76er Strat

A

Anonymous

Guest
Hi zusammen,

da sich hier ja ein paar ausgewiesene Strat-Experten tummeln, bin ich glaub ich hier genau richtig:
Mich würde interessieren, was eine 76er Fender sunburst Hardtail-Strat in gutem Originalzustand wert ist. Bünde einigermassen runter aber gut spielbar, Potis krachen ein wenig, ansonsten ziemlich guter Zustand. Klingen tut sie auch ganz formidabel :)
Habe nämlich eine ebensolche angeboten bekommen und überlege nun, wieviel man da so auf den Tisch legen kann/muss!

Dank & Gruß

Sebastian
 
...zwischen 2.000 und 3.000.- schätze ich mal. Gute Indikatoren für die Preise sind Ebay und gbase.com

Aber immer dran denken. Für 3.000 Steine bekommst Du von anderen Herstellern Topgitarren. Neu, und Dir auf den Leib geschneidert, mit allem Firlefanz...

Viel Glück!
 
Hallo Sebastian,

ich halte 2000 bis 3000,00 Euro für drastisch überzogen, bei Ebay gehen die Dinger für 1200,00 bis 1500,00 weg.

Ich will Dich nicht belehren, nur.....selbst diese Preise sind meiner Meinung nach total überzogen. Die 70er Jahre, das war die übelste Fender-Zeit überhaupt (CBS) mit massiven Qualitätsproblemen. Gilt sicher nicht für jede Strat aus dieser Zeit, aber die Wahrscheinlichkeit, eine echte Gurke zu erwischen ist recht hoch.

Was die Gitarre wert ist, kann Dir hier niemand sagen. D U mußt sie testen, mußt hinhören, mußt hinfühlen und dann für D I C H entscheiden, was sie D I R wert ist, was der Verkäufer meint, dafür haben zu müssen, ist doch völlig uninterresant.

Tom
 
Christof":1mo8afic schrieb:
ups! Ich dachte, die Mitte 70er würden inzwischen für mehr gehandelt werden.

Es wird versucht mit den Preisen für die 70er Fender Sachen zu wuchern...beim Händler habe ich schon unschöne Teile für mehr als 1.500 gesehen. Ich würde die defintiv nicht dafür kaufen und ich glaube auch sonst macht das niemand. Für gut erhaltene Anfang 70er Hobel wird das wohl schon gezahlt...witzig! Vor fünf Jahren hat man noch gesagt, dass die 70er Teile das übelste wären, was Fender je hergestellt hat.
 
Moinsen,

76er Strat in nem scheisszustand?
1000 Euronen plus Koffa
Viele waren echte Montagsproduktionen...man kann aber auch Glück haben (von 100 sind 15 richtig Klasse)
die Dreipunktbefestigung hats in sich...aber irgendwie auch kultig.
zuzüglich wird ja auch irgendwann ne Neubundierung fällig...die musste ja schon praktisch mit einkalkulieren. (Walter...Auftrag! :-D

greez
 
Hi!
Vielen Dank schonmal für die vielen Meldungen!
Nein, 2000 Euro oder womöglich 3000 hatte ich auch nie vor dafür zu bezahlen. Soviel wäre sie mir a) nicht wert und könnte ich b) z.Z. gar nicht ausgeben, zumal ja auch die Neubundierung bezahlt werden will. Nein, es wird wohl eher dreistellig werden - und das scheint ja nach euren Meldungen ein guter Preis zu sein, zumal sie wirklich fein klingt :)
Viele Grüße,

Sebastian
 
Sebi":uj9pl4id schrieb:
Mich würde interessieren, was eine 76er Fender sunburst Hardtail-Strat in gutem Originalzustand wert ist.

CBS/Fender hat in dieser Zeit serienweise Gurken gebaut, die die Welt nicht braucht. Ich kann mich noch erinnern, dass ich 1978 mit einem Freund in Ibbenbühren war, weil er eine Strat kaufen wollte. Ich hatte eine gute Referenzstrat dabei und nach dem Anspielen von 20 neuen Strats wurde keine davon gekauft.

Wer ohne jegliche Vergleichsmöglichkeiten auf Verdacht Vintagepreise zahlt, kann sein Geld gleich zum Fenster rauswerfen. Das ist nichts weiter als ein Lotteriespiel. Selbst wenn sie nur 500 kostet, sind es 500 zu viel, wenn es net klingt.

