Boss Effektgeräte mit einem Schlag "defekt"

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Anonymous

Guest
Hallo,

vielleicht kann mir jemand weiterhelfen:
Ich habe 4 Boss-Effektgeräte (Turbo-Overdrive, Kompressor/Sustainer, Super-Chorus und Wha-wha-Pedal) in Reihe geschaltet (dafür sind sie ja konzipiert).
Hat auch alles funktioniert. Heute allerdings, habe ich nochmals alle 4 angeschaltet (Geräte werden über 9V Boss Netzteil mit Verteilerkabel gespeist). Es haben nur die LEDs von CHorus und Disortion geleuchtet (wha-wha hat keine, ging aber), der Kompressor schien nicht zu gehen. Ich habe den Kompressor deshalb an einen anderen Spannungssanschluss gelegt. Als ich wieder alle Effekte einschalten wollte, ging kein einziger mehr, d.h. letztendlich sind ALLE EFFEKTGERÄTE "kaputt", was ich mir beim besten Willen aber nicht vorstellen kann. Selbst mit Batterie gingen die einzelnen nicht, was schon einmal ausschliesst, dass der Netzstecker evtl. überlastet war. Allerdings habe ich die Geräte sachgerecht behandelt, ich verstehe gar nicht, wie das passieren konnte. Es sind auch keine Teile verschmort, oder sonstiges (ich habe die Bodenplatte abgeschraubt, und mir die Schaltkreise angesehen).

Haben Boss-Effekte eine Sicherung eingebaut? Ich bin ratlos, da ich nichts falsch gemacht habe. Das Netzteil ist einwandfrei, nur die Effekte scheinen nicht zu gehen, da ich jedes einzelne aus der Reihe genommen und separat geprüft habe. In Reparatur schicken wird zu teuer, und die Sache ist vielleicht nur eine Kleinigkeit, wer weiß.

Könnt ihr mir helfen, bzw. habt ihr eine Idee ?

MFG Mithril
 
Hallo,

habe auch schon sehr viel mit Netzteilen rumprobiert. Die Boss Teile reagieren mitunter recht gemein auf Überspannung. Hatte da ein Effekt schon zweimal in Reperatur. Wenns mit Batterie nicht mehr funktioniert ist da wohl etwas mehr defekt. Hattest du vielleicht einen Kurzschluss in der Peitsche ?

Gruss
Peter
 
vermute das stark. Habe gehört, dass die Überspannungsschutzdiode evtl defekt sein könnte. Transistoren und Dioden gehen bei einem Kurzschluss ja am schnellsten drauf. nur erkenne ich die nicht so ohne weiteres,wenn ich mir die platine so ansehe. Hat jemand eine idee?
 
Hi,

die Dioden kannst du mit einem Multimeter durchmessen (sollten nur in eine Richtung durchgang haben). Kondensatoren rauchen meist ab, was dann etwas "elektrisch" riecht und auch sichtbar ist.

Eine Viertelstunde Reperatur kostet bei Boss/roland so 15 EUR. Dann noch Porto. Bei mir warens dann satte 48,- EUR für die Reperatur. Habe ich über einen Händler machen lassen, der es dann zu denen schickt. Lohnt also nach dem Fehler zu suchen.

Gruss
Pete
 
Mithrill,

den Boss Super Chorus CH-1 kannst du dir
dann evtl. billiger bei Ebay gebraucht
besorgen... und wenn du den CS-3 hättest
würdest du den evtl. auch billiger bei
Ebay kommen, wobei es natürlich auch davon
abhängt, wie lange die für die jeweilige
Reparatur brauchen würden...

Nils
 
Pete-Rock":2hfhqfjm schrieb:
Hi,

die Dioden kannst du mit einem Multimeter durchmessen (sollten nur in eine Richtung durchgang haben). Kondensatoren rauchen meist ab, was dann etwas "elektrisch" riecht und auch sichtbar ist.

Hi ihr lieben Drahtseilrupfer,

besser ist es , ohne daß ich hier den E-Macker raushängen lassen will, wenn man die Dioden VOR dem Messen an einer Seite rauslötet.
Ich empfehle dazu eine Entlötsaugpumpe, geht dann besser.

Ansonsten ist die Idee mit Ibääh günstiger.

