Das Altbekannte, und noch immer bestehende Problem

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Anonymous

Guest
Hallo liebe Gemeinde!

Zunächst einmal: Ich war mir nicht sicher wo genau ich das jetzt posten sollte, insofern: Sollte das Thema hier falsch aufgehoben sein -> bitte in's richtige Unterforum verschieben! Allerdings wären mir viele Beiträge von so viele Mitgliedern wie möglich sehr wichtig, da es hier unter anderem um meine Bachelorarbeit geht! Und da in dieses Unterforum denke ich die meisten Leute reinschauen...naja.

Worum geht es? Das altbekannte Problem unter der (warscheinlichen Mehrheit) aller E Gitarristen: Noten lesen. Nach wie vor habe ich das Gefühl, das der Witz "Wie bekommt man einen E - Gitarristen zum schweigen...?" immer noch sehr aktuell und zutreffend ist. Da ich zur Zeit im vorletzten Jahr am Konservatorium in Holland rumhänge und eine Bachelorarbeit schreiben muss, dachte ich mir das ich (als Blattleser) mich mal mit diesem immer währendem Problem auseinandersetze.


Meine Frage wäre deshalb:

Wer von euch kann lesen? Wenn ja, wie hat er es gelernt? EselsbrĂĽcken, sonstige Hilfen? BĂĽcher? Sehr guter Blattleser?

Wer es nur sehr sehr mäßig bis gar nicht kann: Was wären denn die Schwierigkeiten? Habt ihr schon mal ernsthaft daran gearbeitet? Findet ihr es notwendig lesen zu können? Oder zerstört lesen etwa das musikalische Feeling?! (Behauptung stammt nicht von mir, habe die aber schon mehrmals gehört...)


Freue mich auf viele Interessante Beiträge!

GruĂź,

Christoph



P.S.: Es wäre super, Diskussionen der Art "Junge, bist du sch***** oder was?!" zu vermeiden. Das kann ich für meine Bachelor - Arbeit leider nicht gebrauchen....

Edit: Beinahe vergessen: Bitte schreibt unbedingt dazu wie lange ihr schon spielt/ wie viel Spielerfahrung ihr schon habt! Merci!
 
Noten lesen hätte ich lernen sollen, als ich schulisch bzw. elterlich dazu genötigt wurde, Akkordeon und Flöte zu lernen.
Die grundzĂĽge waren mir dann bekannt, funktioniert hat es nicht.
Nachdem ich etwa zwei Jahre autodidaktisch Gitarre gespielt habe, habe ich beschlossen, Klavierunterricht zu nehmen, da mich das musikalisch angesprochen hat und ich mir die Theorie erarbeiten wollte.
Hat auch gut funktioniert, nur flĂĽssig Noten lesen kann ich bis heute nicht, geschweige denn vom Blatt spielen.
Für die Gitarre sowieso zwei mal nicht, da es verschiedene Möglichkeiten gibt, die Noten auf die Gitarre zu übertragen und das System mMn. der Gitarre nicht gerecht wird.
Ich ĂĽbe ein StĂĽck lieber eine Weile und kann es dann auswendig.
 
Hallo!
Ich kann es nur wenig, konnte es mal besser.

Es ist einfach Ăśbungssache. Ich hatte als Studi mal 2 Jahre klassichen Gitarrenunterricht, so richtig mit Etuden, ployphoner Literatur usw. Da konnte ich nicht vom Blatt spielen aber eben doch vom Blatt lernen.

Ich sehe zwei grundsätzliche Probleme bei der Gitarre, die das flüssige vom Blatt-Spiel erschweren:
1.)der groĂźe Tonumfang der auf ein Notensystem gepfercht wird, mit entsprechender Anzahl von Hilfsstrichen, das wird sehr schnell unĂĽbersichtlich.

2.)auch wenn ich die Noten verstehe habe ich damit noch nicht automatisch den Fingersatz. Man kann die meisten Noten auf der Gitarre eben an verschiedenen Positionen am Griffbrett spielen. Bei single-note-Linien geht das ja noch , aber bei polyphonen Sachen, die ĂĽber normale Akkordgriffmuster hinaus gehen, bin ich zumindest ĂĽberfordert.

Ich muss aber nicht Noten lesen, bei uns reicht im wesentlichen Chord-Sheets, evtl. mit ausnotierter Hauptstimme.
Es wäre toll, wenn ich vom Blatt lesen könnte, aber ich setz da keinen Ehrgeiz mehr rein.

Just my Senf,
Matthias, der (sich) seit 40 Jahren (ver)spielt. ;-)
 
ein flüssiger Blattleser bin ich nicht, aber Noten bzw. Tabs sind kein Problem für mich. Ich notiere mir auch meine eigenen Soli selbst, da ich nur mehr im Studio tätig bin und da ist es von Vorteil genau zu wissen wo man umgeht, denn die berühmten "First Takes" schüttelt man nicht so einfach aus dem Ärmel ;-)
Eigenartigerweise habe ich relativ spät ( etwa mit 30 J. ) angefangen Noten zu lesen lernen, ich komme aber aus einer Generation wo Hendrix und Co meine Heroes waren ( und immer noch sind) und Notenkenntnisse waren da einfach nicht gefragt. Das hat man alles nach Gehör rausgehört, was eine sehr gute Schulung war, können heute nicht mehr viele. Die gute alte Zeit wo man die Cassettenrecorder so lange gequält hat bis man das drauf hatte, ja ja, die Jungen von heute können sich das gar nicht mehr vorstellen, aber trotzdem war's eine schöne Zeit, möchte ich nicht missen :)
Feeling ist meiner Meinung nicht abhängig ob man Noten lesen kann oder nicht, man hat es oder nicht :lol:

Ach so, Spielerfahrung, naja ich gehöre zur Generation 50 + da kommen schon ein paar Jahrzente zusammen ;-)
 
Moin,

ich kann keine Noten lesen, geschweige denn vom Blatt spielen.