Ein anderer Freund hat eine Mittsiebziger, die ist schwer wie Blei und klingt dünn und substanzlos. Die spiele ich mit einer Aria von 1982 (für 180 Euro e-bucht) locker an die Wand.

Für 1000 bekommt man gelegentlich eine US Strat aus einer recht guten Serie, die 1979/1980 bei CBS/Fender offenbar eher zufällig entstanden ist. Ich habe so eine seit 20 Jahren als unverwüstliches Arbeitstier. Ein irgendwie erkennbares Qualitätkonzept war bei CBS/Fender aber 20 Jahre lang nicht zu erkennen. Eher eine unendliche Kette von Problemen in Sachen Marketing, Kostendämpfung, Qualitätspflege, Management. Logisch, wenn eine Gitarrenwerkstatt 1% eines Großkonzerns ausmacht und karrieregeile Jungmanager auf Schleuderstühlen so ganz nebenbei mal den Profitdruck weiterleiten. Dann wird am Ende dieser Kette aus dem massiven Stahltremblock eben mal einer aus billigem Druckguss. Holz: Scheißegal. Steht ja Fender drauf. Beschissenes Shaping? Egal. Die Leute kaufen's eh. Steht ja Fender drauf.

Spätestens ab 1000 EUR hat man eh die freie Wahl auf dem riesigen Markt der Neugitarren und wird dafür eine gute Gitarre finden. Jede Einschränkung auf eine gebrauchte Fender verbietet sich da ganz von selbst.

Christof":uj9pl4id schrieb:
...zwischen 2.000 und 3.000.- schätze ich mal. Gute Indikatoren für die Preise sind Ebay und gbase.com

Diese Indikatoren sind angenehm für Verkäufer, deren Kunden sich nach solchen Indexen naiv ausrichten. Nicht aber für den Käufer, der einfach nur eine gut klingende Gitarre sucht. Jo, ist teuer - dann muss es ja auch klingen....

Unglaublich, was sich da teils für preisliche Eigendynamiken entwickeln, weil die meisten Menschen nun mal besser träumen als hören können. Es ist eben einfacher und schneller, sich mit 2 Monaten bürgerlicher Arbeit einen Hype zu kaufen als mit 10 Jahren Üben an der Gitarre den Wert eines Klangs einschätzen zu lernen.

Aus Praxis-Sicht ist das alles ein unglaublicher Quatsch, für bestimmte Jahre bestimmter Modelle bestimmte Preise zu zahlen. Entweder es klingt oder eben nicht. Wobei man gut klingende Gitarren eigentlich an jeder Ecke bekommen kann. Alles Andere ist was für Sammler. Es gibt ja auch Leute, die für alte Taschenuhren Mordsummen hinlegen. Mit denen verpasst man zwar regelmäßg den Zug, dafür sind sie wenigstens selten.

"Der Hans hat gut Reden, weil er seine Schäfchen im Trocknen hat." Den Zahn ziehe ich mir selbst.

Ich habe auch noch eine 1964er Strat. Die habe ich anno dunnemal für 550 Mark gekauft. Wenn sie mir zum Kauf angeboten würde, wäre sie mir aus klanglichen Erwägungen vielleicht 1500 EUR Wert, obwohl sie vintagewahnmäßig einen mehrfach höheren Marktpreis hat. Für diesen bekäme ich ungefähr 3 Neugitarren, die allesamt eine bessere Performance hätten. :-D

Sebi":uj9pl4id schrieb:
Klingen tut sie auch ganz formidabel :)

Was ist "formidabel"? Welche Vergleiche hast Du mit welchen Gitarren?
 
Danke, Hans!

Das hat nichts damit zu tun, dass Walter Trout seine 70er Dreipunkt zu mögen scheint.
 
mad cruiser":3v5kb0bo schrieb:
Danke, Hans!

Das hat nichts damit zu tun, dass Walter Trout seine 70er Dreipunkt zu mögen scheint.

