Kennt DIE jemand?

setneck

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Oder weiß etwas über dieses Istrument zu sagen?
Es handelt sich um einen (beinah) echten Dachbodenfund. Naja, man wusste, dass das Teil da oben lag, sollte es mangels Bedarf wohl auch. Der frühere Besitzer weiß zu erzählen, dass sein Großvater darauf musiziert hat, als er (der erstgenannte) noch Kind war. Das muss also in den 60er/70ern gewesen sein. Mich würde die Herkunft und das Alter der Gitarre interessieren.
Die Bilder zeigen wohl das Meiste, aber trotzdem: die Gitarre ist recht klein, die Mensur ist ca. 62,5cm lang. Trotz des schlichten Äußeren sind doch ein paar optische Besonderheiten. Da wäre zunächst mal die aufwändige Rosette im Schalloch mit dem Motiv Glaube, Liebe, Hoffnung (ja, die noch auffindbaren herausgebrochenen Stücke habe ich eingeleimt...). Die Steghalterung und das korpusseitige Ende des Griffbretts sind leicht geschwungen geformt. Decke und Schalloch sind von einem mehrlagigen Binding eingefasst. Auf der Hals- und Korpusrückseite sind deutliche Spuren natürlichen "Agings" zu sehen. Die Bundstäbchen sin ziemlich gleich hoch (naja, flach) und zeigen kaum Spielspuren, sie sind anscheinend kurz vor Nichtmehrgebrauch abgerichtet worden. In der Decke sind zwei krätige und ein leichter Riss, da haben Temperatur- und Feuchtigkeisschwankungen das ihre getan.
Zwischen Schalloch und Steg sind die Worte "Gut Klang" (dazu siehe unten...) eingebrannt.
Der Hals ist im Bereich der ersten Bünde sichtbar nach vorne geneigt, zusammen mit dem Rest Bundstäbchen (die Enden sind recht scharfkantig) ist die bespielbarkeit nicht besonders komfortabel. der Klang ist sehr percussiv, erinnert an eine Resonatorgitarre, vielleicht bedingt oder verstärkt durch die Deckenrisse. Von der spielerischen Seite aus also recht uninteressant. Immerhin hat sie jetzt einen klimatisch tabilen Platz an meiner Wand im Treppenaufgang.
Würde mich freuen, wenn jemand etwas über dieses alte Schätzchen erzählen könnte.

Gruß,
Thomas

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Hi tomcatbe!
Jetzt wo Du die Bilder zeigst erkenne ich sie. Was für ein Dachbodenfund. Ich glaube, die stammt eher von einem Trödelmarkt ab. Meinst Du, dass sich die Bilder hier reinstellen lohnt? Jetzt ist bald wieder Campingzeit. Spiel abends am Lagerfeuer paar schweinige Lieder zur Laute darauf und werf sie anschließend rein.
Gruß Bassulli
 
Bassulli schrieb:
Hi tomcatbe!
Jetzt wo Du die Bilder zeigst erkenne ich sie. Was für ein Dachbodenfund. Ich glaube, die stammt eher von einem Trödelmarkt ab. Meinst Du, dass sich die Bilder hier reinstellen lohnt? Jetzt ist bald wieder Campingzeit. Spiel abends am Lagerfeuer paar schweinige Lieder zur Laute darauf und werf sie anschließend rein.
Gruß Bassulli

Hallo Bassulli!
Was heißt das, Du erkennst sie? Da fehlt mir jetzt etwas.
Die Gitarre hat zweifellos Jahrzehnte auf einem Dachboden zugebracht. Ich habe sie von einem guten Freund, und was ich zusammnengefasst habe, ist als Fakt zu sehen. Ob der verstorbene Großvater sie vom Trödelmarkt hat, ist genauso schwer nachzuvollziehen wie unwahrscheinlich, gefertigt wurde sie da jedenfalls nicht.
Für mich lohnt es sich, die Bilder hier zu zeigen, wenn ich dafür etwas Wissenswertes über das Instrument erfahren kann. Ich will ja keine Wertschätzungen hören (wenn doch, dann egal...) oder das Teil verkaufen.
Mit dem Spielen ist das, wie ich bereits schrob, ja so eine Sache. Brennen würde sie wohl, dafür ist sie mir aber zu schade, da ist sie als Dekoration bei mir besser aufgehoben.
Du hast mir nicht sehr geholfen.

Gruß,
Thomas
 
Ich tippe mal auf 1900 ± 15 Jahre,
damals waren solche Gitarren sehr beliebt und auch nicht so selten.
Die Stahlbesaitung ist allerdings sehr ungewöhnlich.
Der Walter kann Dir aber sicher Genaueres dazu sagen.
Ist in jedem Falle ein ziemlich altes Schätzchen.

