Apogee Duet – ist das Interface sein Geld wert?

  • Ersteller Ersteller Anonymous
  • Erstellt am Erstellt am
A

Anonymous

Guest
Hey Mädels, hey Jungs :)!

Ich hab auch mal wieder Lust aufs Recording. Einfach mal wieder bissel mehr Mucke machen und Ideen aufnehmen :cool:.

Mir schwebt dazu ein bisschen das Apogee Duet vor Augen, weil man hört dass es gut sein soll und es schön aussieht. Gebraucht bekommt man es ja so ab 300 Euro.

Und jetzt meine Frage ;-): Ein Interface bekommt man ja auch schon viel günstiger. Ist das Apogee sein Geld wirklich wert? Die Wandler da drin müssen ja wohl schon gut sein... Wie siehts mit den Latenzen aus? Niedriger wie bei anderen Interfaces? Oder merkt man Unterschiede bezüglich Klang nur bei Mikrofonen jenseits der 1000-Euro-Grenze und im professionellen Studio?

Ich weiß, das schwächste Glied in meiner Recording-Pipeline ist ganz klar 50cm vor dem Bildschirm ;-)...

Danke für eure Antworten :)!

Grüßle,
Julez
 
hi !
ich arbeite seit gut 2 jahren mit einem iMac und dem Duet und bin sehr zufrieden mit der qualität und dem generellen umgang damit. die wandler sind in der tat excellent (für das geld, nach oben gibt's keine grenze) und auch die pre-amps taugen was. für vocals, die wirklich besonders klingen sollen und ein entsprechend hochwertiges mic eingesetzt wird, würde ich einen separaten preamp nehmen - wenn das möglich ist. ansonsten ist das preis-leistungsverhältnis 1A und die latenz (kann software-seitig auch extra minimiert werden in LOGIC) im rahmen des allgemein üblichen- erträglich.
 
Vor dieser Kaufentscheidung steh ich auch gerade. Mich würde daher ein
direkter Vergleich eines low budget- mit einem Mittelklasse-Interface wie
dem Apogee interessieren.
Also Hörbeispiele die unter gleichen Bedingungen aufgenommen wurden.
Und welche Rolle spielt das Interface überhaupt neben der Funktion als A/D
Wandler, z.B. bei der täglichen Arbeit in Cubase, Logic, Nuendo, Pro-Tools,
etc...? Wirkt sich das auf die Performance oder den (Live)Mix aus?
Ist ASIO in dieser Preisklasse gleich ASIO und hängt die Latenz eines
Interfaces hier mehr von der restlichen System-Performance ab?

Soviele Fragen...

Gruß, Pat
 
Pfaelzer":3flhk0y9 schrieb:
Das wird schwierig....und ersetzt nicht den Test mit dem eigenen Equipment, insbesondere was Kompatibillität mit dem bestehenden System angeht.

Das vielleicht nicht, ein A/B Vergleich kann einem ungeschulten Ohr aber möglicherweise die Unterschiede deutlicher machen und sich positiv auf die Sensibilität der Lauscher auswirken :-)

Pfaelzer":3flhk0y9 schrieb:
Was die Performance angeht, ist die Crux eher die Qualität des Asio-Treibers. Asio ist zwar Asio, unabhängig von der Preisklasse, aber die Qualität eines Treibers zeigt sich neben der Stabillität natürlich darin, wie gut und effektiv er die Systemressourcen einsetzt.

Ja, gemessen am Speicherhunger einiger VSTi's gibt es unter einem 32Bit XP aber leider nicht mehr sehr viele Ressourcen die einzusetzen sind ;-)
Aber schon richtig - die Treiber habe ich bei meiner Frage völlig außer acht gelassen. Ich denke hier führt eh kein Weg mehr an 64 Bit vorbei - aber die Plugin-Hersteller haben das (glaube ich) noch nicht so konsequent umgesetzt. Mal schauen wie sich der Markt nach der Einführung von W7 verhält.#

Aber ganz so eng sind die Grenzen mit einem 32Bit System trotzdem nicht - ich kratz jedenfalls selten am Limit (Intel Core2 @2.1Ghz, 3GB Ram mit lowbud Audio). Es sei denn man hantiert mit vollgeladener DAW noch in anderen Programmen..

