Gitarrenbücher vs. Unterricht

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Anonymous

Guest
Hi Leute,

Da ja hier ziemlich viele Leute sind, die ziemlich viel Ahnung haben, was ich von mir noch nicht behaupten kann, hätte ich eine simple Frage.

Was haltet ihr von einem autodidaktischem Vorgehen anhand von Gitarrenbüchern OHNE zusätzlichen Unterricht? Wo seht ihr die Vor- und Nachteile? Gibt es am Ende vielleicht sogar ein unterschiedliches Skilllevel?
Danke für eure Antworten

Schöne Grüße
Chris
 
Ohne Lehrer kann unter Umständen folgendes Problem auftreten: Du willst das Buch durcharbeiten, aber irgendwann kommt eine Stelle, wo du nicht weiter kommst. Ohne jemanden, der es dir erklärt und zeigt, wirds schwierig und die Motivation fällt auch.

Ausserdem kann ein Buch niemals so vielseitig sein wie individueller Unterricht.
Nur kosten tut es bedeutend weniger ;-)

Btw: Ich als "Vollblut-Autodidakt" überlege jetzt, nach 3 Jahren zum Unterricht zu gehen. Ich habe zwar noch nicht den Punkt erreicht, wo man sagt "ich komme nicht weiter", möchte mich aber noch in andere Richtungen entwickeln.
Meint ihr, es ist ein Problem, mit meiner recht "verkorgsten" Technik zu nem Lehrer zu gehen? Ich habe nämlich keine Lust, den A-Dur mit drei Fingern zu greifen ;)
 
Ein Buch kann keine Fehler korrigieren..kommuziert halt nur in eine Richtung und es weiß halt nicht, was beim Leser ankommt.
 
Henry Vestine":3t66wd6v schrieb:
Ich habe nämlich keine Lust, den A-Dur mit drei Fingern zu greifen ;)

Musst du auch nicht.... nur können solltest du es... erst wenn man es "richtig" kann sollte man sich rausnehmen es "falsch" zu spielen... meiner meinung nach...
 
DunkelElf":3vga9qd8 schrieb:
Henry Vestine":3vga9qd8 schrieb:
Ich habe nämlich keine Lust, den A-Dur mit drei Fingern zu greifen ;)

Musst du auch nicht.... nur können solltest du es... erst wenn man es "richtig" kann sollte man sich rausnehmen es "falsch" zu spielen... meiner meinung nach...


moin,

ist es nicht egal wie man was greift? kommt es nicht viel mehr darauf an, wie sich etwas anhört das man greift? :-)



nils
 
Naja, egal bis zu dem Punkt, wo man realisiert, das man mit der eigenen Technik bestimmte Dinge nur schlecht oder gar nicht hinbekommt. Aber das ist wieder eine Grundsatzdiskusssion. Gibt viele, de trotz "schlechter" Technik, gut spielen und klingen.
 
Jipp was ich damit sagen wollte: Ich habe keine Lust, nochmal die ganzen Grundsachen zu lernen, nur weil sie nicht Regelkonform sind mit den Vorstellungen des Lehrers :)
 
Hi,

ich hatte weder Bücher noch einen Lehrer. Ich hatte die "Fibel des Jazzgitarristen" - das hat gereicht. Wichtig ist nur die eigene Motivation.
 
Hallo,

kann mich DUFF nur anschließen: Die Motivation ist der wichtigste Lehrer.
Ich spiele seit 1,5 Jahren autodidaktisch Gitarre und arbeite mit Sagmeister und Co und mit meinen Ohren.
Wenn ich auf ein spieltechnisches Problem stosse, versuche ich solange daran zu arbeiten bis ich die flüssigste und im Zusammenhang grifftechnisch sinnvollste Lösung gefunden habe.
Dauert vielleicht ab und zu länger als mit Lehrer, aber an einer Stelle nicht weiterzukommen akzeptiere ich für mich nicht.
Man sollte allerdings nicht erwarten jedes technische Problem innerhalb kürzester Zeit hinzubekommen. Als Anfänger braucht man Geduld, denn einiges braucht einfach seine Zeit.
(Ich werde also weiterhin an einem schönen Legato arbeiten - egal wie lange das dauert)
 
Hi Solrac,

das ist eine der Fragen, die man nicht so einfach beantworten kann.

Zunächst muss man sich klar machen, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt: Der akustische, der visuelle Lerntyp und Mischtypen dieser Gattung.

Der Unterrichtsstoff verarbeiten können beide Typen, egal, wie er präsentiert wird. Es fragt sich nur, durch welche Präsentationsart der Schüler effektiver lernt.

Es liegt auf der Hand, dass der visuelle Typ leichter aus einem Buch als auf Grund vor Erklärungen eines Lehrers lernen kann.

Wie war es bei Dir in der Schule? So ähnlich wird es sich bei Dir fortsetzen.

Ich denke, dass mit einer Kombination aus beidem das Lernziel am effektivsten erreicht werden wird.

