Gold/Silberlot

Roger Schult":181rq49s schrieb:
Das verwendete Lötstelle spielt keine Rolle wenn wenn man mal durchrechnet kommt man zu dem Ergebnis dass der elektrische Widerstand des Kabels vielfach höher ist. Ca. 1mili Ohm zu 0,2 Ohm bei einen 4 Meter Kabel.

Ja.
Ich habe zwei Kabel aus identischem Material (Bkl Studioline, benachbarte Stücke aus der gleichen Rolle Meterware, und Neutrikstecker), die sich Längenmäßig um maximal 1,5-2cm unterscheiden.
Eines ist mit ca 5-6 Jahre altem Standardlötzinn verlötet, das andere mit dem Super-Duper-Voodo-Lötzinn aus dem obigen ebay-Shop.
Die habe ich jetzt verglichen, und ich bilde mir ein, einen Unterschied zu hören.

Die Theorie ist mir bekannt.
Allerdings habe ich auch auf dem Vergleichstest auf de Wildenburg Unterschiede gehört (oder meine gehört zu haben), die über die Effekte eines Tiefpasses und des Verschiebens einer Resonanzspitze herausgehen.


Ich finde das auch alles seltsam, aber wenn es mich zu einem glücklicheren Gitarristen macht, alle meine Kabel nachzulöten und die Gitarrenelektriken, dann ist das ein vertretbarer Aufwand, im meinen Augen.
Das ist mir sympathischer, als einen Lift zu kaufen, ein 137 Euro-Kabel oder Klangoptimierte Wandsteckdosen.
Klar, Voodoo ist Voodoo, aber derart preisgünstigen Voodoo bin ich bereit mit zumachen.
Und viele kleine Verbesserungen können sich ziemlich zusammenläppern...

Viele Grüße,
Woody
 
Wieso soll denn eine Lötstelle unwichtig sein???
Immerhin ist sie die Verbindung zwischen Kabel und Stecker. Da muß ja alles durch. Mit Voodoo hat das wenig zu tun. Wenn ich an der Lötstelle 'verliere' bringt mir das beste Kabel dahinter ja auch nix.. es kann nur das weitergeben, was reinkommt.

Korrigiert mich, wenn ich mich irre oder was falsch verstehe.
Danke
 
Lötstellen sind nicht unwichtig, bitten den ganzen Text lesen. Wenn ich von Lötstelle spreche meine ich eine gute Lötstelle, also richtig verlötet ohne Lunker, Lötfett etc. Nur wenn die Lötstelle in Ordnung ist spielt der ohmische Widerstand eine untergeordnete Rolle. Falsche Lötstellen wie z.b. mit Lötfett behandelt machen immer Ärger (das Lötfett benetzt die Isolierungen der Kabel und ist elektrisch leitend, kann hier nicht gebraucht werden.) Einfach mal die Lötstelle unter der Lupe betrachten, darf dann nicht aussehen wie eine Kraterlandschaft und sollte glänzen)
 
Roger Schult":21c22qgw schrieb:
...Das verwendete Lötstelle spielt keine Rolle wenn wenn man mal ...

Ich glaub ich bin da geistig drüber gestolpert! Das eine saubere Lötstelle vernachlässigbar sein kann, das leuchtet mir wiederum ein. Danke.
 
Kauft euch eine Akustikgitarre und seid glücklich, da braucht man weder B-lötsinn noch Kabel noch sonst irgendwas - und wenn das Publikum gaaanz ruhig is und der Drummer gefesselt wird hört man euch vielleicht sogar!
 
Soll'n wa ma dem Affen Zucker geben? ;-)

Hat sich mal jemand eine Klinkenbuchse angesehen? ...Wie winzig die Kontaktfläche zwischen Steckerspitze und Kontaktfeder ist? ...Korridierte, ehemals verzinkte Billigbleche? Ein Massekontakt, der nur durch das Verkanten im übergroßen Rohr entsteht?

Klinkenstecker sind die schlechteste Verbindung überhaupt. Nirgends im Studiobereich wird dieses System gebraucht, wenn wichtige Signale transportiert werden sollen.