Pfaelzer":3flhk0y9 schrieb:
[...]Wenn man mehr hört, sozusagen mehr und exaktere Informationen auf die Ohren bekommt, lässt sich auch exakter mischen; [...]
Je nach Qualitätssprung kann am Anfang sogar der Eindruck entstehen, es klänge alles schlechter...was daran liegt, dass EQs und Dynamics anders arbeiten, da die Menge und Güte von akustischen Informationen eben auch andere Wirkungsweisen der Klangveränderer nach sich zieht. Also nicht einen alten Mix aufrufen und den Wundersound erwarten!

Da kann ich mir was drunter vorstellen. Sehr schön erklärt :-) Vielen Dank!

Pfaelzer":3flhk0y9 schrieb:
Unterm Strich: Nur Versuch macht kluch.

Ja schon, aber erklär mal einer Frau, das es gar nicht schlimm ist, das der Urlaub storniert werden musste weil der Postbote gerade die gesamte Urlaubskasse für ein Päckchen kassiert hat. Sie sei jetzt schließlich stolze Besitzerin eines nagelneuen ADI-8 QS M von RME worauf jeder total neidisch ist ;-)

Nundenn... aber Urlaub oder "auch mal was zusammen machen" sind ja eh so Dinge die Frauen gerne mal völlig überbewerten...
Ich weiss ga nicht was die gegen Uckendorf hat.... am Strand vom Baggerloch hatten wir doch früher auch alle Spaß. Also erlisch... :-P

Danke nochmal für die Erklärung.
Gruß, Pat
 
Pfaelzer":1wqm6gpn schrieb:
Ähm, ich dachte eher an Latenzzeiten etc., die mit der Treiberqualität stehen und fallen....
Aber zum Thema Limit ankratzen durch Plugins: Lies doch mal hier

Ich dachte auch an die Latenzzeiten. Je mehr Spuren + Plugins ich verwende, desto höher muß ich die Asio-Puffer Größe einstellen, was zu einer verlängerten Latenz führt.

Trotzdem danke für den interessanten Link :-)
 
gitman":twuhfi4r schrieb:
hi !
und die latenz (kann software-seitig auch extra minimiert werden in LOGIC) im rahmen des allgemein üblichen- erträglich.

Hi,
wie äußern sich diese Latenzzeiten - hört man die???
Ich benutze das Teil auch sein ca. 1 Jahr mit einem Mac und bin extem zufrieden. Ich habe noch nichts gemerkt, was die Freude geschmälert hätte!
LG
V.
 
V-Mann":2u9ub0a1 schrieb:
wie äußern sich diese Latenzzeiten - hört man die???

Ich benutze das Teil auch sein ca. 1 Jahr mit einem Mac und bin extem zufrieden. Ich habe noch nichts gemerkt, was die Freude geschmälert hätte!

Hi,

die Latenzen (Verzögerungen) spielen nur dann eine Rolle, wenn Du ein VSTi "live spielen" willst.
Also immer dann, wenn Du z.B. über ein Midi-Keyboard mit dem Sound eines virtuellen Synthesizers (live!) spielst.
Oder wenn Du eine Gitarre über den Line-In einer Soundkarte durch ein Plugin wie z.B. GuitarRig leitest und das
Ergebnis sofort während des Spielens hören möchtest.

Der Effekt oder Klang eines VST's muss erst berechnet werden, daher dauert es je nach Systemleistung also eine
gewisse Zeit, bis das Ergebnis hörbar wird. Idealerweise spricht man hier über wenige Millisekunden.
Beim reinen Abspielen merkst Du in der Regel aber nichts davon.

So richtig gut bemerkbar machen sich diese lästigen Latenzen, wenn man aus irgendeinem Grund vom
Sound eines Plugins abhängig ist und zum Einspielen des nächsten Takes unbedingt diesen Sound
live spielen muss, während bereits 18 weitere Spuren mit noch mehr Plugins zugepflastert wurden.

