Austausch Telebridge - Erfahrungen

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erniecaster

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Hallo!

Im Moment denke ich darüber nach, eine Tele zu kaufen.

Problematisch ist für mich die Bridge. Diese historisch korrekten drei Saitenreiter für sechs Saiten und die damit verbundene bescheidene Oktavreinheit sind allerdings nichts für mich.

Nun kostet so eine Austauschbridge ja nicht die Welt. Aber wie verändert sich der Sound bei einem Austausch von "historisch korrekt" auf "zeitgemäß"? Es wäre einfach blöd, eine gut klingende aber für mich unbrauchbare Tele zu kaufen, umzubauen und dann feststellen zu müssen, dass nach dem Umbau die Geige ein lahmer Gaul ist.

Wer hat schonmal von drei Reiter auf sechs Reiter umgebaut und kann von seinen Erfahrungen berichten?

Gruß

erniecaster
 
Tag,
ich hab´zwar auch die kompensierten Messingtonnen drauf, womit die Einstellung der Oktavreinheit wirklich kein Problem ist, aber letztlich habe ich nur aus optischen Gründen auf diese Bridge gewechselt.
Meine Tele hatte vorher 6 Einzelreiter wie die Seafoam vom Uli und wenn beide Bridges jeweils von guter Qualität sind, hör zumindest ich keinen wirklich kriegsentscheidenden Unterschied.
Sah mir einfach nur zu modern aus.

grüße
MIKE
 
Ich hab bislang, wenn auch immer umgerüstet auf die klassische Tele Bridge mit 3 kompensierten Doppelreitern. Keinerlei Probleme mit der Oktavreinheit bei Nutzung von dünneren Saiten. Das einzige Manko - wenn man gewohnt ist, den Handballen direkt auf der Bridge aufzulegen stören ein wenig die hochgezogenen Kanten der Bodenplatte. Von Gotoh gibts auch welche ohne diese Kanten. Brauchte man eh nur um den berüchtigten 'Aschenbecher' zu montieren.

Empfehlenswert ist z.B. die Wilkinson Vintage Tele Bridge. Gibts für knapp über 30 Taler. Hier sieht man gut die kompensierten Messing Doppelreiter:

3avc-m9.jpg


Von Göldo, bzw. Rockinger gibt es kompensierte Messing Doppelreiter (Harmony Saddles) auch zum nachrüsten. Funktioniert auch.
 
Hallo zusammen!

Danke für die sicherlich gut gemeinten Antworten. Das ist alles sicherlich interessant und richtig und ich möchte keinem von Euch ans Bein pinkeln.

Es beantwortet aber alles nicht meine Frage:

Wie stark verändert sich der Sound bei einem Umstieg vom "Drei-Reiter-Steg" auf einen "Sechs-Saiter-Steg"?

Antworten hätte ich gerne von Menschen, die genau diesen Umbau vorgenommen haben.

Danke.

Gruß

erniecaster
 
Moin Ernie,

manchmal bist Du aber schon ein wenig schräg, oder?
Genau diese Frage hat 7enderman doch beantwortet, wenn auch umgekehrt. Oder meinst Du das macht einen Unterschied?

Schöne Grüße
Ralf
 
Hi Matthias,

ich habe es umgekehrt gemacht: Ich hatte eine Bridge mit 6 Einzelreitern und habe dann relativ aufwendig auf 3 Compensated Brass Saddles umgebaut bzw. umbauen lassen. Mit dieser Operation ging allerdings auch ein PU-Tausch einher, daher kann ich es jetzt nicht 100% sagen. Aber für hatte die Gitarre hinterher mehr Draht und den entscheidenden Anteil an "mehr Twang", also genau den Sound den man z.b. für Countrylicks braucht. Gerade die Pedaltone-Geschichten klingen seitdem viel schöner. Ich bilde mir ein, die Gitarre hat seitdem mehr Twang. Schwierigkeit wird sein, dass die Bridge mit 6 Einzelreitern andere Bohrungen hat, als der normale Ash-Tray. Ich würde die allerdings die klassische Telebridge empfehlen, auch wenn ich es wissenschaftlich jetzt nicht belegen kann.

LG, Alex
 
Hi Ralf,

taschakor":1340hdyl schrieb:
manchmal bist Du aber schon ein wenig schräg, oder?
Genau diese Frage hat 7enderman doch beantwortet, wenn auch umgekehrt. Oder meinst Du das macht einen Unterschied?