Ein Lehrer erspart einem, dass man das Rad immer wieder auf`s Neue erfinden muss. Auch kann er auf sich gerade einschleichende Fehler hinweisen und damit verhindern, dass sie sich später behindernd auswirken werden.

Ich persönlich bevorzugte stets einen Lehrer, mit dem ich meine Ziele vereinbaren konnte und der seinen Unterrichtsplan an meinen Wünschen ausrichtete. Bücher benutzte ich im wesentlichen nur zur Nachbereitung des vermittelten Stoffes. Du merkst also, ich gehöre zu denen, die am besten im verbalen Kontakt mit anderen lernen, also eher dem zuhörenden Typ.

Gruß
frank
 
Hi zusammen,

bei mir war es so, dass ich am Anfang autodidaktisch gelernt habe (ca 3 Monate). Das ging auch ganz gut.

Danach habe ich begleitend Volkshochschulkurse besucht, bis ich mir ein bescheidenes Grundwissen angeeignet habe (offene Akkorde + Barres in verschiedenen Variationen).

Zwischenzeitlich spiele ich überwiegend E-Gitarre (momentan Gary Moore) und nehme Unterricht nach Bedarf (ca. alle zwei bis drei Wochen einmal).

Wann ich das tue, entscheide ich selbst. Und das ist optimal....

Akkustische Grüße
Florian
 
Ich gehe ab Ende Dezember auch wieder zum Unterricht für Rockabilly-Leadgitarre. Bücher alleine reichen mir nicht.
 
Noch ein Nachtrag von mir:

Obwohl ich jetzt schon mehr als 30 Jahre Gitarre spiele, gönne ich mir derzeit wieder einmal wöchentlich Unterricht. Man lernt nie aus, und der jetzige Lehrer gibt mir (mal wieder) einen richtigen Kick.

frank
 
Da scheiden sich mal wieder die Geister.

Ich finde, ein Lehrer kann Dir erheblich weiterhelfen, sowohl technisch alsauch dabei, Deine eigenen Interessen zu entwickeln - indem er Anregungen gibt. Natürlich kannst Du das auch immer selbst, Anregungen kommen auch von befreundeten Gitarristen, Jams, Cds usw., aber manchmal hängst Du an einer Stelle (kommt irgendwann garantiert vor) , und Dein Lehrer könnte Dich weiterbringen, ohne daß Du viel Zeit damit verlierst, das Rad neu zu erfinden, dadurch demotiviert wirst, oder Dir technische Fehler angewöhnst.
Ein paar befreundete Gitarristen hatten schonmal Probleme mit einer Sehnenscheidenentzündung (kann auch 1000 andere Gründe haben), trotz beträchtlichem Spielvermögen lücken in den Grundlagen (mit Metronem spielen) oder inkompatibler Spieltechnik (fällt bei Klassik besonders stark auf).
Das alles kannst Du Dir ohne Frage auch selbst beibringen, für mich sind die Hauptargumente für einen Lehrer die Faktoren Zeit und Motivation (s.o.).

Nun, ja, probier's halt aus. Gute Lehrer sind meiner Erfahrung nach rar, aber den Unterschied sollte man schon aus eigener Erfahrung kennen - finde ich.
 
also ich bin auch vollblut-autodidakt seit 14 jahren, hatte mir damals auch von freunden paar bücher ausgeborgt und seitdem immer alle paar jahre welche dazugekauft. hat leiwand funktioniert, trotzdem bin ich hin und wieder zu nem bekannten der gitarrelehrer ist gegangen und paar tips geholt. darum kommt man schwer herum wenn man eben an dem besagten "es geht nix weiter"-punkt angelangt ist und die motivation da nicht komplett in den keller gehn soll.

für mich ist die kombination aus beiden die beste methode sich weiterzubringen. die bücher sind für mich nach wie vor die grundlage des ganzen, aber eine quelle reicht selten aus, vor allem wenn's immer die auf die selbe musikrichtung bezogen ist... da fehlt dir dann 100%ig was, und das ist nicht grad vorteilhaft.

also wie gsagt, spricht nix gegen autodidakt, funkt wunderbar, aber wenn dann sollte man stilistisch auch abschweifungen machen von dem was man eigentlich spielen will, und des öfteren zum wem gehen der's besser kann, dann kann eigentlich ned soviel schief gehen.

meine meinung...
 
Als Autodidakt läuft man immer Gefahr, sich Dinge falsch beizubringen und diese dann zu verinnerlichen. Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, wo man mit dieser Technik nicht mehr weiterkommt und dann gibts meisten auch kein zurück mehr, weil man die Dinge eben schon so verinnerlicht hat.
Ist zwar nur sehr selten so, aber riskieren sollte man meiner Meinung nach nichts!

mfg,
K.
 
@Knopfler,

ein Risiko kann ich im Selbstunterricht nicht erkennen, man muß sich halt mit wachen Sinnen ständig selbst kontrollieren: sind die Finger verkrampft, ist der Fingersatz sinnvoll, klingt es so wie man es spielen möchte, was passiert wenn ich die Haltung verändere etc. .....
Die Anstrengung so ein gutes bis sehr gutes Ergebnis zu erziehelen ist sicherlich bei manchem Spieler größer als mit Lehrer.
Phantasie und Spieltrieb sollten allerdings verhindern, daß man in eine Sackgasse rennt.

