Harley Benton HBN150CE BK und CLR-Chrome Resonator-Gitarren

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Anonymous

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Gegenstand dieser Besprechung ist die Harley Benton HBN150CE BK; hinter dieser romantischen Bezeichnung verbirgt sich eine hölzerne Resonatorgitarre mit Mini-Humbucker:

[img:255x600]http://images.thomann.de/pics/bdb/109523/6104461_800.jpg[/img]

Grund der Anschaffung: Ich habe vor kurzem meine Fender Reso opfern müssen, um mir den JCM1H leisten zu können; seitdem halte ich Ausschau nach einem würdigen Ersatz, der nach Möglichkeit mindestens den Status Quo der 7ender hält und bestenfalls feiner als die Vorgängerin tönt.

Rein auf dem Papier gelingt das dem in China gefertigten Harley Benton-Konstrukt: Es hat einen Cutaway, der mir Zugang in die oberen Lagen verschafft, sowie besagten Mini-Hamburger zwecks Verstärkung; beides konnte die Fender-Pfanne nicht bieten. Nur: Was nützen einem Features, wenn das Instrument nicht klingt, bzw. aufgrund schlechter Verarbeitung nicht ordentlich bespielbar ist...?

Fangen wir also mal ganz vorne an, um uns ein Bild vom Zustand des gelieferten Kartoninhalts zu verschaffen: Harley Benton ist die Hausmarke des Musikalienhändlers Thomann und als solche in der Lage, erstaunliche Qualität zu kleinem Preis zu liefern. Durch die hohe Schlagzahl gewinnt Thomann Erfahrungen, die in zukünftige Produktionen einfließen; die gewählten Partner in China lernen, immer besser zu fertigen.

Bisweilen wechselt ein Auftraggeber auch mal das produzierende Werk; wenn man mit der Fertigungsqualität oder dem Preis nicht mehr einverstanden ist, kommt das nächste China-Werk zum Zuge.

Weshalb ich das erwähne: Einen solchen Produktionsstättenwechsel hat es bei diesem Instrument bereits gegeben! - So findet man nicht nur im Netz, sondern auch bei Thomann selbst Abbildungen zweier verschiedener Instrumente, die beide auf denselben Namen hören:

Das frühere Modell war hochglanzlackiert, der Korpus war etwas kleiner und die Kopfplatte besaß eine Art Spitze; das aktuelle Modell ist matt lackiert, der Korpus ist größer, der Cut „barocker“ und die Kopfplatte ist im Martin-Stil gehalten.

Im Thomann-Video zum Instrument seht und hört ihr das Instrument, welches ihr NICHT erhaltet; die BILDER zeigen die richtige Reso.

So, nachdem dies geklärt wäre, widmen wir uns wieder dem Testexemplar:

Das schwarze Matt des Sperrholzkorpus wurde ordentlich ausgeführt (besser als auf den Thomann-Photos), auch die restliche Verarbeitung wirkt wertig. Der Hals besteht aus Nato und bietet ein Palisander-Griffbrett. Der Fretjob ist vorbildlich: Die Bünde sind bestens abgerichtet und verrundet. Am Übergang zum gelblichen Binding, welches zur Decke hin doppellagig ist, spürt man eben diesen Übergang recht deutlich; dies könnte auf noch arbeitendes Holz hinweisen. Äääh, ist doch aber Sperrholz; kann das dann überhaupt arbeiten?

Von diesem derzeit noch kleinen Mangel abgesehen, darf ich rein Positives berichten: Alles sitzt, sieht fein aus und lässt sich bestens nutzen. Die in alten Rezensionen angeprangerten Mängel beziehen sich offenkundig auf das alte Modell und sind beim aktuellen ausgemerzt.

Die Saitenlage ist ein kluger Kompromiß, um sowohl normales als auch Bottleneckspiel zu ermöglichen; wer ausschließlich letzteres im Sinn hat, wird sich eventuell einen höheren Sattel wünschen. Möchte man die Reso ausschließlich als normale Gitarre verwenden, ließe sich mit Tieferlegen der Stegeinlage noch einiges rausholen.

Die Tuner erledigen ihren Job gut und unauffällig, die Bespielbarkeit ist bestens, der Hals stellt ebenfalls einen zeitgemäßen Kompromiß dar, mit dem jeder Gitarrist klar kommen sollte.