Ja, schräg bin ich schon - in diesem Fall habe ich aber tatsächlich nicht richtig gelesen. 7enderman hat in der Tat die Frage aus seiner Sicht beantwortet.

Über weitere Erfahrungsberichte freue ich mich dennoch.

Gruß

erniecaster
 
Al":a1hjkayv schrieb:
Hi Matthias,

ich habe es umgekehrt gemacht: Ich hatte eine Bridge mit 6 Einzelreitern und habe dann relativ aufwendig auf 3 Compensated Brass Saddles umgebaut bzw. umbauen lassen. Mit dieser Operation ging allerdings auch ein PU-Tausch einher, daher kann ich es jetzt nicht 100% sagen. Aber für hatte die Gitarre hinterher mehr Draht und den entscheidenden Anteil an "mehr Twang"

:facepalm:

Was von den zwei Umbauten war denn da wohl derjenige, der den Sound stärker beeinflusst? Manchmal glaub ich's einfach nicht...

Ich habe meine Tele von einer 6-Reiter-Bridge moderner Bauart auf die klassische 3-Reiter-Bridge umgebaut. Soundunterschied gleich Null. Obwohl ich sogar die Pickups drin gelassen habe...;-)

Ich würde das wieder mal unter Voodoo einsortieren. Wer das Gegenteil behauptet möge den Blindbeweis antreten. Ich erinnere nur an das Pipper-Jäger-Waterloo, das Walter, Rübe und die anderen in Sachen Böckchen zelebriert haben.

Da würd ich lieber zwei Bier mehr trinken, das beeinflusst den Sound mehr ;-)
 
Dass für sowas ein Fass aufgemacht wird... tststs... wenn unkompensierte Telebridges so mies wären, wär die klassische Telecaster in den 50er nich so ein Erfolg geworden. Um die Problematik der Oktavreinheit wusste man damals schon. Leo hat sich nicht drum gekümmert und die Bretter gingen dennoch weg wie geschnitten Brot.

Und die Musik war damals sogar besser! ;-)
 
Sascha´s Strat":n84u5cap schrieb:
Dass für sowas ein Fass aufgemacht wird... tststs... wenn unkompensierte Telebridges so mies wären, wär die klassische Telecaster in den 50er nich so ein Erfolg geworden. Um die Problematik der Oktavreinheit wusste man damals schon. Leo hat sich nicht drum gekümmert und die Bretter gingen dennoch weg wie geschnitten Brot.

:top:


Ich bin mit meinen drei Messingröllchen ganz zufrieden und würde sie auch gar nicht austauschen wollen.

Aber das wollte der Erni ja gar nicht wissen. :-D
 
Hi Erniecaster,

ich habe den Umbau sogar 2-mal gemacht bei eine Fender deluxe Tele mit diMarzio Area T's. Von Fender 6-Bridge mit dicken Böckchen zu compensated Glendale mit dreien und wieder zurück auf 6 Reiter, allerdings die oldschool Version. Ich fand den Sound auch subjektiv etwas twangiger, allerdings brummten die Pickups wegen der magnetischen Stahlplate der Glendale Bridge. Das war dann auch keine Option, Noiseless Pickups wieder zum Brummen zu verhelfen.
Der Soundunterschied war dann beim Rückbau auch nicht so gravierend, im Gegenteil, das Spielgefühl beim Auflegen der Hand und die allgemeine Haptik waren deutlich angenehmer. Der Wechsel der Pickups von Fender zu Dimarzio hatte wesentlich grössere Auswirkungen.
Ich spiele das gute Stück jetzt so seit 3 Jahren und es wird so bleiben. Kurz, eine gut klingende Tele wird das auch nach dem Umbau noch sein, vielleicht kommt es dir anders vor, wahrscheinlich aber nur die erste Woche, dann hast du dich dran gewöhnt. So erging es mir.
Gruss, Shima
 
therealmf":3mme8dj5 schrieb:
Al":3mme8dj5 schrieb:
Hi Matthias,

ich habe es umgekehrt gemacht: Ich hatte eine Bridge mit 6 Einzelreitern und habe dann relativ aufwendig auf 3 Compensated Brass Saddles umgebaut bzw. umbauen lassen. Mit dieser Operation ging allerdings auch ein PU-Tausch einher, daher kann ich es jetzt nicht 100% sagen. Aber für hatte die Gitarre hinterher mehr Draht und den entscheidenden Anteil an "mehr Twang"

:facepalm:

Was von den zwei Umbauten war denn da wohl derjenige, der den Sound stärker beeinflusst? Manchmal glaub ich's einfach nicht...

