Wie übt ihr Gitarre? Rhythmus, Lead, Riff...?

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Marcello":3je9pund schrieb:
Christof":3je9pund schrieb:
Aber was weiß ich schon. Bei mir klingen Jazzimprovisationen meist leider immer noch, als hätte ich einen Stock im A...... .

Ohne da in eine Kerbe hauen zu wollen. Das finde ich aber bei ganz vielen Jazzmusikern so. Auch solche, die man als "Experten" auf dem Gebiet bezeichnen kann.

Die klingen alle so "educated"

Hier mal ein Artikel von George Duke dazu:

http://www.georgeduke.com/corner.html

wo er recht hat, hat er recht...

Ich kann wenigstens zwei Vorteile aus meiner Situation ziehen:
a) ich bin noch lange kein Experte und
b) ich erkenne (und höre) zumindest, daß es nicht rund läuft.

Improvisierten Jazz mit Seele zu spielen empfinde ich als extrem schwer...
 
Hy@all

ÜBEN :arrow: Der Versuch sich in "Etwas" zu verbessern od. etwas weiter "auszubauen" ? (Stil,Technik,Harmonie,Feeling)

Technisch gesehen gibt es mir die Möglichkeit meinen "Radius" im Ausdruck zu erweitern. Harmonische Funktion - erweitert einfach meinen "Wortschatz" um meine Gefühle besser zu Ausdruck zu bringen.

Jeder soll es mit dem "Üben" halten wie er will - ich empfinde es als "Reise" ohne das Ziel zu kennen :arrow: es gibt mir die Chance "Neues" zu entdecken und fördert die Kreativität.

Ich übe gerne - es macht mir Spaß und motiviert mich :!:

lg,RockMe
 
Pfaelzer":1qgokzpy schrieb:
Seit dem ich versuche, nicht mehr das live umzusetzen, was ich geübt habe, kann ich mit dem was ich geübt habe live spielen (war nicht betrunken, als ich diesen Satz schrieb).
Grüße
jk
Ähem, wie übst Du denn dann? Ganz ohne Bezug oder nur Technik?
 
Pfaelzer":1qw857k1 schrieb:
Erst wer begriffen hat, dass Üben nichts mit Musik zu tun hat (die macht man live), dann hilft die Überei wirklich. Seit dem ich versuche, nicht mehr das live umzusetzen, was ich geübt habe, kann ich mit dem was ich geübt habe live spielen.



Huhu jk,
Das gehört eingerahmt.
Das hatte ich verstanden, aber noch nicht formuliert.
Danke,
Gruß,
Woody



PS @ Auge:
Get a job!
 
Pfaelzer":9ohyljjb schrieb:
Dieter B":9ohyljjb schrieb:
Pfaelzer":9ohyljjb schrieb:
Seit dem ich versuche, nicht mehr das live umzusetzen, was ich geübt habe, kann ich mit dem was ich geübt habe live spielen (war nicht betrunken, als ich diesen Satz schrieb).
Grüße
jk
Ähem, wie übst Du denn dann? Ganz ohne Bezug oder nur Technik?

Gitarrist B kennt den Lauf auch, hat ihn rausgehört und analysiert, aber nie richtig (technisch) geübt, den Lauf zu reproduzieren. Gitarrist B versucht live, nie eingeübte Sachen zu reproduzieren, sondern lässt sich lieber von Publikum, Band und Ambiente beeinflussen. Gitarrist B spielt zufällig den Lauf als Teil eines aufgebauten Solos, weiss aber in diesem Moment nicht, dass er das tut...Am nächsten Tag ist er baff, was er denn alles kann...
Also: Üben hat nichts mit live spielen zu tun !!! Live macht man Musik, Üben tut man, um die Grundlagen dafür zu haben, aber Musik machen oder ein gutes Solo zu spielen lernt man nur auf der Bühne; wer versucht, live eingeübte Dinge zu reproduzieren, verschwendet geistige und musikalische Ressourcen.
Grüße
jk

Deine Schlußfolgerung setzt voraus, dass die Aussagen für Gitarrist A und B wahr sind.

Man hätte ja auch schreiben können: Gitarrist B übt nicht, hört alles nur halbherzig raus und scheitert live jämmerlich an einfachsten Licks. Er wird mit Tomaten beworfen. Gitarrist A hingegen hat den Lauf geübt und kann sich live voll auf die Passage einlassen und wird dabei vom Publikum (i.d.R. 5 bis 8 Zuschauer) getragen, da es für ihn technisch ein leichtes ist, dieses lächerliche Lick zu spielen. Nach dem Konzert möchten 1000 Frauen ein Kind von Ihm. Ja, hätte Gitarrist B doch mal richtig geübt ....

