Yamaha APX-7 und ein leichtes Halsproblem

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Anonymous

Guest
Hallo Leute,

in der Band von meinem Bruder will der Sänger seine APX-7 (Western Klampfe mit Cut-Away und aktiven Piezo Pickup) verschärbeln.

Die Gitarre ist so ganz schnuckelig, jedoch hat Er da ein paar Seiten draufgezogen, die der Hals nicht wirklich gut fand.

Er will da 120 Euronen für haben.
Jetzt die Fragen: Welche Saiten (maximaler Durchmesser) sollte ich auf die relativ filigrane Klampfe spannen? Sollte ich am Trussrod schrauben, ohne wirkliche Ahnung? Und sollte ich mir das überhaupt antun.

Die Ärmste hat wirklich schon ein wenig gelitten, jedoch ist der Klang gut. (Soweit ich das mit den ersten Bünden sehen kann, ab dem 6'sten geht es in Richtung Eierschneider.)

Prinzipiell wäre der Kauf wohl eher eine Rettungsaktion als eine Vernunftssache.

Schreibt mir mal was dazu. Ich habe das gute Stück hier stehen.

Gruß,

Stephan
 
Hi Stefan,

Ferndiagnose ist hier schwer bis unmöglich. Mit ist auch nicht klar, was du in dem Zusammenhang mit Eierschneider meinst. Liegen die Saiten am 6. Bund auf?

Gehe damit zu einem Fachmann zwecks Begutachtung. Es kann sein, dass er lediglich ein wenig Setup machen muss. Halsstab, Bünde, Sattel, Stegeinlage..

Kann aber auch sein, dass der Hals sich verzogen hat und abgeschilffen werden muss oder gar ein Neckreset fällig ist. Der Halswinkel stimmt nicht mehr. Das passiert oft dann, wenn der Steg sich gesenkt hat. Müsste dann mit bloßen Auge an einer deutlichen Einbuchtung in der Decke zu sehen sein.

Wenn du keine Erfahrung hast, ist es möglich, dass du es vermurkst oder verschlimmbesserst. Halsstab ist z.B. auch nicht "ohne". Nach fest kommt ab.. ;-)

Sollte mehr als eine Setup fällig sein, so wird´s eher teuer werden. Muss man dann schauen, ob einem die Sache das wert ist.

P.S: Das ist übrigens nicht unbedingt ein Saiten-Problem, sonder ist dann generell durch die Konstruktion der Gitarre bedingt. Üblicherweise ist es so, dass die Zugkraft von dickeren oder dünneren Saiten problemlos kompensiert werden können. Westerngitarren sind schon für stärkeren Saitenzug ausgelegt. Ein Absenken des Steges ist natürlich ärgerlich. So etwas ist aber auch immer etwas Glückssache. Konstruktionell ist die Gitarrendecke eigentlich immer am Limit, damit sie optimal klingt. Wovon aber abzuraten ist, ist eine klassische Nylonsaiten Gitarre mit Stahlseiten zu bespannen. Dafür ist sie nicht ausgelegt. Über kurz oder lang, geht diese dann kaputt.
 
stekohl":x4o7zv3z schrieb:
Jetzt die Fragen: Welche Saiten (maximaler Durchmesser) sollte ich auf die relativ filigrane Klampfe spannen?

Hallo Stephan,

den Preis finde ich tendenziell günstig. Wenn ich richtig gesehen habe, kostet die neu um 650,- Willst Du nicht einfach einen neuen Satz Saiten investieren und schauen, was damit passiert?

Die Yamha kann schon einen 12er Satz ab. Wenn es nur dicke Saiten waren, die jetzt aus dem Hals einen Flitzebogen machen, ist das mit einer Korrektur am Trussrod zu beheben. Vorsichtig etwas fester anziehen und abwarten.
 
Na beim genaueren hinsehen habe ich jetzt auch auf beiden Seiten zwischen Hals und Kopfpladde ein paar feine Haarisse gesehen. Scheint wohl mal gefallen zu sein.