Warum?

- In der Schule im rechten Moment nicht aufgepasst.
- Gitarre mit Akkorden spielen gelernt, mit Griffbildern.
- Autodidakt, angefangen mit einem Buch ohne Noten. Das war sogar extra auf dem Buch vermerkt... :facepalm:
- Durch Menschen mit Unterricht (Klassik) mitbekommen, das Noten einen gewissen Spielraum lassen, zB in welcher Lage gespielt werden soll/kann/sinnvoll ist, also nicht eineindeutig.
- Direkt mit Tabulaturen angefangen, um doppelt lernen zu vermeiden.
- Ich kann zwar auch nicht Taben vom Blatt spielen, aber ich kann es flĂĽssig lesen und umsetzen. Das erlernte wird auswendig gespielt.

Ich persönlich finde es schwieriger, die 5 Notenlinien auf die 6 Saiten umzusetzen, als die 6 Tabulaturlinien. Gäbe es keine Tabulatur, würde ich wohl Noten lesen und umsetzen können.

Noten sind halt universell, Tabulaturen an das Instrument Gitarre mit X Saiten. Da ich nur ein Instrument spiele, stellt sich mir das Problem nicht.

Jetzt die gute Nachricht: Ich werde ab nächstem Monat Unterricht für klassische Gitarre bekommen. Da werde ich auch Noten lernen, das ist eines der Ziele.

Ich hoffe das hilft fĂĽr deine Bachelorarbeit. Vielleicht solltest du konkreter fragen, damit die Auswertung einfacher wird. Unspezifische Fragen erzeugen unspezifische, und damit schlecht vergleichbare Antworten.

Viel Erfolg!

Ciao
Monkey, spielt seit ca. 30 Jahren, davon roundabout 25 Jahre gespielt.
 
Ich kann es nicht. Punkt.

Manchmal finde ich es schade, keine Noten lesen zu können, da ich der Meinung bin, dass, auch wenn man nicht flüssig vom Blatt spielen kann, es immer noch hilfreich sein kann, zumindest zu verstehen, was da steht. Ist wie eine Fremdsprache, die man in Grundzügen versteht und ein paar Vokabeln drauf hat. Zumindest geht man dann im fremden Land (in diesem Fall in Musikanien) nicht vollends unter.

In der Praxis verlasse ich mich auf mein Gehör, auf meinen Bauch und Intuition. Ich bin kein Techniker an der Gitarre und weiß Gott kein Virtuouse, für das was ich brauche, reicht mir das.

Wenn ich die Wahl zwischen zwei Fremdsprachen hätte, sagen wir Spanisch und Noten - ich würde Spanisch wählen.

Edit: Mit Tabs tu ich mich auch schwer, wenn ich einen Song nicht kenne. Ich höre, höre und höre. Da hole ich mir die Essenz raus und verwurste sie.
 
Hi!

Tonhöhe der Noten lesen kann ich nicht (also ich weiß schon, wo das C ist, und müsste dann anfangen die Linien zu zählen und die Töne abzugehen, bis ich beim Zielton bin).
Den Rhythmus schon - auch mehr oder weniger vom Blatt. Kann ich deshalb, weil ich mit Guitar Pro sachen aufschreiben wollte.
Da kann ich die Tonhöhe ja als Tabulatur schreiben, für's abspielen braucht er aber auch den Rhythmus - ich habe es mir also mehr oder weniger selbst beigebracht.

Ich weiß noch, dass ich den ganzen Kram bis zu Dur/Moll-Tonleitern und Dreiklängen auch mal in der Schule hatte. Ich weiß auch noch, dass ich das damals alles überhaupt nicht verstanden habe. Keine Ahnung, Musik war an unserer Schule eh nicht das non-plus-ultra-Fach, außerdem war das in einer Zeit, in der ich noch nicht Gitarre gespielt habe. Mangelndes Interesse gepaart mit didaktischer Unfähigkeit des Lehrers waren wahrscheinlich die Gründe, warum davon quasi nichts hängen geblieben ist.

Ob ich Noten brauche? Ich bin bisher ganz gut ohne klargekommen und habe auch nicht wirklich den Ergeiz, den Kram zu lernen. Ich bin Hobbymusiker und es gibt noch so viel fĂĽr mich auf der Gitarre zu entdecken, ohne auch nur eine Note angeschaut zu haben. Das ist Krams fĂĽr ein ganzes Leben und noch mehr, deshalb widme ich mich dem, was mir SpaĂź macht - ohne Noten.
 
Also, ich kann Notenlesen.

Wobei ich es hilfreich finde zu unterscheiden, ob man Noten lesen bzw. auf das Griffbrett umsetzen kann ODER ob man das "Blattlesen" oder "Blattspiel" beherrscht (engl. Sightreading).

Bei dem "Blattspiel" geht es eigentlich darum, mit Noten soweit fit zu sein, dass man ein unbekanntes StĂĽck mehr oder weniger direkt vom Blatt runter spielen kann und das mehr oder weniger komplett unvorbereitet. Genauso, wie man irgendwann in der Schule einmal lesen und schreiben glernt hat. Du kannst heute ja auch ein Dir unbekanntes Buch mit dir unbekanntem Inhalt direkt aufschlagen und lesen bzw. jemand anderem vorlesen. Vorrausgesetzt, es ist in einer Sprache verfasst, die Du beherrschst.
Diese "direkte" Runterspielen vom Blatt behersche ich persönlich nur bis zu einem gewissen Schwierigkeitsgrad und auch nur bei sehr langsamen Tempo bei einfacher Rhythmik. Ich würde sagen, einfache Achtelrhythmen und Tonarten bis zu drei oder Vierzeichen bis in die fünfte Lage bei moderatem Tempo (60-70 bpm) kann ich relativ direkt runterspielen.