Da helfen einem auch die teuersten Wandler von Apogee oder RME nicht weiter (sofern sie nicht durch eigene DSP' unterstützen).
Da helfen nur => schnelle CPU, viel RAM, noch schnellere Festplatten und beten :-P

pat
 
Nun,
je nach Interface und Treiber hast du in einem komplett neuen Projekt eine Latenz. Du sprichst ins Mikrophon und hörst dich verzögert im Kopfhörer. Da hilft ein schnellerer Rechner wenig...
Wenn du soviele Spuren und VST Instrumente hast, dass dein Rechner schlappmacht (wobei du extrem viele Spuren bräuchtest um deinen Rechner in die Knie zu zwingen; jedoch das mit nur wenigen VST-Instrumenten / PlugIns in Null-Komma-Nix geht) solltest du anfangen die MIDI-Spuren zu bouncen. Sprich: Die zu Echtzeit berechneten Instrumente in eine normale Audio-Spur umwandeln.

Grüße, Julian
 
Pat":18cdppyr schrieb:
V-Mann":18cdppyr schrieb:
wie äußern sich diese Latenzzeiten - hört man die???
...

Hi,

die Latenzen (Verzögerungen) spielen nur dann eine Rolle, wenn Du ein VSTi "live spielen" willst.
(...)
Oder wenn Du eine Gitarre über den Line-In einer Soundkarte durch ein Plugin wie z.B. GuitarRig leitest und das
Ergebnis sofort während des Spielens hören möchtest.
Hm,
also ich fand bisher die Latenz besonders störend, wenn ich bereits eine Audio-Spur aufgenommen hatte und dazu eine weitere Spur aufnehmen wollte. Da man das Aufgenommene vom Rechner erst sehr viel später hört, setzt man entsprechend später ein und es entsteht eine riesige, deutlich hörbare Verzögerung des Neuaufgenommenen.

Oder ist das etwas anderes? :?
 
kiroy":2sezq19q schrieb:
Oder ist das etwas anderes? :?
Nein, das ist die Latenz, nach der V-Mann gefragt hat. Aber anscheinden hat er die nicht, sonst hätte er sie gehört ;-)... (oder er hat sie zumindest nicht in dem Ausmaß).
Mit VST haben Latenzen nur in zweiter Linie zu tun, wenn überhaupt. Das sind dann "andere" "Latenzen".
 
Ab Logic Pro 8 gibt`s den Low Latency Modus -damit dürfte eigentlich gar keine Latenz mehr zu hören bzw. zu spüren sein...ausser beim Gesang, da bitte dann das Softwaremonitoring ausschalten - dann gibt`s halt den Hall erst beim Mix!

VG
Oli
 
the singin' ass":qmxr0bpb schrieb:
je nach Interface und Treiber hast du in einem komplett neuen Projekt eine Latenz. Du sprichst ins Mikrophon und hörst dich verzögert im Kopfhörer.

Ich hab nichts anderes gesagt, im ersten Absatz meines vorherigen Postings...

the singin' ass":qmxr0bpb schrieb:
Da hilft ein schnellerer Rechner wenig...

Das wär mir neu... Dann nenn doch mal ein (externes) Audiointerface in der Apogee Duet Preisklasse, das die Berechnung der VST's nicht ausschließlich der Workstation CPU überlässt. Und mit VST meine ich auch VST und nicht etwa die onboard Effekte des ein oder anderen externen Geräts.

kiroy":qmxr0bpb schrieb:
also ich fand bisher die Latenz besonders störend, wenn ich bereits eine Audio-Spur aufgenommen hatte und dazu eine weitere Spur aufnehmen wollte

Das habe ich anders formuliert ja auch schon geschrieben. Wenn man zu den bereits vorhandenen Spuren eine weitere Aufnehmen möchte, die möglicherweise selbst wieder durch ein oder mehrere VST's geleitet werden soll. Dann steigt mit zunehmender Systemauslastung die Latenz. Normalerweise hört man dabei allerdings nicht die bereits vorhandenen Spuren verzögert, sondern das, was man gerade neu einspielt, da zwischen dem tatsächlichen Zupfen an der Gitarrensaite und dem Erklingen am Lautsprecher etwas Zeit für das Durchschleifen durch den ASIO Signalweg und etwaige VST Berechnung benötigt wird. Das wird zu recht als extrem störend empfunden und ist in seiner Inakzeptanz in Etwa vergleichbar mit vom Handy auf Festnetz anrufen und sich selbst als Echo hören..

the singin' ass":qmxr0bpb schrieb:
Wenn du soviele Spuren und VST Instrumente hast, dass dein Rechner schlappmacht (wobei du extrem viele Spuren bräuchtest um deinen Rechner in die Knie zu zwingen; jedoch das mit nur wenigen VST-Instrumenten / PlugIns in Null-Komma-Nix geht) solltest du anfangen die MIDI-Spuren zu bouncen. Sprich: Die zu Echtzeit berechneten Instrumente in eine normale Audio-Spur umwandeln.