Ich habe meine Tele von einer 6-Reiter-Bridge moderner Bauart auf die klassische 3-Reiter-Bridge umgebaut. Soundunterschied gleich Null. Obwohl ich sogar die Pickups drin gelassen habe...;-)

Ich würde das wieder mal unter Voodoo einsortieren. Wer das Gegenteil behauptet möge den Blindbeweis antreten. Ich erinnere nur an das Pipper-Jäger-Waterloo, das Walter, Rübe und die anderen in Sachen Böckchen zelebriert haben.

Da würd ich lieber zwei Bier mehr trinken, das beeinflusst den Sound mehr ;-)

Dann trink du mal dein Bier statt hier rumzublöken ;-) Ich kann nur sagen, wie es sich für mich ausgewirkt hat. Ich denke auch, dass der PU-Tausch den größeren Anteil hatte. Nichts desto trotz hatte ich im Vorfeld eine Menge verschiedene Teles gespielt, mit verschiedenen Konfigurationen usw. und die mit den drei Reitern, klangen für mich immer mehr so wie ich mir eine Tele vorstelle. Alles rein subjektiv. Ich bin eigentlich sehr pragmatisch bei so Sachen und höre auch nicht das Gras wachsen. Allerdings ist meine Tele speziell für mich gebaut worden, daher wollte ich sie auch genauso haben, wie ich sie mir vorstelle.

LG, Alex
 
Sascha´s Strat":24yb6zix schrieb:
Dass für sowas ein Fass aufgemacht wird... tststs... wenn unkompensierte Telebridges so mies wären, wär die klassische Telecaster in den 50er nich so ein Erfolg geworden. Um die Problematik der Oktavreinheit wusste man damals schon.

Früher hat man auch keine Mädchensaiten gespielt - das Problem der Oktavreinheit in Verbindung mit klassischen Reitern liegt ja eher an den dünnen Saiten, vor allem aber an der G-Saite.

Ich denke auch nicht, das man gewaltige Unterschiede hört, ob nun 3, oder 6 Reiter, zumindest nicht bei gleichwertigen Material - mir selbst ist da bislang auch noch nix aufgefallen beim Wechsel. Die Saiten durch den Korpus geführt (String Through), oder direkt an der Bridge befestigt kann schon eher soundbeeinflussend sein!

Matthias nimm das, was dir optisch am besten gefällt und auch vom Handling her am besten passt. Ich kenne einige Leute, die eine modernere Steg-Variante gewählt haben, weil eben die hochgezogene Kante der klassischen Tele Bridge beim Auflegen des Handballens gestört hat.
 
Moin Ernie,

ich hab' bei 'ner ollen Tokai Breezysound mal von 6 Einzelreitern auf 3 Messingreiter umgebaut.
Soundunterschied gleich null.
Ich glaube, Du solltest lediglich darauf achten, dass du keine recycelte Weißblechdosenbridge benutzt.
Stahl oder Messing sollte es m.E. schon sein.

Die Wilkinson Bridge ist allerdings auch mein Favorit. Preisgünstig, oktavrein und absolut klöterfrei.
Ich hab's nicht so mit den vielen Madenschräubchen, wo sich irgendeine immer irgendwie verstellt.
 
Vor 60 Jahren war die Fischdosenbrücke vermutlich letzter Stand der Technik. Seitdem wird sie als „historisch korrekt“ und „klanglich unübertroffen“ bis aufs Blut verteidigt von den Hütern des Grals.
Wie gut, dass diese Träumer nichts zu sagen haben in der Automobilindustrie. Sonst würden wir heute noch historisch korrekt mit VW Käfern, Brezelfenster und 30 PS durch die Gegend zuckeln.

Bei meinen diversen Versuchen mit der Tele war diese Fischdose aus der Steinzeit das erste, was rausgeflogen ist.
Ersetzt habe ich es grundsätzlich entweder mit der massiven, verchromten Messingbrücke von Gotoh oder jener ähnlichen von Wilkinson. Beide mit 6 Reitern.

Man wird nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich jetzt über Klangunterschiede berichte. Es gibt keine. Das Gegenteil möge man mir in einem Blindtest beweisen. Traut sich natürlich keiner.