Alles , was schwieriger ist, muss ich vorbereiten und/oder längerfristiger Erarbeiten. Ich bin allerdings in der glücklichen Situation, mit geschriebenen Noten soweit umgehen zu können, dass ich sie lesen und aufs Griffbrett umsetzen kann und zwar genau in dem Masse, was ich auch spielerisch zu leisten im Stande bin. Sprich: Eine Transkription eines Yngwie Malmsteen Solos geht dann bei mir auch nicht mehr vom Blatt. aber das kann ich eh nicht spielen. ;-)

Gelernt habe ich mit verschiedene Lehrern und auch mit verschiedenen Strategien.

Gut finde ich zum Beipiel das hier:
http://www.amazon.de/Reading-Studies-Guitar-William-Leavitt/dp/0634013351/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1361478564&sr=8-1

oder das:
http://www.amazon.de/Hear-Read-Guitar-Inkl-Blattspiel-Trainingsprogramm/dp/3927190411/ref=sr_1_cc_1?s=aps&ie=UTF8&qid=1361478621&sr=1-1-catcorr

Das ist schon älteres Material, es ist aber auch schon eine Weile her dass ich Notenlesen und Blattspiel wirklich geübt habe.

Wie gesagt, es gibt mehrere Möglichkeiten:

1. Gehe lagenweise vor und starte mit ganz einfachen Notenwerten (Viertel, Halbe, Ganze). Starte in der I. Lage und fange ganz langsam an.
Keine komplexen Rhythmen, keine Vorzeichen.
2. Steigere den Schwieirigkeitsgrad, dass kannst Du auf 2 unterschiedlichen Ebenen probieren: Ergänze Vorzeichen bzw. verändere die Tonarten. Erst ein Kreuz dan zwei usw. Das Gleiche gilt natürlich für die B-Vorzeichen.
Oder aber: Steigere den rhythmischem Schwierigkeitsgrad: Beginne damit einfache Achtelnoten bzw. Achtelkombinationen zu integrieren.
3. Übe nur Rhthmik! Ignoriere bei rhythmisch komplexeren Notationen die unterschiedlichen Tonhöhen und übe zunächst nur die Rhythmik, also Alles auf einer Tonhöhe!
Meiner Meinung nach ist der rhythmische Inhalt sogar wichtiger!
4. Wechsel die Lagen. Spiele ein- und dieselbe Melodie in unterschiedlichen Lagen.

Baue Dir eine Strategie auf und fange einfach und langsam an. Ein Kinderlied wie "alle meine Entchen" ist zwar keine groĂźe Musikerkunst, will aber auch erstmal vom Blatt gespielt werden.
Kindergitarrenschulen von Teuchert oder Brozska können da auch tatsächlich von Nutzen sein.
Das Schwierige beim Notenlesen auf Saiteninstrumenten ist ja auch die Tatsache, dass es für ein und denselben Ton verschiedene Möglichkeiten bestehen, ihn zu lokalisieren. In diesem Punkt sind Tasteninstrumente wesentlich einfacher zu lernen, wie ich finde.

Schmeiße musikalische Emotionen bewusst über Bord, versuche nichts "Großes" zu spielen, sondern nur das dirkete Lesen vom Blatt zu trainieren. Dabei ist auch wichtig, dass Du niemals zu lange auf einem Stück oder auf einer Übung verweilst, da Du sie sonst auswendig lernst und nicht die grundsätzliche Fähigkeit der dirketen "Notenerkennung" trainierst.
Wenn du jemanden kennst, der des Notenlesens und -schreibens mächtig ist, bitte ihn darum kleine 2- 4- oder 8 Takter für dich aufzuschreiben, natürlich auf deinem aktuellen Könnensstand.

Wie weit Du da gehen möchtest, bleibt Dir überlassen. Ich bin der Meinung, dass man als Hobbymusiker nur bedingt "Blattlesen" können sollte oder gar muss.
Stelle Dir also auch die Frage, wofür das Wissen und Können benötigst.

Tablaturen ĂĽbersetzen Dir die Noten ja in der Regel ganz gut. Was eine Tabulatur nicht leisten kann ist eine "Ăśbersetzung" der Notenwete und der damit verbundene Rhythmik.
Schon alleine aus diesem Grunde finde ich das "korrekte" rhythmische Erfassen und Lesen von Noten wichtiger als die Frage der Tonhöhe.

Eine Note trägt ja immer 2 Informationen. Die Tonhöhe (damit verbunden die Frage, wo steht sie im Notnesystem und wie heißt sie und wo ist sie auf dem Griffbrett zu finden) und ihr Zeitwert (wie lange klingt sie und "WANN" kommt die nächste Note).

Ich wĂĽnsche Dir viel Erfolg und Ausdauer! ;-)
Geht nicht von heute auf morgen, ich finde aber, dass es sich durchaus lohnen kann...
 
Ich kann Noten lesen, aber nicht vom Blatt spielen.
Gelernt habe ich es frĂĽher im Akkordeonunterricht. Als ich auf Gitarre umgestiegen bin, fand ich es seltsam "unpassend", ob es musikalische GrĂĽnde hatte oder einfach uncool war weiĂź ich nicht mehr, das ist zu lange her.

