Medien-Terrorismus

W°°

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Ich kriege hier langsam die Krise!

Was ist Terrorismus?
Terrorismus ist laut Definition die Verbreitung von Angst und Schrecken.

Während wir bei jedem Flug ohne Murren unser Rasierwasser in einen Plastikbeutel stecken, es am explodieren zu hindern, auch wenn noch nie jemandem ein Flasche Rasierwasser oder eine Tube Zahnpasta explodiert ist – noch dass ein Terrorist eine Maschine mit einer Tube Zahnpasta ohne Plastiktüte in seine Gewalt gebracht hätte…..
So erleben wir gerade Angst und Schrecken in der !!!FINANZKRISE!!!
30-minütig wir das Volk vollgeballert mit Desinformations-Terrorismus.
„Die Finanzkrise kommt! Werft Euch alle zu Boden – das Portemonnaie über den Kopf – wenn der Geld-Verdampfungsblitz kommt, ist alles zu spät! Rette sich wer kann!!!“

Tatsächlich ginge diese Krise an 95% der Bevölkerung spurlos vorbei, wenn sie sie nicht beachten würden. Der Student, der Zentis-Arbeiter, der Lehrer, die Backwaren-Fachverkäuferin und die Krankenschwester… sie und die meisten Menschen in diesem Land bekommen vom Abschwung so wenig mit, wie sie vom Aufschwung partizipieren.
Auf jeder Brandtafel steht als Regel 1 im Brandfall: Ruhe bewahren!

Hier gilt offenbar das Gegenteil: Bitte brecht alle in Panik aus! Plündert Eure Sparbücher und legt Euch das Geld unter das Kopfkissen. Das Geld ist bald alle und dann gibt es nur noch Hundekot zum Tauschen. Darum gebt nichts mehr aus!

England senkt die Mehrwertsteuer – das sollten wir auch tun. Uns geht es jetzt schon ganz schlecht. Und unseren Autos auch….Frau Merkel - bitte!!

Und plötzlich fällt auf, warum unsere weitsichtigen Politiker nichts gegen den Medien-Terrorismus betreiben – denn natürlich ist auch ihnen klar, dass Panikwellen die Wirtschaft mehr Geld kosten, als sie mit ihren lächerlichen Steuergeschenken je wieder rein bringen können: Man kann auf der Welle der Panik jedes (Lobbyisten-) Interesse als Rettungsring verkaufen. Man kann jeden Scheiß verkaufen, wenn die Leute Angst haben.

Kinners – hier ist keine Krise!

Geht es DIR, der Du gerade diese Zeilen liest schlechter, als vor einem viertel Jahr? Weißt Du, dass es Dir in naher Zukunft aufgrund angekündigter Veränderungen schlechter gehen wird?
Nein?

Dann schalt das Radio und den Ferneseher ab, wenn sie Dich etwas anderes glauben lassen wollen spiel Gitarre und pfeif Dir ein Lied!
:cool:
 
W°°":1k3194ew schrieb:
Geht es DIR, der Du gerade diese Zeilen liest schlechter, als vor einem viertel Jahr?

JA!!

Ich bin in der Werbung tätig. Tageszeitungs-Anzeigenwerbung. Pauschal gesagt geht es um Personalwerbung. Print, aber auch Online.

Seit Beginn der Finanzkrise sind die Umsätze um etwa 40% eingebrochen. Von einer Woche zur nächsten. Als hätte man einen Schalter umgelegt. Das ist nicht lustig. Ich lebe von Provisionen. Man kann sich ausrechnen, was das bedeutet.

Es ist das gleiche Phänomen wie seinerzeit am 11.9.

Einstellungsstopp bei den großen Unternehmen. Aufkündigung von Zeitarbeitsverträgen. Und zwar massenhaft.

Die Bundesagentur friert derzeit die Mittel für die Weiterbildung, bzw. Qualifizierung von Arbeitslosen ein. Weil mit einem sprunghaften Ansteigen der Arbeitslosenzahlen zu Beginn 2009 gerechnet wird. Und demzufolge wieder mit höheren Ausgaben für Hartz IV.