Möchte darum jemand auf den guten alten Klinkenstecker verzichten?
Ich nicht.
Das ist das Schöne an unserem Hobby: Man kann auch einen guten Gardena Schlauch mit einem antiken Wasserhahn kombinieren. Dann fließt das Wasser wenigstens im Schlauch besonders gut. ;-)
 
Hallo, da spricht mir einer aus dem Herzen = W°° .
Alte Sache ist nun mal, dass die Kette so stark ist wie das schwächste Glied.
Da kann das "übergroße Rohr" getrost vergoldet sein, die Fläche bleibt gleich.
Zu der ganzen Löterei :
-gutes Elektronikerlötzinn hatte schon immer 2% Silber
-goldhaltiges Lot wird schon lange zum Bonden von ICs und Transistoren benutzt
-bleifrei müssen wir in der industriellen Fertigung auch seit mehr als zwei
Jahre löten - uns hat keiner gefragt, ob das gut geht
- Tipp : auf jeden Fall nicht verschiedene Lote mischen durch überlöten
mit einem anderen Material - das gibt undefiniertes Gematsche,
keiner weiß, was da mit der Zeit vorgeht.
Wenn sich Kristalle bilden kann aus dem Amp "Radio Moskau" tönen...
V.H.
 
Hallo zusammen,

ich glaube das gerne, dass Kabel und von mir aus auch Lot einen Einfluss auf den Sound haben, das habe ich schon oft gehört. Aber ist das auch unter Live Bedingungen für die Zuhörer hörbar? Gibt es diesbezüglich hier im Forum schon Erfahrungen?

Viele Grüße
Sven
 
Hallo, in G&B von 08/2007 ist ein Beitrag über Kabels.
Der Autor meint da auch, dass die Laufrichtung bedeutend sei.
Ich habe das bei meinem Amateurequipment nicht feststellen können.
Kann sein, dass Nebengeräusche gestört haben - Nachbars Hund
hat was gegen E-Git .
Soll heißen : sauber löten ja - dann aber gut damit. Gute Kabel und Stecker ja - schon wegen der mechanischen Stabilität
- und wieder gut damit.
V.H.
PS : obengenannte Zeitung : "Die VOX Story" - sehr schön !
 
V.H.":22zhaa9l schrieb:
Hallo, da spricht mir einer aus dem Herzen = W°° .
Alte Sache ist nun mal, dass die Kette so stark ist wie das schwächste Glied.
Da kann das "übergroße Rohr" getrost vergoldet sein, die Fläche bleibt gleich.

Ich wollte ja weder lästern noch uzen, aber wenn man die Büchse der Pandora ein mal öffnet, wie bekommt man sie dann wieder zu?

Ich hatte mir den Sound meines Engl Jive mit einer A/B Splitbox (mit hartem Bypass - welch eine Modewort!) versaut - durch die Übergangswiderstände der Buchsen. Der Unterschied war unüberhörbar und so stark, dass ich ihn nicht tolerieren konnte.
Ralf Reichen ( www.tonehunter.de )misst jedes Poti nach, bevor er es einbaut. Seiner Erfahrung nach sind die Toleranzen groß und hörbar.
Die Kabeltests auf der Burg sind sicher ernst zu nehmen. Ich habe keinen Zweifel daran.

Aaaber - wenn ich mit einem Kabel für 100 Tacken anfange, muss ich mir dann nicht erst recht Gedanken um die Stecker, Schalter, Buchsen und Potis machen? Alles heraus reißen und durch bestes Zeug ersetzen, was im Vergleich nur ein paar Euro kostet??
Ich fänd's logisch.
Ich kann aber auch die verstehen, die in der Zeit lieber üben und das Geld vertrinken.
(Dabei gehen Nebengeräusche in Rausch über und wechseln erst am kommenden Morgen wieder in Brummen...)


PS: Ich spiele seit ein paar Monaten übrigens niederohmige EMGs. Die kann man auch über Klingeldraht spielen, ohne Brummen und Tonverlust. (Die Sterilität bleibt ungestört!) ;-)
 
V.H.":35jl061a schrieb:
Alte Sache ist nun mal, dass die Kette so stark ist wie das schwächste Glied.

