Zeitversetzung zweier Signalwege

Loerres

Loerres

Mitglied
19 Aug 2024
8
1
Hi

Hab in letzter Zeit oft gehört das viele Gitarristen ihr Gitarren Signal aufsplittern und über zwei amps fahren … aber damit nicht genug bauen sie irgendwo in der signalstrecke etwas ein um einen der beiden Signalweg um wenige ms zu verzögern

Meine Frage was kann das bewirken und wie macht man das am saubersten ohne einen Riesen Brei zu verursachen?

Mfg
Lörres
 
Hallo,
Etwas einbauen zum Verzögern wäre ein Delay. So, wie du es beschreibst, macht das eigentlich keinen Sinn.
Auf großen Festivals werden die PAs, die weiter hinten im Publikum stehen, einige ms verzögert um wieder synchron zu den Schallwellen von der Bühnen PA zu sein.
Bei einem Gitarren-Setup macht das wenig Sinn.
Es sei denn du meinst wdw (wet-dry-wet), hier wird das Signal aufgesplittet und einmal ohne Effekte (dry) in einem mittig stehenden Amp verstärkt und das zweite Signal durch ein Stereo-Effektgerät geschickt, wobei hier dann nur die Effektsignale (zB Delay) durch zwei Satellitenamps verstärkt werden.
War mal ne zeitlang Mode bei den Großen ( Lukather, Eddie etc). Ist halt schon aufwändig.

VG
Michael
 
So eine Minimale zeitliche Verzögerung hast du ja schon durch ggf unterschiedliche Signalwege und Kabellängen. Bzw wenn du einen Amp dry und den anderen mit Effekten spielst (sowas kann Sinn machen für differenzierteren Sound..)

Für daheim und im Proberaum ist das witzig und klingt toll aber spätestens beim recorden oder live wird's umständlich..
 
Wenn man ein Stereo-Setup fährt (eher für Recording geeignet, live s.o. richtig beschrieben eher kritisch), kann ein kurzes Stereo-Delay (ca. 20 ms, ein Kanal 100% wet) den Sound andicken, so, als würden 2 Gitarren 'gleichzeitig' spielen.

LG
 
Hallo,

er erste mir bekannte Protagonist des Aufsplitten und Verzögerns eines der Signalwege war Pat Metheny. Er erzielte damit eine Art Choruseffekt, was seinerzeit sein Trademarksound war. Ich mag das nicht recherchieren, weil ich Pat Metheny nie wirklich mochte und heutzutage einfach nicht mehr ertragen mag aber du kannst ja mal googlen. Oder frag Chat GPT, das funktioniert erstaunlich gut.

Gesplittete Signalwege, Stereosignale und Pedalboards, die nicht mehr mit einem einfachen Netzteil plus Daisy-Chain versorgt werden, sind ganz eigene Hobbys. Wenn man das mag und möchte, prima. Für 90 % handelsüblicher Rock- und Popmusik braucht´s das nicht.

Gruß

erniecaster
 
Hallo,

er erste mir bekannte Protagonist des Aufsplitten und Verzögerns eines der Signalwege war Pat Metheny. Er erzielte damit eine Art Choruseffekt, was seinerzeit sein Trademarksound war. Ich mag das nicht recherchieren, weil ich Pat Metheny nie wirklich mochte und heutzutage einfach nicht mehr ertragen mag aber du kannst ja mal googlen. Oder frag Chat GPT, das funktioniert erstaunlich gut.

Gesplittete Signalwege, Stereosignale und Pedalboards, die nicht mehr mit einem einfachen Netzteil plus Daisy-Chain versorgt werden, sind ganz eigene Hobbys. Wenn man das mag und möchte, prima. Für 90 % handelsüblicher Rock- und Popmusik braucht´s das nicht.

Gruß

erniecaster
Ja unsere Musik ist nen bisschen schwierig mit 90% der üblich Rock oder Pop Musik zu vergleichen … eigentlich alles was wir machen … aber ich hab das heute mal aufgebaut und erziele den Effekt den ich haben wollte … ich möchte damit einfach eine spur brachialer und dicker klingen … ein paar feinschliffe hier und da und dann soll das wohl laufen … aber danke für alle antworten
 
Hallo,

das mit den aufwändigen Gitarrenanlagen ist ein Thema, das ich interessant finde aber nicht richtig verstehe und ich würde mich freuen, darüber mehr zu lesen.