Kommen wir also zum Klang: Ja, das macht Spaß und übertrifft die von der Preisklasse mitbestimmte Erwartungshaltung eindeutig! - Der „mittig-holzige, Metall geprägte bolzige Blechklang“ eines solchen Instrumententyps wird typisch dargeboten. Der Plywood-Korpus leistet in der Tat mehr als das Wort „Sperrholz“ vermuten käßt: Das hat Fundament, Wärme und Fleisch! - Klar, es löst sich nicht fein in süßlichen Höhen auf, aber wer hätte das auch erwartet für die aufgerufenen 179€?

Die nächste positive Überraschung: Entgegen der Meinung der Thomann-Rezensenten bin ich der Ansicht, daß der Mini-Humbucker das Klangbild recht gut überträgt. Vom reinem E-Gitarrenton ist da die Rede; kann ich nicht bestätigen: Meines Erachtens werden gerade die komprimierten, cremigen Mitten, die eine teurere Dobro auszeichnen, hier sehr schön gebündelt eingefangen. Klar, mit Mikro klingt die Gute definitiv natürlicher, aber die Dreingabe ist wirklich mehr als nur brauchbar: Willkommen im Johnny Cash Americana-Film!

Wenn ich sie mit ihrer 7endigen Vorgängerin direkt vergleiche, so hatte diese mehr Eleganz, Süße sowie Attack im Ton und ähnelte von der Stimme her eher einer Metalldobro, was u.a. der authentischen Korpusform geschuldet sein könnte. Die größere Benton, die eher an Gretsch denn Akustik-Gitarre erinnert, bietet tendentiell dafür das mittig-komprimierte, sustainreich-cremige Klangbild, welches ich z.B. von der Dobro Hound Dog kenne; sicherlich nicht die schlechteste Referenz.

Somit kann mein Resumee nur lauten: Ein Preis-/Leistungskracher, den Thomann uns da serviert! Ohne nenneswerte Schwächen präsentiert sich hier zum Spaß-Preis ein ernsthaftes Arbeitswerkzeug; die Harley Benton HBN150CE BK bietet genau DIE erwarteten Klangfarben und läßt sich problemfrei bespielen – was will man mehr?
 
Danke dir für dieses GAS ansteckende Review :p

Sieht toll aus und ich werd sie mir wohl auch mal ordern ;-)
 
Danke für den interessanten Bericht!

Vor zwei, drei Jahren hatte ich dieses Modell auch mal ins Auge gefasst, nachdem ich endgültig eingesehen hatte, dass die Amistar für 1500 EUR, die ich so toll fand, für meine gelegentlichen Ausflüge in dieses Terrain dann doch maßlos übertrieben gewesen wäre. Aber wenn ich mal groß bin...

Es ist dann aber doch eine gebrauchte Blechgitarre geworden, zu einem ähnlichen Preis wie die HB. Mit der bin ich zufrieden. Allerdings bin ich - ebenso wie der von Dir zitierte Rezensent - nicht so glücklich mit dem, was der Tonabnehmer (irgendein Single Coil) überträgt. Das klingt in der Tat eher wie - tja, wie eigentlich? - na, jedenfalls nicht nach Resonator-Gitarre. Allerdings weiß ich auch nicht, ob ein anderer Tonabnehmer das besser können kann, weil der Resonator-Sound nun mal aus dem Resonator kommt (eine große Erkenntnis, ich weiß...). Ich könnte mir vorstellen, dass es keinen großen Unterschied macht, welchen Tonabnehmer man nun dort einsetzt. Aber egal, dann muss halt ein Mikro davor.
 
Freut mich zu hören, dass ich nicht der einzige bin, der mit 'Harleys' zufrieden ist....

Ich feile noch an den Texten zu meinen beiden Neuanschaffungen vom grossen T, die ich beide -gerade in ihrer Unterschiedlichkeit- grosse Klasse finde....

Ich hatte die Vorgänger-Resonator (also hochglanzlackiert) und abgesehen von ein paar Verarbeitungsmängeln (eine Schraube fehlte beim Resonator, die war nie eingesetzt und die Lackierung an en Öffnungen war recht unsauber) fand ich das Teil okay, angesichts des Preises eigentlich mehr als das (und linderte die Trauer über den Verkauf meiner Regal)....aber auch diese Reso hat mich verlassen, da ich mehr der "Elektriker" bin....
 
Banz Benzer schrieb:
Der Plywood-Korpus leistet in der Tat mehr als das Wort "Sperrholz" vermuten käßt
Kein Wunder. Wie man diesem Verkaufstext entnehmen kann, handelt es sich ja auch nicht etwa um Sperrholz, sondern um edles Plywood. ;-)

So bekommt man die Gitarre sogar über dem Neupreis verkauft.
 
