gwenman":23vbda71 schrieb:
hi,
also ich hab schon mal was in der art gepostet, aber keine antwort bekommen
also start ich noch nen thread dazu:
:arrow: ich will demnächst aufnahmen mit guter quali (git, bass, voc) machen, allerdings soll dann auch der programmierte schlagzeug- beat gut klingen (also nicht nach blechdose)...
der sound von den fruity loops- samples gefällt mir nicht...der klingt so "programmiert" und "unreal"
ich weiß zwar, dass es da für cubase ein vst- plugin gibt, dass sich lm- 9 (und / oder lm- 7) nennt...mit dem kenn komm ich nicht zurecht
was gibts jetzt konkret für software- alternativen???
ich will mir demnächst auch ne midi- unterstützende sc kaufen, und bei mir steht ein midi- fähiges keyboard herum...lässt sich vielleicht damit realistischer drumsoud programmieren???
:arrow: im klartext also meine frage:
wie bringe ich möglichst realistische drum- sounds zusammen (mithilfe eines software- drumcomputers)
bzw. wüsste vielleicht jemand realistisch klingendes drums für fruity loops
:?:
ok...danke
mfg...philipp.
Gudn Tach!
1. Banal, aber wahr: Wenn es wirklich realistisch sein soll, brauchst Du einen Drummer. Mit einem guten Drumset, genügend Mijrophone, ein paar Gates und Kompressoren, einen guten digital-Hall und ein gutes Pult. Und jemand, der das aufnimmt. Die teuerste, aber die einzig echte Lösung.
2. Wie realistisch fruity loops klingt, liegt einerseits an den Samples, andererseits an den Programmierkünsten des Bedieners.
2.1. Samples: Das Netz ist voll davon. Da Drum samples auch nicht gerade riesig sind, kannst Du Dir da auch mit ISDN oder analogmodem alles mögliche runterladen, von den elektronisch-unrealistischen Vintage Roland 808 sounds (die sind bei FL aber eh dabei) über die ersten halbwegs realistisch klingenden Drumcomputern wie dem Alesis HR 16 (erstes Teil mit 16 Bit Samples) bis hin zu neuerem Zeug. Google mal danach oder benutze die einschlägigen InternetPortale von z. B. Synthie Zeitschriften. ich habe mir vor Jahren ein paar hundert MB samples (für den Anfang reicht viel weniger) runtergeladen und größtenteils arbeite ich immer noch mit dem Material.
2.2. Programmieren und arrangieren in FL
2.2.1. Weniger ist mehr. Fang an mit Bassdrum, Snare und closed hat. (Brauchst Du also erstmal nur drei gutkligende Samples.) Übergänge, Wirbel und Breaks machst Du auch nur mit diesen Mitteln. Wenn Du damit durch die folgende Punkte (bis auf 3.) durch bist, holst Du Dir als erstes Becken (wichtig: Crash, eventuell ride) und open hat dazu, dann nach und nach die Toms (3 sollten locker reichen). Denke dran: Ein echter Drummer hat maximal 2 Hände und 2 Füße ...
2.2.2. Shuffle. Zieh den Shuffle Regler soweit hoch, bis es nicht mehr so maschinell kling, aber noch straight genug ist.
2.2.3. Dynamik. Im 4/4 Takt z. B. ist die 1 am meisten betont, dannkommen 3, 2, und 4. Du kannst für jedenSchlag den Lautstärkewer (bzw velocity oder so) einstellen. Gib da für alle Drums realistische Werte ein, und alls wird VIEL realistischer. Bei Wirbeln und Steigerungen mußt Du natürlich auch damit arbeiten. Achte auch darauf, dass die Lautstärke verhältnisse der Drums untzereinander passen, so dass die BD z. B. nicht alles wegwummert.
2.2.4. Pan Regler. Wenn Du die Drum realistisch im Raum verteilst, klingt es auch realistischer. Also BD in die Mitte, HH ein wenig nach der einen Seite usw ... schau Dir ein Drumset an, dann weißt Du wie Du das in etwa verteilen Musst.
2.2.5 Damit es sich räumlich anhört, brauchst Du hall - wenn Du es realistisch haben willst, eher einen Kleinen Hallraum und nicht zu lange delayzeiten einstellen. Das Fruity Reeverb Plugin schickt für den Anfang.
3. Veredel den Fruity Sound im Audiosequenzer/HD-recordingProgramm. Exportiere alle FL-Channels einzeln als Wave. (Einfach die anderen Channels muten. Wenn Du nachher einen besseren Hall verwenden willst, den FL-Hall wieder abschalten.) Dann jedes Instrument auf seine eigene Spur in das Programm Deiner Wahl (Cubase, Logic, Cakewalk, Samplitude etc) einladen. Jetzt wird das ganze mit dem hochwertigen virtuellem Mixer und eventuellen FX-Plugins nochmal richtig fett abgemischt und arrangiert. Fertig. ;-)
Ach ja, kalkulier viel Zeit ein. Wenn Du Dich über Weihnachten ein paar Tage am Stück dransetzt, kommst Du wohl schneller voran. Sowas lernt man aber nicht von heute auf morgen, auch viele gute Schlagzeuger haben mit dem Programmieren ihre Probleme. Also auch nicht von heute bis nächstes jahr, aber wenn Du lange genug dranbleibst und das ernst nimmst bist Du in ein paar Monaten bestimmt zufriedener als jetzt. Ansonsten vielleicht doch Punkt 1 nochmal zu Herzen nehmen. :lol: