Liebe Drähtezerrer,
da schreibe ich doch auch mal was zu...
Ich besitze einen Rath 50/50, eine ’72er 4X12 Marshall Box, ein Quadra Verb aus den 80ern, einen billigen 32 Band EQ und einen Rath 2/12 Rath Monitor.
Der Rath 50/50 ist ein stereo Vollverstärker. Er geht mit Effekt über eine Seite an die 4X12. Auf der anderen Seite geht er trocken über den EQ an die Monitorbox. Ich kann mir damit das Gitarrensignal in Proberaum, oder auf der Bühne so zurecht biegen, daß es im Zentrum der (Monitor) Speaker angenehm klingt. In erster Linie schiebe ich dort den Bass. Mit diesem Setup gab und gibt es nie Probleme bei der Probe- oder Bühnenarbeit, da ich die beiden Signale (begrenzt) in ihrer Lautheit regeln kann. Ich schätze den Rath Amp für seine "gitarrige" Wiedergabe. Er komprimiert wenig und gibt die Gitarre sehr ungefärbt wieder. Das alte Quadraverb ist aus vielerlei Gründen eine Katastrophe - die Modulationen sind lächerlich, aber die Räume geben der Gitarre aufgrund ihrer Muffigkeit keine unnatürlichen Presenzen. Diese Schwäche liebe ich.
Der Rath hat ein paar Modifikationen erhalten. Im Solokanal habe ich ein zweites Mastervolumen, um die Lautstärke anheben zu können. Außerden habe ich mir für diesen Kanal einen parametrischen Mitten EQ und einen (schaltbaren) Gainboost einbauen lassen. Während man Songs bedient, so meine Meinung, hat sich die Gitarre aus dem Frequenzspektrum des Gesangs heraus zu halten. Ich pflege dort gerne die "Schüssel", d.h. tiefe Mitten und strahlende Presenz. Im Solo dagegen darf man gerne die Kartonmitte bedienen, so wie man es von alten Vöxen kennt... Mit meinem EQ kann ich das.
Das ist jetzt und es gibt einige Dinge, die ich an meinem jetzigen Setup gerne anders hätte, aber ich habe noch nichts gehört, was meinen Anspüchen auf Anhieb näher gekommen wäre.
PS: Für die Karussel Frakion habe ich noch meinen alten Engl Jive, den ich mit einem Treblebooster über ein selbst gebautes Gitarrenleslie spiele, aber das ist eine eigene Geschichte.
Beste Grüße
W°°