Billigstrat - aber Oho; Anspieltip

A

Anonymous

Guest
Heute morgen war ich mal im Musicstore Köln und habe mich durch die bezahlbare Stratabteilung gespielt. Fast alles was mir interessant erschien habe ich mal eingestöpselt und probeklingen lassen. Da hat mich die Mex. Standard schon irgendwie beeindruckt ...
... bis mir dieses Schätzchen hier in die Hand fiel. Ich war wirklich begeistert. Was auf dem angegebenen Link so unscheinbar aussieht ist in Wirklichkeit ein wirklich vintage anzusehendes und vor allem zu spielendes Instrument.

- Einteiliger herrvorragend präzise gearbeiteter Hals.
- Sauber und wertig verarbeiteter Body.
- Perfekt klingende PUs
- Mintfarbenes, mehrschichtiges Schlagbrett
- Angenehmes Gewicht und herrlich anschmiegsam fĂĽr Hand und Bauch ;)

Ich hätte die Strat glatt mitgenommen wenn ich nicht so viel "Zeugs" zu Hause herumstehen hätte.

Wenn mal jemand in den MS geht: Unbedingt dieses Billigteil ausprobieren!!!
 
Ich hatte bis vor kurzem eine SX 57er vintage Strat.
Die wĂĽrde ich auch weiterempfehlen.
Billig ist nicht automatisch kacke.
 
Spanferkel":1rk1mtls schrieb:
....
Billig ist nicht automatisch kacke.

FĂĽr Manche hier schon ;-)
Für Manche ist das nur Müll und daher ein Ausdruck der Wegwerfmentalität.


SCNR
:-D

So, um wieder In-Topic zu kommen:
bei den Billigteilen sollte man aufpassen, ein handverlesenes Exemplar zu nehmen, denn die Serienstreuuung ist da zuweilen erheblich und von klanglich totem Holz bis zur Klasseklampfe ist oft alles inkl. jedweder Zwwischenstufe vertreten.

Die PUs sind fast immer recht preiswerte Teile mit keramischem Balkenmagneten, aber auch so ein PU kann klasse klingen, es braucht nicht immer AlnicoII/III/IV/V-Einzelmagnete fĂĽr guten Klang.
Er klingt vielleicht nicht 100% wie eine 60-Strat/Tele/wasauchimmer, aber das ist ja noch kein zwangsläufiger Gegensatz zu "klingt gut".

Wie gesagt, ausprobieren, selbst entscheiden. Passt (wie jede Binsenweisheit) so gut wie immer. ;-)

Tschö
Stef
 
Hi Jummie,

ich hab das schon oft hier geschrieben und bin ja auch bekannt dafür - es gibt auch unter den Low Budget Gitarren richtige Schätzchen. Man muss sie halt nur finden und dann auch mögen ;-)

Noch nicht so lange her hatte ich ne saubillige (99 Euro!) Squier Bullet RW Strat in Händen die ihre 25x so teure US Schwestern die links und rechts daneben hingen mächtig das fürchten lernte - die war wirklich klasse und hatte selbst mit den 2 Dollar Pickups schon nen geilen offenen Ton. Hab sie trotz des hohen Gewichts von etwa 3,6 Kilo sofort mitgenommen. Heute ist ein GW Mitglied sehr glücklich damit und es ist seine Hauptgitarre geworden.
 
Irgendwann in den 90ern musste Fuji Gen (ansonsten bekannt für erste Qualität) im Auftrage von Fender betont billige Strats (Squier Japan) herstellen. Sie beginnen mit einem O oder P in der Seriennummer.

Die Bodies waren aus Spanplatte, Schichtholz, Plywood, wie man will. Die Pickups waren von der billigen Sorte. Die Gesamtqualität der Fertigung war aber gewohnt gut.

Ich habe mal eine solche Gitarre erwischt und war sehr angetan. Der Sound war nicht 50er oder 60er (falls es so was überhaupt gibt). Es war Strat, laut, knallig, rau, Rock ´n Roll.

Als ich dann feststellte, dass der Body aus Heimwerkermaterial war, habe ich das Ding tief enttäuscht verkauft.

Manchmal ist man wirklich ein Idiot. Ich hätte sie behalten sollen.

Hör auf dein Ohr und wenn dir gefällt, was du hörst, wenn alles andere auch stimmt, dann scheiß auf den ganzen Voodoo, das „Klangholz“, den „Classic Vibe“, die bei Vollmond gewoundeten Pickups und die 100jährige Lufttrocknung……Spanplatte kann „die“ Erleuchtung sein.