Ich bin weiß Gott kein Pessimist. Aber was man vor Ort aus den Betrieben hört, das läßt nichts Gutes erwarten.

Aber warten wir mal die nächsten drei Monate ab. Vielleicht habe ich ja Unrecht.

Tom
 
W°°":2pql397m schrieb:
... die meisten Menschen in diesem Land bekommen vom Abschwung so wenig mit, wie sie vom Aufschwung partizipieren.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Hoffentlich bleibt das (zumindest in diesem Falle) so !


LG .fabian
 
W°°":1zrprbig schrieb:
... die meisten Menschen in diesem Land bekommen vom Abschwung so wenig mit, wie sie vom Aufschwung partizipieren.

Nicht ganz richtig, die Menschen bekommen schon was mit vom Abschwung ;)

Aber wenn ein Peer Steinbrück vehement kritisiert und als Schönredner beschimpft wird, wenn er versucht die Panik zu dämpfen, fragt man sich schon, ob die Journalisten alle die Ursachen der "Krise" begriffen haben - alles Pschyschologie...

Gruß,

D--A--D
 
little-feat":3idza93x schrieb:
Als hätte man einen Schalter umgelegt.
Tom

Ich spüre und sehe das ja auch. Darum schreibe ich hier.
Grund für die Stille und Zurückhaltung ist NICHT, dass sich einige internationale Finanzmanager verzockt haben, sondern irrationale Angst - geschürt, zelebriert und päsentiert und flambiert durch unsere Hurra-Medien!

Darum meine Aussage: Die "Nachrichten" sind zwar für uns gedacht ....
aber sie betreffen uns nicht.
Zumindest so lange nicht, wie wir auf die Scheiße nicht einsteigen!
 
Hallo,

volle Zustimmung!

Wenn die medien nichts drüber berichtet hätten, gäbe es auch keinen Vertrauensverlust ins Finanzsystem (wie gut oder schlecht es auch immer ist) und dieses herbeigeredete Problem wäre ein klitzekleines, lokales geblieben.

Jetzt spüre ich es täglich, ich arbeite in der Automobilzulieferindustrie.
Zwangsurlaub ab KW 51, nächstes Jahr 25% weniger Abrufe / Aufträge von unseren Automobilkunden.

Was das bedeutet kann man sich besser vorstellen wenn man sagt, daß ist so als produziere man von januar bis September durch und sperrt dann die letzten 3 Monate den laden einfach für kollektiven Urlaub (ohne Lohnausgleich) zu.

Zum Glück bin ich gerade beruflich auf dem Sprung und wechsele die Branche...ich denke gerade noch rechtzeitig.

Gruss

Juergen2
 
W°°":2nsl0r0n schrieb:
sondern irrationale Angst - geschürt, zelebriert und päsentiert und flambiert durch unsere Hurra-Medien!

Zum Thema Medien verweise ich auf:

Frank Zappa - I'm the slime

Der hat das 1973 schon treffend beschrieben.

Ansosten: Ja, mir geht es definitiv schlechter. Bin ja auch selbständig :cry:
 
W°°":17xdvamx schrieb:
Tatsächlich ginge diese Krise an 95% der Bevölkerung spurlos vorbei, wenn sie sie nicht beachten würden. Der Student, der Zentis-Arbeiter, der Lehrer, die Backwaren-Fachverkäuferin und die Krankenschwester… sie und die meisten Menschen in diesem Land bekommen vom Abschwung so wenig mit, wie sie vom Aufschwung partizipieren.

Lieber W°°,

ich kann dir insoweit folgen, dass die Medien jede Gelegenheit nutzen, um durch Panik mache ihr Auflagen zu steigern. Eine bunte Zeitung mit großen Überschriften nimmt hier mal wieder eine wunderbare Vorreiter-Rolle ein.