Gruß
Daniel
 
Sers´n,

also, mal der Fachmann zu Verpolschutzdioden:

Eine Verpolschutzdiode hat den Zweck eben bei falsch angelegter Versorgungsspannung, sich selbst zu zerstören, bevor die Hauptsächliche Elektronik drauf geht.
Warum Diode und nicht Sicherung?
Eine Diode lässt den Strom bekanntlich nur in einer Richtung durch.
Eine VD ist direkt von Masse auf Plus geschaltet und ist in der Regel das erste Bauteil neben einem Siebelko. (Die Strichmarkierung muß auf die Plusleitung gerichtet sein) So, eben daß im Normalem Betrieb kein Strom durch sie fliesst. Sobald aber die Spannung verkehrt herum angeschlossen ist, fliesst durch sie der Strom, der eben das Netzteil liefert, bis die Diode in Rauch aufgeht.
Deshalb spricht auch eine Sicherung im ungünstigen fall erst zu spät an. Nämlich dann erst, wenn alle anderen Halbleiter, die zur Schaltung gehören, selber zur "Verpolschutzdiode" werden und abrauchen. Das will man mit dieser verhindern.
Auch könnte es ja sein, daß eine Batterie nicht mehr genug Strom liefert, um die Feinsicherung rauszuschmeissen, aber eben noch so viel Kraft hat, um Halbleiter wie IC´s oder Transistoren zu vernichten. Erstrecht, wenn es sich um sog. MOS-Fet´s oder ähnliches handelt.
Übrigens sind Verpolschutzdioden keine Schweineteueren Spezialdioden, sondern billigste Feld-Land-Wiesendioden wie z.B. 1N4007, die im <= 0,20 Euro Bereich zu kaufen sind.
 
Bei den gängigen Effekten habe ich noch keine Schutzdiode gegen Verpolen gesehen - warum auch: erstens kann man so wieder neue Effekte verkaufen, zweitens ist Verpolen bei einem 9Volt Block schon ...hmm...also...wie soll ich sagen - selten möglich.
Die Diode dient lediglich dazu, zu verhindern, das ein angeschlossenes Netzteil nicht die zufällig noch eingesetzte Batterie mit Spannung vollknallt. Und diese dann mit ihrem Lebensaft die Elektronik verkleistert.
 
Hi,

Die Diode dient lediglich dazu, zu verhindern, das ein angeschlossenes Netzteil nicht die zufällig noch eingesetzte Batterie mit Spannung vollknallt.
...ich dachte, dafür wäre der Öffnerkontakt an der 2.1mm AC-Buchse; steckt man einen Stecker da rein, ist die Batterie vom Netz getrennt!

Moderne Effektgeräte mit Netzteilanschluß haben in der Regel eine Verpolschutzdiode, denn bei vielen Netzteilen ist die Polarität veränderbar, was zu o.g. Folgen führen kann. Irgendwo im Netz hab ich mal Pläne gesehen, aber die Diode müßte sich leicht finden lassen (Boss druckt die Schaltsymbole mit auf die Platine drauf, jedenfalls bei den Teilen, die ich mal aufgemacht habe).

Ich tippe auch auf Überspannug (falsches Netzteil?) oder Kurzschluß (zB im Verteilerkabel).

Gruß
burke
 
Wenns möglich ist sollte man die Netzteile grundsätzlich mal durchmessen vor dem Einbau. Gerade die Switchmode Teile geben gerne mal ein paar Volt mehr raus. Unstabilisierte würde ich grundsätzlich nur im Notfall benutzen... Diese paar Volt mehr können schon so manchen Treter hochjagen.

Gruss
Pete
 
Nur um euch des Rätsels Lösung zu offenbaren :

Das Netzteil war ein veraltetes Boss-NT220, also für 220 V Eingangsspannung konzipiert. Die neuen sind auf 230V ausgelegt (gewundert, wenn alte Küchengeräte mal plötzlich den Geist aufgeben :) ). Das Netzteil hat's also zerhauen, nur die Effekte wurden dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen, jedoch aber die Batterie, die ich noch in einem der 3 stecken hatte.
Ich habe die Bauteile also alle durchmessen lassen (gratis, von einem Bastlerfreak), nichts, selbst die Überspannungsschutzdioden waren unversehrt (eine weitere Bestätigung für die Robustheit der Boss-Tretminen).
Wie dem auch sei : Die Effekte gingen schon immer, Netzteil + Batterie im Eimer. Da ich jedoch nicht geglaubt hätte, dass die Batterie davon in Mitleidenschaft gezogen wird, habe ich Rückschlüsse auf die Effekte gezogen (anfangs ging ja nur der Kompressor nicht).
Moderner Boss-Netzstecker (ausgelegt für 230V) , und die Sache läuft wieder ;-)
 

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