Braucht man eigendlich wirklich Effekte ???

  • Ersteller Ersteller Mesa1
  • Erstellt am Erstellt am
Mesa1

Mesa1

Aktives Mitglied
Registriert
16 März 2010
Beiträge
36
Reaktionspunkte
1
Ort
Ostfriesland
Hallo, mal so in die Runde.

Im Proberaum spiele ich jetzt schon über 2 Jahre nur mit meinem Boss GT 10 direkt in die PA.
Habe mir mühsam alle Sounds zusammen gebastelt, die ich so brauche. Das funktioniert auch ganz gut so.
Das Boss GT 10 ist ja recht vielseitig und bietet da viele Möglichkeiten.

Nun habe ich gestern mal meine Klampfe direkt über meinen Boogie MK 4 gespielt.
So'n Boogie hat ja auch was.

Immerhin 3 Kanäle und auch einige schöne Möglichkeiten der Soundeinstellung.
Also, Klampfe und direkt rein in den Amp.

Zum Schluss habe ich mir dann ernsthaft die Frage gestellt: Was will man, was braucht man wirklich ???

Brauche ich wirklich 1000 tausend verschiedene Sound's um gute Musik zu machen, oder reicht eine gute Klampfe und ein guter Amp ?
Nach dem Motto: Warum umständilch, wenn es auch einfach geht.

Würde mich mal Interessieren wie Ihr darüber denkt.
 
Hallo Horst,

ich denke, daß sich dieser Frage jeder selbst beantworten muss. ;-)

Du entscheidest, wie Du (gerade im Moment) klingen und womit Du spielen möchtest und nutzt eben entsprechendes Besteck.

Ganz unromantisch, aber wahr. ;-)

Lieben Gruß,

Batz
 
Ich bin lange Zeit völlig ohne Effekte ausgekommen und da ging es auch noch viel mehr ums Musik machen. Anderseits gab's da auch nicht wirklich viel gutes und das meiste machte einfach nur den Sound kaputt.

Irgendwann kam ich dann auch auf den Geschmack, spätestens als ich mein erstes Quadraverb im Stereorack hatte. Was konnte man da alles mit anstellen! Seit derzeit stellte ich aber auch immer wieder mal fest das man mit der ganzen Effekthascherei die Gitarre immer mehr in den Hintergrund schiebt, da könnte man auch noch so laut machen. Stereo macht den Sound eh kaputt in der Band und ist Hexenwerk.

Ich genieße mittlerweile beide Welten gerne und spiele meinen Tubemeister meist "trocken", also Gitarre-Kabel-Amp und ab die Luzy. Das ist sehr geil und macht Spaß ohne Ende. Außerdem spiele ich dann gerne das alte Zeugs was wiederum ganz ohne Effekte am meisten Spaß macht und so auch am geilsten klingt.

Ansonsten "spiele" ich gerne mit/an meinem neuen Mustang III rum. Das macht auch viel Spaß und ich würde es schon vermissen.

Ich habe auch Verständnis mit den Jungs die wirklich große Stressbretter mit mehr als 10 Effekten da drauf haben. Es ist nun halt mal unser Hobby und es gibt nix schöneres als hier im Forum über diese kleine Spielzeuge zu reden :-P
 
Quatsch. Effekte braucht nur, wer nicht spielen kann und sich dahinter verstecken muß. Leider gibt es auf der Welt nicht genug Effektgeräte, damit sich jeder dahinter verstecken kann, der es müsste. Deswegen werden immer mehr Effektgeräte gebaut.
 
therealmf schrieb:
Quatsch. Effekte braucht nur, wer nicht spielen kann und sich dahinter verstecken muß. Leider gibt es auf der Welt nicht genug Effektgeräte, damit sich jeder dahinter verstecken kann, der es müsste. Deswegen werden immer mehr Effektgeräte gebaut.

:lol:

Wie treffend!
 
Den geleichen Weg hab ich auch gemacht. Waren früher Clean Sounds Grundsätzlich mit Chorus, Soli Sounds immer mit Endlos Hall und Crunch Sounds hab ich Zehn Stück gebraucht, in jeder Abstufung einen.... so habe ich heute eine Telecaster und einen 2 Kanaler, dern ich Hauptsächlich im HiGain Kanal nutze.

Die verschiedenen Schaltstellungen der Gitarre und das Volumenpoti reichen völlig um alles zu Spielen was man so braucht...
 
