Problem: Komischer (Sinus-)Effekt beim Ausklingen

karlchen

Power-User
12 Jan 2004
621
0
Nähe Freiburg
Hallo
ich hab -glaub ich- ein Problem mit meiner Epi SG400. Ok, ich liebe diese Gitarre. Aber seit ich aus dem Urlaub zurück bin (meine Freundin hat in dieser Zeit damit gespielt) - das ist jetzt schon 1,5 Monate her-, fällt mir immer öfters ein merkwürdiges Geräusch auf, welches vor meinem Urlaubsantritt definitiv noch nicht da war. Ich hab aber keine Ahnung was das sein kann. Ich dachte erst es liegt am Verstärker.
Aber heut im Gitarrenunterricht hatte ich statt meiner Charvel mal die SG dabei und bei mir war da dieses Geräuschverhalten wieder. Bei der Paul Reed meines G-Lehrers jedoch nicht.

Zur Beschreibung:
Nach dem ich einen Akkord (Bei Powerchords ist`s mit am deutlichsten) angeschlagen habe und dann ausklingen lasse steht der Ton nicht "gerade" sondern "leiert" aus. Ist für mich schwer zu beschreiben. Ich versuchs mal in ein / zwei Varianten, damit ihr euch ein Bild machen könnt:

Es klingt wie eine art langsamer Sinus irgendwie gleichmäßig "eiernd". Waowaowao (jaaa ich komm mir irgendwie blöd vor *g*)

oder man könnts auch mit nem gleichmäßig hintereinander tönenden Doppler-Effekt beschreiben.

Komischerweiße tritt das oft aber nicht immer auf. Manchmal steht der Ton auch wie ne Eins und klingt dann langsam und lange aus.

Besonders krass (da ist`s mir auch als erstes aufgefallen) ist`s mit Verzerrer.

Habt ihr nen Schimmer, woran das liegen könnte ??? Sind vielleicht die Pickups im Eimer ?? oder Ist`s was an der restlichen Elektrik ??


Um Tips wär ich dankbar.

Gruß
Markus
 
Hallo Markus,

versuche mal einzelne Töne auf der G-Saite bei Verzerrung im Bereich des 12. Bundes...
Kommt da nach dem "Daaa" des Anschlags ein .."Dlaadladlaaadlaaa"? Der Ton kommt nicht zur Ruhe und klingt, als würde er immer wieder wieder angestoßen?

Nimm Dir mal ein Lineal und lege es zu 3/4 frei über einen Tisch. Das letzte Viertel drückst Du auf den Tisch und jetzt schnippst Du das freie 3/4 an. Es macht "Drrrrrrrrrr!" Das ist Dein Gitarrenhals. Stell' Dir vor: Darauf soll eines Saite sauber schwingen....
Man kann sich vorstellen, dass sie Saite auf dem Hals in der Frequenz des "Drrrrrrrr!" mächtig gestört wird. Dabei stoßen zwei Wellen, die des Drrrrrrrr! und die der Saite zusammen. Wenn sie zugleich geschehen, macht die Saite eine doppelt so große Amplitude. Den nimmt der Tonabnehmer auf. Am Hals stärker, als am Steg - ein schmaler Pickup stärker, als ein breiter.
Herzlichen Glückwunsch zu Deinen Ohren!
Du bist dort angekommen, wo Musiker gerne beginnen zu verzweifeln. Es ist die erwünschte, bzw. unerwünschte Resonenz.
Ein großes (Schlacht-) Feld!

PS: Ich lese gerade noch einmal...Doppler Effekt? Tonhöhe? Habe ich nicht aufmerksam gelesen? Tonhöhenschwankungen? Von oben hereintrudelnd? Das wäre etwas anders....
 
Hallo Walter,
vielen dank für die schnelle und geniale Antwort. In anbetracht der Zeit werd ich frühestens Morgen dazu kommen deine Tips mal aus zu probieren. Zumal mein Amp zufällig auf dem Boden steht der meiner Eltern Schlafzimmer als Decke dient *g* Und auf Prügel zu dieser Uhrzeit hab ich nicht wirklich Lust :p

Du hast natürlich recht zwischen Doppler und Sinus ist ein Unterschied. Ich werd`s nochmal genauer unter die Lupe nehmen und dir Morgen Abend oder Mittwoch hier nochmal antworten. Bis dahin vielen Dank.

P.S.: bitte verstehs nicht als Bauchpinselei aber ich wollt dir schon lange sagen, das mir die St. Archtop auf deiner HP rein äußerlich außerordentlich gut gefällt und dem was ich mir als meine pers. Traumgitarre vorstelle recht nahe kommt. Wie sie klingt weiß ich ja nicht ;-)
 
Hi,
checke auf alle Fälle mal Halskrümmung und vor allem:
Wie alt sind die Saiten ?
Alte, verschmutzte saiten schwingen auch nicht mehr so gleichmäßig und können sich auch so verhalten, wie von dir beschrieben.