Wenn man technisch und musikalisch fit ist und viel übt, kann man live sicherlich auch toll improvisieren. Durch Zufall kommt auch mal ein Hammerlick zustande, aber für richtig gute Solos kann man sich auch etwas mehr Zeit nehmen. :)
 
quaktia":3sfxa8sg schrieb:
Man hätte ja auch schreiben können: Gitarrist B übt nicht, hört alles nur halbherzig raus und scheitert live jämmerlich an einfachsten Licks.

Das hört sich so an, als wenn du mich beschreibst!

Nach dem Konzert möchten 1000 Frauen ein Kind von Ihm.

Allerdings trifft dies trotzdem auf Gitarrist B zu. Es scheitert aber an etwaigen Unterhaltsforderungen. Da dies sowohl den Frauen als auch Gitarrist B bekannt ist, verzichten die Frauen darauf, Gitarrist B entsprechende Anträge zu unterbreiten. Gitarrist B, weiß aber insgeheim, dass sie aaaaallleeee! wollen! ;-)
 
Pfaelzer":3ivaetth schrieb:
DAHER: Üben ist nötig, hat aber immer noch nichts mit Musik machen zu tun (siehe meine vorhergehende Beiträge).
Es ist bissl schwierig, es anders zu erklären, hilft aber ungemein...

Tach Pälzer,

ich versteh genau, was Du meinst, möchte aber zwischen zwei Arten von Soli unterscheiden. Einmal die komponierten - oder die so in´s Ohr gehenden, dass der Durchschnittszuhörer sie ungefähr mitpfeifen kann. Da, finde ich, hilft alles andere nichts: muß man raushören.

Beispiele nenne ich jetzt nicht, Ihr kennt genügend.

Dann die freien, die Kür. Und auf die trifft sicher zu, was Du schriebst.
Ich versuche, mein Repertoire so zu erweitern, dass die neu erlernten Dinge sozusagen hineinwachsen und ein Teil meiner Lickkiste werden, aus der ich mich bei Bedarf bedienen kann.

Marcello":3ivaetth schrieb:
quaktia":3ivaetth schrieb:
Man hätte ja auch schreiben können: Gitarrist B übt nicht, hört alles nur halbherzig raus und scheitert live jämmerlich an einfachsten Licks.

Das hört sich so an, als wenn du mich beschreibst!

Na na, jetzt tu mal nicht so bescheiden. Das ist auch eine Art von Arroganz! :lol:
 
Pfaelzer":2rt9wy9g schrieb:
Wer frei spielt, wird eher das Geübte in Musik umsetzen (kein feststehendes Gesetz, nur meine Erfahrung).
Hi Pfaelzer,
gefällt mir, was Du da schreibst.
Somit ist die größte Herausforderung in der Improvisation das Loslassen, egal auf welcher technischen und stilistischen Ebene dies stattfindet.

Ein eiriger Ton von Bill Frisell :-D hat für mich mehr Tiefe, als tausend aalglatte von Al Di Meola :gaehn:.
 
Bei mir ist das so.
Natürlich übe ich zu Hause im stillen Kämmerlein, und ich übe Skalen, Akkorde, Licks und sowas.

Wenn ich dann spielen muß, dann vergesse ich den ganzen Quatsch.
Sobald ich anfange drüber nachzudenken, daß über diesen Akkord jetzt diese und diese Skala total geil burnen würde, ist es bei mir mit dem Musikmachen vorbei.

Klar, sowas übe ich zu Hause.
Da nehem ich mir eine Akkordverbindung her, und gucke, was an Skalen, Modes, Optionen (nenns wie Du willst) drüberpasst und das übe ich dann, ganz langsam, bis ich das im Schlaf mitsingen kann.

Wenn ich dann spielen muß, dann vergesse ich den ganzen Quatsch.
Und stelle doch fest, daß diese Sounds, die ich mir zu Hause im Labor in Ruhe angeguckt habe, irgendwann von selbst in mein Spiel einfließen.

