Hilfe , mein Gitarrenhals ist mir zu weich

russ

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Huhuu,

jetzt mal zum Schmunzeln:


ein befreundeter Gitarrist bat mich betreffs seiner 80ger Jahre Squier Strat um Rat:

"Wenn ich in den unteren Lagen zu fest greife, verbiegt sich der Hals und die Intonation is futsch. Hast du das auch manchmal? "

Die Saitenlage und Spielbarkeit dieser Gitarre ist fantastisch, die Bünde sind nicht zu hoch, könnte ein Palisander ??? -Griffbrett sein, das aber geschätzt nur 3 mm ist, mags vielleicht daran liegen? oder einfach nur an seinen starken, männlichen Armen?
 
Viagra sollte man niemals lutschen, sondern schnell schlucken; denn sonst wir der Hals steif.
Deshalb mein Tipp:
Er möge den Hals regelmäßig mit Viagra einreiben. Das sollte helfen.
 
Was hat er denn für Bundstäbchen? Zu feste drücken und die Intonation geht flöten, hört sich verdächtig nach "zu feste drücken bei Jumbo-Bünden" an.
 
Warum nicht? Du kannst den Ton allein durch leichtes Andrücken des Halses an deinen Bauch ganz leicht und gut zu hören vibrieren lassen. Aber dein Kumpel kann ja mal im Sitzen spielen, so dass der Körper nicht mehr am Korpus anliegt (was für eine Satzkonstruktion...).
 
Hallo,

ich hatte sowas bei meiner ehemaligen Epiphone SG,
da war der Hals so weich, dass, wenn man in unteren Lagen gespielt hat (also damit meine ich eher richtung Sattel und nicht richtung Bridge), auch Tonhöhenveränderungen wahrgenommen wurden. Ich konnte da leider nicht verbessern.

Auch verschiedene Saitenstärken brachten keinen Unterschied.
Was geholfen hat: Ich habe sie verkauft :lol:
 
Tomcat schrieb:
Was hat er denn für Bundstäbchen? Zu feste drücken und die Intonation geht flöten, hört sich verdächtig nach "zu feste drücken bei Jumbo-Bünden" an.

neee, die Bünde sind eher Vintage, daran liegts nicht...
hat schon eher mit Viagra zu tun.. nicht hart genug, der Halz----:----
 
hi!
Ja, das ist das Problem, wenn man sich Schrott zulegt. Die Billighersteller veramschen alles, was irgend ein Holzfäller flach gelegt hat. Dazu gibt es aber Gitarrenläden, wo man mal diese Teile ausprobieren kann. Wer sich dann sowas zulegt, sollte hinterher nicht rumblöken. Mal sehen, wenn Holunder verabeitet wird
Gruß Bassulli
 
russ schrieb:
Huhuu,
jetzt mal zum Schmunzeln:
Hi Russ,

ich dachte, es ginge um's Schmunzeln. Deshalb mein Viagra-Vorschlag.
Aber Du hast die Frage wohl ernst gemeint. Na gut.
Sag Deinem Kumpel, der Hals ist nicht zum Festhalten da. Auf die Bünde darf man zwar fest aufdrücken, wenn's auch eher ungeschickt und behindernd wäre. Aber wohlmöglich zieht er den Hals in Richtung Körper. Umgedreht ginge es auch, er drückt ihn vom Körper weg. Das ist ein alter Trick, um eine Art Vibrato zu erzeugen und funzt mit allen Gitarren. Das hat weniger mit "Schrott" zu tun, sondern mehr mit unbedacht eingesetzter Kraft.

In welcher Richtung ist den "die Intonation futsch"? Zu hoch oder zu tief? Oder beides? Das sagt ihm, ob er den Hals drückt oder zieht - oder beides halt.

Zwei Dinge kann er dagegen tun.
1. Den Hals nicht biegen
und
2. den Korpus nicht zwischen Arm und Körper festklemmen.

Evtl. hilft ihm schon, den Gurt in seiner Höhe zu verändern.
 
Bassulli schrieb:
hi!
Ja, das ist das Problem, wenn man sich Schrott zulegt. Die Billighersteller veramschen alles, was irgend ein Holzfäller flach gelegt hat. Dazu gibt es aber Gitarrenläden, wo man mal diese Teile ausprobieren kann. Wer sich dann sowas zulegt, sollte hinterher nicht rumblöken. Mal sehen, wenn Holunder verabeitet wird
Gruß Bassulli
Auch mit vermeintlichen Billiginstrumente kann manch einer zufrieden sein und es kann sich durchaus um anständige Instrumente handeln. Gerade Squier hatte immer wieder gute Instrumente produziert. Steht doch da, dass der Kollege ansonsten zufrieden ist.

Ich würde auch spontan denken, dass man eben vorsichtiger mit der Kraft umgehen muss und das Problem mit anderer Spielhaltung angehen sollte. Hatte ich selbst das Problem nicht aber letztendlich wird der Verkauf die letzte Option bleiben. Evtl. den Hals wechseln?
 
schnell antwort:

es ist ne Squier Japan Strat, also ähm Schrott deutliches NÖ.