Zum Gitarren-SetUppen gehe doch mal zu www.rockinger.com . Unter Showroom gibt es eine Workshop-Rubrik. Da mann man sehr viel lernen.
 
Hi Walter, Hi physioblues,
also eine fundierte Antwort zu geben fällt mir ziemlich schwer. Ich versuch`s mal.
Vielleicht gibt das für euch ja einen Sinn.

Meine erste Tat war, einen komplett frischen Satz D`Addario XL 0.10 - 0.46 auf zu ziehen
um wirklich sicher zu gehen.

So. Jetzt war dieses Schwing-Verhalten anders als zuvor aber nicht wirklich weg. Grundsätzlich
zwar besser aber eben nicht weg. Naja. Dann hab ich mal auf der G - Saite
einzelne Töne im 11, 12, und 13ten Bund gespielt.

Danach G und C Powerchord, wo mir das ganze eigentlich damals aufgefallen ist.
Volume an der Gitarre war ungefähr 6 von 10 und ich hab High Gain an meinem Amp eingestellt.

Im Voraus; ich bin etwas verwirrt, weil ich nach mehrern Anschlägen 2 bis 3 verschiedene
Klangmuster gehört habe:

Die einzelnen Töne:

im 12ten gerader Ton, schnell ist die Verzerrung weg und mann hört gegen ende nur noch recht hohes
manchmal mit schneller Frequenz, manchmal einfach ausklingend.

im 11ten und 13ten eigentlich immer das selbe; Verzerrung schnell weg und der Ton "blendet sich" in
schneller werdender bis wirklich schneller Frequenz nach oben. Gegen Ende hört sich das fast wie eine art Hall mit geringfügigem
Delay an. Frequenz sehr gut hörbar

Genaueres zum 11ten und 13ten (da ist das folgend beschriebene am deutlichsten):
Beim giftigeren, trockeneren Humbucker (HB) (ist der Steg; oder ???) klingts zum Schluss eher nach hochfrequentem Hall.
Beim wärmeren, voluminöseren HB hat man eher das gefühl, das zum schluss die restlichen Saiten,
besonders die tiefen anfangen mit zu schwingen. Weils zwar leiser aber mehrstimmiger,voluminöser wird.


zu den Powerchords:
3 Primärmuster:

1.) Stellt euch ein 3D-Koordinatenkreuz vor. auf der Z-Achse (ist doch die Tiefe oder ??? ;-) )
weiter "hinten" der Tiefe Ton mit langsamer Schwingung. Wuuuaaaaawuuuaaa. Vorne dran
(Z-Achse richtung 0) 1 bis 2 höhere Töne mit schneller Frequenz wuuaawuuaawuaa / wuawuawua.

2.) Ziemlich pennetrant: ich mach einen C-Powerchord. Bis zum Schluss leiert ein Ton
der von allen dreien sowas wie die "Mitte" darstellt mit ungefähr 1 - 2 Perioden/Sek durch bis der
Chord weg ist.

3.) Das irritierenste: Ein Klangmusster wo ich glaube zu hören, das ungefähr jede Sekunde der
ton mal gleichmäßig Hoch mal Tief ist. Hoch....Tief.....Hoch.....Tief. Selten mal aber auch kurz Hoch, lang tief.
Kann sein auch andersrum. Das hab ich nicht weiß ich nichtmehr.

Wie gesagt alles in allem ist nichtmehr ganz so heftig wie mit den alten saiten aber
wirklich noch gut hörbar und ich weiß, dass das bei der Paul Reed meines G-Lehrers nicht ist.

Alles andere verwirrt mich als Anfänger ein wenig. Vielleicht mach ich auch einfach nur was falsch oder greife unsauber.

Oder ist das was, was bei E-Gitarren in dieser Preisklasse üblich ist ??

Ich hoff ich hab euch jetzt nicht ganz irre gemacht.

Viele Grüße und bis dahin vielen vielen dank für die guten Antworten.

Markus
 
Hallo Markus,

wenn ich es richtig verstehe, schwingen einzelne Töne und Akkorde nicht sauber ein.
Versuche mal, die Pickups von den Saiten zu entfernen. Wird es besser? Jetzt kann man noch etwas mit Gewichten an der Kopfplatte experimentieren, oder den Einschwinger (Emil - Günter Krause) an das Instrument zu lassen. Eine Handlampe wird dabei aber nicht zum Kronleuchter.
Letztlich lässt sich am Bildschirm jedoch nichts genaues festmachen. Kannst Du nicht mal ein kleines MP3 machen?
 