Ich nutze manchmal Tabs, um mir Abläufe oder Harmonien anzuschauen. Etwas wichtiges fehlt dabei natürlich: die Zeiten. Das bedeutet, ich muss zusätzlich hören was ich spielen will, dann passt es für mich auch ohne Noten.
Eigene Sachen notiere ich auch manchmal in tabs.

Ich spiele seit 40 Jahren Gitarre, davon ca. 20 Jahre wirklich gespielt.

GruĂź,

Micha
 
Ich kann Noten lesen, ich kenne Musik nicht anders. Aber die Umsetzung funktioniert bei mir auf jedem Instrument anders.

Auf dem Klavier kann ich jetzt ĂĽber 15 Jahre nach Ende des Unterrichts z.B. einfache(!) Sonatinen je nach StĂĽck durchaus flĂĽssig vom Blatt oder nach kurzer Ăśbung spielen.
Auf der Tuba/dem Euphonium das meiste was mir vorgelegt wird. Habe auch irgendwann mal Tenor- und AltschlĂĽssel lernen mĂĽssen.

Auf dem E-Bass muss ich schon richtig für mich passende Fingersätze suchen und üben, auf der Gitarre gehen bestenfalls einfache Melodien. Bin aber auch ein ziemlich lausiger Saitenquäler und habe die Instrumente in der genannten Reihenfolge gelernt.

Tabs und Akkordsymbole sind m.E. für das handelsübliche Gitarrenspiel absolut ausreichend aber es hilft doch aus Notenschrift einfache Schrammelakkorde herauslesen zu können oder zumindest zu wissen was da steht. Wie beschreibt man sonst z.B. synkopische Rhythmen oder Melodien?

Die Kombination aus mehrstimmiger Notierung und den vielsaitigen :) Griffmöglichkeiten auf der Gitarre macht das Spiel nach Noten auf Saiteninstrumenten zumindest für mich wesentlich komplexer als auf dem Klavier oder einem einstimmigen Instrument. Ich kann mittels Theoriewissen Akkorde aus der Notation zwar einigermaßen herauslesen, aber bin Welten davon entfernt sie dann auch in die Finger umsetzen zu können wenn nicht zufällig C-Dur oder h-moll o.ä. in der für die Lagerfeuerakkorde passenden Umkehrung...

Ich bewundere diejenigen die dazu den FleiĂź aufbringen.

Ich kenne aber einige Musiker (oft mit Schwerpunkt E-Musik) die ohne Noten nicht mehr als EinspielĂĽbungen oder Tonleitern rausbekommen.

GruĂź, Thomas
 
Hi,

wenn's nötig wäre könnte ich Noten "dechiffrieren", vom Blatt spielen geht aber nicht.
Ich habe Noten als Kind gelernt und vor ein paar Jahren habe ich den Haunschild 1 komplett durchgearbeitet.
Ich halte das Notenlesen fĂĽr kein Hexenwerk sondern fĂĽr reine Ăśbungssache.
Während meiner 30 jährigen Bühnenpraxis als Amateur habe ich nie Noten lesen müssen und habe auch nicht das Gefühl, dass mir etwas abgeht.

GruĂź
Bumble
 
Ich habe als Bub mit Violine angefangen, mir wurde Talent bescheinigt, dieses stupide vom Blatt spielen, was damals noch recht rudimentär und mühselig war, hat mich zum Aufhören gezwungen. Gitarre wollte ich mir selbst beibringen, habe aber bemerkt, dass ein Lehrer einen weiterbringt. Wieder dieses vom Blatt spielen,... meine Nerven. Dann kam die Phase des Selbststudiums, habe bemerkt, dass ein Lehrer einen weiterbringt. Diesmal ohne Noten, aber immer schön üben, ja, das hat funktioniert. Da ich sehr gut "höre", vermisse ich das Notenlesen nicht. Manchmal wünschte ich, ich könnte es doch, schadet halt nicht.
Ich kenne einige Blattleser, die Pianisten sind. Die können nicht frei improvisieren, oder sich in eine Band zum jammen einfügen, da sie Noten benötigen.
Daraus ziehe ich den Schluss fĂĽr mich, dass es nicht so falsch war, sich vom Notenlesen fern zu halten.
Ich habe es nicht verworfen, mich mit Notenlesen auseinander zu setzen, irgendwann werde ich das auch noch schaffen, schadet ja nicht.
Cheers ;-)
Nachtrag: Wenn ich wirklich was aufschreiben will, schreibe ich Melodien im Wortlaut auf, auf dem Blatt steht dann D, E, Fis usw. Wenn man das Griffbrett kennt, weiss wo die Noten sitzen, kann man meiner Meinung nach innerhalb eines Jahres Noten lesen, ob flüssig oder nicht, sei dahingestellt. Man muss sich halt mit den Notensymbolen vertraut machen und es aus dem Wortlaut in die Symbolik übersetzen. Das ist zumindest ein Weg, der für mich funktionieren würde. Sonst aber Diktiergerät. Das hilft mir Melodien oder sonstiges nicht zu vergessen.
 
Mich deucht, ich habe mit meine Post das Ziel verfehlt...
Sorry, der TE wollte wahrscheinlich nicht unbedingt eine "Anleitung" zum Notenlerne haben.

Aussagen wie diese:
Meine Frage wäre deshalb:

Wer von euch kann lesen? Wenn ja, wie hat er es gelernt? EselsbrĂĽcken, sonstige Hilfen? BĂĽcher? Sehr guter Blattleser?