Ja, Bouncen wäre eine Möglichkeit. Ich kann mich damit aber nicht anfreunden, da es nachträgliche Änderungen viel zu umständlich bis unmöglich macht.
Daher hilft m.E. immer noch am besten ein schnellerer Rechner mit noch schnelleren Festplatten ;-) Letztere vor allem dann, wenn viele Audiospuren im Spiel sind.
 
ollie":36dlb71l schrieb:
Ab Logic Pro 8 gibt`s den Low Latency Modus -damit dürfte eigentlich gar keine Latenz mehr zu hören bzw. zu spüren sein...ausser beim Gesang, da bitte dann das Softwaremonitoring ausschalten - dann gibt`s halt den Hall erst beim Mix!

Ich muss hier mal korrektiv (ihr könnt auch gerne "klugscheißerisch" sagen) eingreifen.
Der Low Latency Modus in Logic hat absolut rein gar nix mit den Systemlatenzen zu tun. Der Low Latency Modus sorgt lediglich dafür, dass Plugins, welche eine Eigenlatenz mitbringen, temporär deaktiviert werden. Kannste selber testen, einfach mal 'n Adaptive Limiter auf 'ne Spur packen, dann Low Latency anschalten, schon wird der AD orange und tut nix mehr.
An der Gesamtsystemlatenz ändert sich dadurch aber wie gesagt nicht das kleinste Bischen.

Was den Gesang angeht, so ist der timingmäßig das unkritischste "Instrument", deshalb fallen leicht höhere Latenzen da an sich nicht so in's Gewicht - aber halt nur "an sich". Denn anders als die meisten anderen Instrumentengattungen hört der/die Sänger/in sich auch im Kopf. Wenn man da jetzt ein auch nur leicht verzögertes Monitorsignal hinzufügt, dann kommt's zu allerlei seltsamen Effekten wie Dopplungen, chorus-ähnlichem oder gar Phasenauslöschungen. Einigermaßen in den Griff kann man das bisweilen bekommen wenn man geschlossene Kopfhörer (mögen die meisten Sänger aber nicht) und eine relative hohe Monitorlautstärke benutzt. Hängt aber wirklich am allermeisten von der Person ab.

Oder man macht's eben für Gesang per Hardware-Monitoring. Auf den Software-Hall muss man deshalb aber auch nicht verzichten. Das geht dann so:
- Trockenes Signal per HW monitoren.
- Im Logic Software-Monitoring angeschaltet lassen.
- Im Rec-Modus den Kanalfader komplett runterziehen (Logic bietet ja separate Level für scharf- und nicht scharfgeschaltete Tracks an, sehr praktisch).
- Einen Pre-Fader-Send einrichten, den zu einem Hall der Wahl schicken.
-> Et voila! Trockenes Signal latenzfrei, Hall aus'm Rechner, perfekt (dem Hall machen die paar Millisekunden mehr an Predelay rein gar nix aus).


Und dann noch mal generell zum Thema Latenzen, weil's da ja einiges an Un- bzw. Halbwissen zu geben scheint (bitte nicht persönlich nehmen, kann man ja auch nicht unbedingt wissen).

In einem typischen, computerbasierten Studio in dem man gerne virtuelle Instrumente aber auch sowas wie Amp Sims spielt, fallen an den folgenden Stellen im Signalweg Latenzen an:

- Wandler der Soundkarte. Diese sind üblicherweise sehr klein, aber es können schon auch mal, In- und Output zusammengenommen, so 2-3ms werden. In den meisten Fällen sollten diese Wandlerlatenzen allerdings keine Rolle spielen.