Ich verstehe Wet-Dry-Systeme. Klar kennen wir alle Van Halen Alben und da lässt sich das ja prima hören. Das funktioniert sogar im Proberäumen gut - aber kannst du das später live benutzen (als Frage gemeint, nicht missverstehen bitte)?

Einen "brachialen und dicken" Sound empfinde ich immer als solchen, wenn der Gitarrist auch brachial spielt. Nuno B. von Extreme auf Pornograffiti hat für mich beispielsweise so einen Sound und das liegt nach meinem Verständnis an dem Einstreuen von abgestoppten Saiten und "geräuschhaftem" Spiel. Das klingt brachial und dick und ist stumpf mono.

Ich komme ja von der Akustikgitarre und habe anfangs hauptsächlich mit Pick gespielt. Mein Ideal war anfangs ein möglichst sauberer Ton ohne Geräusche, ohne Anschlagsklick und Quitschen und bitteschön bloß keine "Dead notes" (die ich immer wieder gerne als Akkord "Norbert" bezeichne, als Griffbild xxxxxx). Als ich dem sehr nahe war, habe ich mal was aufgenommen und mich erst gefreut, dass ich so sauber spielen konnte und dann gemerkt, wie langweilig das war. Klang wie ein ziemlich dünnes Klavier. Als ich den "Krach" wieder reinließ, wurde es insgesamt rockiger und brachialer. Mittlerweile spiele ich bewusst mal total sauber und dann wieder krachig.

Bringt bei dir der parallele Signalweg wirklich "mehr"? Wie genau machst du das und hörst du echt einen Unterschied zum Mono-Weg?

Gruß

erniecaster
 
Hallo,

das mit den aufwändigen Gitarrenanlagen ist ein Thema, das ich interessant finde aber nicht richtig verstehe und ich würde mich freuen, darüber mehr zu lesen.

Ich verstehe Wet-Dry-Systeme. Klar kennen wir alle Van Halen Alben und da lässt sich das ja prima hören. Das funktioniert sogar im Proberäumen gut - aber kannst du das später live benutzen (als Frage gemeint, nicht missverstehen bitte)?

Einen "brachialen und dicken" Sound empfinde ich immer als solchen, wenn der Gitarrist auch brachial spielt. Nuno B. von Extreme auf Pornograffiti hat für mich beispielsweise so einen Sound und das liegt nach meinem Verständnis an dem Einstreuen von abgestoppten Saiten und "geräuschhaftem" Spiel. Das klingt brachial und dick und ist stumpf mono.

Ich komme ja von der Akustikgitarre und habe anfangs hauptsächlich mit Pick gespielt. Mein Ideal war anfangs ein möglichst sauberer Ton ohne Geräusche, ohne Anschlagsklick und Quitschen und bitteschön bloß keine "Dead notes" (die ich immer wieder gerne als Akkord "Norbert" bezeichne, als Griffbild xxxxxx). Als ich dem sehr nahe war, habe ich mal was aufgenommen und mich erst gefreut, dass ich so sauber spielen konnte und dann gemerkt, wie langweilig das war. Klang wie ein ziemlich dünnes Klavier. Als ich den "Krach" wieder reinließ, wurde es insgesamt rockiger und brachialer. Mittlerweile spiele ich bewusst mal total sauber und dann wieder krachig.

Bringt bei dir der parallele Signalweg wirklich "mehr"? Wie genau machst du das und hörst du echt einen Unterschied zum Mono-Weg?

Gruß

erniecaster


Hmm also in Freizeit spiele ich gerne schnellere Klamotten und komme auch eher aus der Blues Richtung … sprich ich mache Sachen von slash oder Paul Gilbert oder so

Aber für NDH braucht man eine Wand an Sound und keine highlights … das wet dry system macht live nur Sinn wenn du einen amp auf die eine und den anderen auf die andere pegelst ansonsten hast du ein sehr ähnliches Ergebnis zu einem Single amp ….