Sieht ja schon ziemlich nach dem Johnson Modell aus, das ich mal vor ein paar Jahren hier besprochen hatte:
http://www.guitarworld.de/forum/johnson-resonatorgitarre-jw-2-ce-t17088.html
Deine Beschreibung passt auch dazu, nur den PU fand ich recht dumpf und unbrauchbar. Das tolle an der Gitarre ist aber - und das ändert sich nicht, egal wie oft oder selten man sie spielt - dass sie sich als Wandschmuck äußerst spektakulär gibt :)
 
N'Abend,

jou, das sieht mir verdächtig nach ein- und demselben China-Werk aus; lediglich bei der Kopfplatte und bei der Resonator-Abdeckung hat man sich seitens Thomann für eine andere Bestückung entschieden. Beim Pickup übrigens auch; der meine hat Pole-Pieces und tönt ordentlich.

Und ja: Die Reso-Johnsons, die ich kenne, sind allesamt sehr gute Gitarren.

Einen kleinen Nachtrag hätte ich dann doch noch:

1. Der Saitenhalter wird nur vom Gurtpin gehalten; dieser wurde bei mir schief eingeschraubt, so dass es Spiel gibt, welches sich negativ auf die Intonation auswirkt. Schnell behoben: Gurtpin raus, Bohrloch schließen, neu bohren, Pin rein und gut is'. Sollte aber Erwähnung finden.

2. Ich kenne zwei Sorten Resos: Solche, die fein schnurren wie ein Kätzchen und jene, die bellen wie ein Hund. Die Benton gehört im positivsten Sinne definitiv zur letzteren Gattung, ohne so gnadenlos undynamisch wie 'ne Metallpfanne zu krächzen; das waltet das "edle Plywood". ;-)

3. Sie wird übrigens mit E-Gitarrensaiten ausgeliefert; ich tippe auf einen 10er-Satz, eventuell mit was Dickerem im Bass. Ich möchte die Saiten gegen 12er Bronze-Drähte tauschen, die alten zuvor aber noch was abspielen; von den Bronzes verspreche ich mir "mehr Kätzchen" für den Bernhardiner.

Euch allen besten Dank fürs nette Feedback und einen guten Rutsch,

Batz. :cool:
 
Es gibt weitere Erkenntnisse, u.a. weil ich die Gute mittlerweile mit D'Addario EXP 11 (12er Bronze-Saiten) bezogen habe:

Der Ton wird wesentlich akusitscher und mittiger, das Sustain verbessert sich und durch den höheren Saitenzug wird das Sliden noch einfacher.

Leider überträgt der Pickup dieses Klangbild nicht authentisch: Es klingt plötzlich stärker nach E-Gitarre als zuvor.

Außerdem schleichen sich immer wieder Störungen in den elekronischen Sound: Wackeln an den Potis - die übrigens ab Thomann mit Papier gefüttert wurden, auf dass die Knöpfe halten - schafft immer mal wieder schnelle Abhilfe, aber bislang nicht dauerhaft. Dafür können die Saiten natürlich nix, aber doof wie erwähnenswert ist es dennoch.

Das relativiert die Ausbeute natürlich etwas, so dass ich mir mittlerweile die Frage stelle, ob ich nicht 70€ mehr in eine echte Metall-Reso stecken soll (ebenfalls Harley Benton); derzeit überlege ich noch, denn akustisch ist das vollkommen ausreichend für meine Bedürfnisse.

To be continued,

Batz. :cool:
 
Batz Benzer schrieb:
Es gibt weitere Erkenntnisse, u.a. weil ich die Gute mittlerweile mit D'Addario EXP 11 (12er Bronze-Saiten) bezogen habe:

Der Ton wird wesentlich akusitscher und mittiger, das Sustain verbessert sich und durch den höheren Saitenzug wird das Sliden noch einfacher.

Leider überträgt der Pickup dieses Klangbild nicht authentisch: Es klingt plötzlich stärker nach E-Gitarre als zuvor.

Außerdem schleichen sich immer wieder Störungen in den elekronischen Sound: Wackeln an den Potis - die übrigens ab Thomann mit Papier gefüttert wurden, auf dass die Knöpfe halten - schafft immer mal wieder schnelle Abhilfe, aber bislang nicht dauerhaft. Dafür können die Saiten natürlich nix, aber doof wie erwähnenswert ist es dennoch.