Viele Grüße,
woody
 
Pfaelzer schrieb:
Bassulli schrieb:
Hi tomcatbe!
Jetzt wo Du die Bilder zeigst erkenne ich sie. Was für ein Dachbodenfund. Ich glaube, die stammt eher von einem Trödelmarkt ab. Meinst Du, dass sich die Bilder hier reinstellen lohnt? Jetzt ist bald wieder Campingzeit. Spiel abends am Lagerfeuer paar schweinige Lieder zur Laute darauf und werf sie anschließend rein.
Gruß Bassulli
Entschuldige bitte, aber das ist Unfug.
p

Typisch Bassist halt, zuviele dünne Saiten [img:50x41]http://www.guitarworld.de/forum/images/smiles/trollface.png[/img]
 
Moin!

Ich find, das ist ne hübsche!

Deckenrisse leimen, Steg reparieren, Stegnut fräsen (Stegeinlage anfertigen), Nylons druff.

So würde ich vorgehen, ohne das Gerät aus der Nähe gesehen zu haben.

Das ist alles zwar nicht billig, aber sie sieht wirklich nett aus. Um rauszufinden, ob sich das lohnt, sollte man vielleicht zuerst mal Nylonsaiten aufziehen und hinhören...

Beste Grüße,
Jab
 
Aber die Stegkonstuktion mit den Pins deutet doch eigentlich auf eine ursprüngliche Konstruktion als Steelstring hin, oder?
 
Tomcat schrieb:
Aber die Stegkonstuktion mit den Pins deutet doch eigentlich auf eine ursprüngliche Konstruktion als Steelstring hin, oder?
Ja, das habe ich auch gedacht. Aber wenn die Gitarre so alt ist, wie hier vermutet, gab es denn damals schon Stahlsaiten?
 
Moin,

Kopfplatte und Griffbrett (kein Radius) deuten auf Nylonstring hin. Der Steg ist wohl nachträglich verbaut worden. Das würde auch erklären, warum Saitenkerben ausserhalb der Pinachsen auf der Stegeinlage zu erkennen sind.
 
Tach!

Zu der Zeit hatten viele Gitarren einen Steckerlsteg, auch wenn sie nicht für Stahlsaiten gebaut waren. Stahlsaiten gab es zwar, sie haben sich aber erst langsam für Gitarren verbreitet. Gedacht waren viele dieser Instrumente für Darmsaiten (Nylon gabs erst seit den Sechzigern als Saiten, so weit ich weiß).
Viele Gitarren und Gitarrenlauten der Zeit habn, wie man heute sieht, die höhere Spannung der Stahlsaiten nicht ausgehalten, die Decken sind eingefallen und gerissen, die Hälse verzogen, die Stege gerissen.
Mit Nylonsaiten bekommt man eher einen dickeren, angenehmeren und zu dem Instrument passenden Ton als mit (möglichst) dünnen Stahlsaiten.

Beste Grüße,
jab

PS: Der Steg sieht für mich original aus.
 
Tomcat schrieb:
Aber die Stegkonstuktion mit den Pins deutet doch eigentlich auf eine ursprüngliche Konstruktion als Steelstring hin, oder?

Durchaus nicht. Früher, will sagen, vor dem 2. WK, hatten in Deutschland Gitarren üblicherweise derartige Stege, obwohl es m.W. überhaupt noch keine Stahlsaiten gab, sondern nur Darm.

Als man hier dann diese transatlantische Unsitte mit den Stahlsaiten kennenlernte, wurden natürlich prompt diese aufgezogen, mit der Folge, dass die Gitarren reihenweise zusammenklappten.

Ich denke also schon, dass die Gitarre mindestens 70 Jahre alt ist. Aber es sollten schnellstens Nylons aufgezogen werden.

Gruß,
Klaus
 
Tag zusammen,
ich habe auch eine (etwas schmucklosere) Variante davon und schätze sie auf frühes 20tes Jahrhundert (es war der Dachboden vom Opa meiner Frau....)

Nicht wegwerfen, meine tönt ganz famos.
Walter brachte mich drauf, irgendwas aus der Silk&Steel-Saitenfraktion auszuprobieren und das passt wie angegossen.
Sehr schöner präsenter Ton zwischen Nylon und Stahl mit moderatm Saitenzug, auch für Aufnehmen nicht zu verachten. Ich bin froh, dass ich meine habe - auch wenn die Decke nun in der Heizungsluft im Winter ein wenig leidet.

Ich stelle die demnächst mal in die Galerie, aber welchen Markennamen wählt man da.....? :shrug:
Marc
 

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