bett und stelle mir vor, wo meine Finger hinmüssen. Das mache ich schon ewig so und funktioniert für mich super! Macht das noch jemand von euch?


...nein, ich verwandele diese Steilvorlage jetzt nicht! ;-)

Auch mir geht im Bett, vorm Einschlafen "Musik" durch den Kopf. Allerdings arrangiere ich unsere Bandstücke im Kopf, bis sie für meinen Geschmack vom Klang, der Lautstärke, dem Ablauf, dem Sound, der Dynamik und natürlich den Instrumentenstrukturen passen. Ich wundere mich selbst, wie komplex sich ein Bild in meinem Kopf bildet. Das liegt wohl an der Ruhe und der Abgeschiedenheit, kurz vorm Einschlafen.

Leider muss ich dann später im Übungsraum feststellen, dass das Arrangement so gut wie nicht umsetzbar ist. Profane Gründe wie zu hohe Lautstärken, schlechtes Timing, Unwillen der Mitspieler, mangelndes Können etc. (ich nehme mich da nicht aus) tun das, was sie immer tun: Sie machen die Umsetzung des aus meiner Vorstellung entsprungenen "magischen" Arrangements zur seltenen Glücksache.
 
75Deluxe":4gqqvtjv schrieb:
Doch das Leben hat es anders mit mir gemeint:
Ich liege im Bett und stelle mir vor, wo meine Finger hinmüssen. Das mache ich schon ewig so und funktioniert für mich super!

Ich finde das so aus dem Kontext zitiert noch viel schöner.



Aber back to topic,
Üben und spielen ist bei mir nicht so trennscharf.
Ich spiele an der Gitarre und finde was, was ich üben will und andersherum.

Viele Grüße,
woody
 
Hi,
ich übe leider viel zu wenig zielgerichtet u. konzentriert. Das ist im laufe der letzten 34 Jahre (so ungefähr) Gitarre sogar noch schlimmer geworden.

Als totaler Autodidakt hab ich mir mein ganz eigenes Gefuddel angeeignet. Man könnte es als Stil bezeichnen, aber sicher nur bei den ganz Großen :p.

Da ich durch u. durch Blueser bin (höre auch selten was anderes), kommt es mir auch nicht auf Highspeed Techniken an. Ich will Gefühl ausdrücken u. kann auch relativ wenig Licks auswendig, sondern improvisiere meist.

Vor drei Jahren hatte ich einen Motorrad Unfall, der mich fast den linken Daumen gekostet hätte. Um wieder einigermaßen ohne Schmerzen spielen zu können, mache ich darum heute öfters Dehnübungen u. versuche auch etwas an meiner Technik zu feilen.

Trotzdem hat mein Ton gelitten und es flutscht auch nicht mehr so.

Öfters zucke ich zusammen, wenn ich im Musikgeschäft manchen Jungspund shredden sehe u. denke was hast du nur die letzten 30 Jahre gemacht :shock:

Gruß
Franz
 
Hallo!

ollie":vt2k1xb1 schrieb:
es ist schön wenn man zum Gitarrespielen auch singen kann. Ist aber keine Pflichtübung.
...
Zunächst lernt und spielt man ein Instrument ....
Um gut zu werden, muss man nicht singen können.

Dein musikalischer Ansatz ist von meinem meilenweit entfernt.

Wenn du allein in deinem Homerecording-Studio Gitarre spielen willst, musst du Gitarre spielen können.

Willst du aber mit anderen musizieren, musst du Musiker werden. Das bedeutet, möglichst viele Optionen anzubieten, der Musik zu dienen. Wer ein guter Musiker werden will, muss singen können. Gesang ist der Schlüssel schlechthin für den Zugang zu Musik, zum Herz der Hörer und in Sachen Background zum Andicken von Bandsounds.

Wenn ich bei der Auswahl für eine Band die Wahl habe zwischen einem passablen Rhythmiker, der auch Background singt und einigermaßen akzeptable Soli spielt und einem exzellenten Solisten, der nur widerwillig Rhythmusarbeit macht und nicht singt, muss ich keine Sekunde überlegen, wen ich dabei haben will.