Moin.
Wenn es den Bandsound besser macht, sollte man nicht vor Effekten zurückschrecken. Stereosound mit Chorus, Delay und Hall kann genauso nervend sein, wie der Purist mit Gitarre,Kabel,Amp.
Mir reicht oft eine Akustikgitarre und Gesang. Da "brauche" ich nichts, aber trotzdem habe ich auch für die A-Gitarre ein Dry/Wet stressbrett und kann in diverse Sounds abdriften, wenn es denn zum Song passt.
Ich glaube allerdings das viele mehr über den xten Effekt nachdenken, als mal gute Songs zu schreiben oder am Instrument besser zu werden. Eine Stunde Thomann durchstöbern ist eben einfacher als sein Hirn mal in andere Bahnen zu lenken und was neues zu machen.
Ich geh dann mal üben...
Gruß
Ugorr
PS: Gerade heute einen neuen Preamp bekommen, nehme mich da also nicht aus ;)
 
Moin,

bei der Frage schlagen zwei Herzen in meiner Brust.

Am Freitag ist nach gefühlten 3 Monaten Pause wieder Probe mit der Coverband (Classic Rock Style), da spiele ich eigentlich direkt aus der Gitarre in den Amp (H&K Tubemeister 36) und frage mich ob ich da wirklich außer einem Volume Pedal noch was auf dem Boden brauche.

In meiner anderen Kapelle (nur eigene Stücke) bastle ich gerade an einem Song wo ohne Delay das ganze Stück für die Tonne wäre...

Was lernen wir (ich) daraus? Vermutlich nix :? ;-)
 
Mesa1 schrieb:
Brauche ich wirklich 1000 tausend verschiedene Sound's um gute Musik zu machen, oder reicht eine gute Klampfe und ein guter Amp ?

Die Grundsounds sollten schon irgendwie passen.
Was Effekte betrifft: Immer das, was das musikalische Material und die Besetzung erfordern.

Bei der Santanamucke reichen drei Sounds: clean/Carlos alt/Carlos neu, dazu ein Raum und für den cleanen Teil von Europa ein Leslie. Beim Classic Rock Verein spielt der Kollege seinen Marshall völlig trocken, da darf es dann bei mir schon Wah und gelegentlich ein Delay sein. Bei der Hippiecombo MUSS Effekt rein - alles, was geht: Reverse Delay, Filter, Quallermänner und hast Du nicht gesehen. Und natürlich Fuzz!

Sollte man kein Dogma draus machen.
 
mad cruiser schrieb:
Sollte man kein Dogma draus machen.

Ganz genau, es kommt ganz auf die Musik an, die Du machen willst.
Die Effekte gehören für manche zum Instrument dazu, wie für Jimi Hendrix der Verstärker.

Rolli zum Beispiel braucht dagegen nur seine Akustikklampfe.
 
Hi MC!

mad cruiser schrieb:
... Bei der Hippiecombo MUSS Effekt rein - alles, was geht: Reverse Delay, Filter, Quallermänner und hast Du nicht gesehen. Und natürlich Fuzz!

Sollte man kein Dogma draus machen.

Mh, die Hippie-Combo klingt interessant :-D


Aber dein letzter Satz trifft´s juut, finde ich!


cheers - 68.
 

Oh, ein Effekt, den ich noch nicht kenne. Vielleicht ein Pedal mit einem glibberigen Gehäuse, das beim Einschalten einen Aufschrei des Benutzers auslöst (beim Ausschalten auch)? Erfunden von Hippies auf Mallorca?
 
Ugorr schrieb:
Moin.
Wenn es den Bandsound besser macht, sollte man nicht vor Effekten zurückschrecken. Stereosound mit Chorus, Delay und Hall kann genauso nervend sein, wie der Purist mit Gitarre,Kabel,Amp.

also....dein "Gutmensch-Banddienlichkeits-Altruismus" in allen Ehren, zunächst gehts mal darum was ich als Musiker will und was ich brauche....denn wenn ich mich nicht selber wohlfühle in meiner "Gitarrensoundhaut", dann hat die Band schon gleich 2 mal nichts davon......
Ich habe mir noch nie ernsthaft überlegt ob der Effekt für die Band gut ist....Für die Band ist primär gut, wenn ich eine geile Klampfe spiele und das mache ich mit einem Sound der mir persönlich taugt und dazu gehören diverse Effekte.
Ich finde z.B. ein strohtrockener Solosound klingt, egal mit welchem Amp, für den "Allerwertesten"....da muss etwas "Schönklang" mit rein.....Etwas Delay oder Hall und dann klingt das gleich anders und dann spielt man auch gleich besser (ich zumindest).....
;-)

Bei den meisten Clean und Crunchgeschichten komme ich völlig ohne Effekte aus.....es kommt auch darauf an welchen Grundsound ich spiele....Ich kenne einige die spielen einen Fender Cleansound und der Rest wird über Tretminen gemacht.....nicht schlecht, fehlt mir aber trotzdem die Röhre im Crunch - bzw. Gainsound.....