Ich sagte Ihm auch, dann drück halt nicht gegen den Hals, ich glaub er drückt ihn zum Körper hin.

Mit zum Schmunzeln meinte ich, wo überall Probleme auftreten können, man glaubt es gar nicht. Ich denke aber er ist in der Lage, seine Spieltechnik soweit umzustellen, daß dieses Problem bald erledigt sein wird.

Dank euch soweit
 
Also das ist auf keinen Fall das Holz des Halses, das ist schier unmöglich.

Mögliche Ursachen
1. Die Bünde sehr hoch oder scaloped fretboard (siehe malmsteen), wenn man da zu feste drückt intoniert es nicht richtig --> die eigene Spieltechnik ist schuld oder neue Bünde.

2. Das Vibrato ist frei schwebend und er drückt falsch beim greifen - Vibrato feststellen oder Fehler bei der eigenen Spieltechnik suchen.

3. Er drückt beim spielen dolle gegen den Korpus - Spieltechnik überdenken.

4. Er hat Zahnseide auf der Gitarre (so Stärke 0.09 oder drunter), auf welcher man einfach fast nicht richtig intonieren kann ;).

Ich bin mir sicher dein Kumpel hat einfach ne komische Spieltechnik. Ansonsten schiebe ich es auf die Bünde, zu dünne Luschisaiten oder das Vibratosystem.

Gruß Jens
 
prinzipiell würde ich jetzt darauf tippen, dass der Sattel zu hoch ist -.- Wenn man nen zu weiten weg in den ersten lagen zurücklegen muss, dehnt man die Saite dabei zu sehr und die Intonation ist für den Arsch ;)
 
JensDance schrieb:
Also das ist auf keinen Fall das Holz des Halses, das ist schier unmöglich.

Keineswegs! Viele Gitarristen "tremolieren" mit dem Hals ihrer Gitarre. Man sieht es zum Beispiel immer wieder bei Tommy Emmanuel.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=JNZL7GkqeRI&feature=related[/youtube]
ab 0.50min
Viele E-Gitarren und Bässe der 80er, 90er Jahre hatten so dünne Hälse, dass dies ständig Ärger machte. Bei einer Serie Jackson Bässe konnte man die Saiten durch geringe Kraft zum Aufliegen auf den Bünden bringen - selbst ruckartige Bewegungen gingen nicht ohne Probleme.

Langer Rede kurzer Sinn: Weiche Hälse bewegen sich unter der Spielhand.

Alle anderen Optionen, von hohen Bünden bis zu hoher Sattel sind aber auch denkbar.
 
ich schrieb schon irgendwo weiter oben hier im thread, die bünde sind nicht zu hoch. kein scalloped griffbrett...
es liegt wirklich an seiner technik, aber

die sache mit den 80ger und 90ger Gitarren und Basshälsen, die welche sehr dünn, bzw. weich sind ist endlich mal was neues.

danke walter, mir scheint das Griffbrett auch aussergewöhnlich dünn zu sein, ca. 3, max 4 mm... ist das auch eine phase dieser zeit? oder wurde da schon ein paar mal neu bundiert?
 
..ich habe auch schon Hälse erlebt, deren Trossrod einfach unangezogen im Hals baumelte (bei eigentlich korrekter Halskrümmung). Die haben sich auch so verhalten, wie ich die Beschreibung deute. Trossrod bis zum ersten fühlbaren Widerstand angezogen und Ruhe war. Bei Fender/Squier ist mir das allerdings noch nicht untergekommen, aber wer weiß ...

W°° schrieb:
Bei einer Serie Jackson Bässe konnte man die Saiten durch geringe Kraft zum Aufliegen auf den Bünden bringen
...ja, sowas habe ich auch schon erlebt. Aber in die andere Richtung sollte ja eigentlich der Halsspannstab gegenwirken, oder?
 
frankpaush schrieb:
.....ja, sowas habe ich auch schon erlebt. Aber in die andere Richtung sollte ja eigentlich der Halsspannstab gegenwirken, oder?

Vor knapp dreißig Jahren zogen hier Sinti durch die Gegend, die versprachen, durch ein besonderes Verfahren Werkzeuge unglaublich hart machen zu können. Zum Beweis sägten sie mit einem Fuchsschwanz einen Nagel durch und schlugen mit einer Axt eine Kerbe in einen Stahlträger. Die Werkzeuge trugen keinen sichtbaren Schaden davon. Sie hatten große Verkaufs-Erfolge mit dieser Methode, denn selbst die alten Hasen unter den Handwerkern hatten so etwas je gesehen.
Kein Wunder, denn hätte ein Handwerker bei klaren Sinnen einen Nagel mit einem Fuchsschwanz abgesägt, oder eine Axt in Stahl geschlagen, hätte er wenigstens mit einem Tritt in den Arsch rechnen müssen. Darum waren auch die Alten unerfahren.