Allerdings betrifft die Finanz- und die daran anschließende Wirtschaftskrise mehr als deine 5%. Wenn große Unternehmen ihre Leute nach Hause schicken, weil sie zur Zeit keine Arbeit haben (Z.B.: ein großer Chemiekonzern 45 Anlagen in seinem Stammwerk schließt), wird sich das mittelfristig auch auf die Arbeiter auswirken. Entlassungen werden zumindest die Personen mit Zeitverträgen treffen. Oft junge Familienväter, die noch ihre Hausfinazierung abzustottern haben. Ich habe mehrere Jahre in einer Rechtsabteilung einer Bank gearbeitet und gesehen, was Entlassungswellen bewirken. Du solltest das alles nicht so sehr herunterspielen. Wenn das hier jemand liest der davon betroffen ist, würde er dir wahrscheinlich eine ganz andere, persönliche Seite der Finanzkrise erzählen können.

W°°":17xdvamx schrieb:
England senkt die Mehrwertsteuer – das sollten wir auch tun. Uns geht es jetzt schon ganz schlecht. Und unseren Autos auch….Frau Merkel - bitte!!

Ich hoffe ich habe den Ironie-Aspekt nur überlesen.
;-)

W°°":17xdvamx schrieb:
...spiel Gitarre und pfeif Dir ein Lied!

Zumindest dem kann ich zustimmen. :cool:

Gruß,
Michael
 
Demagoge":2g9wgby7 schrieb:
... Wenn große Unternehmen ihre Leute nach Hause schicken, weil sie zur Zeit keine Arbeit haben (Z.B.: ein großer Chemiekonzern 45 Anlagen in seinem Stammwerk schließt), wird sich das mittelfristig auch auf die Arbeiter ...

Ist doch Quatsch. Deine "großen Unternehmen" schicken seit Jahrzehnten ihre Leute nach Hause und lassen zB im billigen Fernost produzieren. Egal ob die Unternehmesgewinne ( = Managergehälter) gerade steigen oder nicht.

Wie eingangs völlig korrekt beschrieben, ist diese "Panik" für den normalen Bürger völlig ohne Relevanz. Das Hauptproblem ist ohnehin, dass Gewinne privatisiert und Verluste verstaatlicht werden. Solange sich das nicht ändert, wird die Situation für den normalen Bürger unverändert mies bleiben.
 
Demagoge":2ll35o7p schrieb:
Allerdings betrifft die Finanz- und die daran anschließende Wirtschaftskrise mehr als deine 5%. Wenn große Unternehmen ihre Leute nach Hause schicken, weil sie zur Zeit keine Arbeit haben (Z.B.: ein großer Chemiekonzern 45 Anlagen in seinem Stammwerk schließt), wird sich das mittelfristig auch auf die Arbeiter auswirken. Entlassungen werden zumindest die Personen mit Zeitverträgen treffen. Oft junge Familienväter, die noch ihre Hausfinazierung abzustottern haben. Ich habe mehrere Jahre in einer Rechtsabteilung einer Bank gearbeitet und gesehen, was Entlassungswellen bewirken. Du solltest das alles nicht so sehr herunterspielen. Wenn das hier jemand liest der davon betroffen ist, würde er dir wahrscheinlich eine ganz andere, persönliche Seite der Finanzkrise erzählen können.


Gruß,
Michael

Echt? Soo schnell geht das, Michael?
Im einen Monat geht ein paar Banken das Geld aus und in der kommenden Woche sind alle arbeitslos?
Warum sind wir denn nicht alle plötzlich stinkreich, wo die Energiekosten um 20% gesunken sind? - der Dollar nichts mehr wert ist?

Ich bin überrascht, wie unglaublich schnell und sensibel die Wirtschaft reagiert, wenn man andererseits bedenkt, dass die kleinste Maschine, die Mercedes anbietet, 184 PS hat.
Für unsere Autoindustrie kommt eine Ölkriese nämlich offenbar völlig überraschend - und die ist seit 30 Jahren bekannt.