Es gibt in der Tat Gitarristen, die ordnen alles dem Bandgefüge unter (sowohl Spiel als auch Sound) und richten auch ihren Sound ausschließlich an externen Erwartungshaltungen aus..... kann man machen......wenn man dann auch noch vom Blatt spielen kann, wird man mit dieser Grundeinstellung sehr gerne gebucht (für Tanzbands)....

Duck und weg...

LG
Oli
 
Hallo,

ich finde beides richtig. Zunächst sollte der Grundsound stimmen, Effekte dienen nur der Färbung, sollten aber nicht dominant sein. Den Zuhörer dagegen wird's nicht interessieren, wie Du Deinen Sound produzierst.

Grüße
ex.
 
Angus mit 3 vollen 20 HE Effekt-Racks ?
The Edge nur mit einem 2203 ?
Lukather mit einem pro junior ?
BB King mit 2 fetten Boards vor sich ?

Ich bin mir sicher, dass alle 4 auch in diesen Konstellationen geil spielen und toll klingen, aber es ist nicht das, was sie wollen und brauchen.

Das schöne an Effekten ist übrigens, dass nirgends steht, dass man sie überstrapazieren muss ;-)
Die Dosierung macht's .
 
Braucht man eigentlich Gewürze?



Ziel des Instrumentspielen ist es, damit etwas musikalisch Interessantes zu schaffen. Das ist die Kunst. Ob keinen oder 122 Effekte, ist unerheblich. Gebraucht wird, was einen zu diesem Schaffen bringt.

Das einzige was ich selber wirklich brauche ist immer eine Prise Hall. Alles andere: kommt drauf an.

Purisms ist jedenfalls keine Kunst. Im Gegenteil: Zum Prinzip erhoben ist sie eine kategorielle Sackgasse.
 
groby schrieb:
Braucht man eigentlich Gewürze?
Ich ja.
Allerdings habe ich in den gesamten 80ern nur mit vier Dingen gespielt:
Marshall JCM 800 2203, Gibson LP Custom, Kabel, dickes Plektrum.
Hat in diversen Bands bestens geklappt.
Inzwischen, d.h. schon sehr lange, würze ich die Speise gerne - und zwar
so wie ICH es will. Und jeder würzt anders.
Kurzum: für mich sind Effekte Farben und machen es halt bunter.
Zu viele Gewürze (gleichzeitig) verderben wie zu viele Köche den Brei.
^^

Gruß Peter
 
ollie schrieb:
Es gibt in der Tat Gitarristen, die ordnen alles dem Bandgefüge unter (sowohl Spiel als auch Sound) und richten auch ihren Sound ausschließlich an externen Erwartungshaltungen aus..... kann man machen......
Stimmt. Was ist daran verkehrt?
ollie schrieb:
wenn man dann auch noch vom Blatt spielen kann, wird man mit dieser Grundeinstellung sehr gerne gebucht (für Tanzbands)....
Stimmt auch. Aber was will er uns damit in diesem Zusammenhang sagen? :roll:
Und was hat das mit dem Thema zu tun? :shock:
 
Klar braucht man Effekte.

Manch epochale Sounds sind durch bestimmte Effekte geprägt und ohne schwer vorstellbar...

Surfmusik ohne Federhall?
Rockabilly ohne Slapback Echo?
60er Hardrock ohne Fuzz?
Funk ohne Compressor?
New Wave ohne Chorus?

Bei nicht wenigen Hits macht der geschickte Effekteinsatz schon im Intro den Sound unverwechselbar.

Wahwah bei Voodo Chile
Phaser bei ain't talking 'bout love
Kompressor bei under the bridge
Tremolo bei boulevard of broken dreams

Und spätestens the Edge hat uns gezeigt, dass Effekte auch integraler Bestandteil des Instrumentes und des persönlichen Stils sein können.

Klar ... manch puristischer Ansatz braucht das nicht bzw. gibt es auch Gebiete, wo Effekte einfach fehl am Platz sind. Und man sollte natürlich aufpassen, dass man sich durch effektive Überdüngung nicht den eigenen Sound und die Spielobjektivität versaut.

Dennoch ... Effekte machen Spaß und sind tolle, kreative Tools. Man muss sich halt nur damit auseinandersetzen.

Was allerdings wirklich keiner braucht sind übersättigte Schaut-mal-was-unser-Gerät-alles-kann Presets und Effekte die deswegen an sind, weil man sie bezahlt hat :-)


Gruß
.Gurki
 
Gurkenpflücker schrieb:
Klar braucht man Effekte.

Manch epochale Sounds sind durch bestimmte Effekte geprägt und ohne schwer vorstellbar...