Hallo Markus,

zu W°°s Tips folgende Ergänzung:

- was für einen Amp spielst Du?
- wenn Röhre: wiel alt sind die Röhren
- Treten die akustischen "Fehler" auch bei anderen Amps auf? Und trocken (ohne Amp) gespielt?
- benutzt Du Effektgeräte?
- Was für Kabel benutzt Du (zwischen Gitarre und Amp?) Schon mal andere Kabel probiert?
- stell den Amp mal 1-2 Meter in der Raumposition woanderst hin (weg von Ecken zB).

Ich hab zB bei meiner "Hauptgitarre" ein "Flirren" im Zerrkanal meines Mesa-Amps. Niemand kann mir sagen, woher das kommt. Im Clean-Kanal tritt das nicht auf. Mit anderen Gitarren ist der Mesa-Zerrkanal wieder völlig in Ordnung. Bei meinem "großen" Amp gibt es diesese "Flirren" nicht. Ich werde daraus auch nicht schlau. Mir ist es eigentlich egal, weil ich aus dem Mesa nur den Clean/ Cruch-Kanal nutze. Aber ich komm nicht auf den Fehler (bei anderen Amps ist die Gitarre voll OK; bei anderen Gitarren ist der Amp OK...)

Vielleicht gibt es einfach Konstellationen, die nicht zueinander passen wollen? Oder solche, die Schwächen (und idealerweise auch Stärken) eines Systems verstärken? Ist das vielleicht "der MOJO", auf den wir alle so geil sind?

Ich weiß es nicht

:-(

Gruß
burke
 
Hi,
ich spiel derzeit nen Peavey Studio Pro (Transistor) .
Der Amp ist so aufgestellt, dass er eigentlich in den Raum "reinklingt".
allerdings stehen diverse Dinge Im weg (Stuhl, Minitsch, Notenständer).
Nicht direkt davo aber in der nähe.

Kabel kann ich nicht genau sagen. Ich würde behaupten, dass sie sehr robust sind. Kenn mich aber nicht gut genug aus.

Ich hab den Effekt noch beim Übeamp meines Gitarrenlehrers bei Ihm in der Wohnung (ist ein Parker by Marshall). Dort werden definitiv billige Kabel benutzt.

Keine Effektgeräte. Habe auch unterschiedliche Kabel (neueres, älteres) vom selben Typ probiert. Interessanterweiße hatte ich den Effekt ja nicht schon immer.

Trocken kann ich nicht sagen. Dazu sind glaub ich meine Ohren -noch- zu schlecht.

Da ich oft und gerne Power-Chord-Schemas Spiel (Ich spiel auch anspruchsvolleres *g*), wo ich dann zum Schluss den Akkord stehen lasse fällts halt ziemlich auf.


@ Walter: Ich werd mich dran machen das alles bewerkstelligt zu kriegen.
das wird aber -wenn ichs nicht heut gebacken kriege- ein bischen Zeit brauchen. Ich hab noch ein bischen Spielraum bei den Saiten und werd Sie mal noch ein bischern nachjustieren. Deinem Satz mit dem Einschwinger und der Handlampe konnt ich nicht folgen :oops: !Sorry!
Wenn`s nicht besser wird, ist die Sache mit dem MP3 zwar möglich aber brauch ein bischen Zeit bis ich die Technik entsprechend angeschleppt hab.

Solltet ihr ne Woche lang nix von mir hören, dann hab ich diesen Thread trotzdem nicht vergessen. Bin nur in letzter Zeit etwas ausgebucht :-(


Gruß und Danke
 
Hallo,
hört man nicht auch so ein Eiern bei nem Powerchord wenn die Gitarre nicht ganz Bundrein ist d.h. die Octave reibt sich leicht und klingt auch wie so ein Eiern?
Kann ja vielleicht sein.
 
Hallo,

eine idee vielleicht noch:
Ich hatte bei meiner Musicman das Problem, daß sich immer auf der G-Saite ein hoher Flageolett-Ton aufschaukelte, wenn ich sie leer anspielte.
Probier doch mal folgendes: Spiel einen Power-Cord, an dem das "Nebengeräusch" deutlich warnehmbar ist. Dann dämpfe die Saiten ab, die zwischen den Mechaniken und dem Sattel liegen.
Vielleicht sind ja die Kerben des Sattels etwas zu groß und dadurch schwingen sich die Saiten am Headstock auf.
--- war zummindest bei mir mal das Problem.
Viel Glück bei der Fehlersuche/Behebung
 

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