Ich will schon glauben, dass einige Branchen ins Trudeln geraten. Das ist aber oft eher Missmanagement, wie bei GM. Andererseits werden im Zuge von "!!Internationaler Terrorismus!!" und "!!Finanzkrise!!" ganz schnell jede Menge Tücher über hässliche Leichen geworfen. So lassen sich nicht nur unangenehme Kurskorrekturen als Notwehr verkaufen. So gehen auch übelste Schnitzer der Vergangenheit in der allgemeinen Panik unter.

Alles, was in den vergangenen 10 Jahren verbockt wurde, ist jetzt "!!Finanzkrise!!"
Nein - ich leide nicht mit den Notleidenden. Ich glaube, wir tun das Richtige, wenn wir nicht leiden.

;-)
 
muelrich":3toma7tg schrieb:
Ansosten: Ja, mir geht es definitiv schlechter. Bin ja auch selbständig :cry:

Komische Kausalität - aber sehr Deutsch.
Freu Dich, dass Du selbständig bist.
Du kannst Deinen Wert beeinflussen und Dich im im Markt bewegen.
Der Opel Arbeiter hat es das schwerer!
Also: Mach was! ;-)
 
W°°":39h0c11a schrieb:
Echt? Soo schnell geht das, Michael?
Im einen Monat geht ein paar Banken das Geld aus und in der kommenden Woche sind alle arbeitslos?

Hallo W°°,
ich rede ja nicht von ein paar Wochen, sondern von einem mittelfristigen Zeithorizont (ca. 1-4 Jahre), der zu dauerhaften Veränderug führt (z.B. nach dem Ende einer Beschäftigungsgarantie). Das extrem hochputschen der kurzfritigen Auswirkungen verurteile ich genau wie du auch. Allerdings sind auch hier schon unmittelbar Arbeitnehmer betroffen:
juergen2":39h0c11a schrieb:
Was das bedeutet kann man sich besser vorstellen wenn man sagt, daß ist so als produziere man von januar bis September durch und sperrt dann die letzten 3 Monate den laden einfach für kollektiven Urlaub (ohne Lohnausgleich) zu.
Solltest du persönlich nicht betroffen sein, so freut mich das für dich. Ich allerdings kenne Personen, denen die Wirtschaftskrise bedrohlich nahe kommt. Mehr wollte ich nicht klar stellen. Und ein "Uns geht es allen super! Das ist ein Befehl!" wollte ich nicht ohne Kommentar stehen lassen. ;-)

Reling":39h0c11a schrieb:
Ist doch Quatsch. Deine "großen Unternehmen" schicken seit Jahrzehnten ihre Leute nach Hause und lassen zB im billigen Fernost produzieren. Egal ob die Unternehmesgewinne ( = Managergehälter) gerade steigen oder nicht.

Gerade in den letzten zwei Jahren hat in einigen Branchen (z.B. Pharmazie, Chemie) eine Rückbesinnung auf den Standort Deutschland statt gefunden. Davon liest man zwar nichts in einer 0,50 EUR-Zeitung, weils keine Auflage bringt. Dennoch sind entsprechende Trends zu erkennen. Ich bin der Meinung, dass ein generelles Schlechtreden der Deutschen Wirtschaft uns nicht weiter bringt. Vielleicht sollten wir uns nicht zu sehr von Lafontaine und Kohorten veraltete "Wirtschaftsweisheiten" aufdrücken lassen und selbst beginnen zu denken.

Gruß,
Michael

P.S.: Deswegen ist Politik als Thema für die Sympathie-Phase der Gesprächsführung so ungeeignet. Es heizt die Gemüter an und führt zu keinem Ergebnis. ;-)
Will hier niemandem persönlich auf den Schlips treten. Nur das mich keiner Misversteht.
 
W°°":3aek8x65 schrieb:
Tatsächlich ginge diese Krise an 95% der Bevölkerung spurlos vorbei, wenn sie sie nicht beachten würden. Der Student, der Zentis-Arbeiter, der Lehrer, die Backwaren-Fachverkäuferin und die Krankenschwester… sie und die meisten Menschen in diesem Land bekommen vom Abschwung so wenig mit, wie sie vom Aufschwung partizipieren.
Auf jeder Brandtafel steht als Regel 1 im Brandfall: Ruhe bewahren!