Ich habe die Klampfe gestern bei meinem Bruder getestet und dann mit nach hause genommen. Was mir bei meinem Bruder, in einem Dunst von frischer Betonfußbodenfarbe, nicht aufgefallen ist, ist der mildwürzige Muffgeruch der dem Schallloch entgleitet. Da kommen selbst meine Füße nach 10h Arbeitsschuhen nicht rann. Ich weiß nicht ob er da einen toten Papagei reingeschmißen hat. Ich war da spontan geneigt ein Duftbäumchen ins Schallloch zu hängen.

Na ja, da wird der Preis wohl nicht ganz zu halten sein. Ich bin jetzt dann mal erstmal bereit bis 50 € da zu Investieren in Richtung Jugend forscht. Bevor er das Teil dann einem komplett Ahnungslosen vertickt.

Zum Thema Saiten, die sind sowas von Knackwurstdick. Sind glaube ich 12'er. Da bin ich mit meinen 10'er verwöhnten Tatzen mehr so Überfordert.

Mit Saitenlage wie Eierschneider meine ich die "Eierharfen" die wir alle bei Mutter in der Schublade haben, womit man die Eier so schön für's Brötchen schneiden kann. Und bei der Klampfe kannste am 12'ten Bund ne Wildsau durchwerfen.

Ich glaube schon das die Gitarre mal schöne Zeiten hatte, wie Sie noch im Musikgeschäft hing.

Ach ja, die Decke und der Steg sind absolut ok. Da ist gar nix verzogen. Also das lies mich auch schon erstaunen bei den Saiten. Ich kenn es eben bei Westerngitarren auch, dass die Decke eher die Fassung verliert als der Hals.

Gruß,

Stephan
 
Achso!

Ja denn müsste man ein Setup machen. Geht aber nicht allein über den Trussrod. Sattel und Stegeinlage müssten eventuell abgerichtet werden. Die Sache Halswinkel würde weiterhin im Raum stehen, dazu müsste jedoch ein Fachmann einen Blick drauf werfen.

12er Saiten sind eher Standard und nicht ungewöhnlich dick. Ein wesentlich bessere Bespielbarkeit ergibt sich nicht unbedingt durch dünnere Saiten, sondern durch ein professionelles Setup. 10er Saiten klingen auf der Western i.d.R. eher plärrig als gut.
 
Marcello":1aahrh48 schrieb:
Achso!

Ja denn müsste man ein Setup machen. Geht aber nicht allein über den Trussrod. Sattel und Stegeinlage müssten eventuell abgerichtet werden. Die Sache Halswinkel würde weiterhin im Raum stehen, dazu müsste jedoch ein Fachmann einen Blick drauf werfen.

12er Saiten sind eher Standard und nicht ungewöhnlich dick. Ein wesentlich bessere Bespielbarkeit ergibt sich nicht unbedingt durch dünnere Saiten, sondern durch ein professionelles Setup. 10er Saiten klingen auf der Western i.d.R. eher plärrig als gut.

Erst mal muss Er sich ja darauf einlassen die Klampfe für 50 Euro zu verticken. Mein Problem, die Gitarre hat sowas bemitleidenswertes. Wie ein Hund der am Zaun gebunden wurde. Ich sehe mich da eher als Retter oder Henker.

Die Elektronik habe ich schon wieder auf Vordermann gebracht.

Mein Bruder war mit seinen beiden Bässen vor zwei Monaten in Duisburg bei Michael Schneider, den ich Ihm empfohlen habe. Einmal einen alten Ibanez Bass gefreetlesset ( also Bünde wech) und beim Warwick einmal waschen, föhnen , legen.
Und das zu absolut guten Preisen und in einer super Qualität. Gerade der Ibanez-Bass ist super geworden. Nach 22 Jahren hat der ohne Bünde seinen wirklichen Sound gefunden.
Ich schau mal, ich pack mir die Schrammel in den Wagen und hoffe das ich da mal nächste Woche worbei komme.

Gruß,

Stephan
 
Mit dem Doc Schneider hast du einen guten Mann a<n der Hand.

Ich würde deinem Kollegen erzählen, was du da investieren musst. Vielleicht kann der Schneider dir unverbindlich eine Einschätzung geben. Dann kann dein Kollege ja noch überlegen, ob er das machen will oder nicht.

Ich glaube aber, dass du mit der Gitarre, so wie sie jetzt ist, nicht glücklich wirst, oder?
 

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