Ja, und der Doc seine auch. Ich denke, so wie die Pre-CBS Teile sehr oft ungehört in den Himmel gelobt werden, so ähnlich gehts den 70er Strat, denen ein pauschaler Scheißruf vorauseilt. Qualitätsstreuung gabs schon immer bei Fender (und woanders), in allen Produktionsphasen. Mal heftiger, mal weniger. Aber nicht jede 63er in Custom Color klingt auch wie der heilige Gral, und nicht jede 77er 8kg-Esche ist ein toter Haufen Holz. Immer schön auf die Öhrchen und Fingerchen hören und nicht auf den Hype, dann klappts auch mit ´ner guten Gitarre.

Das Beispiel von Hans mit der Aria ist genau so ein Beispiel: Er hat für kleines Geld eine gute Gitarre bekommen; Glückwunsch. Das heißt aber nicht, dass automatisch jede Aria der Überflieger ist. Mit Bedacht testen, sich nicht blenden lassen, immer wieder mit einer vertrauten Gitarre vergleichen, auch mal andere Gitarren in die Hand nehmen, und dann, wenn alle Faktoren passen und man sicher ist, dass einem die gebotene Qualität der Gitarre der aufgerufene Preis wert ist, zuschlagen.

PS: MC, hat Dein Personal-Zivi heute Frühschicht?
 
mad cruiser":12b9zmgk schrieb:
Danke, Hans!

Das hat nichts damit zu tun, dass Walter Trout seine 70er Dreipunkt zu mögen scheint.

Ich meine CBS tatsächlich auch ... keine 6-8KG (3,7KG laut
Muttis Waage), schön geformt, Hals gut, Sustain gut, klingt fett.
Ich hatte aber ein paar CBS-Strats in den letzten paar Jahren
auf Verdacht gekauft, die einfach nur schlecht waren was die Halspassung
anbetrifft, sehr schwer, Fender hatte mit Lack experimentiert, der
angelaufen war, rissig, klanglich wie der Sack Nüsse ...

Achja, meine CBS-Lady ist die Jahrzehnte virtuos gespielt worden,
da brauche ich auch Emil nicht mehr ... ;-)

Es gibt wahrscheinlich auch aus der Zeit sehr gute, eben wie meine.
Die bleiben aber auch in der Familie, die schlechten auf den Sammlermarkt.
Ist ja eh´nur für die Wand.

Du kannst die Strat von Deinem Kumpel kaufen, wenn die unter
der 1000 Euromarke bleibt. Spiel die erst mal eine Zeit, ersetze
alle verschlissenen Teile (behalte die Orig.-Teile) und überlege
in Ruhe, ob es das ist. Wenn es das nicht ist, machst Du eben
Hochglanzpornofotos von der frisch polierten CBS-Strat und bietest
sie ab 1 Euro in Ebay an und kassierst ungefähr 1500 Euro plus
Versand für die übrigens, da seltener, höher gehandelte Hardtail.
Vielleicht kannst Du mir ja mal ein Bild schicken.
 
gitarrenruebe":1sc9h7us schrieb:
Ja, und der Doc seine auch. Ich denke, so wie die Pre-CBS Teile sehr oft ungehört in den Himmel gelobt werden, so ähnlich gehts den 70er Strat, denen ein pauschaler Scheißruf vorauseilt. Qualitätsstreuung gabs schon immer bei Fender (und woanders), in allen Produktionsphasen. Mal heftiger, mal weniger. Aber nicht jede 63er in Custom Color klingt auch wie der heilige Gral, und nicht jede 77er 8kg-Esche ist ein toter Haufen Holz. Immer schön auf die Öhrchen und Fingerchen hören und nicht auf den Hype, dann klappts auch mit ´ner guten Gitarre.

Ganz genau!

Ich hab ein Dutzend CBS Fenders, die bis auf eine all sehr gute Gitarren sind. Zugegeben, ich hab sie alle gekauft, als sie für 500-700 DM/Stück gebraucht zu haben waren. Allerdings hab ich seinerzeit auch viele getestet und stehen lassen, da es eben jene berühmten Gurken waren.

Ich denke der Ruf verselbständigt sich auch etwas. Bedenke z.B., wer so wie ich mehrere hat und eine verkaufen will/muss, wird kaum eine seiner besten hergeben. IBäh trägt dann noch sein Scherflein dazu, dass Leute, die noch seit Jahrzehnten eine Gurke im Schrank haben, diese jetzt für viel Geld an den unbedarften Mann bringen kann. Der und seine gitarrespielenden Freunde probieren das vintage-Schätzchen aus, stellen fest, dass es nicht die Erfüllung aller Träume ist, und schon verbreitet sich der Ruf etwas weiter.