Hier gilt offenbar das Gegenteil: Bitte brecht alle in Panik aus! Plündert Eure Sparbücher und legt Euch das Geld unter das Kopfkissen. Das Geld ist bald alle und dann gibt es nur noch Hundekot zum Tauschen. Darum gebt nichts mehr aus!

Geht es DIR, der Du gerade diese Zeilen liest schlechter, als vor einem viertel Jahr? Weißt Du, dass es Dir in naher Zukunft aufgrund angekündigter Veränderungen schlechter gehen wird?

Hallo Walter,

ich kann Dir zwar zustimmen aber dennoch nur bedingt.

Recht hast Du damit, dass die Medien alles übertreiben und sofort den Teufel an die Wand malen - die können das aber auch im Gegenteiligen Sinn... wie singen schon die Ärzte über die Medien:

"... Bildung aus der Bild. Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht aus Angst, Hass ,Titten und dem Wetterbericht."

Nicht zustimmen kann ich Dir allerdings dabei dass der Großteil der Menschen nicht mitbekommen würde dass es der Wirtschaft derzeit schlecht geht. Bin zwar aus Ö und kann deshalb nur unsere Situation schildern aber ich denke dass es in DE nicht anders aussieht.

Ich arbeite in einer Bank und bekomme Tag/täglich mit wie schwer es derzeit am Markt ist Geld zu bekommen - wenn die Bank kein Geld bekommt, ist es auch für Kunden schwerer einen Kredit zu bekommen. Nebenbei muss jedes großes Unternehmen (also auch die Banken) enormst einsparen. Bei uns z.B. wurden für nächstes Jahr sämtliche Prämien (sind eigentlich Teil des Gehalts) sowie einige Solzialleistungen gestrichen. Auch gibt es keine persönlichkeitsbildende Seminare mehr nächstes Jahr obwohl das im Verkauf sicher am meisten notwendig ist. Auch die Materialbestellung läuft nicht mehr wie bisher und Meeting im Ausland wo man bis jetzt wichtige Infos bekam werden gestrichen - das kann dem Wettbewerb nicht förderlich werden. Große Banken helfen sich mit solchen Maßnahmen - kleine Banken müssen zusperren und die Leute die dort gearbeitet haben stehen plötzlich ohne Arbeit da - die anderen Banken haben aber auch Aufnahmestopp weil sie sparen müssen - was jetzt!?

In Ö wurde vor einigen Monaten eine Steuerreform ausgearbeitet und angekündigt. Seit gestern ist diese Steuerreform (die den Bürgern zu Gute kommen hätte sollen) aber wieder obsolet weil auch der Staat sparen muss und die Arbeitslosigkeit droht zu steigen - wer beisst rein, natürlich die Steuerzahler!

Ich könnte gerne noch weiter solche Bespiele aufzeigen. Die waren jetzt nur von mir persönlich - ich könnte genauso von meinem Bekanntenkreis erzählen der es derzeit ähnlich erlebt aber das Mail ist eh schon so lange geworden!

Ich denke also sehr wohl, dass viele Leute dies mitbekommen und auch darunter leiden - ich denke auch, dass wir "das Schlimmste" noch nicht überstanden haben!

just my 2 cents
Gruß Hannes
 
Demagoge":12axiyl7 schrieb:
... Entlassungen werden zumindest die Personen mit Zeitverträgen treffen ...