Das relativiert die Ausbeute natürlich etwas, so dass ich mir mittlerweile die Frage stelle, ob ich nicht 70€ mehr in eine echte Metall-Reso stecken soll (ebenfalls Harley Benton); derzeit überlege ich noch, denn akustisch ist das vollkommen ausreichend für meine Bedürfnisse.

To be continued,

Batz. :cool:

Hi Batz,

mir fällt dazu ein:
Du hast ja meine CD. Im Stück The Swirl kann man meine billige Johnson Single Cone hören. Per Micro. Die ist ganz aus Metall. Für mal so eben nebenbei ist die klasse.

Hier kann man es auch hören:


Gruß Diet
 
Hey Diet,

neee, Deine CD habe ich (noch) nicht - sollten wir ändern, finde ich. ;-)

Mein Bandkollege besitzt ebenfalls einen Johnson-Eimer, der extrem ordentlich tönt: Könnte u.a. am fetten Hals mit V-Shape liegen.

Ansonsten habe ich mittlerweile reagiert und das Holz zugunsten des Metalls zurückgeschickt; mehr hierzu demnächst in diesem Kino. ;-)

Gruß,

Batz. :cool:
 
So,

Update: Heute kam der Metalleimer, namentlich eine Harley Benton CLR-Chrome, als Austauschinstrument an:

- Resonator schnarrt in bestimmten Frequenzen;

- eine Schraube ist locker (beim Instrument, Du Witzbold!!!) und lässt sich nicht festdrehen;

- Kleberreste (wie Sekundenkleber) am Hals;

- keine D´Addario-Saiten wie im Text angegeben.

Eine Qualitätscheck-Karte lag bei; entweder war der Tester besoffen oder es gab ihn nie, denn so viele Fehler kann man einfach nicht übersehen.

Die gute Nachricht: Der Thomann bei der Reklamation war sehr freundlich, wir haben viel gelacht, und das Austauschinstrument wird vor der Verschickung überprüft und eingestellt.

To be continued...
 
Und I freu me! ;-)

Kleines Update: Obgleich es weder angekündigt wurde noch der bisherigen Thomann-Politik entspricht, wurde das Austauschinstrument bereits heute rausgeschickt, obgleich ich das defekte Retourteil noch gar nicht abgeschickt hatte.

Und DAS ist genau der Grund, weshalb ich - obgleich in Store-Nähe - so gerne beim Herrn Thomann bestelle: Der Verein ist freundlich und kulant. Fehler machen alle, aber dazu stehen und freundlich bleiben, das kann man in Köln z.B. beileibe nicht so gut wie in Burgebrach.

Spätestens übermorgen geht's hier also weiter... :cool:
 
So, jetzt wird es leider langsam unschön:

Heute kam Instrument Nr. 3 rein, die zweite Metall-Reso, von der mir zugesagt wurde, dass sie vorher in die Werkstatt geht.

Das ist allein schon aufgrund der Versandzeit nicht möglich gewesen, was mir der nächste Thomann dann am Telefon auch bestätigt hat.

Aber nicht nur anhand der Versandzeit, sondern auch aufgrund des Instruments ist völlig klar, dass hier niemand drüber geguckt hat:

- Der Sattel hakt;

- der Steg hat Doppelkerbungen für die Saitenführung, die extrem unprofessinell gemacht sind (eckig);

- es wurden Staubkörper mitverchromt;

- wieder keine D´Addario-Saiten.

Fazit: An dieser Stelle hört es dann auch für mich endgültig auf; mein Vertrauen ist dann doch zu arg erschüttert worden.

Dies habe ich dem Verein dann auch so telefonisch mitgeteilt; wenn man daran interessiert ist, mich als Kunden zu behalten, dann möchte ich, dass man sich Gedanken macht, wie das Vertrauen wieder herzustellen ist.

Sehr traurig, das...

Wird fortgesetzt.
 
...und jetzt zum Happy End:

Nach kurzem Mailkontakt mit Herrn Thomann himself sowie einem gewohnt sehr netten Telefonat mit der zuständigen Dame konnten wir die Angelegenheit zu meiner vollsten Zufriedenheit klären.

Fazit: Shit happens. Überall. Aber Thomann steht dafür auch gerade und bleibt immer sachlich, freundlich und an einer befriedigenden Lösung interessiert. Meine Ausgaben wurden großzügig kompensiert. Ich kann und möchte diesen Schuppen daher weiterhin empfehlen.