Tausch die Brücke aus und gut isses. Wie es vorher geklungen hat, kann sich dein Ohr ohnehin nicht merken. Es hat leider keinen Speicher.

Tom
 
Klangunterschiede berichte. Es gibt keine. Das Gegenteil möge man mir in einem Blindtest beweisen. Traut sich natürlich keiner.

Hm.... wenn ich mir alle Antworten so durchlese schreiben doch alle bis auf einen das es keine Unterschiede gibt.
Wer sollte sich da also was genau trauen ?
 
7enderman":2cb098h1 schrieb:
Klangunterschiede berichte. Es gibt keine. Das Gegenteil möge man mir in einem Blindtest beweisen. Traut sich natürlich keiner.

Hm.... wenn ich mir alle Antworten so durchlese schreiben doch bis auf einen das es keine Unterschiede gibt.
Wer sollte sich da also was genau trauen ?

Jetzt sei doch nicht so...da müsste der arme Tom ja einfach schreiben "Ich habe nix besonderes hinzuzufügen, alle anderen haben recht"...das geht doch nicht... :cool:
 
Hallo zusammen!

Hintergrund der ganzen Nummer ist die Squier Classic Vibe, die den traditionellen Steg hat. Ich lege sehr viel die rechte Hand auf den Steg auf und das ist bei diesen Stegen und für mich unangenehm.

Die Squier habe ich mir jetzt sehr mutig bei Thomann bestellt (und freue mich auf die Serienstreuung). Wenn die Gitarre brauchbar ist, wird sie ein wenig modifiziert.

Ich werde selbstverständlich berichten. Bis dahin schonmal vielen Dank für eure Erfahrungsberichte.

Gruß

erniecaster
 
erniecaster":2p373zck schrieb:
Die Squier habe ich mir jetzt sehr mutig bei Thomann bestellt (und freue mich auf die Serienstreuung). Wenn die Gitarre brauchbar ist,... [snip!]

Meine Damen und Herren!
Ich nehme Ihre Wetten entgegen!

;-)

Viele Grüße,
woody
 
Hallo!

Woody":28423hcw schrieb:
erniecaster":28423hcw schrieb:
Die Squier habe ich mir jetzt sehr mutig bei Thomann bestellt (und freue mich auf die Serienstreuung). Wenn die Gitarre brauchbar ist,... [snip!]

Meine Damen und Herren!
Ich nehme Ihre Wetten entgegen!

Herr Thomann hat den Karton schon gepackt. Am Freitag sollte die Geige bei mir sein und ich habe das WE, um sie in aller Ruhe erst einmal zuhause und danach ggf. laut im Probenraum zu probieren. Dann werde ich berichten.

Ich habe ja vor einigen Tagen eine wirklich brauchbare Tele in den Händen gehalten, meine anderen Gitarren tun auch, was sie tun sollen - es wird schon schwer für die Squier aber ich gehe da sehr offen an das Experiment heran.

Gruß

erniecaster
 
... und wenn Du keine wirklich Schlechte erwischst, wirst Du begeistert sein. Vielleicht mal die bililgen und zu leichten Plastikknöppe auf den Potis tauschen und dann erstmal geniessen.

Meine 52ri-Tele hat mich jedenfalls ne Menge Arbeit gekostet bis sie so spielte wie sie sollte, die CV war "out of the box" perfekt. Ich finde die CV keinesfalls schlechter, nur "anders" und habe beide gleich oft in den Griffeln.

Wenn man bedenkt, daß die 52ri 5x soviel kostet ...

Viel Spaß mit der CV
Andreas
 
Ich habe beides ausprobiert und mir gefiel der Klang der Doppelreiter besser, weil markanter und authentischer. Ich bilde mir ein, dass der Klang etwas kompakter, dichter und fetter rüberkam, vor allem auf dem Steg-PU. Der Hals-PU wurde dagegen etwas weniger transparent, bedeckter und klang weniger nach Strat als mit Einzelreitern. Dieses Raunen beim Saitenziehen verschwand nahezu.

Ich hatte zudem die geraden Doppelreiter wie oben abgebildet versucht und die Wilkinson Brücke mit den angeschrägten Reitern - die letztere war eindeutig der Sieger. Die hier:

5071_1lg.jpg


Ich kann mir vorstellen, dass die Ergebnisse von Gitarre zu Gitarre sehr unterschiedlich ausfallen können.
 

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