Das ist in deiner Welt sicherlich anders. Prima. Jeder Jeck ist anders und jeder anders jeck. Ist auch gut so.

Gruß

erniecaster
 
Pfaelzer":3gxz0o1f schrieb:
erniecaster":3gxz0o1f schrieb:
Wenn ich bei der Auswahl für eine Band die Wahl habe zwischen einem passablen Rhythmiker, der auch Background singt und einigermaßen akzeptable Soli spielt und einem exzellenten Solisten, der nur widerwillig Rhythmusarbeit macht und nicht singt, muss ich keine Sekunde überlegen, wen ich dabei haben will.
Das sollte in sehr vielen erfolgreichen Kapellen so sein...
Nebenbei ist es wesentlich schwieriger ein passabler Rhythmiker mit brauchbarem Backinggesang zu sein als ein exzellenter Solist...weswegen ersteres auch wesentlich gesuchter (weil dringend gebraucht) ist als zweiteres.

p

:clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap:
 
75Deluxe":2k4iqyz4 schrieb:
... aber das meiste übe ich "mental": Ich liege im Bett und stelle mir vor, wo meine Finger hinmüssen. Das mache ich schon ewig so und funktioniert für mich super! Macht das noch jemand von euch?

Ja, ich - zumindest gelegentlich. Dieses mentale Training - es heißt tatsächlich so - stammt bei mir noch aus der Zeit, als ich für Wettkämpfe mit der Luftpistole trainierte. Beim Schießsport wird sehr viel mit so Sachen wie "Autogenes Training", "Palmieren" etc. gearbeitet.

Man muss dabei aber auch nicht im Bett liegen. Manchmal habe ich es auch beim Spielen hinbekommen, mir das Griffbrett mit meinen Fingern darauf bildlich vorzustellen. Das Umgreifen klappte dann gleich viel besser.

MfG

JerryCan
 
Pfaelzer":2r8bgv08 schrieb:
Nebenbei ist es wesentlich schwieriger ein passabler Rhythmiker mit brauchbarem Backinggesang zu sein als ein exzellenter Solist...weswegen ersteres auch wesentlich gesuchter (weil dringend gebraucht) ist als zweiteres.

p

Das mag vielleicht bei Eurer viel zitierten "Gebrauchsmusik" so hinhauen.
Für mich klingt das alles nur nach Mittelmäßigkeit.

Gruß
B.
 
Hallo!

Bumblebee":1mjul7vo schrieb:
Pfaelzer":1mjul7vo schrieb:
Nebenbei ist es wesentlich schwieriger ein passabler Rhythmiker mit brauchbarem Backinggesang zu sein als ein exzellenter Solist...weswegen ersteres auch wesentlich gesuchter (weil dringend gebraucht) ist als zweiteres.

p

Das mag vielleicht bei Eurer viel zitierten "Gebrauchsmusik" so hinhauen.
Für mich klingt das alles nur nach Mittelmäßigkeit.

Gruß
B.

Das stimmt absolut, was du schreibst. Gebrauchsmusik und Mittelmäßigkeit bedeutet soviel wie: "Es ist Publikum da, dass das mag, was auf der Bühne passiert." Ekelhafter Mainstream, bei dem der Großteil der Leute Spaß hat. Furchtbar peinlich.

Ich kann schon verstehen, dass du Mittelmäßigkeit verabscheust. Die wahren Größen spielen entweder nur zuhause oder vor leeren Stühlen und sterben unverstanden. Die Welt ist ungerecht.

Gruß

e.
 
Pfaelzer":39z9lyf8 schrieb:
erniecaster":39z9lyf8 schrieb:
Wenn ich bei der Auswahl für eine Band die Wahl habe zwischen einem passablen Rhythmiker, der auch Background singt und einigermaßen akzeptable Soli spielt und einem exzellenten Solisten, der nur widerwillig Rhythmusarbeit macht und nicht singt, muss ich keine Sekunde überlegen, wen ich dabei haben will.
Das sollte in sehr vielen erfolgreichen Kapellen so sein...
Nebenbei ist es wesentlich schwieriger ein passabler Rhythmiker mit brauchbarem Backinggesang zu sein als ein exzellenter Solist...weswegen ersteres auch wesentlich gesuchter (weil dringend gebraucht) ist als zweiteres.

p

Ich kann das absolut bestätigen!
Wenn dann noch zusätzlich Leadgesang dazukommt, ein 2. Instrument, bisserl Ahnung von Tontechnik und Bühnenauftreten dann gibts auch genügend Jobs. Zumindestens hierzulande.