Biegt man an einem Hals herum? Mit Gewalt?
......
Mal probiert?
....
Es geht, aber man muss schon eine freche Mischung aus Gefühl, Respektlosigkeit und Selbstvertrauen mitbringen. Tommy Emmanuel spielte jede Saison eine Gitarre durch. Die ist danach Schrott.

Zurück zum Thema: Manche Gitarren sind so weich, dass der Hals als echtes Manko auffällt.
Prinzipiell kann man jeden Hals beim Spielen verbiegen. Ich mache das auch schon mal. Aber ich besitze nicht die Chruzpe, das zum Stilmittel zu machen.
 
Sowas kann schon sein, ein befreundeter Gitarrist hat vor einigen Jahren eine "Lawsuit" Ibanez ES 335 Kopie mit dem gleichen Problem gekauft. Der Hals dieser Gitarre hatte gar nicht mal so geringe Ausmaße und war trotzdem nur mit spitzen Fingern zu spielen, jeder Ton "verzog" bei der kleinsten Bewegung. Da war es definitiv kein Problem der Einstellung oder Spieltechnik. Da konnte auch kein Gitarrenbauer helfen. Schade, den die Gitarre war echt schön. Heute dient sie, soweit ich weisss, als Deko und Kinderspielzeug. :|

Es ist (leider) bei weitem nicht alles gut was in den 80ern aus Japan kam. Auch wenn da blind fast lächerlich hohe Summen gezahlt werden.
 
Übrigens trat sowas auch mal bei meiner ersten und einzigen blind gekauften Gibson auf.
95er Std Paula mit einem Hals aus gutgewachsenem Käse/Sahne Mix.
Wenig Änderung Luftfeuchte-krumm, wenig Änderung an den Saitenstärken-krumm, wo sich heute meine aktuellen Paulinen von 10/46 auf 10/52 relativ unbeeindruckt zeigen. Der Hals lies sich merklich beim Spielen bewegen, wenn man denn wollte.
Aber es verdarb einem nicht generell die Intonation, da muss Dein Kollege einfach den Kraftsport zurück an die Hantelbank verlegen und nicht so an der armen Strat rumzerren.

Die Stärke des Griffbretts sagt darüber übrigens gar nichts aus, sonst müssten ja echte Einteiler, ohne Griffbrett völlig instabil sein.
 
Mir hat vor ca. einem Jahr mal ein renommierter Gitarrenhändler/bauer aus der Gegend eindrucksvoll anhand eines deutschen Edelmodells der frühen Achtziger demonstriert, wie einfach sich manche Hälse verbiegen lassen. Er meinte dann, dass dies bei weichen Mahagoni-Hälsen nicht ungewöhnlich sei und er dies z.B. bei Hamer-Gitarren aus der Zeit öfter beobachtet habe.
 
guitman schrieb:
Er meinte dann, dass dies bei weichen Mahagoni-Hälsen nicht ungewöhnlich sei und er dies z.B. bei Hamer-Gitarren aus der Zeit öfter beobachtet habe.

Kann ich so nicht bestätigen, hab über 20 Jahre eine Hamer sunburst Bj. 83 gespielt, da war nix mit einfach verbiegen. Wenn ich allerdings mit entsprechender Kraft rangehe, kann ich nahezu jeden Gitarrenhals als Tremoloersatz zu Hilfe nehmen :roll:
 
guitman schrieb:
Mir hat vor ca. einem Jahr mal ein renommierter Gitarrenhändler/bauer aus der Gegend eindrucksvoll anhand eines deutschen Edelmodells der frühen Achtziger demonstriert, wie einfach sich manche Hälse verbiegen lassen. Er meinte dann, dass dies bei weichen Mahagoni-Hälsen nicht ungewöhnlich sei und er dies z.B. bei Hamer-Gitarren aus der Zeit öfter beobachtet habe.

Ich biege schon immer am Hals rum , wenn ich Gitarren probiere, um zu checken, wie leicht der Hals sich verbiegen lässt.

Ist , unabhängig vom Durchmesser, oft erstaunlich, welche Unterschiede es gibt.
 
rokett schrieb:
guitman schrieb:
Er meinte dann, dass dies bei weichen Mahagoni-Hälsen nicht ungewöhnlich sei und er dies z.B. bei Hamer-Gitarren aus der Zeit öfter beobachtet habe.

Kann ich so nicht bestätigen, hab über 20 Jahre eine Hamer sunburst Bj. 83 gespielt, da war nix mit einfach verbiegen. Wenn ich allerdings mit entsprechender Kraft rangehe, kann ich nahezu jeden Gitarrenhals als Tremoloersatz zu Hilfe nehmen :roll:
 
Ich biege schon immer am Hals rum , wenn ich Gitarren probiere, um zu checken, wie leicht der Hals sich verbiegen lässt.

Ist , unabhängig vom Durchmesser, oft erstaunlich, welche Unterschiede es gibt.

Ja, das stimmt.

Bei meiner RG Prestige mit super wzard Hals (17mm!!) tut sich fast garnichts, nur wenn ich richtig dran ziehe und bei anderen z.B mit dickem C Profil brauch ich die Gitarre nur anzuschauen. :-D
 
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