Zum Thema Licks oder komponierte Soli, klar sowas muß man auch üben.
Und zwar bis sie sich von alleine spielen.
Wenn ich dann spielen muß, dann denke ich nicht daran.
Dann denke ich nicht, yeah, oh boy, diese Lick würde jetz hier richtig rocken.
Oder Hui, jetzt gleich konmmt das sackenschwere Solo aber wenn ich das richtig spiele, fliegen die Tangas.
Dann kann ich nämlich auch keine Musik mehr achen.
Einfach spielen.
Und gut geübte Licks begegnen mir immer mal wieder, wenn ich frei spiele.


@jk, was dem noch am nächsten kommt ist: "Entscheidung ist auf dem Platz."

Gruß,
Woody
 
Hi,

mit den zuletzt geschriebenen Statements stimme ich überein. Wer sich aber weiterentwickeln will, der muss auch mal die eigene "Komfortzone" verlassen. Klar kann ich auch ohne komplexeres Zeug gute Musik machen. ständiges Pentatonikgenudel langweilt einen aber auch irgendwann selbst.

Es ist auch gut, auch im Live-Kontext, mal etwas zu "wagen". Mal was neues anzubringen. Ich finde das nicht schlimm, wenn mal was in die Hose geht. Über etwaige abfällige Kommentare sollte man drüberstehen, auch wenn´s manchmal schwer ist und weh tut. Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen....und die Musiker Polizei ist auch immer anwesend. Und selbst wenn nicht, hat irgendeiner im Publikum trotzdem mehr Ahnung und teilt das einem mit.

Da passt dann auch folgender Witz: Wieviele Musiker braucht es, um eine Glühbirne zu wechseln? 20! Einer der sie wechselt und 19, die darüber diskutieren, wie das wohl dieser Miles Davis gemacht hätte.

Das muss jetzt übrigens nicht unbedingt im Gegensatz zu dem bereits Geschriebenen aufgefasst werden.
 
Marcello":3om1vhwe schrieb:
mit den zuletzt geschriebenen Statements stimme ich überein. Wer sich aber weiterentwickeln will, der muss auch mal die eigene "Komfortzone" verlassen.

Na klar.
Aber wenn ich auf der Bühne stehe und sage, "So, jetzt spiele ich mal total hippes Zeug!", dann geht das schief.

Gruß,
Woody
 
Woody":sqw2lm5j schrieb:
Na klar.
Aber wenn ich auf der Bühne stehe und sage, "So, jetzt spiele ich mal total hippes Zeug!", dann geht das schief.

Gruß,
Woody


Woher weist du das, wenn du es nie probierst?

Klar, über eine Standard 12 Bar Blues, kommst mit Lichtgeschwindigkeit-Licks auf Dauer nicht weit, aber andersrum klingen 5 Töne an ein und der selben Stelle auch....gäähnnn!
 
Wenn ich freie Soli spiele, dann immer volles Risiko.
Aber dieses "Hippes Zeug spielen müssen!" geht bei mir immer(!) nach hinten los.
Wenn ich einfach mal meine Finger von der Leine lasse, dann ergeben sich oft ziemlich abgefahrene Sachen, aber die kann ich nicht erzwingen, die muß ich passieren lassen.

edit: Du hast editiert, Du Sau! :lol:
 
Ist schon interessant wie sehr wir bemüht sind uns alle abzusichern, im festen Glauben daran, es wäre Voraussetzung für freies Spielen und den daraus entstehenden glücklichen Momenten. Ich stelle diese Art von Freiheitssuche wiederholt in Frage und sehe es eher als Behinderung.
Hier schwingt nicht nur die Saite, sondern auch eine ganz tiefe Sehnsucht mit, deren Befriedigung nicht durch Ergeiz und Fleiß zu erfahren ist. Warum sonst befassen wir uns mit der total spannenden Frage der Improvisation, wenn es mal nicht um Sex and Drogs and Rock'n'Roll geht?

... wenn ich es ertragen kann, bleibe ich still und höre nur zu ...
 
Improvisation ist immer eine Mischung aus antrainiertem Repertoire und spontaner Eingebung. Wer viel spielt, traut sich mehr und erweitert dadurch sein Repertoire....es ist alles eine schöne Folgekette!

Es hilft letztlich NUR eines: viel Spielen!

Üben tut man in der Klassik! :-D
 
Uwe":3g2w4mxu schrieb:
Ich stelle diese Art von Freiheitssuche wiederholt in Frage und sehe es eher als Behinderung.


Dazu nur ein schönes Zitat von Donald Erb:

If your talent can´t stand a little training, it must have been pretty fragile to begin with.


Gruß,
Woody
 

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