Ach ja? Genau das ist doch das moderne Konzept der Konzerne auf Marktschwankungen zu reagieren. Zeitverträge laufen einfach aus, ergo braucht man erstmal keine Leute zu entlassen. Man ist nicht der Buh-Mann. Am liebsten gäbe man allen Mitarbeitern Zeitverträge. Dann wäre man doch äußerst flexibel.
Noch schlimmer agieren in meinen Augen derzeit die Zeitarbeitsfirmen.
Deren freigesetzten Mitarbeiter werden aufgrund geringer Nachfrage entweder genötigt unbezahlt Urlaub zu nehmen oder aber sie werden einfach entlassen. Die dicken Einnahmen und die Unterstützung vom Staat, die sie eingestrichen haben, während ihre schlecht bezahlten Mitarbeiter "verliehen" waren, wurden nicht etwa als Rücklage für "schlechtere" Zeiten verwendet!
Das nenne ICH moderne Sklaverei.

Aber das hatte sich unsere Regierung ja auch so nicht vorgestellt, das die einfach irgendwelche Gesetzeslücken und fehlende Regelungen ausnutzen.

Demagoge":12axiyl7 schrieb:
Oft junge Familienväter, die noch ihre Hausfinazierung abzustottern haben.

Also mit Verlaub, wenn jemand mit einem Zeitvertrag (oder habe ich das falsch verstanden?) - also mit einer geringen Sicherheit - eine Hausfinanzierung auf die Beine stellt, dann ist er selbst schuld. Verwerflich, das Banken bei soetwas überhaupt mitspielen.
Wir leben heute bzgl. Sicherheiten nicht mehr vor 40 Jahren. Das "Wirtschaftswunder" ist längst Vergangenheit. Heute kann es jeden treffen, zu jeder Zeit. Selbst wenn er einen vernünftigen Arbeitsvertrag hat.
 
Meine Mutter hat 6000€ verloren. Das Geld war in einem Fond angelegt. Ganz brav wie es der Banker empfohlen hatte. Sie ist Rentnerin. Ich denke nicht, daß sie die einzige ist, der das passiert ist und ich denke sie spürt den Verlust deutlich!
In den Medien ist immer nur die Rede von den großen Firmen. Von den vielen kleinen Leute die es erwischt hat, redet keiner. Von wegen Haftung. Das gillt nur für Kontoguthaben. Das nenne ich Medienverarsche.

Wer meint die WWK sei eine Medienshow, der kapiert meiner Meinung nach nicht ganz was abgeht. Die Staaten stellen Konjunktuprogramme auf, pumpen Gelder, stellen Bürgschaften in astronomischen Höhen. Nur deswegen sieht es für Otto Normalo momentan noch einigermaßen normal aus.
Die bis jetzt nicht eingetretene Kaufzurückhaltung der Endverbraucher im EH, kann ich zumindest in meinem Bereich (UE, PC) bestätigen , sollte aber nicht verleiten die Fakten zu verleugnen.
Bei großen Wirtschaftsgütern, wie z.B Autos ist bereits eine starke Kaufzurückhaltung zu beobachten.
Ein klares Indiz, eigentlich schon Beweis, dafür das die Weltwirtschaft stark angeschlagen ist, ist der stark gefallene Ölpreis. Das die Ölspekulationsblase einmal platzen würde, war klar. Aber die momentanen Ölpreise spiegeln auch andere Faktoren wieder.
 
Das die Bänker die kleinen Anleger (vor allem ältere Kunden) mit "absolut sicheren" Anlagen hintergangen und somit arglistig getäuscht haben, ist sicherlich verwerflich und muß geahndet werden.
Allerdings sollte auch jeder Anleger, der über Fonds, Aktien und ähnlichen Anlageformen nachdenkt, sich des wie auch immer gearteten Risikos dieseer Anlagen bewußt sein.

Zum Thema Rettungsfonds, Konjunkturmaßnahmen usw.
Ich lach mich kaputt!
Wie kann ein Staat, der mit weißichnichtwieviel Billionen Dollar (oder EURO) verschuldet ist, Bürgschaften übernehmen?
Das wäre wie: Ich habe zwar 250.000 Eur Schulden, aber ich übernehme die Bürgschaft für meinen Kumpel, der seine Raten für seinen Porsche nicht mehr bezahlen kann.
Daran sieht man doch, dass die Weltwirtschaft speziell die globale Finanzwirtschaft seit Jahrzehnten in Schieflage ist und nur aus einer riesengroßen Luftblase besteht.
 