Bei einer Kette ja, aber ich bin der Meinung, dass es sich bei Audiosignalen anders verhält. Da summiert sich die Kacke die durchgeht. Wenn Du wenigstens ein gutes Kabel zwischen Gitarre und Amp, oder zwischen Amp und Boxe hast, bleibt die Kacke möglichst unverändert. Danach kommt halt wieder Kacke dazu. ;-) Folgedessen kann ein Kabel, ne gute Lötstelle, etc. schon was bringen, muss aber nicht.
 
Ich war beim Kabeltest auf der Burg mit dabei. An Kabelvoodoo glaube ich grundsätzlich nicht. Da ist nichts, was sich nicht physikalisch erklären lässt.

Ein geschirmtes Kabel ist nichts anderes als ein RC-Glied. Es besteht aus dem Widerstand des Innenleiters inclusive der zu überwindenden Lötstellen, dieser Widerstand liegt sicherlich im niedrigen Ohm Bereich, sowie aus der Kapazität zwischen Innenleiter und Schirm. Auch diese Kapazität gegen Masse ist rel. niedrig und liegt im picofarad Bereich. Widerstand und Kapazität bilden einen Tiefpass mit sehr hoher Grenzfrequenz (bei hochwertigen Kabeln). Nimmt die Kapazität zu, dann sinkt die Grenzfrequenz des Tiefpass und es beginnt der Höhenklau.

Schlecht isolierte Litzen mit Übergangswiderständen an den Lötstellen der Klinkenstecker, welche einen leitfähigen höherohmigen Widerstand zwischen Innenleiter und Masse herstellen haben einen hochpassähnlichen Effekt und bedämpfen Mitten und Bässe.

Ob Silberlot, oder normales Lot? Naja, ich weiss nicht. Ich habe auch schon an neuen Kabeln verdammt schlechte Lötstellen gesehen. Daher glaube ich eher, das auch hier die qualitative Ausführung der Lötstelle maßgeblich ist, als dass Silberlot eine große Rolle spielt.

Ansonsten bin ich auch der Meinung von Walter, dass hohe Übergangswiderstände an den Klinkensteckern und Klinkenbuchsen sicherlich eine ebeso große aber absolut unterschätzte Rolle spielen.
 
Guten Abend,

gemessen und lt. Kabelhersteller kommen zwischen 450pF und 1,5nF bei einem zusammen. Gleichstromwiderstand der PU´s inkl. Poti zwischen 250 und 500 K Ohm. Selbst bei der Berechnung mit dem viel zu niedrigen Gleichstromwiderstand der Tonabnehmer (eigentlich muß der komplexe Widerstand Wechsestromwiderstand berechnet werden) komme ich nicht auf einen nennenswerten Übergangswiderstand an den beiden Steckern bzw. der Buchsen um den Soundunterschied erklären zu können :-)
Aber ich werde mal einen Ausführlichen Test über dieses Thema in einem Seminar durchführen. Ich versuche den Test für die September-Show vorzubereiten. Roger Schult
 
Dr. Nöres":5y1seila schrieb:
Ob Silberlot, oder normales Lot? Naja, ich weiss nicht. Ich habe auch schon an neuen Kabeln verdammt schlechte Lötstellen gesehen. Daher glaube ich eher, das auch hier die qualitative Ausführung der Lötstelle maßgeblich ist, als dass Silberlot eine große Rolle spielt.
Das sehe ich auch so. Vor dem "womit" kommt das "wie". Ich habe immer gelernt, das der elektrische Kontakt nicht vom Lötzinn selbst hergestellt werden soll, sondern nur von diesem fixiert wird.
Soll heißen: nie "schwimmend" verlöten (Litze -> Lötzinn -> Kontakt), sondern eine direkte Verbindung zwischen Litze und Kontakt herstellen und selbige per Lötzinn fixieren. Die direkte Verbindung stellt das Optimum dar, alles andere bewirkt nur eine Verschlechterung der elektrischen Verbindung dar.
Grundvoraussetzung ist also, dass man eine saubere Löttechnik beherrscht, dann kann man sich Gedanken um eine Optimierung des Lötmaterials machen. Ein Lot mit guten Leiteigenschaften bringt hier sicherlich eine minimale, aber dennoch physikalisch belegbare Verringerung des Übergangswiderstandes mit sich; durch die Vergrößerung der gesamten Kontaktfläche hat man, etwas abstrakt gedacht, eine Parallelschaltung unendlich vieler Einzelwiderstände.
 

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