Wer es nur sehr sehr mäßig bis gar nicht kann: Was wären denn die Schwierigkeiten? Habt ihr schon mal ernsthaft daran gearbeitet? Findet ihr es notwendig lesen zu können? Oder zerstört lesen etwa das musikalische Feeling?! (Behauptung stammt nicht von mir, habe die aber schon mehrmals gehört...)


Freue mich auf viele Interessante Beiträge!

haben mich dazu verleitet, weiter auszuholen als wohl nötig, da ging wohl der "Doc" mit mir durch.
Na ja, vielleicht hilft es doch dem ein oder anderen... :cool:
 
Christoph89 schrieb:
Edit: Beinahe vergessen: Bitte schreibt unbedingt dazu wie lange ihr schon spielt/ wie viel Spielerfahrung ihr schon habt! Merci!
Hallo Christoph,

ich habe von 1964-67 klassische Gitarre gelernt. NatĂĽrlich nach Noten, die kannte ich aber schon aus dem Musikunterricht. Im letzten Jahr habe ich dann in einem klassischen Quartett gespielt, teilweise auch nach Tabulatur.

E-Gitarre, wie ich mir das vorstellte, konnte man damals noch nicht lernen - entweder Klassik oder Jazz -, also habe ich es mir durch Nachspielen von Schallplatten selbst beigebracht. 1968 stand ich das erste Mal mit einer Band auf der Bühne, 1969 in einem Studio (damals noch SWF in Baden-Baden). Das alles lief nach Gehör, manchmal gab es ein lead sheet.

Die längste Unterbrechung waren seither mal drei Monate, und nach Noten habe ich nie mehr gespielt - ich könnte es auch gar nicht mehr. Nach 1.200 Gigs habe ich vor Jahren aufgehört zu zählen, aber ich habe Musik nie hauptberuflich betrieben. War für mich die richtige Entscheidung.
 
WOW!!!!!

Ich bin gerade total begeistert! Die Beiträge sind ja Info - reicher als ich es mir erhofft hatte! Klasse!

@ DocBrown: Ja, da hast du in der Tat etwas ĂĽberlesen! Ist aber nicht weiter tragisch, dein Beitrag war fĂĽr mich in anderer Hinsicht trotzdem sehr sehr hilfreich! Danke! (Das Danke gilt an dieser Stelle auch allen anderen die bereits so lang und ausfĂĽhrlich gepostet haben!)


Vielleicht nochmal ein bisschen zu dem Hintergrund:

Wir können unsere "Bachelorarbeit" in drei Formen einreichen: Entweder eine wissenschaftliche Untersuchung, einen Essay, oder eine Lehrmethode für unser Instrument. Da ich nun mal sehr gerne unterrichte, und mir dieses Problem in den Jahren in denen ich das jetzt mache schon sehr sehr häufig begegnet ist, dachte ich mir es wäre mal an der Zeit etwas dagegen zu tun. Ich habe auch schon einiges an Recherche angestellt (zurück zu den Grundlagen der Grundlagen, z.b.: Was bedeutet eigentlich genau "lesen"?), und bin auch auf etwas sehr interessantes gestoßen, was mich zu einem bestimmten System geführt hat. Darauf will ich jetzt allerdings erstmal nicht weiter eingehen, sonst füllt allein mein Post warscheinlich 10 Seiten aus....(vieles kann man jedoch schon aus dem Post von DocBrown entnehmen!). Worum es mir bei der Umfrage eigentlich ging, war im Nachhinein noch einen kleinen Check zu amchen ob ich denn mit meinen Theorien richtig liege (bisher sieht's sehr gut für mich aus!). Das ganze soll dann vielleicht mal in (noch einem, zusätzlich zu den anderen Millionen) kleinen Buch enden.

So viel dazu, hoffe es ist jetzt nicht zu wirsch geschrieben (ist ja schon spät).


Postet einfach fleiĂźig weiter, ich bin gespannt!!!! :)

GrĂĽĂźe, photsirhC
 
Christoph89 schrieb:
Edit: Beinahe vergessen: Bitte schreibt unbedingt dazu wie lange ihr schon spielt/ wie viel Spielerfahrung ihr schon habt! Merci!

Nun, "spielen" tue ich nun mittlerweile auch schon seit 22 Jahren. Verdammt... ich werde... nein BIN alt... :-o

Gezielt Notenlesen und Blattspiel habe ich in den Jahren 96-98 gelernt. Mit "Anleitung" und Strategie und Unterricht. Danach hieĂź es "learning by Doing", also dadurch besser werden, dass man einfach vom Blatt spielt.

So, jetzt aber Gute N8!

GruĂź :cool:
 
Hi

Ich wĂĽnschte mir 1974 zum 10. Geburtstag eine Gitarre.
Mit dazu bekam kurz danach privat Unterricht
(btw ich war mit meiner Mutter auch bei einer staatlichen Musikschule,
und der Direktor hat in einem Gespräch versucht uns zu überreden das ich doch lieber Geige lernen sollte :shock:.
DAS wär doch ein tolles Intrument und fehlte noch in seinem Orchester ......

Aber ich war schon immer etwas dickköpfig.

Danach ca 1 Jahr grausamsten Klassik Unterricht bei einem 70jährigen Lehrer.
Selten etwas langweiligeres erlebt. C Dur und F Dur Tonleiter
nach Noten und einfachste EtĂĽden. Ich wollte da nur noch weg.