- Verarbeitungspuffer der Software bzw. des Kartentreibers. Das ist die sog. Puffergröße, die man in irgendwelchen Voreinstellungen des benutzen Programms einstellen kann. Dazu gleich noch mehr.

- Die sog. "Safety Buffers" der Soundkarte. Im Übrigen etwas, von dem nicht so viele Leute zu wissen scheinen. Diese werden auch meist vom Hersteller nicht angegeben, nur wenige Firmen sind so vorbildlich wie bspw. RME, welche übrigens diesen Wert für ihre PCI/PCMCIA/ExpressCard-Modelle mit 64 Samples angeben. Für alles, was nicht PCI/PCMCIA ist, also speziell USB und FW, gelten fast immer mehr oder minder deutlich höhere Werte. Das können dann auch schon mal 256 Samples und mehr sein.

- Plugin-Latenzen. Gerade dynamische Plugins, speziell Limiter, fügen hier oft ziemlich enorme Werte hinzu, aber auch Impuls-Hallgeräte können ganz schön reinhauen. Dass diese Latenzen bei der Wiedergabe kompensiert werden hilft uns natürlich nicht weiter, wenn wir per Software-Monitoring aufnehmen wollen. Im Übrigen auch ein Grund, weshalb man auf einem Master-Out *niemals* derartige Plugins benutzen sollte, solange man noch im Aufnahmestadium ist (bzw. wenn doch, dann sollte das Programm eine Funktion wie Logics Low Latency Modus bieten).

So, auf einige dieser Latenzen haben wir natürlich Einfluss, und zwar auf zweierlei Art und Weise:
1) Einstellen der Puffergröße.
2) Erhöhung der Samplerate. Bei - na sagen wir mal - 96kHz sind 64 Samples halt schneller vorbei als bei 44.1kHz.

Was 1) angeht so benutzt man da den niedrigsten Wert, bei dem man knackfrei arbeiten kann und dennoch genug Leistung zur Verfügung hat. Logic arbeitet super mit kleinen Latenzen, Cubase, zumindest auf'm Mac, total scheiße, um es auf gut deutsch zu sagen. Sobald die Systemlast steigt, fummeln die meisten Cubase-Nutzer an den Latenzen rum, sprich, die werden tüchtig erhöht, so dass man in einem aktiven Mix kaum noch was per Software-Monitoring aufnehmen kann. Logic juckt das wenig, ich merke zwischen 64 und 512 Samples quasi keinen Unterschied hinsichtlich der Systemlast, bei Cubase ist das gravierend.

Hinsichtlich 2) kann ich nur sagen, dass flüssiges Arbeiten bei 96kHz echt nur auf Computern allerneuester Bauart möglich ist, gerade wenn viele Plugins verwendet werden (nur Audio aufzunehmen ist unkritisch). Da will man schon gerne mal 'n Quadcore Rechner haben, sonst lässt man's lieber gleich bleiben.

Nun endlich noch ein paar Bemerkungen hinsichtlich Latenz und Puffergrößen.
Die meisten Leute haben dann irgendwo mal gelesen (oder es auch ausgerechnet), dass 64 Samples bei 44.1kHz ca. 1.5ms entsprechen. Stimmt ja auch. Nur, was kaum jemand berücksichtigt: Sobald ich Audio-Softwaremonitoring betreibe, fällt diese Latenz gleich doppelt an, nämlich an Ein- wie Ausgang. Da sind wir dann schon bei 3ms.
Dann kommen die erwähnten Sicherheitspuffer dazu. Für die meisten gängigen USB/FW Interfaces ist 256 Samples anscheinend gar kein so unüblicher Wert. Das sind dann glatte 6ms dazu, egal wie sehr ich meinen Softwarepuffer runterschraube. Die ganz modernen FW/USB Interfaces können übrigens niedriger (und die Duet gehört dazu), aber unter 128 ist an sich nix (Ausnahme evtl. RMEs neuestes Teil, die Fireface UC).
Genau ermitteln lässt sich sowas übrigens nur durch eine analoge Messung, sprich, man jagt ein hart geschnittenes Signal einmal komplett durch die Software, führt den Ausgang auf den Eingang zurück und vergleicht's mit dem Original.
Bei meiner M-Audio FW-410 komme ich da bei 64 Samples auf eine Gesamtlatenz von knapp unter 10ms, der interne Sicherheitspuffer (an dem man absolut nix ändern kann) wird also vermutlich bei 256 Samples liegen, der Rest kommt wohl von den Wandlern. Damit liegt die, betagt wie sie ist, noch ziemlich gut im Rennen. Ähnliche Werte sind aber bspw. auch mit Native Instruments' Rig Kontrol zu erzielen. Die besten Werte auf dem FW-Markt bekommt man derzeit wohl von MotU, die können auf ca. 6-7ms Gesamtlatenz runtergedreht werden. Die Werte der Duet habe ich nicht im Kopf, sollte aber ähnlich sein.
Wie schon erwähnt, mit PCI oder PCMCIA/ExpessCard Interfaces lassen sich meist noch bessere Ergebnisse erzielen, außerdem ist es nach wie vor so, dass die Teile effizienter arbeiten, sprich, man eine (je nach Recher auch merkbare) höhere Leistungsausbeute hat.