P.S: Ich habe Menschen kennengelehrnt, die trotz Lehrer und bester instrumentaler Ausstattung musikalisch nichts auf die Reihe brachten, weil sie ihre Eigenverantwortung stark vernachlässigt haben. - Die haben dem eigenen Spiel nicht zugehört.
Da hilft auch kein Lehrer.
 
Da wären wir auch schon auf den Punkt gekommen - letzendlich muss man sich das Spielen selbst beibringen, da kann man auch einen noch so guten Lehrer haben.
Der Lehrer soll in dem Sinne dann auch nur als eine Art Wegweiser dienen, mehr auch nicht.

mfg
K.
 
Bin auch so ein Autodidaktler. Hab bei den Gitarrenbüchern echt immer das Motivationsproblem. Hab zwar ein paar, aber so richtig zieht man das halt doch nicht durch. Keine Disziplin und auch kein Druck, das Ganze z.b. in einer Woche zu lernen. Wenn mans halt nicht kann, ist evtl. die KOhle für diese Unterrichtsstunde rausgeschmissen.

Hab aber auch damals mal für die Jazzsachen Unterricht gehabt. Das hat mir ganz schön den Horizont geöffnet. Und ich werd jetzt wohl wieder bei nem Lehrer einsteigen, der mir wieder ein paar Sachen zeigt.

Ich glaube, ne gesunde Mischung ist das Optimum.

Grüße
Oingoboingo
 
also es sollte ja allgemein bekannt sein, dass alles, was man erreicht, letzendlich purer eigenverdienst ist. Der Lehrer kann einem immer nur den Weg zeigen... gehen muss man ihn dann selber...
find ich gut, dass hier ne kleine diskussionsrunde draus geworden ist.
Bei mir war es lange Zeit so, dass ich mit Lehrern, egal welchen Alters und Könnens und Vorgehens, einfach nicht klar kam... ich für meinen Teil lasse mir nur gerne den ersten schritt zeigen und entwickle dann mein eigenes Ding.
Wie denkt ihr darüber?
 
Morgen,
Ich für meinen Teil habe (glücklicherweise) seit anbeginn Unterricht. Es geht vieles schneller und auch problemloser, als wenn man nur mit einem Buch etc. sich etwas drauf schaffen möchte.

Andererseits sollte man trotz Lehrer auch selbstständig sich nach neuem Stoff umschauen und versuchen selbst weiter zu kommen. Wenn sich Lehrer und andere Lernmethoden ergänzen kommt man denk ich zum besten Ergebnis.

Natürlich spielt der Druck den man durch Lehrer hat (Kosten für den Unterricht etc.) auch ne Rolle das man wirklich konsequent dabei bleibt.
Aber jeder ist ja ein anderer Typ und kommt mit anderen Methoden evtl. besser klar.

gruß
 
Also ich habe noch nie Unterricht gehabt. Ich weiß nicht, ob mir das schaden kann, oder nicht. Auf jeden fall spiele ich jetzt in ner Band wo ein Gitarrist ist, der Gruppenunterricht genommen hat und genau das spielen kann was ich auch draufhab. Wenn man nach Noten spielen kann braucht man nicht umbedingt nen Lehrer, weil man so ja alles versteht und umsetzen kann und wenn man Lernmaterial hat mit Hörbeispielen ist das Notenlesen auch kein Thema mehr. Also ist die Frage, was für ein Unterricht man nimmt. Privat= Teuer oder Gruppen=billig und genau so gut wie ein Buch nur mit Termin, den man einhalten muss. Also entweder Buch und nen Kollegen, oder dies Forum hier wo man Fragen stellen kann, oder Privatlehrer der einem genau das, was man spielen will, beibringt. Also ich hab soviele Termine in der Woche und die Band und Sporttraining noch oben drauf, dass ich kein Unterricht nehmen kann. Wers von der Zeit und vom Geld her kann, muss sich zwischen Buch und Lehrer entscheiden.
 
ich hatte 3 jahre einen lehrer, danach war es schwer einen zu finden, weil ich ständig umgezogen bin (bund, studium etc.) und es in dem loch keinen vernünftigen lehrer gab. wenn man wirklich ein offenes auge, ohr und, vor allem, sehr viel disziplin hat, kann man auch mit videos weiter kommen. ich benutze z.b. gerade 'speed kills' von michael angelo batio, 'shred metal chop builder' von joe stump und 'rock discipline' von john petrucci. man muss immer sehr darauf achten, dass man die richtige technik verwendet, kann sich aber auch viel abschauen, vielleicht mehr als von nur einem lehrer. vielleicht gehör ich aber auch einfach nur zu den wenigen, denen fingerübungen spass machen ;-)
gruß,
Dainsleif
 

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