Nach etwas Pause dann ca 5-6 Jahre auf einer anderen Musikschule
bei einem ca 30jährigen Folkie Unterricht bekommen. Da hat es dann klick
gemacht. Nach Noten Fingerpicking gelernt. Das hat SpaĂź gemacht,
allerdings waren von Anfang an die Noten der schwierigere Teil.
D.h. kannte ich das StĂĽck bereits vorher oder konnte es mir
schnell einprägen, habe ich es zuhause auch geübt. War mir das
StĂĽck unbekannt oder noch schlimmer gefiel mir nicht, habe
ich kein vernĂĽnftiges Ăśben zustande gebracht. Konnte ich die
StĂĽcke also gut auswendig, hab ich sie auch gut vorgespielt.
Letztlich hab ich eigentlich da bereits mit dem Gehör gearbeitet.
Der Unterricht hat aber gut funktioniert da der Lehrer sehr stark
auf meine WĂĽnsche betreffs der StĂĽckauswahl einging.

Dann mehrere Jahre in Bands komplett ohne Noten gespielt.

Mit ca 25 nochmals Unterricht genommen. Hier ging es mir
um Harmonielehre und Solospiel. Wieder wurde auch mit Noten
gearbeitet, was ich soweit möglich ignoriert/torpediert habe.

Also ich kann nicht vom Blatt spielen, aber ich kann die Feinheiten
eines mir bekannten StĂĽckes mit Hilfe von Noten entziffern,
wenn ich dabei eine Gitarre in der Hand habe.
Allerdings ĂĽberwinde ich mich erst, wenn ich es mit den
Ohren und/oder Leadsheet nicht gut hinkriege ........

GruĂź
 
Hi,

bin ein maessiger Blattleser. Ich konnte es schon mal besser - in den 80er hatte ich fuer ca. 2-3 Jahre wirklich eine Menge Studio-Jobs, da lief das dann wie geschmiert.
Geuebt oder gelernt habe ich das eigentlich nie gezielt, bin sowieso ein absoluter Autodidakt - just learning by doing.

Mit ca. 25 Jahren habe ich mit Sax angefangen und dort fiel mir das Blattspiel jedenfalls leichter.

Vor ein paar Jahren habe ich in einer Jazz Bigband angefanden, also auch Noten - musste mich auf den Bass-Schluessel einstellen und noch auf dem 5-str. was aber nach kurzer Zeit ganz passabel lief - auch hier ohne gezielte Uebungen o.ae....

Hilfreich war und ist mir mein Gehoer, von dem ich behaupte dass es sehr gut ist (.. ich habe mich schon als kleiner Bub ueber den lauten aber leider oft falschen Gesang meines Vaters in der Kirche geschaemt...:))

Ich treffe auch immer wieder Musiker die die tollsten Blattspielen sind - z.B. Blaeser in der Bigband - die aber anscheinend nicht auf die anderen hoeren, insbesondere nicht auf die Rhthmusgruppe, das ist die Hoelle...

Notenlesen ist nicht "notwendig" aber es hilft doch ungemein. Ich halte inbesondere die Auseinandersetzung mit der rhythmischen Struktur fuer sehr wichtig und hilfreich - auch fuer das spielen ohne Noten.
Gerade hier mangelt es doch bei einigen- nicht nur Gitarristen - sehr -

Ueber das Feeling muss man sich bevor man loslegt schon Gedanken machen, ob mit oder ohne Noten. Macht man das nicht klingt das Stueck entsprechend...dazu koennen die Noten nichts beitragen, weder im positiven noch im negativen Sinn...

Ich spiele nun schon seit 42 Jahren - von Hochzeiten bis zum Fernsehauftritt vor ca. 50 Millionen Zuschauern hier in China war alles dabei: Tanzkapellen, Galabands, Musicals, Studio-Jobs, Kreuzfahrten, Cover Bands, Rock'n'Roll Bands, Country Bands, Jazz Combos , Jazz Bigbands, Bluesbands, Aushilfen......da sind bisher ca. 1500 Gigs zusammengekommen.

Seitdem ein 23-jaehriger chinesischer Blues-Gitarrist (ich bin gerade in Beijing) gesagt hat ich wuerde zu modrn spielen machen ich mir auch keine akuten Gdanken ob es nicht doch besser waere aufzuhoeren...

Viele Gruesse aus Beijing
Der Nominator
 
Angefangen hab ich mit der Gitarre Mitte der 80ger durch zugucken bei mir bekannten Gitarristn.
Danach Unterricht beim einem Blueser, also weiter zugucken und nachmachen.
Viel später dann Klassikunterricht nach Noten, eine harte Zeit.
Am Music College und am MGI gings dann mit den Noten weiter, eine noch härtere Zeit.
Als ich dann, da ich ja nix gescheites gelernt hatte, als Musiker und Gitarrenlehrer ĂĽberleben musste, erkannte ich das NĂĽtzliche an den Noten.
Bei der Fülle der Schüler, welche ich unterrichte ist Blattspiel unerlässlich.

Generell spiel ich Klassik und Nylonstring-Gitarren lieber nach Noten.
FĂĽr E-Gitarre finde ich die Tabulatur leichter.

Kinder mĂĽssen bei mir Noten lernen, bei Jugendlichen und Erwachsenen frag ich erst nach den Zielvorstellung und arbeite dann entweder mit Akkord, Tabs oder eben Noten daraufhin.

Generell bereue ich nicht, mich in dieser Materie fit gemacht zu haben.

Ach ja zur Vorbereitung auf Aushilfsjobs richte ich mich lieber nach meinem Gehör.

Und das Programm meiner Band kenn ich eh auswendig. (Tut aber wahrscheinlich jeder hier :)

GrĂĽĂźe
Frank
 
Hi,

wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Arbeit! Und wünsche mir jetzt schon, dass Du uns die Ergebnisse in irgendeiner Form näherbringst, wenn es so weit ist!