Tom
 
Wäre schön wenns ne Tele wäre, denn sowas such ich derzeit eher wobei ich den Steg Singlecoil eh ausbauen würde um gegen nen Shadow SH661 ersetzen. Naja Hard Rock und Metal mit ner schnee weissen Tele mit schwarzem Pickguard und Maple Griffbrett, Hach was eine geile Vorstellung.
 
Hi, hab vom Thommy hier aus der GW einen J&D LP Kopie getauscht, bis auf die Elektronik/Schalter ist die echt gut! OK, über die Pickups könnte man noch etwas machen, aber für die 300 Ocken NP echt ein gutes Instrument. besser als die meißten Epiphones
 
little-feat":21jugrn8 schrieb:
Als ich dann feststellte, dass der Body aus Heimwerkermaterial war, habe ich das Ding tief enttäuscht verkauft.

Manchmal ist man wirklich ein Idiot. Ich hätte sie behalten sollen.

Hör auf dein Ohr und wenn dir gefällt, was du hörst, wenn alles andere auch stimmt, dann scheiß auf den ganzen Voodoo, das „Klangholz“, den „Classic Vibe“, die bei Vollmond gewoundeten Pickups und die 100jährige Lufttrocknung……Spanplatte kann „die“ Erleuchtung sein.

Tom

...das ist eben das Problem, es stimmt eben nicht alles. Sperrholz entspricht eben nicht dem Wunschdenken der meisten Gitarristen, auch wenn es überhaupt keine Rolle spielt. Das ist wie Modeschmuck. Sieht toll aus, erfüllt total seinen Zweck aber hinterlässt trotzdem bei den meisten einen faden Beigeschmack.
Alle menschlichen Sinne spielen bei der Beurteilung eines "Schätzchens" eine große Rolle und seien sie noch so überflüssig und zweckfremd.

Volle Zufriedenheit kann sich m.E. erst wirklich einstellen, wenn alle, auch noch so blödsinnig anmutenden , Faktoren stimmen. Dazu zählt eben auch die Holzbeschaffenheit einer E-Gitarre, auch wenn sie überhaupt nichts mit der Funktion als solche zu tun hat. Ignoriert man diese Sachlage, macht man sich m.E nur selbst was vor.

Also Tom, ich glaube Du hast alles richtig gemacht! ;-)
 
Ja, dann bin ich heute morgen noch einmal Testen gewesen.
Die Strat gefällt mir immer noch sehr gut. Sie fällt sowohl vom Sound, als auch von der Haptik her genau in mein Beuteschema ...
O.k., es steht nicht 7ender drauf ... :shrug:

Warum ich das jetzt hier noch einmal schreibe:
Nun, es könnte ja sein, dass der Ein oder Andere hier das Instrument probespielt und bemerkt, dass die 6. Saite tot ist. Ja, sie ist bei dem ausgestellten Demoinstrument tot. Die Ursache dürfte aber schnell zu finden sein. -Das nur bevor jetzt darüber abgelästert wird.-
Den Verkäufer interessierte das übrigens nicht ...
 
Magman":3521hile schrieb:
Hi Jummie,

ich hab das schon oft hier geschrieben und bin ja auch bekannt dafür - es gibt auch unter den Low Budget Gitarren richtige Schätzchen. Man muss sie halt nur finden und dann auch mögen ;-)

Im Rhein kann man auch Gold finden ... man muĂź nur lange genug suchen ;-)

Im Ernst, demnächst steht eine neue Strat an. Dann werde ich mir auch mal die Squier Classic Vibes vornehmen.

Ich kann aber jetzt schon was zum Thema zum Besten geben: Meine erste E-Gutarre war eine Strat von Ibanez, gekauft 1978. Die ersten zwei Jahre hat sie mich voll überzeugt, aber nachdem ich mit meinem Können das Ricki King Niveau hinter mir gelassen hatte u. mich mehr auf Tonbildung konzentrieren konnte, wurden die Mankos der Ibanez deutlich: es war eben schwer Töne bewußt durch varieren der Anschlagtechnik, oder des Pickings zu formen.

Auch die Akkord-Abbildung u. Klarheit lieĂź, grade mit zunehmender Verzerrung sehr zu wĂĽnschen ĂĽbrig. Nach drei Jahren hatte das Teil einen klaffenden Spalt im Body, der Sperrholz offenbarte!