Fazit, grade was CBS Fenders angeht gilt, nicht kaufen ohne intensives ausprobieren!
 
doc guitarworld":2x9x3hl7 schrieb:
Wenn es das nicht ist, machst Du eben
Hochglanzpornofotos von der frisch polierten CBS-Strat und bietest
sie ab 1 Euro in Ebay an und kassierst ungefähr 1500 Euro plus
Versand für die übrigens, da seltener, höher gehandelte Hardtail.
Vielleicht kannst Du mir ja mal ein Bild schicken.
Nix für ungut, aber ich hab in den letzten Monaten mehrere CBS Strats in diversen Geschäften hängen sehen. Zufälligerweise meist 1-2 mit Tremolo neben einer Hardtail. Die mit Tremolo wurden durch die Bank weg für mehr Geld angeboten als die Hardtail.

P.S. Hab vor 20 Jahren mal ne Hardtail für 450 DM verkauft (allerdings in einem fürchterlichen Zustand)! :( :? :( :? :oops: :cry: :|
 
Marcello":35i9az0j schrieb:
Vor 20 Jahren waren die Dinger doch noch neu und kein "Vintage" !! :roll:
Das ändert doch nix daran, dass ich sie hätte einmotten können, und heutzutage für 600-700 Euro verkaufen können.
 
Hätte, wäre, könnte.. wenn ich gut in der Schule gewesen wäre, dann wäre ich jetzt auch Millionär.

Im Übrigen: Zwischen 450 DM vor 20 Jahren und 600-700 Euro dürfte nicht viel Unterschied im der Kaufkraft sein.
 
Max":dcb5nejn schrieb:
Das ändert doch nix daran, dass ich sie hätte einmotten können, und heutzutage für 600-700 Euro verkaufen können.
Du warst aber jung und brauchtest das Geld, oder.
Ich trauere immer noch meiner Orange 4x12" nach - ich war jung, blöd und brauchte auch das Geld...

greetz
univalve
 
mad cruiser":3tk6cnq4 schrieb:
Danke, Hans!

Das hat nichts damit zu tun, dass Walter Trout seine 70er Dreipunkt zu mögen scheint.

Meine 79er ist auch 'ne Dreipunkt. Die hat seit 20 Jahren in 1000en von Spielstunden keinen Schraubenzieher zu Gesicht bekommen. :roll: War aber eben reiner Zufall, dass ich die in die Finger bekommen hatte. Zuvor hatte ich mehrere Mid-70ies und frühe 80ies, (eher zwangsweise als Backup gekauft und wieder abgestoßen oder leihweise), die klanglich letztlich allesamt nix taugten.
 
mmh ich ich fahr auch voll auf die CBS großen Profit Kopfplatten ab, aber gute alternativen wären da die wiederauflagen von der Mexico Reihe die ich saugeil finde und verdammt heiß klingen oder eine ausm Costumshop, weiß da allerdings den Preis net (so ne USA Yngwie hatte ich mal in der Hand, hatte allerdings ein scaloped Griffbrett, spielt sich aber gut). Ham doch so viele Leute die CBS Fenders gespielt so beschissen müssen die auch net geklungen haben bzw net schlimmer als ne Korea Gitarre. Preis finde ich auch zu hoch, aber totaler schrott ist es definitiv nicht und das alle Montagsmodelle waren halte ich für etwas übertrieben, klar wurde eingespart aber so extrem wars auch wieder net ;D

Salve
Phil
 
Lol? Ey komm, so schlimm sind die Strats auch net aus der Zeit, vielleicht dem hohen Preis net gerecht aber dennoch brauchbar. Wenn brauchbare dabei waren ist es ja net kompletter Schrott oda :D

Salveeeee
 
Axo, ja ich sag zum Kopf immer Kopfplatte statts Headstock oder wie auch immer ihr es nennt :D sorry :D Aber dürfte ja jeden bekannt sein das CBS die vergrößern lassen hat, damit man das "Fender" besser erkennen kann, daher die anspielung auf "Profit Kopfplatte"
Rätsel gelöst ? :D

Salveeeeee
 

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