Hier also mein notistisches Profil:

Habe als Kind in musikalischer Früherziehung und vier Jahren Klavierunterricht das Notenlesen erlernt. Nach einigen Jahren musikalischer Pause habe ich dann im Alter von 15 Jahren [EDIT: das war vor gut 30 Jahren] angefangen, Gitarrenunterricht zu nehmen. Allerdings ohne Noten (nur Akkordgriffbilder & Tabulaturen). Das war keine reflektierte Entscheidung; der Gruppenkurs des örtlichen Musikladens lief nun einmal so ab, und klassischer Gitarrenunterricht war für mich nach dem als eher quälend empfundenen Klavierunterricht nicht attraktiv.

Nach knapp zwei Jahren habe ich dann autodidaktisch weitergemacht. Ich habe mir zu diesem Zweck das Griffbrett in Skalen erschlossen, ausgehend von natürlicher Molltonleiter und Blues-Pentatonik. Mit diesem Material konnte ich mir dann den mich interessierenden Ausschnitt aus der Rock-/Bluesmusik ganz gut über das Gehör erschließen. Meine Noten- und Theoriekenntnisse aus dem Klavierunterricht haben mir dieses Verfahren erleichtert.

Mal ernsthaft dran gearbeitet? Die Frage, ob ich nicht auch einmal von den Noten her an die Gitarre herangehen sollte, habe ich mir nie gestellt: Was ich erreichen wollte, konnte ich ohne Noten gut erreichen.

Zerstört Notenkenntnis das "feeling"? Heute denke ich, dass es mit Noten sicher anders gelaufen wäre. Aber so ist es auch gut. Vielleicht ist es weniger die Notenkenntnis, die sich negativ auf das "feeling" auswirken kann, als vielmehr der Lernweg. Ich habe mich von Anfang an darauf konzentriert, das zu spielen, was ich auf Schallplatten hörte bzw. was ich selbst gern hören wollte. Und dazu gehörte für mich nicht nur, die "richtigen" Töne zu spielen, sondern ganz wesentlich auch, den richtigen Ausdruck in die Töne hineinzulegen (also alles das, was in der Notierung allenfalls rudimentär erfasst ist).

Ich sollte vielleicht dazu sagen (obwohl das meiner Einschätzung nach sehr wenig mit meinen fehlenden Notenkenntnissen bezügl. der Gitarre zu tun hat), dass ich bis heute weder in einer ernstzunehmenden Band gespielt habe noch aufgetreten bin. Gereicht hat es immerhin für Kellersessions mit Covermusik und endlosen Improvisationen. Und in den späten 80-ern für die durchaus positiv aufgenommene musikalische Gestaltung von Jugendgottesdiensten in Bandbesetzung (git, git, b dr), mit "Singspielen" u.ä. - unser Pfarrer nannte diese Musikgattung damals immer "Sakro-Pop" ;-)

Hoffe, Du kannst etwas von dem hier verwenden.

GrĂĽĂźe vom
Stardustman
 
Hallo Christoph,

angefangen mit dem Gitarre spielen habe ich 1976 mit zwölf Jahren auf einer 99-Gulden E-Gitarre (eine SG-Kopie mit einem Honda (nicht Hondo)-Logo, umgebaut auf Lefthand) aus Holland. Der ältere Bruder meines damaligen besten Freundes hatte eine Band, also mussten wir es ihm gleich tun. Es gab ein paar Monate Gitarrenunterricht beim Gitarristen der Band des Bruders. Noten? Fehlanzeige! Unterrrichtet und gespielt wurde nach Gehör, ein paar selbst gemalten Griffbildern und learning by doing. Einfach nachspielen. Ging ganz gut.

Nach ein paar Jahren wollte ich dann meine spielerischen Fähigkeiten ausbauen und nahm Unterricht bei einem professionellen Lehrer. Hier kam ich dann auch mit Noten und Tabulaturen in Kontakt. Nach drei Monaten habe ich dann das Handtuch geschmissen, war echt nix für mich. Weder Noten noch Tabulaturen. Ich habe festgestellt, dass es bei mir sowas wie eine "innere Weigerung" gibt, Musik nach Noten oder Tabs vom Blatt zu spielen (gibts bei mir auch beim Erlernen des Skatspielens und des Tanzens).

Vermisst habe ich die Fähigkeit, Noten zu lesen sowie das Spielen vom Blatt eher selten. Wenn ich heute etwas nachspielen möchte, was mir nicht sofort geläufig ist (meist sind es nur einzelne Song-Passagen), nutze ich gern das Internet (Youtube, diverse Tab-Seiten). Hier gibt es ein paar ganz gute Sachen. Aber man muss auch aufpassen, da hier einige "Lehrer" ein paar Dinge ganz einfach falsch spielen, aber mit einer Selbstüberzeugung ihre Spielweise als die einzig richtige verkaufen wollen. Aber im Laufe der Zeit bekommt man selbst schnell das Gefühl, wie es richtig oder falsch zu spielen ist. Auch hier gilt für mich wieder: Learning by doing! Und wenn es dann nach mehrfachem Ausprobieren dann so klingt, wie es soll, macht es mir noch mehr Spaß.

Viele GrĂĽĂźe

Roland
 
Ich kann Noten lesen und einigermaĂźen nach Noten spielen.
Ich spiele seit ca 15 Jahren ernsthafter Gitarre, habe voher 13 Jahre lang Cello gespielt,
das ĂĽbt in Sachen variable SchlĂĽssel.
Ich bin ein passabler Blattsänger.
Ich kann an der Gitarre Dinge vom Blatt spielen, von denen ich einen Höreindruck habe, oder bei denen ich aus dem Notenbild eine Klangvorstellung bekomme.
Sprich, Jazzstandards spiele ich einigermaĂźen vom Blatt,
das Charlie Parker Omnibook ist fĂĽr mich Buchstabieren von Noten.