Lg
Auge
 
Bumblebee":3aylhncc schrieb:
Das mag vielleicht bei Eurer viel zitierten "Gebrauchsmusik" so hinhauen.
Für mich klingt das alles nur nach Mittelmäßigkeit.

Das zeugt von einem unterdurchschnittlichen Verständnis dessen, was da geschrieben wurde.

Viele Grüße,
woody
 
75Deluxe":36fxjypl schrieb:
... aber das meiste übe ich "mental": Ich liege im Bett und stelle mir vor, wo meine Finger hinmüssen. Das mache ich schon ewig so und funktioniert für mich super! Macht das noch jemand von euch?

Meine Güte, was hab ich da geschrieben... - das war wirklich ne Steilvorlage!
:oops: :oops: :oops:


JerryCan":36fxjypl schrieb:
Ja, ich - zumindest gelegentlich. Dieses mentale Training - es heißt tatsächlich so - stammt bei mir noch aus der Zeit, als ich für Wettkämpfe mit der Luftpistole trainierte. Beim Schießsport wird sehr viel mit so Sachen wie "Autogenes Training", "Palmieren" etc. gearbeitet.
....

Ich habe das vor ewigen Zeiten durch ein amerikanisches Buch übers Skifahren entdeckt, "Inner Skiing" oder so hieß das. Seitdem wende ich das in verschiedenen Zusammenhängen an und auch nicht nur im Bett :)
 
Bumblebee":2wi5dkt1 schrieb:
Pfaelzer":2wi5dkt1 schrieb:
Nebenbei ist es wesentlich schwieriger ein passabler Rhythmiker mit brauchbarem Backinggesang zu sein als ein exzellenter Solist...weswegen ersteres auch wesentlich gesuchter (weil dringend gebraucht) ist als zweiteres.
Das mag vielleicht bei Eurer viel zitierten "Gebrauchsmusik" so hinhauen.
Für mich klingt das alles nur nach Mittelmäßigkeit.

Ich bin mittelmäßig. 97% der Forenuser sind sicher auch mittelmäßig. Wer sich auf den Schlips getreten fühlt, soll von mir aus zu den restlichen 3% gehören.

Gruß, Micha (der in seinem Leben nicht mehr reich und berühmt wird).
 
Hallo,

hab ich eigentlich irgendwo behauptet, dass ich besonders gut wäre?
:shrug:

Gruß
B.
 
75Deluxe":wzyqzw31 schrieb:
...
Ich habe das vor ewigen Zeiten durch ein amerikanisches Buch übers Skifahren entdeckt, "Inner Skiing" oder so hieß das.

...

Guter Tip, werde ich mir mal bestellen (Wollte zuerst schreiben: Scheint ein gutes Buch zu sein, werde es mir mal besorgen - gerade noch die Kurve gekriegt ;-) ).

Lese gerade mal wieder Zen-Guitar. Dadurch wird man jetzt nicht besser, aber deutlich entspannter.
Sind viele interessante Ansätze drin, um an seinem Mindset zu arbeiten, kann ich empfehlen.
 
Swompty":1bplp0ur schrieb:
75Deluxe":1bplp0ur schrieb:
...
Ich habe das vor ewigen Zeiten durch ein amerikanisches Buch übers Skifahren entdeckt, "Inner Skiing" oder so hieß das.

...

Guter Tip, werde ich mir mal bestellen (Wollte zuerst schreiben: Scheint ein gutes Buch zu sein, werde es mir mal besorgen - gerade noch die Kurve gekriegt ;-) ).....


Aber Vorsicht - das ist ewig her (ca. 1977)!!!
Keine Ahnung, ob das heute noch lesbar ist... :-D :-D :-D
Aber damals war das für mich sehr inspirierend, das war zu der Zeit "cutting edge", heute wohl eher kalter Kaffee befürchte ich!
 

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