Danke fürs Mitlesen,

Batz. :cool:

PS: ...aber eine Harley Benton-Reso käme für mich jetzt nicht mehr in Frage. ;-)
 
Gemeinde,

ich habe einen Nachtrag:

Mit der Erfahrung zweier eigener Johnson Volllmetall-Resos - einer Tricone sowie einer Single Cone mit Biscuit Bridge - und jener Johnson meines Bandkumpanen, möchte ich mein Urteil bezüglich Harley Benton-Resos relativieren:

Batz Benzer schrieb:
eine Harley Benton-Reso käme für mich jetzt nicht mehr in Frage.

Die Vollmetall-Serie bleibt für mich außer Frage - die haben mich schon klanglich gar nicht überzeugen können, was wohl (u.a.) dem billigen Cone geschuldet ist.

Aber die erste Holzreso aus dem Hause Thomann, originäre Namesgeberin des Threads, ging mir nicht mehr wirklich aus dem Kopf: Hatte ich mir das eingebildet oder ist die wirklich so gut gewesen wie abgespeichert...?

Es gab eine Retoure, die etwas günstiger feilgeboten wurde, so das ich tatsächlich noch mal zuschlug. Und was soll ich sagen: Das war eine gute Entscheidung!

Dieses Instrument hat das Spider-typische Näseln, gepaart mit dem Sustain einer Western- sowie dem Spielgefühl einer E-Gitarre. Das gibt dieser Kiste tatsächlich einen ganz eigenen Charme, der einfach nur Spaß macht, gerade in Anbetracht des günstiges Preises. Es drückt nicht so Horn-mäßig in den Mitten, sondern knuspert wunderschön in den Hochmitten und Höhen: Da isser wieder, der bereits erwähnte "Weihnachts-Chime", den ich mit Resos so gerne verbinde; und ja, es näselt wie einst Theo Lingen.

Hatte ich bei der ersten Holzreso noch geschrieben, dass die Gitarre eher bellt denn schnurrt, verhält es sich bei dem vorliegenden Exemplar genau umgekehrt: Diese miaut wie ein Kätzchen und verkneift sich jegliches Hundegekleffe - was mir definitiv noch etwas besser gefällt.

Wo Licht da auch Schatten: Irgendwie vermurkst die Thomann-Werstatt gerne Stege, indem sie Kerben so dicht neben andere positioniert, daß sie Saiten heiter springen. Erlebe ich so jetzt zum insgesamt dritten Mal beim großen T. innerhalb von zwei Monaten. Ist aber jetzt kein wirklich gravierendes Problem, da ein Steg ja eh ein Verschleißteil ist und ich mir dann einfach mal selbst einen schnitze; der Knochenrohling kostet 4€.

Noch eine Erwähnung wert: Der Hals ist definitiv dünner als jener der ersten Harley Benton HBN150CE BK; es gibt also, wie überall, eine gewisse Streuung (siehe: Bellen vs. Schnurren oben). Dafür resoniert der etwas leichtere Korpus hier besser.

Fazit: Die Harley Benton HBN150CE BK kann ich als Instrument defintitiv empfehlen; die Chrom-Reso derselben Marke nicht.

Schönen Sonntag,

Batz. :cool:
 
Bellen und Schnurren, genau so ist das. Meine bellt und ich liebe es :)
Es leben die Resos.
 
Ich mag auch beides; hier beim Spider mag ich das Schnurren lieber, die Biscuit Bridge soll bei mir bellen. ;-)
 
Batz Benzer schrieb:
Wo Licht da auch Schatten: Irgendwie vermurkst die Thomann-Werkstatt gerne Stege, indem sie Kerben so dicht neben andere positioniert, daß die Saiten heiter springen. Erlebe ich so jetzt zum insgesamt dritten Mal beim großen T. innerhalb von zwei Monaten. Ist aber jetzt kein wirklich gravierendes Problem, da ein Steg ja eh ein Verschleißteil ist und ich mir dann einfach mal selbst einen schnitze; der Knochenrohling kostet 4€.

Epilog: Ich hatte Thomann ein Soundfile zugeschickt, in welchem man das Stringen... äh: Springen der Saite zwischen den beiden Kerben gut hören konnte. In Folge dessen erhielt ich nun den Knochenrohling gratis sowie eine Aufwandsentschädigung... ich bin einfach platt, daß dieser Schuppen tatsächlich beides packt: "Discounter" zu sein und dennoch mehr Service zu bieten als der kleine Laden um die Ecke... es gibt für mich schlicht keinen Grund mehr, woanders zu kaufen. Ich bin überwältigt ob so viel Kundenorientiertheit; SO wollte ich schon immer behandelt werden; besser geht es in meinen Augen einfach nicht mehr!

Gruß,

Tatz Thomann (Fanboy). :cool:
 

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