Ist immer eine Frage vom Geschmack und dem „was soll die Gitarre eigentlich machen“ als lead Instrument arbeitet sie klar am besten mit viel mitten und als eher dünnes Brett … als backgrounded Instrument soll sie ein Frequenz Support sein … auch für mich anfangs keine einfache Rolle weil ich eigentlich lead Gitarrist bin … man muss sich immer wieder zusammenreißen und sich sagen das mach ich für den Song und die Band und Nicht um mich als Gitarrist in den Vordergrund zu drängen
 
Ich komme ja von der Akustikgitarre und habe anfangs hauptsächlich mit Pick gespielt. Mein Ideal war anfangs ein möglichst sauberer Ton ohne Geräusche, ohne Anschlagsklick und Quitschen und bitteschön bloß keine "Dead notes"
Tröste dich, mir ging es als gelernter Klassik-Gitarrist genauso, obwohl ich da gezupft habe und setzte sich dann in meiner Anfangs-Rock Zeit dann mit Pleck fort.
Bis mir mal jemand sagte, dass ich zu sauber (ist ja eher positiv, da gekonnt) und daher langweilig spielen würde.
Habe dann versucht, mich nach meinen Möglichkeiten anzupassen...
Bis heute versteht mein Spiel kaum ein Nicht-Musiker (Publikum)?

Ein Stereo-Setup fuhr ich live in den 80-90ern, bis ich merkte, dass da eher matschiger undefinierter Sound aus meinem Yamaha FX und den 2 Marshall Röhren-Combos fürs Publikum rauskamen und Mono praxisgerechter war.
Nein, wir hatten noch keine PA, sondern sowas wie eine Gesangsanlage für den Sänger/-innen.

LG
 
Ja es ist aber von viel abhängig … vieviele amps für stereo wie ist der eq eingestellt und welcher Kanal ist wie laut … naja zumindest grob in der Praxis kommen noch ein zwei Sachen hinzu
 
Ja, mit einer guten PA und einem talentierten Tonmenschen hat man ganz andere Möglichkeiten heute...
Zumal ich erst seit ein paar Jahren mit meinem jetzt modelliertem, Profil, Sample-Sound zufrieden bin. ;) :cool:

Würde live aber trotzdem eher erst mit einem Mono-Signal (zur Sicherheit) anfangen...(Schisser!) hehe!:D

P.S.: Ich sehe mich schon als Lead-, Solo-Gitarrist und Komponist mit Hang zur Technik.
War nie was anderes.
Ganz so ängstlich und unbedarft bin ich dann doch nicht...
Isso hat gesprochen, Hugg! 🥲
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das war bei mir auch sehr viel Arbeit … und für nen guten Tontechniker haben wir auch ein zwei Konzerte gebraucht
 
Ich hab damals zum ersten mal ein extra langes Gitten-Kabel benutzt und bin vor der Bühne hin und her gewandert, war auch viel Arbeit...;)

P.S.: Fletcher-Munson Syndrom und Klang, und seine Aufteilung im Raum habe ich dann erst viel später erfahren und Aha-Erlebnisse gehabt...

Heute höre ich das Gras wachesen, äh, sogar den Unterschied von verschiedenen Gitarrenbrückchen, was auch nicht jeder kann.
Auch angesagte, berühmte Gitarrenbauer nicht, hehe! :ROFLMAO:
Ich lass es lieber, sonst gelte ich wieder als Troll.
Meinetwegen..., pfff!:p

Mein Rettungstipp live ->
Ist der Sound wider erwarten scheixxe, alle Signale auf Mono und Bühnen gemäß im Stereobild der PA verteilen, wie es das Publikum hört und sieht.

LG

P.S.1: Also, z.Bsp. Solo-, Lead-Gitte und Keyboard links, Gesang und Drums Mitte, Bass und 2. Gitarrist etwas rechts, oder so...
Vor allem, aber Bässe raus, Mitten rein am Amp, an der Gitarre und bei Bedarf die Tonpoti an ihr benutzen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja der Großteil ist anwendbar aber die klassische l r Teilung zweier Gitarren geht bei unserer Mukke nicht auf … es gibt keine lead und Rhythmus Gitarre sondern im Grunde nur zwei Rhythmus Gitarren bei denen sich aufteilt wer das riffing macht und wer eher nur atmo aufgaben erfüllt um es anzufetten
 
Du wirst das schon machen, weil, Du bist für konstruktive Gespräche, selbst zu nicht ganz so nüchternen Nachtzeiten offen...(y)

LG
 

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