Noch zu erwähnen wäre vielleicht, dass man sich schon mal vor Augen führen sollte, was diese Millisekunden denn im echten Leben bedeuten.
Um einen Meter zurückzulegen, braucht der Schall so um und bei 3ms (Extremtemperaturen und Unterwassergigs lassen wir jetzt mal aus dem Spiel). 10ms entsprechen also grob einer Entfernung von 3 Metern - und soweit vom Amp entfernt kann eigentlich jeder Gitarrist noch prima spielen.
Kommt natürlich noch der Meter (also weitere 3ms) dazu, der dann gerne mal zwischen Kopp und Monitoren liegt. Aber auch damit kommt man noch prima klar.
Für mich persönlich wird's bei zwei Dingen komisch:
- Latenzen über 15ms. Da fängt's dann an, sich irgendwie "zäh" anzufühlen. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen auf größeren Bühnen - 5-6 Meter sind eben doch schon ganz schön weit.
- Spiel über Kopfhörer. Klar die Latenz wird nicht größer (eher kleiner, da der Meter zwischen Monitor und Ohr fehlt), aber, anders als wenn ich 3 Meter vom Amp weg stehe, kommt hier kein Raumeindruck hinzu. Das fühlt sich dann doch bisweilen einfach eigenartig an. Das Spielgefühl sagt, dass der Amp weiter weg sein sollte, das Ohr hat aber ein furztrockenes, absolut raumloses Signal. Komische Sache. Ein bischen Hall kann da manchmal helfen, aber ab und an ist's irgendwie doch einfach seltsam.

Wie dem auch sei, ich kann mit 10ms irgendwie ganz gut leben, ab 5ms und darunter sollte Software-Monitoring selbst für Drummer machbar sein (deren Kopf sich ja meist auch ca. 'n Meter vom Instrument entfernt befindet, also kennen die 3ms bereits).

Gruß
Sascha
 
Pat":2atm7jyc schrieb:
Das habe ich anders formuliert ja auch schon geschrieben. Wenn man zu den bereits vorhandenen Spuren eine weitere Aufnehmen möchte, die möglicherweise selbst wieder durch ein oder mehrere VST's geleitet werden soll. Dann steigt mit zunehmender Systemauslastung die Latenz.

Das stimmt so leider gar nicht. Siehe mein letztes Posting.
Systemlast hat mit Latenz nix zu tun. Kleinere Latenzen können zwar eine höhere Systemlast bedingen, aber dann bricht dein System schneller zusammen, es gibt Knackser und dgl. Die Latenz bleibt aber absolut gleich.

- Sascha
 
Hi,

um zur Ausgangsfrage zurückzukommen:
Es ist schick, jo, aber für den genannten Zweck, zum Ideen Aufzeichnen, wohl zu schade. Ich vermute mal, du willst Gitarre und Gesang aufnehmen? Gerade bei Gitarrenaufnahmen ist die Qualität der A/D Wandlung so ziemlich das Letzte was du wahrnehmen wirst. Und diese Qualität, für die Apogee bekannt ist, ist das einzig zugkräftige Kaufargument.