Surfmusik ohne Federhall?
Rockabilly ohne Slapback Echo?
60er Hardrock ohne Fuzz?
Funk ohne Compressor?
New Wave ohne Chorus?

Bei nicht wenigen Hits macht der geschickte Effekteinsatz schon im Intro den Sound unverwechselbar.

Wahwah bei Voodo Chile
Phaser bei ain't talking 'bout love
Kompressor bei under the bridge
Tremolo bei boulevard of broken dreams

Und spätestens the Edge hat uns gezeigt, dass Effekte auch integraler Bestandteil des Instrumentes und des persönlichen Stils sein können.

Klar ... manch puristischer Ansatz braucht das nicht bzw. gibt es auch Gebiete, wo Effekte einfach fehl am Platz sind. Und man sollte natürlich aufpassen, dass man sich durch effektive Überdüngung nicht den eigenen Sound und die Spielobjektivität versaut.

Dennoch ... Effekte machen Spaß und sind tolle, kreative Tools. Man muss sich halt nur damit auseinandersetzen.

Was allerdings wirklich keiner braucht sind übersättigte Schaut-mal-was-unser-Gerät-alles-kann Presets und Effekte die deswegen an sind, weil man sie bezahlt hat :-)


Gruß
.Gurki

100% Gurki :top:

Meine Devise ist übrigens:
So wenig Effekte wie möglich aber soviel wie nötig!
 
guitar-chris schrieb:
Meine Devise ist übrigens:
So wenig Effekte wie möglich aber soviel wie nötig!

Effektiv einsetzen also sozusagen :-P

...gute Musik (auch Klassik) besteht aus Effekten, gerade das macht sie spannend!

PS: schön von dir zu lesen Jorge ;-)
 
ollie schrieb:
also....dein "Gutmensch-Banddienlichkeits-Altruismus" in allen Ehren, zunächst gehts mal darum was ich als Musiker will und was ich brauche....denn wenn ich mich nicht selber wohlfühle in meiner "Gitarrensoundhaut", dann hat die Band schon gleich 2 mal nichts davon......

Wohlfühlen und banddienliche Sounds schließen sich nicht aus. Wenn die Schere da auseinander geht, ist die Band vielleicht die Falsche.

Ich habe mir noch nie ernsthaft überlegt ob der Effekt für die Band gut ist....Für die Band ist primär gut, wenn ich eine geile Klampfe spiele und das mache ich mit einem Sound der mir persönlich taugt und dazu gehören diverse Effekte.
Ich finde z.B. ein strohtrockener Solosound klingt, egal mit welchem Amp, für den "Allerwertesten"....da muss etwas "Schönklang" mit rein.....Etwas Delay oder Hall und dann klingt das gleich anders und dann spielt man auch gleich besser (ich zumindest).....
;-)

Geschmacksfrage würde ich sagen, sehe ich anders. Mit der selben Argumentation schleppen immer noch diverse Klampfer ihre Fullstacks auf 3m² Bühnen und ziehen Schneisen ins Publikum. Ein schönes Konzerterlebnis ist das für das Publikum mMn nicht.


Es gibt in der Tat Gitarristen, die ordnen alles dem Bandgefüge unter (sowohl Spiel als auch Sound) und richten auch ihren Sound ausschließlich an externen Erwartungshaltungen aus..... kann man machen......wenn man dann auch noch vom Blatt spielen kann, wird man mit dieser Grundeinstellung sehr gerne gebucht (für Tanzbands)....
Hier schließe ich mich mal MadCruiser an. Ich hab nichts gegen gutgebuchte Gitarristen, die ihren Job machen. Die sind mir lieber als Klampfer mit Riesenego die den Rest der Band zuballern.
Mag an meiner Sicht als Tonkutscher liegen, da habe ich eben mehr das Endergebnis im Kopf. Das überträgt sich natürlich auf das Gitarristendasein.
Um wieder zum Thema zu kommen: Ich habe nichts gegen Effekte an sich, nur sollte man mMn irgendwann mal hinhören was eben der Rest der Kapelle macht und ob der Sound denn zur Mucke passt. Im Trio mit eigenen Songs ist da sicher mehr Platz für persönliche Geschmäcker als in einer BigBand.
Gruß
Ugorr
 
Groby schrieb:
... zu Gewürzen und Purismus ...
Ugorr schrieb:
... zum Thema Gitarrist und sein Sound in der Band ...
ollie schrieb:
...zum Gitarrist und seinem Sound ...
Mad Cruiser schrieb:
... zum Gitarrist als Dienstleister ...
Gurki schrieb:
... zu Epochalem für die Ewigkeit ...
Da kann sich jeder SEINE Wahrheit rausziehen.
Ich seh das sehr entspannt:
Schön, wenn man kann, wenn man will!
 

Zurück
Oben Unten