Polyphone Dinge und Akkordvoicings lese ich an der Gitarre sehr ungern,
zumal sie häufig vom Klavier gedacht sind, z.B. sind verminderte Akkorde in Grundstellung häufig in Biggandnoten gesehen, aber an der Gitarre (für mich?) nicht spielbar.
Historisch gesehen ist die Tabulatur die der Gitarre gemäße Notationsform,
s.g. "Tabs" ohne Noten aus dem Internet finde ich indiskutabel, da wesentliche Informationen sich nur aus dem Notenbilde ergeben.
(dazu sind sie meistens falsch...)

FĂĽr mich ist Notenlesen ein Fenster zu anderen Dingen.
Notenschreiben macht es mir möglich, Musik mit anderen zu teilen, und für andere zu arrangieren.

Viele GrĂĽĂźe,
woody
 
Hallo!

Gitarre spiele ich seit 1984, Autodidakt nach Peter Bursch - ohne Noten. NatĂĽrlich hatte ich Noten in der Schule und hatte das meiste vergessen.

1992 hatte ich ein Jahr klassischen Gitarrenunterricht, den ich wegen der Noten abgebrochen habe - "lesen" konnte ich auf Kinderliedstandard, ohne Noten spielen sehr viel besser.

Irgendwann 2002 rum begann ich mit Klavierunterricht nach Noten. Das war völlig einfach und gut. Allerdings nur in der Erkennung der Tonhöhen, nicht in der rhythmischen Bewertung des Geschriebenen. Bei dem Stand bin ich immer noch.

Die Kenntnis der Klaviertastatur plus Notenkenntnis hat mir ĂĽbrigens bei Harmonielehre sehr geholfen. (Kleiner Tipp: Wenn der Autor eines Harmonielehrebuchs ein Gitarrist ist, ist das Buch meist GrĂĽtze.)

GruĂź

erniecaster
 
Mahlzeit,
ich spiele seit 1976 Gitarren, vorher dieses tolle Instrument Blockflöte - nach Noten, Gitarren-Ausbildung: mal kurz in einen VHS Kurs geschnuppert, im frühen Pleistozän ein halbes Altbier-Semester am Robert-Schumacher Konservatorium in D'dorf :p , aber ansonsten Autodidakt. In den letzten Jahren einige tolle Workshops besucht bei meinen Lieblings-Gitarren Cracks (Tommy Emmanuel, Clive Carroll, Pierre Bensusan, Ian Melrose, Larry Carlton, Scott Henderson, Franco Morone etc)

Notenlesen geht so. Schreiben auch. Vom Blattspielen nur im Schneckentempo.Dazu fehlt die Übung und Anwendungsmöglichkeit.
Ich brauchs nicht im täglichen Musikerleben. In der Dienstleistungskapelle nur Leadsheets mit Chords und der simplen Melodie (halt Realbook), machmal schreibe ich mir Passage auf, dann meist in kurzen Tabs, weils schneller geht.

Meine eigene Musik schreibe ich manchmal auf, sowohl in Noten als auch Tabs. Zum Glück gibts tolle Notationsprogramme. Da lernt man auch wieder zu schätzen wie viel Informationen die Standardnotation doch bereithält.

Notenkenntnisse sind immer ein Gewinn, aber wichtiger ist die innere Musikalität und kreative Kraft - wenn dazu noch ein fundierte Ausbildung kommt, ist in meinem Sinne optimös. Wünschte ich wäre nicht so faul bzw. hätte mehr Zeit meine Kenntnisse zu vertiefen.

Aber ich schmöker immer noch gerne in guten Harmonielehren und weil ich auch unterrichte, bastel ich an Wegen z.b. Improvisations-Konzepte möglichst einfach und effizient rüberzubringen. Da lerne ich selber dann auch am meisten.
 
Da kann ich mich wohl einreihen in das groĂźe Mittelfeld.
ALs Kind in wenig Blockflöte gespielt - erste Begegnung mit Noten, diese # und b hab ich damals nicht kapiert / vermittelt bekommen.
Mit 14 Angebot meiner Erzeuger, ein Instrument (Gitarre?) zu lernen, incl. Lehrer und Ăśben - wurde meinerseits abgelehnt.
Kurz vorm Abi von einem Mitschüler eine alte Hertiecaster gekauft, die sollte als Deko dienen, hat sie aber nicht geschafft, mein Mitschüler wurde mein Gitarrenlehrer (klassische Grundbegriffe, diesmal hab ich die Noten kapiert). Nach dem Abi dann Selsbststudium, Peter Bursch, Fachblatt-Tabs, Songbooks... (Internet war ja noch nicht) und viel abgucken bei Live-Gigs. Während des Zivildienstes (da hatte man ein wenig Zeit und Geld) kurz klassischen Unterricht, der mir gezeigt hat, dass ich Blattsielen nie lernen werde.
Ich kann also mit einer notierten Vorlage ein wenig was anfangen. Tabulaturen sind besser, obwohl die Schreibweise ja stark an die Notierung angelehnt ist. Sonst, weiterhin zuhören, probieren, an(ab)gucken, jetzt gibt's ja Internet, da such ich mir dann was raus und "korrigiere" es, wenn's a) nicht ganz richtig ist oder b) für mich so nicht spielbar.
 

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