Man kann Qualität zwar messen, aber nicht immer hören :-)
 
Du bist natürlich nicht blöd, was deine Exkurse zu diversen Themen schon bewiesen haben :-)

Falls du das aber wirklich hörst, wäre ich an wave-files aus vertrauenswürdiger Quelle interessiert, die das belegen. Aber bitte als Blindverkostung :-)
 
Sascha Franck":m1ui57uh schrieb:
Systemlast hat mit Latenz nix zu tun. Kleinere Latenzen können zwar eine höhere Systemlast bedingen, aber dann bricht dein System schneller zusammen, es gibt Knackser und dgl. Die Latenz bleibt aber absolut gleich.

Streng genommen hast Du recht - aus pragmatischer Sicht ist aber beides eng miteinander verzahnt und so geht die Latenz Hand in Hand mit der Systemlast...

Sascha Franck":m1ui57uh schrieb:
Das stimmt so leider gar nicht. Siehe mein letztes Posting.

...weil man die Puffergröße erhöhen muß um bei größerer Last die Knackser zu vermeiden, mit dem Ergebnis einer höheren Latenz.
Diesen Satz habe ich in meinem Posting aber nicht erwähnt, was zugegebenermaßen als Nachlässigkeit einzustufen ist :oops:
Vielleicht weils für mich schon selbstverständlich die ASIO Puffer zu erhöhen wenns voll wird... Hachja...
So richtig falsch war meine Aussage also nicht - nur unvollständig ;-)
 
Mal zur Wandlerqualität der Duet: Ich weiß wirklich nicht, ob man da tonal jetzt unbedingt wirklich viel wahrnehmen wird, speziell im E-Gitarrenbereich. So'n typischer Speaker macht halt ab 5-6 kHz ziemlich dicht, ab 10 kHz ist im Prinzip kein Nutzsignal mehr da, auch keine Obertöne. Der Freuquenzbereich sollte also hier nicht wirklich das Thema sein.
Anders sieht's natürlich bei anderen Instrumenten aus, die mehr Höhen- und Obertongehalt mitbringen. Mir persönlich ist das schnuppe, denn lange Jahre des Marshall-Spielens (zusammen mit undisziplinierten Drummern) haben eindeutig ihre Spuren hinterlassen, aber da kann man dann schon was wahrnehmen.
Und wiederum anders sieht's aus, wenn's um Dynamik geht, das ist nämlich der Bereich, wo billige Wander ziemlich abkacken. Ist meiner Meinung nach viel eher als die "Frequenzausbeute" dafür zuständig, dass man bei besseren Wandlern den sprichwörtlichen Vorhang weggezogen zu meinen bekommt. Aber auch hier sind eigentlich alle Karten der mehr oder minder namhaften Firmen vertrauenswürdig. Sprich, man kann mit einer MotU, RME, Presonus oder dgl. genauso gut professionelle Aufnahmen hinlegen.
Im Gesamtkontext werden ja eh die wenigsten von uns in einem Umfeld arbeiten, welches der Wandlerqualität der Duet Rechnung trägt. Wer hat schon 'ne perfekt abgestimmte Abhöre in einem dafür hergerichteten Raum, die passenden Mics und Preamps, etc.?
Für mich persönlich steht bei einem moderaten Aufnahme-Setup dann auch eher der Komfort im Vordergrund. Und da kann man nix anderes sagen, als dass so 'ne Duet einfach scheiße ist, speziell eben im Vergleich mit den anderen Kandidaten. Diese komische Kabelpeitsche macht eben alles andere als einen "road-ready" Eindruck, der eine (einzige) Button trägt gewiss auch nichts positives bei. Da sehe ich schon die Duet vom Tisch rutschen, weil man im Eifer des Gefechts mal am Gitarrenkabel zieht... neenee, das ist mal wirklich nix. Da haben MotU, RME und Konsorten deutlich mehr zu bieten, solide am Gehäuse verschraubte XLR/Line/Inst.-Ins und Kopfhöreranschlüsse - die M-Audios haben sogar 2 unabhängige Kopfhörer-Outs, was ganz ausgezeichnet ist, wenn man mal zu zweit irgendwas aufnehmen will.
Ich würde jedenfalls immer zu letzeren greifen, speziell dann, wenn ich nicht gerade mit Quincy Jones zusammenarbeite (was ehrlich gesagt gar nicht so oft vorkommt...).