Ich endete danach bei einer LP Standard, um dann nach fast zwanzig Jahren erst wieder zur Strat zu finden. Das war dieses Teil schuld :lol:. Ohne diese negativ Erfahrung hätte ich mir einige Rückenschmerzen, verursacht von den damalls noch ohne Hohlräume in den Bodies produzierten LPs, ersparen können.

Kurz: es muß nicht immer Gold sein was oberflächlich glänzt. Es kann aber auch ein Glückfund dabei sein, das will ich nicht abstreiten.

GruĂź
Franz
 
Hi Leutz,

SX ist sicher net verkehrt. Ich hatte mal ne Paula von denen, welche als Basis richtig gut war. Hardware-Tonne / PU´s- für Hausgebrauch ausreichend.
2009 fiel mir in einem Shop in Freising eine SX Traditional Fat Strat mit FloydRose Lic. auf. Aus SpaĂź mal angespielt und war richtig gut. Sollte 129 EUR kosten. Dieses Jahr war ich mal wieder in Bayern und siehe da, sie hing noch da. Wurde so fĂĽr Ladeninterne Sessions usw. genutzt. Hab sie wieder angespielt und fand sie immer noch klasse. Es sollte also sein, fĂĽr 70 EUR nahm ich sie dann mit nach Bremen. Lufthansa war sogar so nett und hat ihr nen eigenen Platz fĂĽr den Heimflug spendiert - dickes Lob - das nenn ich Service!

Ich muĂź es gestehen, es war nat. ein reiner Lustkauf. Was nun anstellen?
Ich bestellte beim guitarfetish das Floyd mit Messingblock, nen VEH - Humbuggä und nen Stackcoil-Single für die Neck-pos.
Ergebnis ist ne wirklich sehr komfortabel spielbare Rockstrat mit Ton u. Dynamik, welche durchaus den groĂźen Labels ebenso zu Gesicht stehen. Da braucht se sich net verstecken.

Fazit:
Die Holzbasis ist top verarbeitet und aus wirklich gut ansprechendem u. klingendem Holz. Ich mag den Hals sehr gerne. C-Shape, aber nicht allzu fett. Dickes Palisanderboard drauf und der Fretjob ist wirklich sauber u. akkurat. Die Serien-PU´s klingen eigentlich gar nicht mal schlecht. Für zu Hause völlig ok, ansonsten Wachsen oder tauschen.
Die Mechaniken sind MĂĽll und werden bei Gelegenheit dann auch mal runtergeworfen. Eilt aber nicht, da sie bei ner Floy-Strat ja im Prinzip nur als Lockenwickler fungieren und man ja eher selten damit das Instrument stimmt.
Die Potis u. den 5-Way hab ich dringelassen, da diese ordentlich arbeiten und keinen wirklichen AnlaĂź zum Tausch geben. Sind halt bei weiteren Verfeinerungen dann mal dran.
Das SX-Floyd - System möchte ich fairerweise lieber nicht beurteilen, da dort auch während der Zeit im Shop hinreichend Narrenhände mit befasst waren. Substantiell wage ich zu behaupten, daß man da ne Zeit mit Arbeiten kann, soweit sich da nicht im Vorfeld diverse Vollhonks mit versucht haben.

Das Model selber nennt sich nach meiner Recherche SX OWL und kommt im Web wohl recht gut an. Wundert mich nicht. Ist derzeit so ziemlich meine meistgespielte Gitarre. So zufrieden bin ich eher selten.
Optisch ist es ein schönes Teil. Traditionelle F- Kopfplatte und Body in Candyaplered.

Ob sich der Import lohnt, ist ne andere Sache. Ich glaub, die gehen jetzt schon in der Bucht fĂĽr 125 EUR NEU weg. Werd mir wohl noch eine bestellen. Es geht mir da eh nur um die Holzbasis und isses nix, dan retour.
 
Zwar bin ich noch nicht lange hier im Forum unterwegs. Was mir aber auffällt ist, dass Themen sehr häufig "aus der Spur" laufen.
Hier geht es um eine bestimmte Gitarre. Anekdötchen hat wohl jeder von uns zu erzählen. Fraglich ist aber, ob die themenbezogen weiterhelfen ...

Viel mehr würde im Zusammenhang interessieren ob ein Musicstorebesucher das Instrument auch schon in Händen hatte und wie die zugehörige Empfindung war.
Danke fĂĽr die Aufmerksamkeit.
 

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