Ganz Deiner Meinung finetone.
Obwohl ich bei meiner Mutter weiß, daß die halt glaubt(e) was Ihr ein "Bankbeamter" erzählt(e).

Klar, ist das alles ein Kasperletheater. Wieso druckt der Staat das Geld denn nicht gleich selber?
 
Da ich als Selbstständiger meiner Grösse auf Fremdkapital angewiesen bin und ich grad die grösste Investition seit meiner Firmenübernahme tätige ist die Geldbeschaffung für mich ein Thema und ich merke und spüre das es nicht leicht ist.
Trotz guter Zahlen über Jahre hinweg tut die Bank als ob alles ganz schlimm wäre und sie auch kein Geld bekommen....naja....
 
Pfaelzer":20svw1cr schrieb:
...
Reling":20svw1cr schrieb:
Das Hauptproblem ist ohnehin, dass Gewinne privatisiert und Verluste verstaatlicht werden.
Das ist mit Verlaub gesagt ein undifferenziertes polemisches Schlagwort...
Nö.
Das ist die Realität.
Auf einen knappen Satz zusammengefasst.
Polemik? Mag sein. Ist mir immer noch lieber als amoralische und unmenschliche Finanzpolitik die auf das Wohl des Bürgers schei*t und nur die finanziellen Interessen der ganz großen Megafirmen berücksichtigt.
 
So jetzt mag ich auch mal...


Hängt da nicht auch die Währungsumstellung auf den Euro mitdrin???

Schließlich ist die Ware teurer geworden, der Verdienst der Arbeitnehmer aber gleich geblieben...
Als Beispiel führe ich hier mal die Milka-Schokolade an.
Vor gut 10 Jahren kostete die feine Creme 99 Pfennig, heute sind wir bei 89 Cent.

Da wundert es mich nicht, das Leute sparen. Anstatt der üblichen 2 Tafeln, nur eine zu kaufen.
Das Geld der zweiten Tafel geht doch sicherlich der Wirtschaft ab... Die können wiederum ihre Mitarbeiter nicht bezahlen...

Zu einer Zeit als ich noch nicht lebte, da gab es einen Politiker Franz Josef Strauss???, der sagte zu den Leuten: Ihr sollt einkaufen gehen! Nicht Sparen. Dann gings, glaub ich, ziemlich aufwärts mit der Wirtschaft.

(Wie die Geschichte genau stimmt, kann ich jetzt nicht sagen, ich habs auch nur gehört)


Mfg Gitarrero100
 
Zu finetone: Es sind momentan 1,5 Billionen Staatsverschuldung.
Deine Analyse mit dem Porsche ist richtig.
Wenn der Staat Geld braucht gibt es 5 Möglichteiten.
1. Er leiht es sich bei den Banken, aber die haben ja momentan keines.
2. Er erhöht die Steuern.
3. Er veräußert Vermögenswerte.
4. Er druckt es.
5. Er beschlagnahmt das Eigentum der Bürger, siehe GG Artikel 14(3) und
Artikel 15.
Es stellt sich daher schon die Frage, woher der Staat im Bedarfsfall 500 Milliarden zu nehmen gedenkt, bei negativem Kontostand in dreifacher Höhe.
Man sollte uns das wissen lassen.

Zu Pfälzer: Auch Deiner Analyse stimme ich zu, aber das Grundproblem scheint mir systembedingt zu sein. Wir folgen momentan der These der "new economics" die besagt:
" Wenn jeder auschliesslich zu seinem eigenen Vorteil handelt, kommt es schlussendlich der Allgemeinheit zu Gute"

Diese Wirtschaftsphilosophie führte jedenfalls bisher, alle Hochkulturen zum Einsturz, schön nachzulesen in "Kollaps" (warum Gesellschaften untergehen oder überleben) von Jared Diamond.

Schlussendlich ist es eine philosophische Frage, welche Götter beten wir an, was sind wir bereit ihnen zu opfern?

MfG mrguiliani
 

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