- Sascha
 
Pat":3la6yxdr schrieb:
...weil man die Puffergröße erhöhen muß um bei größerer Last die Knackser zu vermeiden, mit dem Ergebnis einer höheren Latenz.
Diesen Satz habe ich in meinem Posting aber nicht erwähnt, was zugegebenermaßen als Nachlässigkeit einzustufen ist :oops:
Vielleicht weils für mich schon selbstverständlich die ASIO Puffer zu erhöhen wenns voll wird... Hachja...

Wie gesagt, unterschiedliche Sequenzer handhaben das streckenweise extrem anders. Merkbar ist die höhere Last niedriger Latenzen bei eigentlich allen, störend wird's aber nur bei einigen. Cubase, obwohl einer *der* Marktführer, schlägt sich hier wirklich extrem schlecht, wobei die Windows-Version noch etwas besser abschneidet als die Mac-Variante, das geht da nämlich wirklich gar nicht (ist im Übrigen auch wohlbekannt). Logic ist da (vorausgesetzt es läuft erst einmal, was auch nicht selbstverständlich ist...) ganz anders, da habe ich auf meinem ollen 2.4GHz Macbook vielleicht 2-3% mehr Leistungsausbeute, wenn ich von 64 auf 512 Samples umschalte, folglich lasse ich das eigentlich bleiben. Kandidaten wie Sonar und Reaper liegen irgendwo dazwischen, punkten allerdings mit extrem guter Multicore-Unterstützung (speziell Reaper) - naja, usw usf.
Insbesondere wenn man mit Windows arbeitet, fallen die Kartentreiber dann noch mehr oder minder deutlich ins Gewicht. RME, MotU und vielleicht noch M-Audio liegen da im erschwinglichen Bereich ziemlich weit vorne (wer's sich leisten kann, sollte vielleicht 'ne Lynx kaufen) - und den Unterschied merkt man dann doch. So'ne Soundblaster über ASIO4All angesteuert kackt dann doch schnell ab. Auf Macs (besonders denen neuer Bauart, also alle Intel-Kisten), sind die Unterschiede nicht so gravierend, anscheinend ist's etwas einfacher, Soundkarten CoreAudio-kompatibel zu gestalten als ASIO-Treiber zu programmieren.

Gruß
Sascha
 
Sascha Franck":17dt6syt schrieb:
ollie":17dt6syt schrieb:
Ab Logic Pro 8 gibt`s den Low Latency Modus -damit dürfte eigentlich gar keine Latenz mehr zu hören bzw. zu spüren sein...ausser beim Gesang, da bitte dann das Softwaremonitoring ausschalten - dann gibt`s halt den Hall erst beim Mix!

Ich muss hier mal korrektiv (ihr könnt auch gerne "klugscheißerisch" sagen) eingreifen.
Der Low Latency Modus in Logic hat absolut rein gar nix mit den Systemlatenzen zu tun. Der Low Latency Modus sorgt lediglich dafür, dass Plugins, welche eine Eigenlatenz mitbringen, temporär deaktiviert werden. Kannste selber testen, einfach mal 'n Adaptive Limiter auf 'ne Spur packen, dann Low Latency anschalten, schon wird der AD orange und tut nix mehr.
An der Gesamtsystemlatenz ändert sich dadurch aber wie gesagt nicht das kleinste Bischen.

Was den Gesang angeht, so ist der timingmäßig das unkritischste "Instrument",Gruß
Sascha

1) ja -> Fakt ist, in der Regel benötigt man keinen LLM. Ich hab den nur benötigt für songs, die ich von meinem Altsystem (Yamaha MD8) via Midi Clock ins Logic überspielt habe und nachher Spuren ergänzt habe.
Bei Neuaufnahmen steht das Ding auf "off". Da kann ich komplette Settings in den Kanal legen und er braucht keinen LLM, weil keine Latenz spürbar.

2) jein -> mein Erfahrungswert ist, dass bei lfd. Softwaremonitoring sich die hörbar Stimmverdopplunbg wie ein ganz breiter Choruseffekt anfühlt. Deshalb wird trocken aufgenommen.

Den Rest les ich mir wann anders durch.....wenn es die Zeit wieder zulässt....
Grüße
Oli
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten