Gitarre aus einem Stück ?

A

Anonymous

Guest
Hi Leute!

Könnte man eigentlich eine Gitarre aus einem Stück Holz fertigen?

Ich meine folgendes: Korpus und Hals aus einem Stück, am Hals dann noch das Griffbrett drauf (natürlich davor noch Einbau von Thrusrod).

Damit der Abstand zwischen Saiten und Holz (an der "Pick-Fläche") nicht zu klein wird, nehme man ein etwas dickeres Griffbrett.

Wäre sowas möglich?
Klar, also das Bundieren, vorallem der höheren Lagen würde wohl sehr viel Geduld in Anspruch nehmen.
Kopflplatte wäre doch auch kein Problem...?

Was wären denn so die Vorteile? Ich könnte mir vorstellen, dass das noch ein bisschen mehr Sustain bringt, oder?

Grüßle
 
Hoyer":22tx7uy2 schrieb:
Ich könnte mir vorstellen, dass das noch ein bisschen mehr Sustain bringt, oder?

Auf welcher Überlegung beruht diese Vorstellung? Trau Dich und gib Deinen Gedanken einen Ausdruck damit andere was damit anfangen können.

Ansonsten glaube ich, Du hast Dich im Datum geirrt, bis zum 1. April ist es noch ein Weilchen.

Daniel
 
Hoyer":32xr6jrk schrieb:
...
Könnte man eigentlich eine Gitarre aus einem Stück Holz fertigen?
...
Was wären denn so die Vorteile? ...

Moin,
kann man bestimmt. Macht aber meiner Meinung nach keinen Sinn. Du fragst nach den Vorteilen, ich befürchte die Nachteile überwiegen. Z.Bsp. weil das Stück einwandfreies Holz mit sehr gleichmäßiger Strukturen viel viel größer sein müßte, als wenn ich nur den Hals daraus schnitze. Und weil die verschiedenen Teile einer Gitarre unterschiedliche Funktionen haben, und deswegen ein Materialmix Vorteile bietet.
Wie kommst du auf das verlängerte Sustain? Gerade das sehe ich anders, das Schwingungsverhalten des Systems Gitarre ist schlechter, wenn dies aus einem STück wäre. Oder zumindest schlechter zu beeinflussen.
Aber auch nur Halbwissen von jemand, der sich mit Schwingungen auskennt, aber noch nie eine Gitarre gebaut hat. ;-)

Ciao
Monkey

Tante Edit: Einteilig geht natürlich nur mit Tonholz... :prof: :roll: ;-)
 
Die Idee ist nicht neu. Der deutsche Gitarrenbauer Anselm Rieß baut seit vielen Jahren Gitarren aus einem Stück und er vertritt dieses Prinzip mit einer an Fanatismus grenzenden Penetranz.

http://www.anselm-riess-guitars.de/info_deutsch.html

Er ruft für seine Klampfen Preise auf, für die man auch schon einen französischen Kleinwagen bekommt.

Hätte dieses Prinzip wirklich deutliche Vorteile, hätte es ein großer Hersteller schon längst in die Serienproduktion gebracht zu bezahlbaren Preisen.

Es ist bereits ein Aberglaube, der nicht auszurotten ist, dass ein geleimter oder durchgehender Hals mehr "Sustain" bringt, als ein geschraubter. Also kann eine Gitarre aus einem Stück auch diesbezüglich keine Wunder vollbringen. Zumal ein durchgehender Hals ja bereits "fast" eine Gitarre aus einem Stück ist.

Mich persönlich stört es, wenn immer wieder "Sustain" als Qualitätskriterium für eine Gitarre herhalten muß und wenn geplappert wird (sorry), dass nur eine Gitarre mit langem Sustain eine gute Gitarre ist.

Ein ausgeprägtes Sustainverhalten ist für diverse Musikstile absolut störend und nicht wünschenswert. Außerdem - was nützt das beste Sustain, wenn im Zweifelsfall der Ton als solcher nicht stimmt.

Tom
 
little-feat":1l9wro30 schrieb:
Ein ausgeprägtes Sustainverhalten ist für diverse Musikstile absolut störend und nicht wünschenswert. Außerdem - was nützt das beste Sustain, wenn im Zweifelsfall der Ton als solcher nicht stimmt.

Tom

In der Tat!

Walter hat eine eine Les Paul - artige Gitarre gebaut, die quasi als "Sinustongenerator" herhalten kann. Klingt irre lang und gleichmäßig aus, aber ich würde das Teil schon als "speziell" betrachten.

Unter dem Aspekt "Schwingungsverhalten" und "Sustain", was von den "Kennern" gerne als Optimum propagiert wird, müsste es aber das Intrument schlechthin sein. Zumindest von dem, was ich bisher in der Hand hatte.

Butter bei die Fische: In welchem musikalischen Kontext muss ich denn eine einzelne Note über mehrere Sekunden halten? Und wie oft kommt das vor? Und wenn, ist es nicht ohnehin interessanter, wenn der Ton dann in die Obertöne umkippt?

Ist es nicht eigentlich interessanter, wenn ein Ton relativ schnell und sauber einschwingt und dabei vielleicht noch "Charakter" bestitzt, der mir persönlich gefällt? Liegt da nicht eine wesentlichere Qualität, als in einem Instrument, dass lediglich in der Lage ist einen Ton lange zu reproduzieren? Hängt ja auch immer von der Energie ab, die in die Saite gesteckt wird.

Der Begriff "Sustain", so wie er hier oft gebraucht wird, definiert für mich jedenfalls keine eindeutige Qualität eines Instrumentes, wie ich mir das so allgemein vorstelle.
 
Hi Leute.

Erstmal Danke für eure Antworten.

Es geht mir bei der Diskussion eigentlich nur um den Bau der Gitarre, nicht um das Sustain. Lassen wir das Sustain mal beiseite...

Was wären noch die Nachteile dieser "Ein-Stück-Konstruktion" ?
Gibt es da Vorteile ?
 
little-feat":l41u56y4 schrieb:
Ein ausgeprägtes Sustainverhalten ist für diverse Musikstile absolut störend und nicht wünschenswert. Außerdem - was nützt das beste Sustain, wenn im Zweifelsfall der Ton als solcher nicht stimmt.
:lol: Stimmt. Man stelle sich das mal vor: Die Gitarre produziert ein irre langes Sustain, der Ton an sich ist aber kacke. Dann hörste diese Scheiße auch noch ewig lang - brrrrrr, pfui.

Ein gewisses Sustain ist sicher schön, aber eine schnelle Ansprache und ein Ton mit Charakter (wie ja Marcello auch schon schrieb) sind sicher wichtiger.

Ne Gitarre aus einem Stück: Geht sicher, halt wie ein Auto aus Holz:
Gehen tut viel, obs das dann bringt :shrug:

So spontan fiele mir nur als Gegenargument ein, dass es sicher Hölzer gibt, die sich eher für Bodies eignen, andere wiederum für Hälse, und wieder andere für Griffbretter. Das hat schon Sinn, dass sich Gitarrenbauer entscheiden, gewisse Materialien für gewisse Zwecke einzusetzen.

Wobei ...
Ne One-Piece-Ebony-Explorer, die wiegt dann auch wenigstens ein bisschen was ...
 
Ich denke, es ist hauptsächlich eine Kostenfrage, warum das nicht öfters gamacht wird. Zum einen hat man extrem viel Abfallholz wenn man aus einem Stück baut. Zum anderen ist das Bauen aus einem Stück viel aufwändiger.

Es ist aber etwas wo ich schon jahrelang drüber nachdenke. Meine allerletzte Gitarre wird aus einem Stück Mahagony sein, mit Sustainbow! Das Holz bestze ich schon sein 4 Jahren... ;-)

Klanglich macht es sicher nicht wirklich Sinn. :shock:
 
auge":1ue6k92s schrieb:
Hoyer":1ue6k92s schrieb:
Gibt es da Vorteile ?

Das lästige zusammenleimen/schrauben entfällt.
Es ist billiger weil man nur ein Holzstück kaufen muss.

Es ist dandyhafter, wenn man einen ganzen Stamm zerspant und den Rest weg wirft.
Man könnte auch ein Auto aus einem großen Brocken Stahl fräsen oder ein Haus aus einem Berg.
Wer das kann, kann was und kann es sich leisten.
Dafür ist es gut.
 
W°°":hpl3rogo schrieb:
auge":hpl3rogo schrieb:
Hoyer":hpl3rogo schrieb:
Gibt es da Vorteile ?

Das lästige zusammenleimen/schrauben entfällt.
Es ist billiger weil man nur ein Holzstück kaufen muss.

Es ist dandyhafter, wenn man einen ganzen Stamm zerspant und den Rest weg wirft.
Man könnte auch ein Auto aus einem großen Brocken Stahl fräsen oder ein Haus aus einem Berg.
Wer das kann, kann was und kann es sich leisten.
Dafür ist es gut.
Man könnte ja mehrere aus einem Stamm machen. Mit einer guten Softwre sollte sich der Verschnitt in Grenzen halten......:?: :?: :idea: :?: :?: :shock: :shock: :shock: :shock:
Oder:
Wir diskutieren über das Kommunikationsverhalten von Nacktschnecken. Interessiert mich etwa genauso viel. Mann was'n hier los......?? Pfffff .... Was schreib ich da?
 
...und ich dachte immer, dass es an manchen Stellen von Vorteil ist, wenn die verwendeten Hölzer nicht aus einem Stück sind, sondern "gesperrt". Wenn ich recht gehe verziehen sich gesperrte Hölzer wesentlich weniger. -Oder?
 
Hi Leute!

Scheinbar lohnt eine solche Konstruktion wirklich nicht...

Zum Gewicht: Wenn man so bauen würde, was für ein Holz würde sich empfehlen? Ein besonders dichtes Mahagoni? Mit was für einem Gewicht müsste man rechnen?
 
Hoyer":2nkcomwh schrieb:
Hi Leute!

Könnte man eigentlich eine Gitarre aus einem Stück Holz fertigen?
. . .
Was wären denn so die Vorteile? Ich könnte mir vorstellen, dass das noch ein bisschen mehr Sustain bringt, oder?Grüßle
Grund Deiner Frage schien zunächst die Suche nach elend langem Sustain zu sein. Nur so ist dein Fragen zu verstehen.
Hoyer":2nkcomwh schrieb:
Es geht mir bei der Diskussion eigentlich nur um den Bau der Gitarre, nicht um das Sustain. Lassen wir das Sustain mal beiseite...

Was wären noch die Nachteile dieser "Ein-Stück-Konstruktion" ?
Gibt es da Vorteile ?
Aha, also doch nicht das Sustain. Nachteile genannt, nicht gelesen oder ignoriert.
Hoyer":2nkcomwh schrieb:
Hi Leute!
Scheinbar lohnt eine solche Konstruktion wirklich nicht...
Zum Gewicht: Wenn man so bauen würde, was für ein Holz würde sich empfehlen? Ein besonders dichtes Mahagoni? Mit was für einem Gewicht müsste man rechnen?

:shrug: Was bist Du eigentlich? Wäre das hier ein Turing-Test, dann wärst Du durchgefallen, denn die meisten würden wohl meinen: Du bist eine Maschine! Das ist nämlich echt zu dämlich. Little-feat hat Dir eine Seite genannt. Da steht, was er verbaut. Suche nach "sapeli", "mahagoni" bei wikipedia oder hier http://www.exotichardwoods-africa.com .

Friss das erstmal und verdaue es. Ich hoffe, deine geistige Diarrhö legt sich bald wieder.

War das beleidigend? Tut mir nicht leid, mit Deinem Geschreibsel hast Du Dich selbst geohrfeigt.

Daniel
 
Ich glaub beim Holz würde Ahorn am meisten Sinn machen. Das wird doch sowohl für Bodies, als auch Hälse und Griffbretter verwendet.
Außerdem wächst Ahorn auch in Deutschland. Also such dir ein abgelegenes Laubwaldstück und ab gehts.
Ne, jetzt im Ernst, ich glaube wenn du nicht willst dass deine Gitarre aussieht wie die von Bo Diddley brauchst du sehr viel Erfahrung in Holzbearbeitung um das zuzusägen.
Ich glaub der von little-feat erwähnte Gitarrenbauer verlange nicht umsonst so viel.
 
Es gibt keinerlei geistreiche Gründe, so etwas zu machen. Wie schon erwähnt, haben unterschiedliche Hölzer an verschiedenen Stellen alle ihren Sinn. Auch das Verleimen und Sperren beruhigt das Holz. Das Schwingungsverhalten lässt sich weder im Stück, noch in Teilen vorausberechnen und Eigenresonanzen (Deadspots) werden durch Verleimungen eher vermieden. Die Verarbeitung von großen Bohlen zu kleinen Gitarren ist einfach nur dekadent und blöde.
Aber man kann ja für besonders gelangweilte Existenzen Gitarren mit Zertifikat verkaufen:
Für diese Gitarre wurde:
- ein Ha. Wald gerodet
- eine Jungfrau geopfert
- ein Schaf geschlachtet
- ein Dummkopf geboren.... :roll:
 

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